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10 Seiten

Erben des Dritten Reichs - Kapitel 11

Romane/Serien · Spannendes
© Alexander
Weltweit wurde von dem Terroranschlag im australischen Sydney berichtet.
In der Innenstadt explodierten an 3 verschiedenen Orten Sprengsätze.
Einer im Royal Botanic Gardens, dem größten botanischen Garten der Stadt und im Kaufhaus Queen Victoria Building, im Stadtzentrum sowie in Darling Harbour, einem Stadtteil von Sydney.
Alle 3 Anschlagziele waren beliebte Orte, die zur Mittagszeit viel besucht waren. Es handelte sich auch um Touristenziele.
Daher waren unter 76 Opfern auch viele Touristen. Dazu kamen an die 200 Verletzte.
Die Anschläge erschütterten Australien ins Mark.
Westliche Sicherheitsdienste boten bei den Ermittlungen umgehend ihre Hilfe an. Der Premierminister machte auf der Pressekonferenz klar, dass man die Urheber, Helfer und Helfershelfer finden und vor Gericht stellen würde.
Zeitgleich mit den Anschlägen überfielen 6 schwer bewaffnete Vermummte die Sydney Gold Pacific Bank im Stadtkern.
Dabei handelte es sich um eine relativ kleine, regionale Bank. Sie war auf Geschäftskunden spezialisiert. Unter anderem bot man die Nutzung von Schließfächern im umgebauten Tresorraum an. Über wirkliche Bargeldreserven verfügte die Bank nicht, da es kein Privatkundengeschäft gab. Die meisten Transaktionen der Geschäftskunden fanden elektronisch statt.
Doch dafür interessierten sich die Männer auch nicht. Sie waren aus einem bestimmten Grund gekommen.
2 Vermummte gingen in der Tresorraum im Keller.
Ihr Anführer hatte dem Generaldirektor eine Kugel in den Kopf gejagt, als dieser die Herausgabe des Hauptschlüssels verweigerte. Ohne Zweitschlüssel war das Vorhaben ohne jeden Nutzen. Sie hatten ihn jedoch dabei.
Vor ihrem Überfall hatten 2 aus der Gruppe den Bankmanager Zuhause aufgesucht, ihn vor den Augen seiner Frau gefoltert. Sie verriet ihnen schließlich, wo sie den Zweitschlüssel fanden. Als dem so war, erschoss man beide per Kopfschuss.
Die Männer öffneten ein spezielles Schließfach, brachen die integrierte Box auf, holten ein längliches Kästchen heraus, öffneten es mit einem elektronisch generierten Schlüssel. Im Bett des Kästchens lagen Diamanten. Rosa Diamanten in verschiedenen Größen.
Sie verschlossen es wieder, entnahmen es aus der Box, schoben diese zurück ins Fach, brachten mittig an die 4 Schließfächerwände des Tresors Sprengstoffwesten an, aktivierten die voreingestellten Zeitzünder.
Bei ihrer Rückkehr kam es zu einer Rangelei mit den Geiseln. Wobei einer einen Gewehrschaft abbekam und zu Boden ging.
„Inschallah.“, riefen die Sechs.
Sie stürmten aus der Bank, lieferten sich eine hollywoodreife Schießerei, die es mit den Anschlägen in die Nachrichten schaffte. Alle 6 starben im Zuge dessen.
Einen Zusammenhang stellten die Behörden erst Wochen später fest.
Stunden nach der Schießerei überbrachte der Bote, der eine Geisel in der Bank gewesen war, die Rosa Diamanten an den Vertrauten von Hasan Nassir. Er flog als diplomatischer Kurier zurück nach Dubai, um sie dort an Nassir zu übergeben.

***

Als die Eilmeldung bezüglich der Anschläge in Sydney über die Nachrichtenticker lief, wusste Sheridan das sich Nassir seine Diamanten unter den Nagel gerissen hatte. Naja, eigentlich ihre Diamanten, stellte er zynisch fest und blickte die 4 Männer auf seinem großen Flachbildschirm im Penthouse in Sydney an.
Verständlicherweise waren Sie alles andere als begeistert, trotz des erzielten Erfolgs bezüglich der Beschaffung vom Askalon-Kompass. Der Verlust der Diamanten wog schwer, dessen war sich Sheridan bewusst. Nassir war niemand der die Hände in den Schoss legte. Die Frage, die er sich vielmehr stellte, war, woher wusste er, wo sie die Diamanten aufbewahrten?
„Was unternehmen wir wegen dem Wüstenneger?“, plärrte einer der Männer tiefkehlig, voller Wut und Hass.
Sheridan versuchte sich seinen eigenen Ärger nicht anmerken zulassen. Nassir Schachzug war ohne Zweifel ärgerlich, aber es konnte ihm letztlich mehr nutzen, als es den Anschein hatte. Vielleicht hatte ihm der Mann sogar einen Gefallen getan. Sofern es ihm gelang die Gegebenheiten für sich zu nutzen.
„Wir dürfen es dem Kamelficker nicht durchgehen lassen.“, schlug ein zweites Mitglied der Gruppierung in die gleiche Kerbe. „Wir müssen zurückschlagen.“
Dafür fand er Zustimmung unter den Erben des Dritten Reichs.
„Der Verlust der Diamanten ist ohne Zweifel schwerwiegend.“, sagte Sheridan ruhig. Er wollte nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen. Jedenfalls nicht so offensichtlich.
Der Wortführer ging wirsch dazwischen. „Schwerwiegend!!“, wiederholte er wütend. Sein Gesicht verzerrte sich zu einer Fratze. „SCHWERWIEGEND!!“ Dass er nicht hier und jetzt einen Herzschlag erlitt, verdeutliche seine gute körperliche Verfassung. „Es ist nicht hinnehmbar.“, fauchte der Mann hasserfüllt bis ins Mark. „Finden Sie diesen arabischen Hinterwälder und bringen uns UNSERE DIAMANTEN zurück.“ Sein Übertragungsfenster wurde dunkel. Er hatte die Verbindung beendet.
Bis auf einem folgten ihm die Anderen. Der Letzte hatte bisher geschwiegen. Er schaute Sheridan an. „Mit dem Angriff lässt er uns keine andere Wahl.“, sagte er beschwichtigend. „Wir müssen zurückschlagen.“
Auf die eine oder andere Weise.
Noch Minuten nach der Konferenzbesprechung, dachte Sheridan über die Folgen nach.
Sie boten ihm unweigerlich eine Chance.
Ja, der Verlust der Diamanten erschwerte ihr Vorhaben Salomon’s Mine zu finden. Dass ließ sich nicht bestreiten. Ohne ihn konnten sie mit dem Kompass den Standort der Mine nicht lokalisieren. Ein Fakt, der sich nun mal nicht ändern ließ.
Er betätigte die Ruftaste.
Kurz darauf erschien Thor Hanson.
„Arrangier ein Treffen.“ Mit wem musste er nicht extra sagen. Es gab nur einen Menschen auf der Welt, mit dem sich Sheridan hier und jetzt treffen wollte. Ja musste. „Wir haben etwas zu besprechen.“
„Ich werde alles in die Wege leiten, Sir.“
Zufrieden schaute er sich den Panoramablick seines Penthouses an, ohne dem Anblick eines Blickes zu würdigen.
Es wurde Zeit das Gespräch mit seinem Gast zu suchen.

***

Kaum war Anna aus dem Brunnenschacht geklettert, spürte sie lediglich einen Stich und verlor umgehend das Bewusstsein.
Sie erwachte in einem sterilen, gekachelten Raum. Ihre Hände und Füße waren mit Lederriemen an einem, im Boden verankerten, Stuhl aus Aluminium gefesselt. Ein ekeliger fader Geschmack lag ihr auf der Zunge. Eine Folge vom Abbau des Mittels, das man ihr vorsorglich spritzte, um Anna ruhig zu stellen.
Auf einem Rollstich lagen fein säuberlich aufgereiht Instrumente, die mitunter Anwendung in der Chirurgie fanden. Oder als Folterinstrumente benutzt werden konnten.
Obwohl es sich nicht leugnen ließ, zu welchem Zweck Anna hier war, bemerkte man bei ihr keine Spur von Angst oder Furcht. Sicherlich war die Situation nicht angenehm, aber sie war nicht das erste Mal in ihrer aktuellen Lage.
Sheridan wollte wissen, für wen Anna arbeitete.
Demzufolge wusste er oder die übrigen Mitglieder der Erben des Dritten Reichs nicht, wer sie ins Visier genommen hatte. Es in Erfahrung zu bringen diente dazu den Feind zu kennen. Obgleich Anna bezweifelte das dem nicht so war. Ihr Auftraggeber war schließlich kein Unbekannter. Ihre Überraschung und Verblüffung hätte sie zu gerne gesehen.
Was nicht ist, kann ja noch werden.
Die Tür zum Raum öffnete sich.
Hindurch traten 4 Männer.
Zu ihnen gehörte Theodore Oliver Sheridan.
Thor Hanson, sein Handlanger.
Und zwei Unbekannte.
Wovon einer zur Sicherheitsmannschaft gehörte, die für Sheridan die Drecksarbeit erledigte. Der Andere war ein schmieriger Anzugträger, dessen unscheinbares Äußeres die abgrundtiefe Lust und Gier nach Pein und Schmerzen verbarg.
„Nett Sie endlich persönlich kennenzulernen.“, eröffnete Sheridan das Gespräch mit seinem Gast zuvorkommend. „Ihre Vita ist beeindruckend, Frau Bergmann.“ Ein nichtssagendes Kompliment.
Anna saß vollkommen ruhig und gelassen auf dem Stuhl, blickte den Erben des Dritten Reichs an. Sie war überrascht gewesen, als sie erfuhr das er zu dieser Gruppierung gehörte. Er machte nicht den Eindruck ein Nazierbe zu sein. Lug, Betrug und Täuschung waren die Schlüssel für Projekt: Damokles Schwert, das Adolf Hitler höchstpersönlich plante.
„Sie verstehen daher sicherlich die getroffenen Sicherheitsmaßnahmen.“ Er wartete einen Moment. Dann fuhr Sheridan fort. „Wir haben einiges zu besprechen.“
„Sie haben hoffentlich genügend Zeit mitgebracht, Mister Sheridan.“, erwiderte Anna kühl.
Ein Schmunzeln huschte über das Gesicht des Mannes. „Leider haben wir einen begrenzten Zeitrahmen für das, was ich wissen muss.“
Sie deutete ein gleichgültiges Schulterzucken an.
Die Widerstandsfähigkeit der Frau beeindruckte Sheridan kurzweilig. Sie war eine bemerkenswerte Frau, die sich nur schwer einschüchtern ließ. Sonst war es sicherlich immer umgekehrt gewesen. Selbst die härtesten Kerle bekamen bei ihr weiche Knie. Was nicht nur an ihrem hübschen Äußeren lag, sondern in dem was Anna Bergmann tat. „Ich hatte gehofft Sie seien einwenig Kooperativer.“ Die Schwermut hörte sich echt an. Ein kurzer Seitenblick zum Anzugträger. Als sich Sheridan wieder Anna zu wendete, zog der Mann mit einem freudigen blitzen im Gesicht sein Sakko aus, faltete es fein säuberlich und begab sich zum Rolltisch. Er prüfte sein Werkzeug. „Ich benötige die Information über ihren Auftraggeber, Frau Bergmann.“ Sheridan hasste und verabscheute jegliche Art der Folter. Sie war jedoch ein probates Mittel um Leute zum Reden zu bringen. Die Intensität war entscheidend. Er trat einen Schritt auf Sie zu. „Wer ist ihr Auftraggeber?“
Anna wusste um ihre Situation. Gab sie Sheridan das, was er wollte, würde ihr ein erhebliches Maß an Schmerzen erspart bleiben. Andererseits gab es dann keinen Grund mehr sie am Leben zu lassen. Sie wusste, dass man sie nicht gehen lassen würde. Man würde Anna wegsperren oder gar töten.
So oder so waren ihr die Hände gebunden.
Verriet sie ihren Auftraggeber, zerstörte sie dessen Lebenswerk. Die Erben des Dritten Reichs würden ihn unverzüglich beseitigen. Der Schaden, den er anrichten konnte, beendete ihre Leben, zerstörte alles was sich aufbauten und erschaffen hatten. Nichts würde übrig bleiben. Wie bei einem Tsunami.
Nein, das konnte sie nicht zulassen.
Also schwieg Anna.
Sheridan atmete mitfühlend. „Sie lassen mir keine andere Wahl.“, sagte er leise, wandte sich ab und verließ mit Thor Hanson den Raum.
Der Sakkolose Anzugträger schob den Rolltisch vor sich hin. „Schön.“ Eine düstere Freude lag in seiner Stimme. Die Furcht ließ einen frösteln. „Jetzt, Süße, werden wir uns unterhalten.“ Der Mann musterte Anna anzüglich. Schade, so ein hübsches Ding.

***

Die Arrangements bezüglich des Treffens waren schnell getroffen.
Es fand in Bangkok, im Suvarnabhumi International Airport statt.
Der Großflughafen war ein wichtiges Drehkreuz im asiatischen Raum. Alle bedeutenden Fluggesellschaften flogen ihn an. Jährlich wurden an die 43 Millionen Passagiere abgefertigt. Wodurch er zu den 3 größten Flughäfen Asiens gehörte. Zudem war der Tower mit seinen 132,2 Metern weltweit der Größte seiner Art.
Das Treffen fand im Terminal in einer Wartehalle eines Gates statt, wo sich die Passagiere für den abgehenden Flug einfanden. Dies war ein Sicherheitsbereich. Man konnte also sagen, ein neutraler Ort, da es nahezu unmöglich war Waffen mit zum Treffen zu bringen, da man durch die Sicherheitskontrollen musste.
Sheridan und Nassir durften jeweils 5 Personen mitbringen.
Sie setzten sich gegenüber.
„Wir beide haben etwas, was der jeweils andere braucht, Herr Nassir.“, eröffnete Sheridan das Treffen. Er hatte nicht vor den Rachegelüsten der Mitglieder der Erben des Dritten Reichs nachzukommen. Jedenfalls jetzt noch nicht. „Es wäre daher nur logisch unsere Ressourcen zusammenzulegen.“, schlug er dem gesuchten Terroristen vor.
In der Wartehalle war ein stetiges kommen und gehen.
Familie. Paare. Geschäftsreisende. Globetrotter.
Beim Aufruf zum Boarding setzte sich eine Menschentraube in Bewegung, um gleich von der Nächsten ersetzt zu werden.
„Was ihre Kameraden wohl davon halten, dass Sie ein Joint Venture mit dem Mann eingehen, der ihre Diamanten gestohlen hat.“, mischte sich jemand Drittes ein.
Nassir und Sheridan schauten den Mann an. Letzterer war mehr überrascht ihn zusehen, als sein Gegenüber. Verständlich, schließlich glaubte Sheridan er fristete sein Dasein im Kartenraum von Saba, dessen Zugang sie beim Abrücken sprengten und ihn somit einschlossen.

***

„Sie scheinen ernsthaft überrascht zu sein, mich wieder zusehen, Mr Sheridan.“, entgegnete Alexander belustigend. „Antike Bauwerke neigen dazu mehr als einen Zugang zu besitzen.“, eröffnete er ihm eine Lehrstunde als Schatzsucher. „Einen offensichtlichen Zugang und einen oder mehrere Verborgenere.“ Er zuckte mit den Schultern. „Klassischer Anfängerfehler.“ Dann schaute er zu Nassir. Den Mann, der für den Raub der Rosa Diamanten als Ablenkung an die 80 Menschen töten ließ. „So begegnen wir uns doch noch.“ Was früher oder später sowieso geschehen wäre. Nassir nickte ihm mit ein kleinwenig Anerkennung zu. Ihn hier zu treffen hatte er ebenso wenig erwartet, wie Mr Sheridan. Dem wandte sich Alexander wieder zu, schaute ihn eindringlich an. „Wo ist Sie?“
Wen er meinte, wusste Sheridan natürlich auf Anhieb. Anna Bergmann.
Er verzog seine Lippen. „Ich hoffe inständig für Sie, das sie nicht versucht haben über Folter an den Namen ihres Auftraggebers zu kommen.“ Ihm war klar, dass dies genau der Fall war. Diese Info war zu wichtig, um eine einfache Frage-Antwort-Runde zu veranstalten. Alexander sah wie der Abseitsstehende Thor Hanson sein Handy hervorfingerte und den Anruf entgegennahm, den er soeben hielt. „Wahrscheinlich ist dass der Anruf“, fuhr er ungerührt fort. „den ihr Gorilla gerade erhält, wo er mitgeteilt bekommt, dass Anna den Kerl umgebracht hat, der ihnen die Info beschaffen sollte.“ Sheridan schaute zu seinem Sicherheitschef, der mit starrer Miene dem Anrufer zuhörte. „Sie haben sie dafür doch nicht ins Sheridan Global Tech Laboratory in Singapur gebracht?“ Rein rhetorisch. Ein Hochsicherheitsgebäude. Ideal um jemanden in den unteren Sicherheitsebenen festzuhalten und zu befragen. Bloß war Anna nicht irgendjemand. „Tja, dann“, meinte Alexander schnöde. „sind Sie nicht länger im Besitz vom Askalon-Kompass.“ Sheridan starrte ihn an, als wäre er ein Bekloppter. Unmöglich!! Mit jeder Sekunde, die er ihn ansah, dämmerte es ihm, das er es Ernst meinte.
Aus dem Augenwinkel sah Alexander die Reaktion von Hasan Nassir.
Ein höhnisches Grinsen formten seine Lippen.
Hochmut kam vor dem Fall. Bloß wussten die Meisten nicht dass Sie bereits fielen. Genau wie Sheridan’s Gegenüber. „Sie sollten keinesfalls so überheblich sein.“, schoss Alexander gegen Nassir, der ihn daraufhin anschaute. „Prinz Abdullah tut nichts ohne Wissen seines Onkels.“ Welcher Prinz Tamer al-Fahar hieß, einer der einflussreichsten Männer in Saudi Arabien und der Region. „Er ist übrigens ein enger Freund von Admiral Harris.“ Eine kleine aber durchaus wichtige Randnotiz, die er absichtlich mit einfließen ließ. Nassir horchte auf. „Er hat Prinz al-Fahar gebeten dafür zu sorgen das ihnen Prinz Abdullah den Rosa Diamanten gibt.“ Was dieser ja auch tat. Mit dem Wissen seines Onkels. Einem Mann dem der militärische Nachrichtendienst der Saudis unterstand. Auch wenn man es Nassir nicht ansah, dies war ein Schlag in die Magengrube. „Und bei der Rückkehr ihres Kumpanen“ Alexander sah Nassir’s Freund und Vertrauten an. „aus Sydney, wurde er auf Schritt und Tritt überwacht.“ Genau wie der Liegeplatz der Jacht, dem vorläufigen Domizil von Nassir, im Jachthafen von Dubai. Prinz al-Fahar hatte dafür nur Leute genommen, denen er absolut vertraute. „Um das Ganze abzukürzen.“, kam Alexander zum Schluss. „Ich hab jetzt den Rosa Diamanten.“ Jetzt war es an ihm spitzbübisch zu grinsen.
Die Augen verengten sich zu schlitzen. Es gab für Nassir keinen Grund ihm nicht zu glauben. Die Wut erreichte den Siedepunkt, doch er ließ sich zu nichts hinreißen. Schon gar nicht an einem Ort wie diesem.
„Sie stehen demzufolge Beide“ Alexander sah Sheridan und Nassir abwechselnd an. „mit leeren Händen da.“ Ganz im Gegensatz zu ihm. Gut, er hatte zwar nur den Rosa Diamanten, aber Anna und Alexander würden nicht das erste Mal zusammenarbeiten. Die Chancen standen jedenfalls weitaus besser, als jene für eine Kooperation zwischen Sheridan und Nassir. Kaum hatte er einen Schritt gemacht, waren die Begleiter der Beiden drauf und dran sich wie ein Rudel Löwen auf ihn zu stürzen. Was Alexander’s Begleiter auf den Plan rief, die bis dahin im verborgenen geblieben waren. „Sie werden sicherlich verstehen“, richtete er ein letztes Mal an Sheridan und Nassir. „Dass ich nicht ohne Schutz gekommen bin, um ihnen die guten Neuigkeiten mitzuteilen.“ Sie sahen ihn an, hätten ihn am liebsten auf der Stelle gelyncht. Verübeln konnte man es ihnen nicht. Immerhin standen Sie jetzt unerwartet mit leeren Händen da. Sheridan und Nassir schauten sich um, erblickten die Begleiter des Deutschen. „Und meine Jungs sind bewaffnet.“ Er setzte sich seine Sonnenbrille auf. „Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.“
Mit einem Lächeln im Gesicht verließ Alexander die Wartehalle.

***

Statt den Flughafen auf dem schnellsten Weg zu verlassen, nahm er seelenruhig eine Rolltreppe nach Oben, ging an der dort befindlichen Ladenpromenade entlang und setzte sich an einen Tisch eines Cafés.
Am Tisch saßen bereits Nava und Ben.
„Dir hat dass Spaß gemacht.“, schlussfolgerte seine Verlobte lächelnd.
Sie hatten alles mitgehört.
„Ein wenig.“, gestand er offen.
Von ihrem Platz aus sahen sie wie erst die Gruppe mit Nassir Richtung Ausgang pflügten. Kurz darauf folgten Sheridan und Co. Allzu glücklich sahen sie nicht aus. Im Gegenteil keiner von ihnen würde klein beigeben. Jetzt erst Recht, hieß die Devise.
„Wird ziemlich hässlich werden.“, schlussfolgerte Ben.
Alexander gluckste. „Jep.“ Da klingelte sein Handy. „Ja!“
„Herr Döbber.“, sagte eine fremde Stimme. „Ich muss Sie um ein Treffen bitten.“
Er konnte sich denken, wer der Anrufer war. „Wie geht es ihr?“ Ganz egal was in der Vergangenheit vorgefallen war, Anna hatte sich in die Höhle des Löwen begeben. Ihr Auftauchen in Assab war kein Zufall. Sie hätte einfach abwarten oder zu einem späteren Zeitpunkt zu ihnen stoßen können.
„Um längen besser als den Angestellten von Mister Sheridan.“ Eine gewisse Zufriedenheit ließ sich raushören. Anscheinend war ihr Auftraggeber kein Fan von Sheridan und Konsorten.
„Hat Sie den Kompass?“
Stille. Eine vielsagende Pause setzte ein.
Was Alexander als Antwort reichte. Es war von Anfang an ihr Plan gewesen. Irgendwie überraschte es ihn nicht. „Wann und Wo?“ Ihr Auftraggeber sagte ihm Ort und Zeit für das Treffen. „Gut. Ich werde dort sein.“ Dann war das Gespräch beendet.
Er nahm einen Schluck vom Tee, den die Kellnerin gebracht hatte.
Ben und Nava sahen ihn erwartungsgemäß an. Worum es bei dem Gespräch ging, ließ sich ja heraushören.
„Lust auf einen Ausflug!!“

***

Für ihren Trip stellte ihnen Prinz al-Fahar seine Gulfstream 5B zur Verfügung.
Ihr Ziel war Nikosia, Zypern.
So konnte man sich also das Jetsetleben der Reichen und Schönen vorstellen. Jeden Tag woanders. Andererseits kannte Alexander das bereits durch seine Arbeit bei der Harris Sea and Underwater Company. Wenn er nicht gerade während seiner Arbeitszeit wieder auf Schatzsuche ging.
Ein Schreibtischjob hingegen konnte er sich nicht vorstellen. Zu Trist und Eintönung.
Auch wenn das Herumreisen anstrengend war, wurde es einem doch nie langweilig. Man sah die Welt, andere Länder und Kulturen, deren Sitten und Bräuche. Es gab schlimmere Jobs. Außerdem machte es ihm Spaß. Ansonsten hätte Alexander längst gekündigt.
Zypern, die drittgrößte Insel im Mittelmeer war zweigeteilt.
Einmal in den türkischen Norden, der Türkischen Republik Nordzypern und der Republik Zypern im Süden. Die Teilung der Insel spiegelte sich auch in der zypriotischen Hauptstadt Nikosia wieder. Nord und Süd. Eine Folge der Auseinandersetzung zwischen Griechenland und der Türkei. Beide Länder erhoben Anspruch auf die Insel, was zur Teilung führte.
Eine Friedenstruppe der Vereinten Nationen überwachte den 1974 geschlossenen Waffenstillstand. Noch heute befanden sich Blauhelme, so wurden die Soldaten der UN-Friedenstruppe genannt, auf Zypern. Sie kontrollierten entlang der zur Pufferzone erweiterten Waffenstillstandslinie, die auch durch Nikosia führte.
In der Stadt befand sich auch das Hauptquartier der Blauhelme.
Und der Treffpunkt mit Anna’s mysteriösem Auftraggeber.
Es fand in einem Appartment eines Wohnhauses in einem Seitenarm der Ledrastraße statt. Sie lag in der Altstadt und führte vom Süden in den Norden, wodurch es einen Grenzübergang gab. Da die Teilung der Stadt mitten durch die Altstadt ging.
Über das große offene mittig gelegene Treppenhaus kam man auf alle 5 Stockwerke.
Beim Treppenabgang im vierten Stock stand ein bulliger Mann in einem dunklen Anzug. Unter seinem Sakko trug er eine gegurtete modifizierte Mini-Uzi. Außerdem war er mit einem Kehlkopfmikro und einem Ohrempfänger ausgestattet.
Der Wachposten meldete ihr erscheinen, nickte ihnen zu als Sie auf die 4te Ebene kamen. Um das Treppenhaus führten Flure herum, über die man zu den jeweiligen Wohnung auf der Etage kam.
In einem der Flure stand ein zweiter, identischer Wachposten. Er trug ebenfalls eine Mini-Uzi unter seinem Sakko. Die Männer hätten Zwillinge sein können.
Alexander, Ben und Nava gingen den Flur entlang.
Am Kreuzungspunkt, der am Ende des Flurs kam, stand ein dritter Wachposten. Anders als seine Kollegen sah man bei ihm eine gegurtete kompakte MP5K Maschinenpistole von der deutschen Waffenschmiede Heckler & Koch. Mit einer knappen Kopfbewegung wies er ihnen die Richtung.
Sie gingen nach Links, auf einen vierten Wachposten Klon zu. Unter seinem Sakko zeichnete sich ein Holster ab, worin eine normale Handfeuerwaffe steckte. Als sie auf ihn zu kamen, machte er Meldung über sein Kehlkopfmikro.
Die Drei standen keine Sekunde vor ihm, als die Wohnungstür von einem fünften Wachposten geöffnet wurde. „Bitte folgen Sie mir.“, meinte der Klon monoton. „Sie werden bereits erwartet.“
Alexander, Ben und Nava traten über die Schwelle in das Appartment, folgten dem Mann über den kurzen Flur in den Wohnraum, wo sich just in diesem Moment Anna’s mysteriöser Auftraggeber von der offenen Balkontür abwandte und sich zu ihnen drehte.
Ihnen stand die Überraschung ins Gesicht geschrieben.
Schließlich hielt ihn die Welt für Tod.
„Freut mich Sie persönlich kennenzulernen.“, sagte Ari Lehmann aufrichtig.
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Ende, Kapitel 11
© by Alexander Döbber
 
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