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Die Rüstung der Götter - Epilog

Romane/Serien · Spannendes
© Alexander
Bis zur Abreise von Nadja und Amanda Fleming standen Mutter und Tochter unter dem Schutz der Army Ranger Wing der Irish Army. 3 Tage lang blieben Sie zusammen mit Ben und Leonie in einem Dubliner Luxushotel. Dann wurde es Zeit zur Abreise.
Der Boarding Aufruf für ihren Flug hallte durchs Terminal.
Abgeschirmt durch die irischen Elitesoldaten verabschiedeten sich Mutter und Tochter von Ben und Leonie. Er kniete sich vor dem Mädchen hin, blickte ihr in die Augen. Traurigkeit lag in ihnen. Sie hatte sich gewünscht, dass die Beiden mit ihnen kamen, doch es blieb bei einem Wunsch.
„Werden wir uns wiedersehen?“, fragte sie schniefend.
Ben hatte das Mädchen in sein Herz geschlossen. Er gab ihr eine Minipergamentrolle, die mit einer Schlaufe verziert war. „Du kannst uns ja Besuchen kommen.“ Ruckartig ging ihr Kopf zu ihrer Mutter. Die bejahte die stumme Frage ihrer Tochter mit einem Nicken.
Die Traurigkeit war so gut wie verflogen. „Was ist das?“
„Ein Geschenk.“, sagte Ben lächelnd. Er hatte dafür gesorgt, dass Mutter und Tochter ein normales Leben führen konnten. „Wenn du das Geheimnis der Schriftrolle entschlüsselst, findest du eine Belohnung, Kleines.“ Ben stupste sie an.
Der Boarding Aufruf wurde wiederholt.
Der Major erschien. „Es ist soweit.“
Amanda umarmte Ben und umgekehrt. Eine Umarmung folgte der Nächsten. Bis Nadja und ihre Tochter Hand in Hand zum Boarding-Schalter gingen, ihnen zu winkten und die Fluggastbrücke betraten um an deren Ende in das Flugzeug zu steigen.
Ben und Leonie blieben solange, bis der Airbus abhob und am Himmel nicht mehr zusehen war. „Major.“, sagte er. Ben reichte dem Mann die Hand. „Es hat mich gefreut die Army Ranger Wing in Aktion zu erleben.“
Der Major nahm die Hand.
Kurz danach rückten die Elitesoldaten ab. Ihre Aufgabe war erfüllt.
Ben schaute zu Leonie, nahm ihre Hand. Sie hatten noch eine Kleinigkeit zu tun.
Sie mussten dafür Sorgen, dass in absehbarer Zeit niemand die Rüstung der Götter und/oder die Säule der Götter fand.

***
Der milde Herbsttag lud gerade dazu ein, einen Spaziergang zu machen. Auch Tage nach dem Kampf der Urkräfte, indem es um das Schicksal der Menschheit ging, fand sich in den weltweiten Massenmedien kein Fitzel davon. Was man nicht weiß, macht einen nicht heiß, lautete ein Sprichwort. Amber O’Malley fand es passend. Vor allem die Geschehnisse in Grönland blieben auf unbestimmte Zeit unter Verschluss.
An ihrer Seite schritt einer derer die maßgeblich zur Rettung der Menschheit beitrugen. Er hatte sich von den Strapazen gut erholt. Anders als andere war die Staatspräsidentin Irlands froh, dass Ben Konrad auf ihrer Seite stand. Seinem Tun und das seiner Begleiter hatten sie es zu verdanken, dass sich ihre Welt so weiterdrehte, wie sie die kannten. Gut, sie war nicht perfekt, das gab Amber freiwillig zu. Doch immer noch besser als dem Weltuntergang ins Auge zu blicken.
Der Frühling und Herbst waren ihre Lieblings Jahreszeiten. Daher konnte man ihr, wenn es ihr straffer Zeitplan erlaubte, manchmal im Phoenix Park bei Dublin über den Weg laufen. An manchen Tagen nahm sich Amber einfach die Zeit. Wie jetzt. „Sie werden mir wohl nicht verraten, wo sie die Teilstücke der Rüstung versteckt haben?“
Ben schaute die Staatsfrau unschuldig an. „Tut mir leid, Ma’am, aber ich weiß selber nicht wo sie versteckt sind.“
Sie schaute ihn mit einem Anflug von Überraschung an. Doch die legte sich schnell. „Dann brauche ich wohl nach der Säule nicht zu fragen!“
Er hob unschuldig seine Hände. „Ich fürchte wenn bekannt würde, dass Irland im Besitz einer Säule der Götter ist, würde das ihr schönes Land unweigerlich zum Ziel aller machen. Jene Mächte würden nicht zögern Irland in Schutt und Asche zu legen.“
Eine Winzigkeit der Enttäuschung schwappte durch ihr Sein. Was für eine Belohnung in der Säule auch immer steckte, nichts auf der Welt wäre wertvoller. Dahin gehend hatte Benjamin Konrad natürlich Recht.
Vor Tagen, nachdem sie Nadja und Amanda am Dubliner Flughafen verabschiedeten, war er zusammen mit der Eingeborenen Leonie spurlos verschwunden. Alles deutete daraufhin, dass sie in der Zeit die Rüstung der Götter und die Säule der Götter versteckten. Oder zumindest dafür sorgten, dass sie versteckt wurden.
„Womit Sie nicht ganz unrecht haben.“, stimmte Amber O’Malley ihm zu. Schweigend schritten sie Seite an Seite dem Parkweg entlang. „Was haben Sie jetzt vor?“
Ben zuckte mit den Schultern. „Wir werden uns wohl die Welt ansehen und schauen ob sie es wert war, gerettet zu werden.“ Bei dem Wort -Wir- musste die Staatsfrau leicht schmunzeln. Bevor sie Stunden nach den Ereignissen in Grönland von der Thule Air Base in Richtung Dublin abflogen, hatten sich Leonie und Ben innig in den Armen gelegen und geküsst. Das stand zwar nicht im Bericht des Majors aber dennoch war die Zweisamkeit ihr zu Ohren gekommen.
„Also werden Sie ihr Söldner-Dasein an den Nagel hängen?“
Darüber brauchte er nicht mal nachdenken. Ben nickte entschlossen. „Ja.“ Was genau er jetzt tun wollte, wusste Ben nicht. Ihm standen alle Möglichkeiten offen. Ein normales bürgerliches Leben. Mehr wollte er nicht. Und mit Leonie konnte er das verwirklichen.
Die Bruderschaft war mit dem Tod von Rufus und Rupert Konrad Geschichte. Inzwischen war in den Fraktionen ein Machtkampf um die Führung entbrannt, die die Bruderschaft auf Jahre hin schwächen und handlungsunfähig machen würde. Ihm war es gleich, was mit dem Vermächtnis seines Vaters und dessen Brüder geschah.
Sie erreichten den Ausgangspunkt ihres Spaziergangs.
„Auch wenn Lady Wilmington Ihnen jede erdenkliche und unentdeckte Krankheit an den Hals wünscht, bin ich froh, dass Sie erheblich dazu beigetragen, haben die Welt zu retten.“ Ohne sein Zutun gäbe es die heutige Welt wohl nicht mehr.
Ben lachte bei der Erwähnung von Lady Wilmington, der Lordsiegelbewahrerin des Vereinten Königreichs. „Keine Sorge, Ma’am.“, sagte er heiter. „Sie wird meinem Charme auch erliegen. Davor gibt es kein Entrinnen.“
Amber O’Malley lachte, reichte ihm die Hand. „Viel Glück dabei. Sie werden es brauchen.“
Er nickte nur, sah, wie sie durch das Parktor ging, in das gepanzerte Fahrzeug stieg und wegfuhr. Da trat Leonie neben ihn. Sie küssten sich. „Lass uns gehen.“
Arm in Arm schlenderten sie wie ein jedes normale Pärchen durch den Park.
Es wurde Zeit für einen ausgiebigen Urlaub.

***
Nadja Fleming trat eine Woche nach ihrer Rückkehr und dem Umzug ihre neuen Dozentenstelle an der Universität von San Diego (Kalifornien) an. Amanda hatte noch Ferien, bereitete sich aber in den Sommerkursen ihrer neuen Schule vor. Da sie eine Frohnatur war, fand das Mädchen schnell Freunde und Anschluss.
Wochenlang versuchte sie nichtsdestotrotz Tag für Tag das Geheimnis der Schriftrolle, die ihr Ben schenkte zu entschlüsseln. In der Schriftrolle lag der Ort, wo sie Ben und Leonie besuchen konnte, sofern es ihr gelang das Geheimnis zu lüften. Amanda vermisste ihn schon nach wenigen Stunden. Am liebsten hätte sie ihn immer in ihrer Nähe. Bei Ben fühlte sie sich sicher und geborgen.
Darauf war ihr Eifer begründet. Doch sie biss sich wahrlich die Zähne daran aus.
Einmal im Monat bekam sie einen Brief von Ben und er von ihr. Amanda schrieb über alles und jeden.
Der Kontakt zwischen Ihnen riss nie ab.
Monate später, der Alltag war zurück, hatten sich Mutter und Tochter sehr gut eingelebt. In der Zwischenzeit versuchte sie nicht mehr auf Teufel komm raus der Schriftrolle das Geheimnis zu entlocken. In den Winterferien fuhren sie in die Berge, wo Schnee lag. Was beim kalifornischen Winter nicht der Fall war.
Ein Jahr verging.
Mehr aus Langeweile setzte sich Amanda an einem verregneten Abend in den Sommerferien an ihren Schreibtisch. Dabei fiel ihr Blick auf die Minischriftrolle im davor befindlichen Regal. Sie nahm sie behutsam heraus, entrollte das Schriftstück übervorsichtig. Aus einer Schublade holte Amanda ihr kleines Notizheft, ging ihre Notizen durch, sortierte sie, strich etliches weg, machte neue Notizen.
Dann blickte sie auf.
Und mit einmal ergab alles einen Sinn.
Ihre Augen leuchteten. Ihr Gesicht begann zu strahlen.
Schnell begann sie das Puzzel zusammenzusetzen.
Nach nicht mal 10 Minuten lag das Geheimnis vor ihr.
Wie ein Blitz rannte sie aus ihrem Zimmer. „MOM!! MOM!!“ Den Flur entlang in Richtung Treppe ins Untergeschoss, hechtete sie die Stufen eiligst herunter. „ICH WEISS ES.“, rief Amanda voller Freude. Das Mädchen sprang die letzten Stufen herunter, rannte ins Wohnzimmer. „MOM!!“ Erschrocken sah ihre Mutter auf. „Das Geheimnis, Mom. Ich habe es gelöst.“ Sie hielt ihrer Mutter ihr Notizheft hin. „Können wir hinfliegen?“ Als Nadja ihre Tochter ansah, war die Antwort auf die Frage unmissverständlich.

***
Gleich am nächsten Tag saßen Nadja und Amanda Fleming in einem Flugzeug Richtung Windhoek, Namibia mit Zwischenstopp in Frankfurt. 15-Stunden später passierten sie die Einreisekontrolle, nahmen ein Taxi zum Hotel. Den ersten Tag verbrachte man in Windhoek, der Hauptstadt des südwestafrikanischen Landes.
Am darauffolgenden Tag fuhren sie mit einem Mietwagen aus der Stadt. Nadja folgte der Route vom Navi, in das Amanda die Koordinaten eingegeben hatte, die sie aus der Schriftrolle entschlüsselte.
Sie fuhren durch das afrikanische Land, das zur stabilsten des Kontinents gehörte. In einer Kleinstadt machten sie eine Tank- und Essenspause. Von dort waren es bis zum Ziel noch 100 Kilometer. Die Vorfreude stieg bei Amanda je näher sie kamen.
Wie es angezeigt wurde, bog Nadja von der asphaltierten Schnellstraße, die entlang der Küste führte, auf eine staubigere Straße. Am Ende der Landstraße, erschien ein in einer einsamen Bucht stehendes Landhaus. Direkt am Sandstrand
Gerade als Nadja den Mietwagen parkte, öffnete sich die Haustür. Ein Mann in einem verschmutzten Overall trat auf die Veranda, die die gesamte Vorderseite des Hauses einnahm. Mit dem Overall, wie ihn Mechaniker trugen, war er praktisch nicht wiederzuerkennen.
Nicht für Amanda und Nadja.
„BEN!!“
„Amanda.“ Sie fielen sich in die Arme. „Du hast es also gelöst, Kleines.“
„Yep.“
Ben lächelte. „Ich wusste, dass du es schaffst.“

***
Denis Konrad wurde von 3 grimmigen Wärtern an Händen und Füßen gekettet aus seiner Einzelzelle geholt. Der Wortführer hatte was von Besuch gesagt, als die Männer vor seiner Zelle erschienen.
Wie es das Protokoll verlangte, wurden dem Sohn von Nils Konrad, Halbbruder von Benjamin Konrad, Cousin von Susanne Reuter, Neffe von Rupert und Rufus Konrad Hand- und Fußketten angelegt. Schließlich hatte er wie alle Insassen des Hochsicherheitsgefängnisses die höchste Sicherheitsstufe. In dem Gefängnis befand, sich der Abschaum der westlichen Welt.
Als sich Denis von seinen Verletzungen in einem römischen Militärkrankenhaus erholte, wurde er in das geheime Hochsicherheitsgefängnis verlegt. Dort kurierte er sich. Sein Halbbruder rettete unterdessen die Welt.
Woher er das wusste, lag in seinem Besuch begründet.
Insassen, wie er erhielten in ihrem neuen Zuhause weder Post noch Besuch. Niemand wusste, wo sie inhaftiert wurden. Außer man verfügte über die nötigen Kontakte, wie sein Besuch.
Die Wärter brachten ihn durch etliche Sicherheitsschleusen in einen Befragungsraum, wo gewisse Subjekte der Einrichtung verhört wurden. Ein schwacher Ammoniak Geruch lag in der Luft. Sie ketteten ihn an die Sicherheitsriegel beim Tisch. Dann verließen die Wärter den Raum.
Denis schaute den Mann ihm gegenüber an. „Wer sind Sie?“
„Das spielt keine Rolle, Herr Konrad.“, antwortete der Herr gleichgültig. „Ich bin hier um Ihnen einen Vorschlag zu unterbreiten.“
So einfach konnte man ihn nicht ködern. „Für wen arbeiten Sie?“ Der Mann war ein Vermittler, ein Kontaktmann. Wer auch immer hier die Strippen zog, hatte ausreichend Einfluss. Denn mit Sicherheit fand sich nirgendwo ein Eintrag über seinen Besuch.
„Eine Gruppe, die an einer Zusammenarbeit mit Ihnen interessiert sind.“
Die Antwort überraschte Denis scheinbar. Eine Augenbraue hob sich sichtbar. „Zusammenarbeit!“, wiederholte er langsam. „Welcher Art?“
Der Mann nahm einen Umschlag zur Hand, holte zwei DIN-A4-Farbfotos heraus und legte Sie vor seinem Gesprächspartner hin. Das Linke zeigte eine Unterarmgroße leuchtende Diamantsäule. Rechts war niemand anderes als Benjamin Konrad zusehen. Sein Halbbruder. „Man möchte, dass Sie uns bei der Beschaffung der Säulen der Götter behilflich sind.“ Denis Konrad sah auf. Damit hatte er wirklich nicht gerechnet, ließ es sich aber nicht anmerken. „Neben der Entlohnung für ihre Dienstleistung“ , fügte der Herr nichtssagend hinzu. „bekommen Sie Gelegenheit ihren Bruder zu töten.“
„Halbbruder.“, wandte er sofort düster ein. Mit solchen Spitzfindigkeiten beschäftigte sich der Herr ihm Gegenüber nicht. Stattdessen tat er die Fotos wieder in den Umschlag und steckte den zurück in seine Aktentasche. „Ich fürchte bloß, da gibt es ein kleines Hindernis.“, meinte Denis und hob seine angeketteten Hände.
Die Mundwinkel des Mannes zuckten. „Nicht wenn Sie sich entschließen, uns zu helfen.“
Das war eindeutig. Wer auch immer hinter ihm stand, hatte genug Macht und Einfluss um Denis Konrad, ein Insasse der höchsten Sicherheitsstufe, aus dem geheimen Hochsicherheitsgefängnis zu holen. Dafür musste er für die Leute ledig die Säulen der Götter beschaffen. Und nebenbei seinen Bruder töten.
Auf dem Weg zurück in seine Zelle grinste Denis fortwährend.
Seine Entscheidung stand.
______________________________________________________

-Ende von "Die Rüstung der Götter-
© by Alexander Döbber

Mögliche Fortsetzung: "Die Säulen der Götter"

Nachwort vom Autor:
Bisher gibt es nur den Titel, eine Grundidee und bekannte Charaktere und kein einziges geschriebendes Wort.
Kann also ne Weile dauern.
Das wäre dann der Abschluss einer Trilogie (die so nicht geplant war).

Gruß

PS: Würde mich über Kommentare freuen.
 
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