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Schneeschmelze - Tauwettergedanken in vier Akten

Poetisches · Aktuelles und Alltägliches · Frühling/Ostern
Schneeglitzern

Schnee glitzert silbrig
in der hellen Sonne
funkelt wie Kristallfelder
vor dem dunkleren Grün
der tiefen, düsteren Wälder.
Doch ein lauer Hauch
streift sich mutig
an den kahlen Ästen
der Bäume entlang,
weckt die Geister
in ihnen sacht auf.
Lässt sie
wispern und
flüstern und zieht
feine Schleierwolken
über den blauen Himmel.
Knospen beginnen
zaghaft zu treiben.
Noch glänzt der Schnee,
doch die Sonne gewinnt
merklich an Kraft
und Eisschollen
brechen am Bach
krachend ein.


-----------------------------------


Sonnenschein und Verborgenes

Die Sonne holt aus,
sammelt mehr Kraft
und schenkt der Welt
einen überraschend
warmen Tag,
zehrt am Schnee,
findet dunkle Flecken
und nutzt diese schamlos aus.
Taut fröhlich das Weiß weg
und lässt darunter
braun und grün
erscheinen.
Matschig und schmutzig
wirkt der Grund und
Dinge werden sichtbar,
die der Schnee
unter seiner Decke
verborgen gehalten hat.
Manche davon
wären es wohl
auch besser geblieben.
Andre hingegen
sind schön anzusehen,
manches davon
ist gar verloren gewesen
und wird nun wiedergefunden.


-----------------------------------


Sonnenkraft

Unter dem hellem und
erbarmungslosen Blick
der Sonne
wird weißer Schnee schmutzig,
wird zu Wasser und
bildet winzige Bäche
und große Pfützen.
Unaufhaltsam wird
die einst so weiße Pracht
weniger und verschwindet.
Das warme Licht vertreibt
sogar zeitweise die Kälte.
Zur Mittagsstunde wagen
sich allererste Bienen
zu einem kleinem
Rundflug hinaus.
Überall rührt sich jetzt
das Leben, bereit
zu wachsen, zu werden.
Vögel plaudern redselig
und fröhlich miteinander,
erfüllen die Welt
mir ihren Lieder
und Stimmen.


-----------------------------------


Frühlingsdrängen


Kaum jemanden
hält es nun noch drinnen,
alles drängt nach draußen.
Wer kann
geniest den hellen,
den warmen Schein
und träumt schon von
Frühlingsblumen.
Die sonnenhungrige Seele
dehnt sich weit,
streckt sich hinaus
und entfaltet die Flügel.
Der Winter findet
nun langsam zu
seinem Finale,
auch wenn er
womöglich
noch einmal ausholt,
weichen wird er
dennoch bald.
Schließlich drängt
er schon heran,
der Frühling.



©Anariel 01.03.2012
 
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Kommentare  

Huhu Doska,
wie schön, dass der Text auch dein Gefallen gefunden hat.
Ja so ganz ist er ja noch nicht weg, der Winter...aber er is auf dem Rückzug. Freut mich, dass ich das wohl schön rüberbringen konnte.


Tis-Anariel (06.03.2012)

Du bringst eine tolle noch-winterliche Romantik und schon den ersten Frühlingshauch mit deinem langen Gedicht herüber. Wirklich prima geworden.

doska (05.03.2012)

Huhu Jochen, Hallo Gerald,

es freut mich sehr, dass auch euch beiden meine Tauwettergedanken gefallen haben und ich euch Bilder habe malen dürfen.


Tis-Anariel (05.03.2012)

Ich stimme voll und ganz zu. Ein sehr gelungenes Gedicht über den Sieg des Frühlings über den Winter.

Gerald W. (04.03.2012)

Ein traumschönes Gedicht, wortgewaltig und bildreich. Das bringt einem die Natur wirklich sehr nahe.

Jochen (04.03.2012)

Hallo Daniel,
das freut mich, dass dir meine Tauwettergedanken so gut gefallen und ich dir Bilder habe malen dürfen.
Danke für den schönen kommentar.


Tis-Anariel (04.03.2012)

Wundervoll. Tolle Bilder hast du in mir heraufbeschwört. Das Eis ist buchstäblich vor meinen Augen geborsten und ich sah die vielen Pflanzen. Deine Tauwettergedanken sind schön beschrieben.

Dieter Halle (03.03.2012)

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