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Wieso, weshalb, warum?!

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Die neueste Meldung dieses Tages hat alle politisch interessierten Bürger dieses Landes aufhorchen lassen. Für die krisengeschüttelten EU-Länder Italien und Spanien sollen zusätzliche Mittel aus dem EU-Rettungsfond bereitgestellt werden. Ob Italien als Gegenleistung für diese Hilfen Frustbewältigungspillen nach Deutschland versenden wird, dürfte allerdings fraglich sein.
Zwar steht den Italienern und den Spaniern das Wasser schon seit langem bis zum Halse, doch die eigentliche und die zugleich schwerste nationale Katastrophe innerhalb unserer EU, hat in den späten Abendstunden des 28. Juni 2012 - so gegen 22.40 Uhr – in einem ganz anderen Land seinen Anfang genommen. Und dieses schier unfassbare Desaster, an das wohl nur die notorischsten Pessimisten jenes Landes geglaubt zu haben schienen, hat sich so stark in die Herzen dieser Menschen eingebrannt, dass hunderttausende ihren Tränen freien Lauf gewährt haben – Tränen, für die man sich nicht zu schämen braucht. Auf einmal ist, wie nach einer unumkehrbaren Eruption, Totenstille eingezogen, obwohl ein ganzes Volk noch Stunden zuvor sich total cool und locker gab. Die meisten haben sich aufgeschwungen auf diese prächtige, ungezügelte Wolke der Euphorie - die nun bereits seit fast drei Wochen dieses Land in Atem hielt - um sich von diesem märchenhaften Gebilde treiben zu lassen. Warum auch nicht!
Doch diese Wolke sonnigen Gemütes, von der fast alle geglaubt zu haben schienen, es sei die größte und schönste dieser Welt, hat plötzlich ein tiefes Loch bekommen.
Wieso, weshalb, warum?!
 
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Kommentare  

Hallo Gerald,
dem kann ich nur zustimmen. Vielleicht kann beim nächsten Male der Spieß umgedreht werden. Man gehe davon aus, dass Deutschland in zwei Jahren in Brasilien Fußball-Weltmeister werde. Spanien und Italien würden bereits nach der Vorrunde die Segel streichen! Danken würden es dann die Regierungen Spaniens und Italiens mit der Finanzierung der Rettungsschirme für Deutschlands grinsende Bankmanager. Und sollte plötzlich wider Erwartens in zwei Jahren Senor Bungabunga, sprich Senor Berlusconi, wiedermal in Italien das Sagen haben, wäre davon auszugehen, dass er nur allzu gern bereit wäre, als ein Zeichen edelsten Dankes, sogar noch die deutschen Bungabunga-Girls aus eigener Tasche zu finanzieren, ohne freilich dabei die deutschen Steuerzahler mit den höchsten Einkommen allzu stark schröpfen zu müssen. Wenn das mal nichts wäre!
LG. Michael


Michael Brushwood (19.07.2012)

Eine sehr gelungene Satire meinte ich natürlich.

Gerald W. (19.07.2012)

Ich kann mich nur den anderen anschließen. Ein sehr gelungener Sketch. Besonders wenn man bedenkt wieviel Geld Spaniens Banken nun bekommen sollen.

Gerald W. (19.07.2012)

Hallo Doska,
vielen Dank für die anerkennenden Worte! Nun bin ich auch gespannt, wie es sowohl mit Spanien und Italien, als auch mit dieser gesamten EU weitergeht.
LG. Michael


Michael Brushwood (02.07.2012)

Dieser kleine satirische Text ist dir wirklich super gelungen. Da kann ich nur den anderen recht geben. Spanien geht zwar in die Fußballgeschichte ein, aber sonst? Auch ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen.

doska (02.07.2012)

Hallo Else, Jochen und Crazy,
vielen Dank für die netten Kommis!
Else: Du hast Recht! Die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat zwar ein gutes Turnier abgeliefert, ist aber im Halbfinale dennoch an Italien gescheitert, die wiederum, gegen die Spanier im Finale, alt ausgesehen haben. Aber die momentanen politischen Ungereimtheiten sind immer noch schwerwiegender, als dieses verlorene Halbfinalspiel. Besonders ein nicht geringer Teil von jenen Menschen, die in beiden Finalländern beheimatet sind, wissen nicht mehr, wie sie in ihrem alltäglichen Überlebenskampf über die Runden kommen sollen.
Und wer die Medien aufmerksam verfolgt hat, könnte zu dem Schluss kommen, in Deutschland wäre nach diesem vorzeitigen Aus im Halbfinale die nationale Katastrophe ausgebrochen. Dem ist allerdings nicht so. Wenn es auf politischer Ebene innerhalb der EU hingegen so weitergeht, droht bald eine Katastrophe ganz anderen Ausmaßes und spätestens dann würde König Fußball nur noch ein Schattendasein führen.
Jochen: Deinen Kommentar finde ich besonders lustig. Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen.
Crazy: Auch deinen Kommentar finde ich super, weil du interessante Dinge uns erklärt und miteinander assoziiert hast - siehe das Wort Parlament. Ich hoffe dennoch, dass es nicht zu diesem bitteren Ende kommen wird.
LG. Michael


Michael Brushwood (02.07.2012)

Wirklich amüsant. Ich habe so lachen müssen. Ja, so ist der Mensch, überbewertet die eigentlich ganz unwichtigen Dinge, statt sich mehr über wirklich entscheidende Dinge den Kopf zu zerbrechen.

Else08 (02.07.2012)

Hallo Michael,
tja, da hat sich wohl unsere Kanzlerin einen Tag zu spät erweichen lassen, die Bedingungen für die Kreditaufnahme durch marode Bankinstitute vom ESM zu lockern, um nicht zu sagen: nehmt euch nur, was ihr braucht, ist ja genug da.
Wenn das schon am Donnerstag, am besten so gegen 20 Uhr 30 passiert wäre, hätten die Italiener wahrscheinlich so feuchte Augen gehabt, dass sie den Ball nicht mehr gesehen hätte. Was für ein schlechtes Timing, erst unsere Jungs verlieren zu lassen und dann alles herzuschenken, aber die Frau versteht ja auch nichts vom Fussball!


Jochen (30.06.2012)

Nun zeigt sich, wer was zu sagen hat, und wer nicht.
Parlament - von parler (franz.: reden) und (ja und) Amen - bis zum bitteren End.


Crazy Diamond (29.06.2012)

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