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20 Seiten

Alconia im Bann der Dämonen 6.Teil - ein fantastischer Roman

Romane/Serien · Spannendes
© doska
„Ach, sing` mir doch noch ein baranisches Liedchen vor, damit mir deine schöne Männerstimme die Zeit bis zum Rasthaus vertreibt, ja?“
„Noch eins, Hoheit?“, ächzte Dietmar gequält. „Der Weg ist doch gar nicht mehr so lang. Wir sind bald da!“
„Ist mir egal! Ich höre dich so gerne singen. Ja, du hättest Minnesänger werden sollen, mein Junge.“ König Leopold grinste, während er wieder die Vorhänge beiseite schob, um die urwüchsige Landschaft Moledos zu betrachten, die an seiner Kutsche vorüberzog. Es ging ihm plötzlich erheblich besser. Ob das an dem frisch reparierten Rad lag? Vielleicht war die gründliche Reparatur in Wahrheit schon lange nötig gewesen, auch mal die Räder zu überprüfen. Sein Rücken schmerzte heute viel weniger. Das wäre zwar auch vom Wetter abhängig und von den Bewegungen, die man machen würde, hatte ihm der Hofarzt verraten.
Der König blinzelte ins Licht der untergehenden Sonne. Äcker und Felder gab es hier in Moledo kaum. Meistens konnte man in der Ferne nur dschungelartige Wälder, durchbrochen von kleinen Lichtungen entdecken, in denen man bisweilen auch Wild erkennen konnte. „Hehe“, rief König Leopold übermütig. „Nur noch eine Nacht in fremden Betten geschlafen und wir sind am „Falkenkopf“ angekommen. Und nun sing `endlich! “
„Na gut!“, erwiderte endlich sein junger Reisebegleiter. „Wenn Ihr das so gerne wollt!“ Er legte sein Buch beiseite und begann ein uraltes Lied zu singen, das ihm gerade eingefallen war. Während er dieses ausgesprochen lange Lied Strophe um Strophe herunterleierte, kamen ihm wieder die Erinnerungen.
Zur Abreise hatte ihm der Onkel noch ein gutes Kleidungsstück geschenkt, dass er als junger Mann selbst getragen hatte, damit er ordentlich und sauber aussah, wenn ihm Prinzessin Alconia begegnete und dabei hatte er ihm auch ein kleines, geheimnisvolles Fläschchen aus Steingut mitgegeben.
„Pass darauf ganz besonders auf!“, hatte ihm Onkel Konrath geraten. „Da ist ein wertvolles Mittel drin, dass der rote Fürst selbst hergestellt hat. Du weißt ja, er ist Alchemist, kann Heilmittel herstellen! Es werden so viele Lügen über ihn erzählt, dabei ist der Mann in Wahrheit herzensgut. Kann er etwas dafür, dass er einen bösen Blick hat? Du zum Beispiel schaust nie richtig gescheit drein und bist doch nicht dumm. Du übergibst dieses Fläschchen dem Magier Jodruhul, sobald er dir in der Burg Falkenkopf begegnet. Natürlich unauffällig, denn die Medizin ist sehr wertvoll und wird sonst nur gestohlen! Der Rote Fürst will damit dem König wegen seiner Rückenschmerzen helfen und nur Jodruhul weiß, wann und auf welche Weise man das Mittel einnehmen muss.“
„He“, störte ihn der König in seinen tiefen Gedanken, „warum hast du aufgehört? Du hast übrigens die sechste Strophe dreimal gesungen!“
„Oh Gott, habe ich das?“ Dietmar fuhr mit dem Oberkörper verstört hoch. Ehe es ihm gelang, noch eine einigermaßen vernünftige Entschuldigung hervorzubringen, erschien das sonnengebräunte Gesicht des Herolds im Fenster der Kutsche.
„Hoheit, wir sind angekommen. Hier ist schon das Rasthaus. Ihr dürft pausieren!“
„Nur noch eine Nacht, nur noch eine Nacht!“, jubelte der König. „Dann bin ich wieder bei meinem Töchterchen. Was sich wohl Jodruhul für meinen Empfang ausgedacht haben mag? Ach, die Baranis sind so kreativ!“
Die Tür wurde geöffnet und wieder ein Tritt an die Kutsche gestellt. „Aaaargh, mein Rücken!“, kreischte der König plötzlich, als man ihm hinunter half. „Jetzt keine falsche Bewegung ... keine falsche Bewegung mehr!“, murmelte er angespannt. Aber der Schmerz war wieder da. Dietmar folgte dem König und zuletzt stieg Gudrun aus. Danach hielten die nächsten zwei Kutschen, der drei Kammerzofen und vier Diener.
Alle Fahrgäste mussten zunächst einen längeren Weg laufen, damit die gewöhnlichen Reisegäste des Rasthauses nicht die kostbaren Kutschen schon von weitem sehen konnten. Der König und sein Gefolge waren inkognito gekommen. Alle trugen deshalb auch einfache Kleidung. Bei Dietmar war das kein Problem gewesen, da er ohnehin erst morgen die Sachen seines Onkels anziehen wollte. Der König stöhnte während des ganzen Weges und Dietmar musste sein Lied zu Ende singen. Der Jüngling trug seinen Reisebeutel an einem langen Lederriemen über der Schulter. Darin hatte er nicht nur die Kleidung, sondern auch den gut verkorkten Steinkrug mit der sonderbaren Medizin verstaut.
Die dreizehn Reisige und der Herold hatten inzwischen ihre Gäule in ein Gatter geführt, das eigentlich für das Geflügel des Hauses gedacht war. Die paar Hühner hatten aber nichts dagegen, vielmehr zollten sie den Pferden Respekt und verdünnisierten sich in einer Ecke.
Endlich war der König mit seinem kleinen Gefolge angekommen. Es war ein schmuckes Haus, dessen Wände nicht nur mit Lehm und dicken Holzstämmen des nahe liegenden Waldes gebaut worden waren, auch zum Teil aus großen, unbehauenen Gesteinsbrocken, die man hier auf den Wiesen gefunden hatte. Die kleinen Luken besaßen sogar Fensterläden. Eine hübsche Holztreppe führte hinauf zum Schankraum. Der Wirt hatte Tage zuvor Nachricht über eine Brieftaube erhalten und deshalb dafür sorgen können, dass genügend Nahrung für den König und sein kleines Gefolge da war.
Drinnen schien es ziemlich laut zu sein. Das hörte man trotz der geschlossenen Fensterläden. Der Herold öffnete die schwere Holztür und da scholl ihnen auch schon der ganze Lärm entgegen. Es war spät am Tag und die Reisenden hatten viel getrunken. Sie grölten und johlten, spielten Karten oder knobelten um Geld, was König Leopold eigentlich verboten hatte. Der Schankraum wirkte erstaunlich geräumig. Offenbar war dieses Haus eine bekannte Anlaufstelle für Wanderer und Reisende.
Er hustete nur verstohlen, denn er hatte keine Lust, mit Hilfe seiner Soldaten einzugreifen, zumal diese Burschen ziemlich rauflustig aussahen. Er wollte seine Ruhe, auch weil der Schmerz endlich wieder nachgelassen hatte.
Ein lumpiger Bettler zog jammernd von Tisch zu Tisch und als der König mit seinem Hofstaat an mehreren Tischen verteilt Platz genommen hatte, kam dieser gebückte Mann auch zu ihnen. „Einen halben Sukaten ... einen halben Sukaten nur!“, jammerte der und eine Dunstwolke aus billigem Fusel waberte dem König entgegen. Der König wedelte sich angewidert mit der flachen Hand frische Luft zu, doch Dietmar wurde ganz weich ums Herz über den jammervollen Anblick des fast zahnlosen Mannes und so wühlte er in seinem Reisebeutel, weil er wusste, dass er noch zwei Sukaten drin liegen hatte.
Die Augen des dürren Kerls weiteten sich hocherfreut, nicht nur, weil er sogar einen ganzen Sukaten von diesem gutmütig dreinschauenden Burschen erhalten hatte, sondern auch, weil er dabei erkannt hatte, dass sich noch ein weiterer Sukat, gute Kleidung und ein kleiner Steinkrug in diesem Beutel befanden. In einem ähnlichen Fläschchen bewahrte der Wirt immer seine Gerstenschnäpse auf.
Der Bettler tat so als würde er weitergehen, drehte sich aber kurz entschlossen um, als er glaubte, dass niemand mehr auf ihn achtete, und nahm den Beutel an sich, den Dietmar neben sich auf den Boden und unter den Tisch gestellt hatte. Da ohnehin ein paar Leute gerade nach draußen liefen, um etwas frische Luft zu tanken oder nach Hause zu fahren, konnte sich der Dieb gut unter sie mischen und nach draußen verschwinden.
Gudrun, die Dietmar gegenüber saß und auch an der Seite des Königs, hatte das jedoch bemerkt, allerdings lediglich aus dem Augenwinkel wahrgenommen und war sich deshalb nicht so sicher. Ach, nur zu ungern wollte sie jetzt Dietmar und den König stören, weil die Beiden gerade in ein Gespräch über baranische Volkslieder vertieft waren. Sie konnte ja eigentlich auch erst einmal unter den Tisch blicken, um zu sehen, ob Dietmars Sachen noch da waren. Sie bückte sich also. Doch da kam schon das köstlich duftende Essen. Es gab wiedermal Schweinshaxen, die der König sich eigens für diesen Besuch gewünscht hatte. Dietmar sah, dass Gudrun unter den Tisch sehen wollte und verstand wohl ihre Geste eher als Ermahnung, darum winkte er ab und wollte seinen Beutel mit dem Fuß zur Seite schieben, damit der Wirt und seine Bedienung besser an den Tisch herankamen. Doch er erstarrte erschrocken, weil sein Reisegepäck nicht mehr spürte. Er schaute ungläubig nach und Gudrun sah, wie er mit rotem Gesicht, wieder hinter dem Tisch hervorkam. Sein Gesichtsausdruck war jetzt ziemlich witzig, doch Gudrun empfand nur Mitleid mit ihm. Verdammt, warum nur hatte Dietmar immer so ein weiches Herz? Und stets wurde er bestraft dafür. Natürlich konnte Dietmar dem König nichts von diesem Diebstahl erzählen, dann würde er ja bei dem gleich wieder als Versager dastehen. Und gerade hatte er doch dem König mit seinen vielen baranischen Liedern so gefallen. Gudrun sah, dass Dietmar nun fieberhaft nachdachte, um nach einem Ausweg zu suchen. Aber er hatte doch noch nie irgendwo einen Weg, geschweige denn einen Ausweg gesehen? Zumindest schien ihm jetzt wohl irgendeine Idee gekommen zu sein, denn er sprang plötzlich auf.
„Nanu, wo willst du denn hin, mein lieber Dietmar?“ Der König kaute bereits mit dicken Backen. „Ah, köstlich diese Soße!“, nuschelte er etwas undeutlich.
„Äh, mir ist nicht gut!“ schnaufte Dietmar. „Ich muss an die frische Luft!“
„Ach, das tut mir aber leid!“
Schon war Dietmar die hübsche, kleine Holztreppe des Rasthauses hinunter geflitzt. Er brauchte nicht lange zu suchen. Einmal um das Haus herum laufen hatte schon genügt. Zuerst erblickte er die Gemüsebeete und dann direkt am Brunnen den Bettler. Allerdings sah Dietmar diesen zerlumpten Mann nur von hinten. Der saß auf dem Boden, lehnte sich seitwärts gegen die moosbewachsene steinerne Einfassung des Brunnens. Doch wo war jetzt der Beutel?
Gudrun hatte mit einer Ausrede ihrerseits den Tisch verlassen und war Dietmar unauffällig gefolgt. Ach, man konnte bei Dietmar nie wissen, ob er sich nicht schon wieder etwas antun wollte. Es war ja auch alles schlimm mit ihm. Sie schob sich an der Häuserwand entlang und behielt Dietmar weiterhin fest im Auge. Der schlich sich gerade immer näher an die zusammen gesunkene Gestalt heran. Ein paar Zweige hatten unter seinen Füßen geknackt. Es war schon erstaunlich, dass der Bettler deswegen nicht zusammengezuckt war. Der schien wohl endlich seinen Rausch auszuschlafen. Dietmar betrachtete den Mann von der Seite. Es musste wirklich der Wegelagerer sein, aber nirgendwo war Dietmars Beutel zu sehen.
„Hallo?“ Dietmar tippte den Mann von hinten vorsichtig an die Schulter. „Sch ... schlaft ihr?“ stotterte er unsicher. Dietmar ruckelte schließlich den Bettler kräftig an den Schultern und da fiel der zerlumpte Kerl rückwärts gegen seine Beine und gab damit den Blick auf Dietmars Leinensack frei, den er sich unter seinen Hintern geschoben hatte. In der Hand hielt der Bettler immer noch das geöffnete Fläschchen.
Dietmar studierte aufmerksam dessen verquollenes Gesicht. Die Augen des Wegelagerers waren so verdreht, dass man nur das Weiße darin sehen konnte. Der Mann musste also starke Krämpfe gehabt haben, was er jetzt auch an dessen Körperhaltung erkennen konnte und sich dabei übergeben haben, denn er roch übel. Aus dem Mund lief dem armen Kerl noch immer etwas Speichel.
Dietmar legte – nach kurzer Überwindung - sein Ohr auf dessen schmutziger Brust – kein Herzschlag mehr. Der Mann war tot.
Gudrun, die sich nun hinter einem Schuppen des Gasthauses versteckte, war entsetzt. Der arme Dieb, aber Dietmar tat ihr auch leid. Was der aber auch so alles in seinem jungen Leben durchmachen musste. Noch dazu wo gerade er so zart besaitet war. Aber wodurch konnte der Dieb eigentlich gestorben sein? Doch nicht etwa an dem Inhalt dieses Fläschchens? Dietmar vermochte ja nie bei seinen besten Freunden still zu sein, wenn es um Geheimnisse ging. Natürlich war sie eingeweiht. Sein Onkel und dieser rote Fürst konnten doch wohl nicht vorgehabt haben, dass der König ...? Gudrun nagte an der Unterlippe. Sie wagte nicht, diesen Gedanken zu Ende zu denken.
Dietmar schien ebenfalls darüber nachzugrübeln, wofür wohl diese Tinktur eigentlich gedacht war. Zum Einreiben wohl nicht? Auch Gudrun fiel es jetzt ein: Der König sollte das trinken. Ja, so hatte es Dietmar ihr geschildert. Aber das konnte doch gar nicht sein, dass Dietmars Onkel, der zwar eine große Klappe hatte, doch immer ein ehrenwerter Mann gewesen war ... Gudruns Gedanken überschlugen sich plötzlich. ´Nein´, dachte sie sich, ´so etwas bringt Dietmars Onkel doch nicht fertig. Der Mann wird am Alkohol zugrunde gegangen sein und das Medikament hatte ihm eben nur den letzten Rest gegeben.´ Manchmal vertrugen sich ja auch Medikamente nicht mit Alkohol!
Sie sah nun wie Dietmar sich neben den Toten hockte. Ach, der Junge war ja so sensibel, gewiss wollte er gerade über diesen armen Kerl weinen. Aber tot war tot, damit konnte er dem Bettler wirklich nicht mehr helfen. Mit Schrecken fiel Gudrun ein, dass das Fläschchen jetzt wohl leer war. Also hatte sich Dietmar doch schon wieder als Versager entpuppt. Das durfte einfach nicht sein. Sie knirschte mit den Zähnen. Ja, was konnte man da nur machen? Dietmars Onkel würde ihn zu Wurst verarbeiten, wenn er zurück kam und erfuhr, dass sein Ziehsohn nicht das volle Fläschchen Jodruhul übergeben hatte.
Dietmar selbst schien wohl das gleiche zu denken. Nur mit Mühe entwand er jetzt den kleinen Behälter den verkrampften Fingern des Bettlers. Er war dabei sehr vorsichtig, dass nicht auch noch der letzte Rest des kostbaren Inhalts verloren ging. Er sah nach, wie viel davon noch vorhanden war. „Nein“, hörte Gudrun ihn nun entsetzt rufen. Ach, es befand wohl nur noch ein kleiner Teil der einstigen Menge darin.
Dietmar schnüffelte daran. Das zähflüssige Gebräu auf dem Grund der Flasche hatte eine tiefgrüne Farbe, roch nach Kräutern und irgendwie auch ein bisschen nach Alkohol. Dietmars Blick ging zum Brunnen und zu den Gemüsebeeten, wo auch „Waldmeister“ wuchs. Allerdings war dieser schon arg vertrocknet. Da kam ihm ein Gedanke. Gudrun rang indes in ihrem Versteck hilflos die Hände. Sie hoffte inständig, dass Dietmar diesmal eine wirklich gute Idee bekommen würde. Und dann sah sie, wie er sich erhob, den trockenen Waldmeister zwischen den Fingern zerrieb, ins Fläschchen füllte und anschließend Wasser dazu laufen ließ. Oh, Mann, wie schlau. Das hätte sie ihm eigentlich gar nicht zugetraut? Sie konnte sich nun in aller Ruhe zum Tisch zurück begeben noch ehe der Junge das bemerkte.

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Am nächsten Tag, weit entfernt von diesem Wirtshaus, hörte man lautes Schimpfen hoch oben aus dem Nordturm.
„Verdammter Mist, meine Pfirsichhaut!“, fauchte Prinzessin Alconia von Ronganien zornig und verzweifelt. „He, ich habe schon eine Zahnlücke und dazu jetzt auch noch die vielen Pickel im Gesicht! Morgen soll doch mein Geburtstag gefeiert werden.“ Die schlanke Frau betrachtete sich in dem blank polierten Silberspiegel abwechselnd von beiden Seiten und warf dabei das lange blonde Haar über die Schultern zurück. „Verdammt, verdammt, ein Mitesser nach dem anderen!“
„Ihr sollt doch nicht immer soviel fluchen!“, gemahnte sie Beate von Taulin. Diese war eine entfernte Tante der Prinzessin und die erste Kammerzofe hier auf der Burg.
„Hehe, das Fluchen hat sie bestimmt von Jodruhul übernommen!“, kicherte die junge Lea von Trauenfels, welche direkt neben der Prinzessin stand und ebenfalls in den Spiegel blickte. Sie steckte sich das feuerrote Haar zu einem wunderhübschen Knoten zusammen – ganz wie ihre Mutter Gudrun.
„Nein, habe ich nicht!“, wehrte Alconia aufgebracht ab. „Im Gegensatz zu dir, meine liebe Lea, interessiert mich nämlich dieser finstere Magier überhaupt nicht!“
„Kommt, beruhigt euch wieder!“, versuchte die Kammerzofe zu beschwichtigen. „Ihr habt leider BEIDE die vielen Unsitten Jodruhuls übernommen. Ich bin ja so froh, dass endlich Gudrun von Trauenfels heimkommt. Ihr seid ja kaum noch unter Kontrolle zu bringen. Da ist es ja fast leichter einen Sack Flöhe zu hüten!“
„Nein, so schlimm sind wir nicht! Jedenfalls nicht ich“, verteidigte sich Alconia, plötzlich wieder ganz lieb und brav geworden. „Nur die Lea ist immer so frech!“ Es machte Alconia dabei gar nichts aus, mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf ihre Freundin zu weisen, die deshalb erst recht in sich hinein kicherte. „Außerdem gebraucht Jodruhul noch ganz andere Worte, liebe Beate.“, wendete sich Alconia weiter an die Kammerzofe. „Da würden dir die Ohren abfallen!“
„Das stimmt!“, Lea versuchte sich zu beruhigen, aber im Grunde machte es ihr Spaß, die alte Zofe weiter zu necken.
„Das verstehe ich nicht.“, meinte die Edeldame tief enttäuscht.
„Was?“, hakte Lea forsch nach und wischte sich dabei die Lachtränen aus den Augen. „Sag es mit ruhig ins Gesicht!“
„Na, dass du …dass du …“
„Ja, ruhig weiter!“
„Also Lea, früher warst du ganz anders.“, schnaufte die Kammerzofe, die sich nun auch noch das Herz hielt, denn das Ganze war doch etwas zu viel in ihrem Alter. „Früher hast du dich nur für das Gute eingesetzt. Vielmehr noch als deine Mutter, die ja schon ein vorbildlich guter Mensch ist. Wir hatten schon Angst du würdest Nonne werden und jetzt, seit der finstere Magier Jodruhul von Setaron hier am Hofe weilt, bist du wie verwandelt. Dabei hat ganz Ronganien und auch unsere Nachbarländer eine fürchterliche Dürre heimgesucht. Die Welt braucht Wasser! Das Korn auf den Feldern ist vertrocknet. Was soll unser Volk nun essen? Aber das interessiert dich alles nicht mehr meine liebe Lea und Alconia, die schläft ohnehin nur vor sich hin!“
„Was höre ich da? Verdammt, das war eine Frechheit, eine einzige Frechheit, Beate!“Alconia packte die alte Kammerzofe derb beim Arm. „Du bist nur eine Zofe, aber ich deine Herrin. Und merke dir mal eines, ich schlafe nicht, ich lese! Ist Lesen denn so verwerflich? Dietmar liest doch auch und dazu sagt niemand etwas! “
„Aber er ist ein Mann und …Ihr eine Frau?“, ächzte Beate.
„Frauen durften bisher nie das Lesen erlernen und ihr habt Euch da bereits als Kind ganz schön durchgeschummelt!“
„Was… immer noch frech? Nur weil ich eine Frau bin, darf ich nicht lesen? He, neuerdings darf ich noch nicht einmal reiten! “
„Eure Mutter stürzte schwer vom Pferd. Sie hatte sich nie mehr richtig davon erholt! Der König wollte das nicht während seiner Abwesenheit!“, schmetterte die Alte in ihrer Not aus sich heraus. „Er hat das befohlen!“
„Und immer noch bist du aufsässig!“ Alconia nahm einen biegsamen Weidenzweig aus der Vase, „Ich kann alles mit dir tun, was ich nur will!“ Sie holte aus, um die Alte damit zu verprügeln. Die Rute zischte durch die Luft, doch Lea hielt noch im letzten Moment Alconias Faust samt Rute fest. „Nein, das machst du nicht… bitte ….. beruhige dich!“
„Und außerdem war, das war keine Beleidigung…“, kreischte Beate zu ihrer Verteidigung . „… Lesen ist doch wie Schlafen. Die Leute wirken dabei ganz entspannt. Es ist also …“ Sie brach entsetzt ab.“
„Etwa die Wahrheit?“, zischelte Alconia hinter ihrer Zahnlücke hervor.
Elke, die jüngste der Dienerinnen, die für das Kämmen und Schneiden der königlichen Haare zuständig war, fegte gerade die frisch geschnittenen Strähnen zusammen. Sie blickte kurz auf, sah Alconias schiefe Zähne, das zornesrote pickelige Gesicht und bekam leichtsinniger Weise einen Lachanfall.
Wütend ging die Prinzessin nun auf sie los, und gab ihr mit der freien Hand, denn Lea hielt die andere mit der Rute noch immer eisern fest, ein paar kräftige Ohrfeigen. „Raus!“, schrie Alconia. „Du undankbares Biest! Aus der Gosse habe ich dich geholt und so dankst du mir das?“ Dann nahm sie die gesamte Vase, die randvoll mit Wasser gefüllt war vom Tisch und warf sie dem erschrockenen Mädchen hinterher. Die Vase zerschellte, als die Tür ins Schloss fiel.
„Und wer fegt und wischt nun das Ganze weg?“, platzte es aus Beate nach dem ersten Schock hinaus. Bisher hatte sie sich eigentlich wacker gehalten, jedoch nun war sie arg weiß im Gesicht. Sie nahm deshalb auf jenem Holzstuhl Platz, der sogar ein Kissen besaß. Stühle waren eine köstliche Rarität. Das einfache Volk pflegte sich nämlich nur auf quer gelegte Holzbretter, die auf kurzen Baumstümpfen ruhten, zu setzen ,oder es hockte sich auf den Boden.
„Das ist jetzt völlig egal!“, schnaufte Alconia, obwohl sie nun sah, wie das Wasser unter einer ohnehin schon sehr aufgequollenen Holzlatte des Fußbodens, da das Dach an jener Stelle schon immer ein kleines bisschen undicht war, langsam versickerte.
Die Prinzessin wendete sich trotzdem erneut an die Alte. Diese hielt sich sofort schützend die Hände über ihr karges jedoch hübsch frisiertes Haar, aber Alconia warf die Rute nur im hohen Bogen auf die restlichen verstreuten Zweige und Scherben. „Da hast du noch einmal Glück gehabt, Zofe!“, fauchte sie. „Nun aber muss ich sehr darüber nachdenken, ob ich dich nicht vom Hof verstoße. “
„Nein bitte, tut es nicht!“
„Dann macht eure Worte rückgängig!“
„Nein!“
„Du spielst mit deinem Leben!“
„Aber Alconia, nun fang dich mal langsam wieder ein!“, brachte Lea überrascht hervor. „Sonst muss man ja Beate recht geben, dass wir uns wegen Jodruhul verändert haben.“
„Ja, er hat euch verhext!“, keuchte Beate und hielt sich nun wieder das Herz. „Das stimmt!“
„Quatsch, so etwas gibt es nicht!“, versuchte Lea zu trösten und legte ihren Arm um sie. „Das was Jodruhul uns jeden Abend vorführt sind doch alles nur Tricks!“
„Und woher weißt du das?“, hakte Alconia misstrauisch nach. Lea zuckte die Schultern. „Na, weil er mir das selber gesagt hat!“
„Ja, weil er dir gefallen will!“
„Blödsinn, nicht nur deswegen.“ Lea errötete geschmeichelt. „Außerdem hat er mir erst neulich einen seiner Tricks beigebracht. Soll ich euch gleich mal den Rosentrick vorführen? Wir haben zwar nur diese Ruten, aber damit kann man das wohl auch machen.“
„Nein, mir ist nicht danach.“, erwiderte die Prinzessin.
„Mir auch nicht!“ brachte Beate mit gesenktem Kopf hervor, denn irgendwie tat ihr all das Gesagte doch leid.
„Außerdem kann er dir diesen Trick nur gezeigt haben, um von seinen wahren Zauberkünsten abzulenken. Ich mag Jodruhul irgendwie nicht und deine Mutter kann ihn wohl auch nicht leiden …“
„Ja, sie ist ihm immer noch böse, wegen irgendeiner seltsamen Geschichte von damals!“
„Sie ist ihm nicht nur Böse. Sie hasst ihn! Warum tust du das deiner Mutter an?“
„Ach, nein, was denn?“
„Oh Mann, ich kann nicht verstehen, dass du mit ihm zusammen bist.“
„Schscht…Mensch!“
„Ach Lea…“, Beate winkte von ihrem Stuhl aus ermattet ab, „Das weiß doch inzwischen jeder hier. Wir waren in Sorge und hätten aus diesem Grund auch mit Hilfe unserer treuen Brieftauben deine Mutter längst benachrichtigt, aber es war schon merkwürdig, denn immer wenn die Taube startete, flog eine Krähe mit weißer Brust herbei und hackte so eifrig nach ihr, dass sie wieder umkehren musste.“
„Die hatte ein weiße Brust?“, Lea lachte ungläubig auf. „Wie ulkig! “
„Nein, das ist gar nicht witzig, Lea!“, mischte sich wieder Alconia ein. „Ich denke, dass Jodruhul dabei seine Hände im Spiel gehabt hatte. Er kann eben doch zaubern. Er hat sich der schwarzen Magie gewidmet, deswegen ist er auch immer schwarz gekleidet.“
„Aber darin sieht er doch schick aus!“, rief Lea mit glänzenden Augen. „…dazu passen seine langen kohlschwarzen Haare, die er immer offen trägt, hervorragend. Sie reichen ihm übrigens inzwischen bis weit über seine breiten Schultern…und er ist schön! Ja, er ist eine Schönheit und dabei doch ganz ein Mann! Alle Burgfräulein schwärmen für ihn, sogar die etwas Älteren und …. sogar die ganz Alten.“ Lea warf dabei einen kurzen Blick nach Beate und eine leichte Röte stieg auch in deren sonst so bleiche Wangen.
„Also gut“, meinte nun auch Die Prinzessin, „ Selbst ich gebe zu, dass er ausgesprochen gut aussieht und ich weiß, dass du, meine liebe Lea, nicht wenig stolz darauf bist, inzwischen seine einzige Angebetete zu sein.“
„Und du bist neidisch!“, stellte Lea leise aber bestimmt fest.
„Quatsch! Bin ich nicht.“, dennoch wurde Alconia ein bisschen rot. „Aber …“
„Was…aber…?“
„Der schwarze Magier ist gefährlich. Er nutzt dich nur aus, Lea. Weiß ich, wofür er dich später braucht. Bitte glaube mir!“
„Und du siehst nur deswegen in ihm alles Schlechte, weil er dir keine Avancen macht. Genau wie der Mama! Und auch weil du nur den blöden Dietmar als Verehrer hast!“
„Oho, aber der ist nicht blöd!“
„Doch ist er! Hörst du nicht, was man sich so alles über den erzählt?“ Lea unterbrach sich plötzlich, als wenn sie etwas von draußen gehört hätte. Ihr Blick flog auch sogleich zum Fenster. „Oh, ich glaube sie kommen gerade, die Brücke wird herunter gelassen. Der König und sein kleiner Hofstaat sind zurück!“
Alconia lief nun auch zum nächsten Fenster und blickte ebenfalls hinaus. Selbst Beate hatte sich, wenn auch leise ächzend, von ihrem Stuhl erhoben. Aufregende Dinge geschahen viel zu selten in der Burg.
Aber draußen gab es noch gar nichts Besonderes zu bemerken, außer, dass nur eine allgemeine Unruhe im Burghof begann weil sich dort immer mehr Leute versammelten. „Weißt du Lea“, blieb Alconia trotzdem beim Thema, sowie es immer ihre Art war. „Was die Leute von Dietmar halten, das interessiert mich alles nicht. Ich selbst weiß zumindest, was ich von ihm halten kann und das ist das Wichtigste. Außerdem bin ich nicht mit Dietmar zusammen, so wie du. Ich verehre ihn auch nicht. Er ist nur ein guter Kamerad für mich. Mehr nicht!“
„Och, eigentlich schade!“, meinte Lea leise und lehnte sich noch ein bisschen mehr aus dem Fenster hinaus, denn schon war es richtig voll unten im Burghof geworden und auch erheblich lauter. Auf dem Wehrgang am Haupttor fingen nach kurzem Zögern nun auch die Burgmusikanten an, durch ihre Eisenhörner eine kleine Willkommensmelodie zu spielen. Das Volk unten an den Mauern jubelte den Spielern zu und hielt Blumen in Höhe. Viele hatten eigens wegen diesem aufregenden Ereignis, ihre Arbeiten unterbrochen und so gut es ging, die Kleidung gesäubert, denn diese, geschweige denn sich selber am großen Brunnen zu waschen, durfte man nur einmal im Monat, wegen des Wasserverbrauchs.
„He, schaut mal!“, rief Lea. „Als erster kommt der Herold. Er bläst nun zur Antwort auf seinem Horn. Hörst du?“
Alconia lauschte, wirklich, das hörte sich nicht schlecht an. Selbst Beate schwieg andächtig.
Der Lärm im Hof nahm noch mehr zu. Alles drängte sich jetzt ungeduldig zum großen Eingangstor Richtung Brücke.
„Ach, wie gerne wäre ich jetzt dort unten!“, jammerte Lea.
„Wieso willst du diesmal nicht runter?“, fragte Alconia
„Oh Mann nein, denn irgendwie habe ich jetzt richtige Furcht vor meiner Mutter.“
„Blödsinn!“
„Doch, doch, denn was sage ich ihr bloß?“
„Na, ich glaube, darüber werden ihr die anderen im Hof bestimmt schon genug erzählt haben, noch ehe wir unten sind!“, meinte Alconia, nun doch so ein bisschen schadenfroh.“
„Weißt du, manchmal kannst du richtig gemein sein!“, fauchte Lea. „Aber ich habe jetzt eine Idee, ich bleibe erst einmal hier oben in deinem Zimmer, wenn du nichts dagegen hat, bis sich der schlimmste Zorn bei Mutter gelegt hat!“ Sie wendete sich verunsichert nach der Zofe um. „Beate, du bleibst doch auch hier, nicht wahr?“
„Geht schon in Ordnung“, meinte die, „Ich bin ohnehin völlig fertig!“
Alconia aber raffte ihre Röcke und verließ die Beiden nun so rasch, dass ihr die langen blonden Haare hinterher wehten, jedoch musste sie dabei einen großen Schritt über die Scherben und all das verstreute Grün machen. Die Tür knallte abermals ins Schloss. Automatisch blieben die Blicke der beiden Verlassenen an Alconias Missetat hängen.
Die Nägel der alten Holzlatten am Fußboden, waren rostig gewesen und hier hatten sie wegen der Nässe nachgeben. Nun stand einer der Latten, welche etwas dünner war als die übrigen, ein wenig vom Boden ab und gab den Blick auf ein kleines Loch frei. In diesem war es zwar ziemlich staubig und feucht, aber man konnte darin etwas rötlich Schimmerndes entdecken, sofern man genauer hinschaute, aber es schaute niemand genauer hin.
Beate sagte nur, „Schade nun ist der schöne Fußboden an dieser Stelle völlig lädiert!“
„Gleich Übermorgen kann ja der Zimmermann kommen und es wieder herrichten!“, schlug Lea vor, die eigentlich mit ihren Gedanken ganz woanders war.
„Sofern dieser dann Zeit hat!“, meinte Beate, und fügte mit einem Male rasch hinzu. „Aber lange bleibe ich hier nicht!“ Denn der Lärm draußen war zu verführerisch.

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Es dauerte eine Weile bis die drei Kutschen und dreizehn Reisige im Hof waren. Und noch länger dauerte es, bis der König mitsamt seinen Dienern und Kammerfrauen ausgestiegen war. Sein Blick huschte trotz aller Erschöpfung suchend über die vielen Köpfe der Leute, die im Hofe herumstanden und ihn anglotzten. Der König hatte sich eigens prächtig angezogen, damit sein Gesinde und auch jene einfachen Leute, aus nächster Umgebung, genug zum Glotzen vorfanden, aber im Grunde interessierten sie ihn alle nicht. Er suchte nach seiner Tochter und nach Jodruhul. Wo war sein Herz und danach dieser dunkle Geselle?
Gudruns Blicke hielten ebenfalls Ausschau nach allen Seiten. Ihre Kleidung war so schlicht und einfach, wie ihr Gemüt. Aber die Leute starrten sie trotzdem an, denn ihnen war zu Ohren gekommen, wie sehr sie sich für die ärmsten der Armen immer einsetzte. Einige von ihnen hielten sogar Zweige in ihren Händen, die sie Gudrun überreichen wollten.
Aber Gudrun achtete ebenso wie der König kaum auf sie, denn sie konnte ihre heißgeliebte Lea, ihre gute Herzenstochter, nirgendwo entdecken und auch nicht diesen gemeinen düsteren Magier finden, der schon seit einiger Zeit ihrer Tochter nachstellte.
Sie machte sich in diesem Moment sogar Vorwürfe, die Burg, dem König zu Liebe, verlassen zu haben. Wer wusste schon was da alles zwischen Lea und Jodruhul geschehen war? Aber sie konnte Lea nirgendwo ausmachen, geschweige denn den Magier. Der König hingegen hatte seine Tochter endlich im Gedränge gefunden. Alconia hielt einen Strauß Rosen in den Händen und winkte ihm damit lächelnd zu. Der König und seine Tochter schoben sich durch die jauchzende Menge und die beiden fielen einander schließlich glücklich in die Arme. Das Volk schrie deswegen laut auf in heller Begeisterung. Ach, von solch einem Anblick würden sie ihren Kindern und Kindeskindern noch erzählen.
Um Gudrun herum war es jedoch still, obwohl auch hier alles dichtgedrängt herum wirbelte. Sie wendete sich schließlich nach Dietmar um, der zögerlich hinter Gudrun einher tappte. Er überragte sie um zwei Köpfe. „Siehst du endlich meine Lea?“, fragte sie.
„Ich …ich weiß gar nicht mehr, wie sie inzwischen aussieht?“, antwortete er wahrheitsgemäß.
„Ach ja, stimmt ja, du warst schon so lange nicht hier!“
„Aber Alconia hätte ich sofort wiedererkannt.“, fügte er hastig hinzu. „Niemand besitzt so eine reizende Zahnlücke wie sie.“
„Oh, das darfst du sie aber nicht hören lassen!“, lachte Gudrun, „Sie würde dich gleich an deinen abstehenden Ohren aufhängen.“
„Damit hätte sie wohl recht.“, grinste er. „Sie hat die entzückendste Zahnlücke der Welt und ich nur diese total unmöglichen Ohren!“
„Na, so unmöglich sind die nun auch wieder nicht, stehen halt nur ein bisschen ab.“, versuchte Gudrun ihn zu trösten. „Oh, ist das da hinten im Gedränge etwa Jodruhul?“
„Keine Ahnung, denn auch ihn habe ich noch nie gesehen!“ Gudruns Gesicht verfinsterte sich. „Da hast schon wieder recht, aber ich glaube, das ist er. Man sieht ihn zwar nur von hinten, aber der Kerl dort trägt seinen typischen schwarzen Umhang. Das ist ganz gewiss Jodruhul. Stell dir vor, dieser Mistkerl hat es ausgerechnet auf meine Tochter abgesehen!“
„Auf die unschuldige kleine Lea?“, fragte Dietmar und musste nun doch grinsen.
„Oh, so unschuldig ist die gar nicht mehr!“ mischte sich nun völlig ungefragt der Burgmeister ein, der ihnen gerade in dem Gewühle entgegenkam. „Ach so, erst einmal einen wunderschönen Nachmittag edle Hoheit!“ unterbrach er sich und versuchte so gut es ging in dem Tumult eine Verbeugung anzudeuten. „Aber, um auf die kleine Lea zurückzukommen. Da nutzt nichts mehr. Der finstere Jodruhul hat das feurige Ding mit den flammenden Haaren bereits fest in seiner Magierfaust, Die sind längst Paar. Eigentlich erst richtig, seid Ihr abgereist seid.“ Er wischte sich den Schweiß von der Stirn „Verdammt, was ist bloß heute los? Der König kommt doch öfter mal heim, aber es geht hier zu wie im Taubenschlag.“
„Wie bitte?“, fuhr ihn Gudrun aufgebracht an, nachdem sie erst einmal tief Atem holen musste.
Er wirkte erstaunt. „He ich sagte doch nur, es geht…“
„Nein, das was du zu allererst gesagt hast!“
„Was habe ich denn da gesagt? Puh, mal nachdenken!“
„Schon gut! Habe es schon kapiert! Ausgerechnet Jodruhul treibt es mit meiner Tochter!“ Sie knirschte mit den Zähnen.
Der Burgmeister zeigte sich nun regelrecht erschrocken. „Verdammt, habe ich jetzt zu viel verraten? Oh nein, das wollte ich nicht! Ich mag nämlich diesen dunklen Kerl! Er ist witzig und intelligent. Wahrscheinlich war er auch wieder derjenige, der für diesen gewaltigen Empfang des Königs gesorgt hat und das alles hat er gewiss auch für Euch getan, werte Gräfin, denn er will Euch gefallen und habt Ihr … “
„NEIN!“, fiel ihm Gudrun wutschnaubend ins Wort, „Denn Theater machen und Feste feiern DAS kann der … Er ist eben ein typischer Barani – entschuldige Dietmar – du bist davon ausgenommen.“ Sie wendete sich nach dem Jüngling um. „Du bist ja auch nur ein Mischling …aber dieser Jorduhul… „
„Habt Ihr schon mal in die traurigen Augen dieses Magiers geschaut?“, wollte der Burgmeister nun von Gudrun wissen und er lief um sie herum. Nur um ihr ins Gesicht zu sehen.
„Was verteidigst du den denn plötzlich so? Was ist in meiner Abwesenheit passiert? “, fauchte Gudrun. „Hat er dich etwa auch verhext? Die Wahrheit ist nämlich, dass er nicht einen traurigen, sondern immer einen verschlagenen Blick draufhat. So, und jetzt knöpfe ich mir mal dieses schwarze Biest vor.“
Der Burgmeister war so entsetzt, dass er erst einmal gar nichts sagen konnte.
„He, Gudrun, das mit dem Vorknöpfen wirst du schwer tun können.“, bemängelte nun Dietmar vorsichtig.
„Wieso?“, knurrte ihn Gudrun an.
„Weil Jorduhul gerade von allen drei heimgekehrten Kammerfrauen innig umhalst und geküsst wird. Die lassen gar nicht locker!“
Der Burgmeister sah das auch und lachte, ehe er sich vollends umwendete. „Ja, das ist typisch Jodruhul“, rief er noch über die Schulter hinweg. „Der hat immer schöne Frauen um sich.“
„Aber nicht meine Tochter!“, schrie ihm Gudrun jetzt richtig hysterisch hinterher.
Doch er machte nur eine wegwerfende Handbewegung. „Na, die hat er doch erst recht!“, brummte er mehr in sich hinein, als dass er das tatsächlich aussprach. „Was wollt ihr da machen?“ Dann verschwand er vollends in der Menge.
Doch Gudrun hatte alles gehört. „Nein,nein,nein!“, kreischte die hoffnungslos, doch dann versuchte sie auf das Eiligste einen Weg durch die ausgelassene Menge zu finden. „Wirklich, ich finde es verdächtig, dass Lea nicht hier ist. Sonst ist sie immer die Erste, wenn auch nur irgend etwas im Burghof passiert. “, versuchte sie ihre Ängste Dietmar etwas verständlicher zu machen. „Und sie hat mich immer begrüßt, wenn ich zurückkam.“ Weil Gudrun sich in ihrem Zorn nicht richtig konzentrierte, geriet sie erst recht in den Strudel aus verschwitzten Menschenleibern und fand keinen Weg da heraus.
Schließlich tippte ihr von hinten jemand auf die Schulter.
„Sucht Ihr mich?“, hörte sie, die ihr so verhasste einschmeichelnde, Männerstimme.
Sie wendete sich um und starrte direkt in die blitzenden Augen des Magiers.
„Ja, richtig“, brüllte sie, und schon wollte sie ihn ohrfeigen, aber Dietmar kam ungeschickter Weise dazwischen, weil er seinerseits Jodruhul begrüßen wollte. Er erhielt an Stelle des Magiers die kräftige Backpfeife und stolperte deswegen über eine Schubkarre voller Schweinemist, die einer der Knechte versehentlich hier stehen gelassen hatte.
Jodruhul hielt sich den Bauch vor Lachen und seine schneeweißen Zähne blitzten in dem dunklen baranischen Gesicht. Das schwarze Hemd war geöffnet, und man konnte deshalb seine nackte Männerbrust sehen. Den drei Kammerzofen gingen deshalb die Augen über. Dietmar war zwar der Geschädigte, aber sie fanden keinen Blick für ihn.
Als er aus der Schubkarre geklettert war, sich die rote Wange dabei haltend und voller Ekel seine dreckige Hose und dann den Ärmel betrachtend, achteten die drei Damen noch immer nicht auf ihn.
Dafür Gudrun umso mehr. Sie errötete und war schreckensstarr , denn ihr war jetzt erst klar, was sie getan hatte: „Oh Gott, Dietmar, das wollte ich nicht!“, stieß sie entsetzt hervor.
„Na, das nenne ich aber eine deftige Begrüßung!“, meinte Jodruhul als er sich einigermaßen beruhigt hatte und die Kammerzofen mit ihm, weil er sein Hemd leider wieder verschloss. „Seid begrüßt feurige Gräfin von Trauenfels.“ Er deutete eine Verneigung und wollte ihre Hand küssen, aber sie zog sie ihm laut schnaufend weg. „Ihr traut euch Einiges, wie schon euer Name verrät und dann wendete er sich dem verdreckten Jüngling zu. „Und ihr seid nun der liebe Dietmar von Bedolm?“,seine Stimme klang etwas spitz. „Das seid ihr doch, nicht wahr?“
Der Jüngling nickte verschämt, kam wohl deshalb ins Taumeln und war deswegen gleich noch einmal in die Karre gestürzt.
„Jodruhul, nun hab IHR ihn gestoßen!“, kreischte Gudrun empört, die es genauer zu sehen geglaubt hatte.
„So? Habe ich das, rothaarige Lady?“, Der Magier rieb sich den Bart und grinste verschmitzt.
„Ja, das habt Ihr, ich habe es doch deutlich gesehen!“
„Ach, was können Augen einem schon sagen. Sagen sie die Wahrheit oder nicht?“ Der Blick seiner schönen Augen versenkte sich dabei tief in den ihren. Gudrun schaute schnell weg. „Ihr könnt mich nicht hypnotisieren wie ….“
„Wie eure Tochter, die süße kleine Lea?“
„Ah, wusst` ich`s doch!“, kreischte sie.
„Ach, Ihr wisst leider gar nichts!“ Er schaute sie mit seinen dunkelbraunen Augen nun total traurig an. Dann aber schwenkte sein Blick wieder zu Dietmar hinüber, der endlich wieder aus der Karre geklettert war. Der Jüngling war nun so richtig von unten bis oben verdreckt.
„Herr Jodruhul“, sprach ihn Dietmar völlig verunsichert an.
„Ja, so heiße ich!“
„Also…äh … ich habe hier noch etwas, was ich Euch überreichen soll,“, brachte er dennoch tapfer hervor, „Mein Onkel hat es mir mitgegeben. Es ist eine Medizin gegen die Rückenschmerzen des Königs.“
„Die solltest du mir gewiss leise und insgeheim übergeben, weil es der König hasst, wenn man über seine Gebrechen spricht, außer er tut es selber, aber mir macht das nichts!“Jodruhul grinste und Gudrun war wieder alles schrecklich peinlich.
„Ach so, aber wo habe ich das Fläschchen jetzt nur?“, murmelte Dietmar nervös, während er seine verschmutzte Kleidung so heftig abklopfte, dass es nach allen Seiten spritzte. Die Zofen quietschten deshalb angeekelt und versuchten sich in Sicherheit vor ihm zu bringen, so gut es ging.
„Lass dir nur Zeit!“, Jodruhul schien das gar nichts auszumachen, aber er schnüffelte,“ Du stinkst nur so ein bisschen vor dich hin! Die reinste Schweinerei ist das ja!“
Die drei Kammerzofen kicherten.
„Nein Dietmar, das gibst du ihm nicht!“, fauchte Gudrun.
„Wieso nicht?“, fragte der Magier.
„Also, das war so…“, versuchte Dietmar Gudruns Vorsicht zu erklären und er erzählte Jodruhul erst einmal alles haarklein über diese Flasche und was mit der später passiert war.
„Verdammt“, fauchte Gudrun dazwischen, musst du denn jetzt alles derart langsam und so gründlich erzählen!“
„Schscht!“, machte der Magier, unterbreche den Jungen nicht.
„Aha“, meinte Jodruhul nur, nachdem Dietmar endlich geendet hatte.
„Aha, ist aber eine sehr knappe und schlichte Bemerkung, dafür dass der arme Dieb anscheinend, wegen des Trunks in diesem Fläschchen gestorben ist.“
„Ist er das? Nicht der Inhalt des Fläschchens trägt daran Schuld.“
„Ach nein? Was sonst?“
„Er wird ein Gebrechen gehabt haben, wegen seiner Trunksucht und in der Flasche ist ein. Medikament mit einer alkoholische Essenz gewesen, die ihm nur den Rest gegeben hat. Das war sozusagen das Tüpfelchen auf dem i.“
„Ihr meint Konradt der Graf von Alaxis und der rote Fürst Darakas sind keine hinterhältigen Mörder?“
„Auf gar keinen Fall!“, Er wendete sich wieder Dietmar zu, der immer noch vor sich hin stank und arg tropfte. „War ein netter Bericht. Gib`mir trotzdem endlich die Flasche rüber, sonst vergessen wir das noch, denn ich sehe, dass sie sich in deiner linken Jackentasche abzeichnet.“
„Ach ja, Mann!“, quiekte Dietmar überrascht. „Da ist sie ja!“
Und wieder errötete Gudrun stellvertretend für Dietmar.
Als Jodruhul das Fläschen in den Händen hatte, hielt er es gegen das Sonnenlicht, um es genauer zu betrachten. „Der König liebt Waldmeister!“, verriet er schließlich allen Umstehenden schmunzelnd. „Der kriegt diesen Rest noch von mir verabreicht!“
Er hätte sonst etwas sagen können, die drei Kammermädchen wären begeistert gewesen. Sie standen noch immer um ihn herum und kicherten hingerissen. Ach, sie konnten ihre Augen einfach nicht mehr von ihm lassen.
Alconia war nun auch noch hinzugekommen. Sie war allein, denn der König hatte sich unbedingt nach der langen Fahrt ausstrecken wollen, die Kammermädchen machten nur ungern für sie Platz, alle übrigen Umstehenden sehr gerne, denn man himmelte Alconia an, denn sie war DIE Prinzessin des Königs und außerdem noch jung und blond. Ach, am Liebsten hätte man sich eine Locke ihres goldblonden Haars abgeschnitten, zur Erinnerung, aber das durfte man natürlich nicht. Alconia umarmte Gudrun zur Begrüßung sehr herzlich und alles jubelte. „Waldmeister?“, sagte sie dann zu Jodruhul gewandt „Mein Vater soll das trinken oder ist das zum Einreiben?“
„Naja, Letzteres könnte er eigentlich damit auch!“ Jodruhul grinste schelmisch und rieb sich wieder sehr sexi den Bart. „Aber sagen wir mal, er trinkt das Zeug!“
„Eigentlich sollte das erstmal der Leibarzt überprüfen!“, knurrte Gudrun.
„Findest du?“, fragte Alconia.
„Ach, was sollte man nicht alles, oh feurige Gudrun.“, zischelte Jodruhul zwischen seinen schönen Zähnen hervor. „Der König vertraut mir eben, im Gegensatz zu dir!“
Dietmar hatte sich zwar hinter den Kammerzofen versteckt, die darum sehr litten, weil er so stank, aber jetzt sah Alconia ihn doch.
„Verdammt, Dietmar!“, entfuhr es der Prinzessin erschrocken. „Du siehst ja entsetzlich aus …bist du etwa in die ….?“ Sie unterdrückte ein Lachen, wagte nicht weiterzusprechen und wies stattdessen nur auf die Schubkarre.
Dietmar konnte nur stumm nicken.
„Und du stinkst!“ Die Prinzessin hielt sich die Nase, die leider nicht prinzesslich ebenmäßig war, sondern eher einer kleinen Kartoffel glich. Mitleid überkam sie. „Komm, ich helfe dir durch die Menge und dann bringe ich dich hinauf auf dein Zimmer, denn du weißt ja gar nicht, wo es ist.“ Sie küsste ihn mitten ins dreckige Gesicht. Das schien dem Magier wohl zu gefallen, denn seine düsteren Augen verrieten Erstaunen und Bewunderung.
Alconia winkte die drei Kammerfrauen herbei, dass sie ihr helfen sollten und schweren Herzens verließen sie Jodruhul.
„Halt!“, rief da Gudrun der Prinzessin hinterher, „Erst sagst du mir wo Lea ist?“
„Also die ….“, Alconia zögerte, denn sie durfte ja nicht ihre beste Freundin verraten. „Also …..ich weiß nicht, wo sie sich gerade befindet!“ Alconia fand, dass ihre Antwort der Wahrheit entsprach, denn Lea konnte ja inzwischen auch gut und gerne sonst wo sein, wer wusste das schon. Aber als sie Gudruns traurigen Blick sah, tat ihr das schon wieder leid. Trotzdem lief sie weiter, gemeinsam mit Dietmar und den Hofdamen, jedoch gedanklich war sie hin und her gerissen, und dann sagte sie plötzlich mit fester Stimme : „ Ach, Dietmar, ich freue mich schon auf unsere gemeinsame Zeit. Lass uns alte Erinnerungen auffrischen.“
„Wirklich?“ fragte Dietmar unbeholfen.
„Ganz wirklich!“, versicherte ihm Alconia.
Der Jüngling war glücklich, während er in der Mitte der vier schönen jungen Frauen einher tappte. Den drei Kammerzofen allerdings war während dieses Weges bald sämtliche Freude vergangen, da Dietmar sie in seiner Dankbarkeit immer wieder umarmen musste.
Nicht nur Alconia und Dietmar waren bald verschwunden, das gesamte Burgvolk schien auf dem Rückzug zu sein. Es verstreute sich allmählich, ging zu den Ställen oder in die Gärten, kümmerte sich um die Pferde und Kutschen oder begab sich zu den Wohnhäusern und Türmen, denn überall war noch viel zu tun.
Jodruhul wollte sich auch gleich zum Gehen umwenden, denn er hatte gehört, dass der König ihn zur Unterhaltung haben wollte und wenn er auch nur ein wenig Schach vor dem Abendessen mit ihm spielen würde. Da hörte er Gudruns hasserfüllte Stimme plötzlich hinter sich. „Du hast damals nicht nur meinen Mann ermordet, Leas Vater. Jetzt hast du mir auch noch mein Kind weggenommen, darum stirb Jodruhul!“
Noch im selben Moment, als ihm Gudrun das Messer in den Rücken stoßen wollte, das sie immer bei sich trug, hatte der Magier sie auch schon beim Handgelenk ergriffen. „Aber Gudrun?“, keuchte er fassungslos. „Was machst du da auf einmal?“ Und er entwand ihr das Messer. „Das behalte ich jetzt mal lieber bei mir, oder?“
Aber sie war wie von Sinnen, hämmerte nun mit bloßen Fäusten auf ihn ein. „Wo ist mein Kind, wo ist meine Tochter, wo ist Lea?“, kreischte sie hysterisch. „Sonst war sie doch immer gleich hier. Was hast du mit ihr gemacht?“

fortsetzung folgt
 
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Kommentare  

Hallo Jingizu, freut mich, dass auch du dranbleibst. Ja, Alconia ist soziopathisch, das hast du gut erfasst. Sie kennt nur sich selbst und ihre eigenen Interessen. Als Kind war sie mal eine ganz andere Person und ihre Tante glaubt eben fest daran, dass dieses kleine wachsame Mädchen von einst nicht verloren gegangen ist. Jodruhul wird noch überraschen. Danke für das Lob.

doska (03.08.2012)

Na da hast du jetzt aber ein paar interessante Charaktere ins Spiel geworfen.
Die Darstellung der weltfremden, fast soziopathischen Alconia und der unglaublich geduldigen Tante sind dir wunderbar gelungen, allein dass sich Jodruhuls tatsächlicher Charakter gleich im selben Kapitel offenbart fand ich etwas schade, hier hätte ich mir noch etwas Mysterium um den Magier gewünscht, aber seis drum - tolle, Dialoge, nette Szenerie, ein gelungenes Kapitel.


Jingizu (02.08.2012)

Hallo Michael, schön dass Jodruhul, Alconia und Gudrun genau so rüberkommen, wie ich es hatte haben wollen. Nun wollen wir mal hoffen, dass Jodruhul das Buch nicht gefunden hat. Aber vielleicht irrt sich Gudrun ja auch und der Magier hat nur Gutes damit vor? Ganz vielen Dank für deinen langen Kommi.

doska (30.07.2012)

Wieder ein sehr spannendes Kapitel mit einigen Widersprüchen, die besonders im Dialog zwischen Alconia und Gudrun offen zu Tage traten. Besonders anfangs machte mir Alconia einen höchst unsympathischen Eindruck. Jodruhul ist meiner Meinung nach eine dubiose Gestalt, der ich ehrlich gesagt nicht über den Weg laufen möchte. Es ist sicher auch Gudruns Klugheit zu verdanken, dass sich Alconia doch von ihm losgerissen hat. Nun bleibt zu hoffen, dass Jodruhul nicht noch an dieses versteckte Buch herankommt. Ansonsten würden Geheimnisse in seine Hände kommen, die sogar einen neuen Krieg heraufbeschwören könnten und auf Dietmar - falls er doch noch am Leben wäre - würden noch schwerere Zeiten hereinbrechen, zumal er am Übersetzen dieses Buches mitgewirkt hatte.
LG. Michael


Michael Brushwood (27.07.2012)

Hallo Tis-Anariel, danke für deinen langen Kommentar. Ich habe mich sehr darüber gefreut. Ja, Alconia ist nicht gerade DAS liebe, nette Mädchen, das man sich so unter einer Prinzessin vorstellt.
Jodruhul ist wirklich eine etwas eigenartige Gestalt. Man kann ihn schwer einschätzen.
Ob Dietmar oder Gunnar noch am Leben sind, das wird sich im nächsten Kapitel zumindest teilweise aufklären.
Schön, dass du an dieser Geschichte dranbleibst.


doska (25.07.2012)

So,so die Prinzessin zeigt sich also als typischer Teenager, mit allem was dazugehört, inklusive Hautunreinheiten und Stimmungsschwankungen.
Die Tante sorgt sich um das Mädchen und sie hat ein besonderes Geschenk, dass sie ihrer Nichte allerdings erst näher bringen muss.

Und dann haben wir noch diesen jungen Magier, wenn er denn einer ist, von dem die Tante herzlich wenig hält, den Alconia allerdings ganz toll und süß findet.
Am Anfang kommt der junge Mann auch ganz sympatisch und freundlich rüber, dann jedoch zeigt sich, dass er nicht ganz so harmlos ist, wie er tut.

Wieder sehr interssant das ganze.
Aber was ist denn nun eigentlich mit Dietmar und dem kleinen Gunnar? Sind die nun tatsächlich gefressen worden bzw. zu Tode gestürzt oder vielleicht doch nicht?


Tis-Anariel (25.07.2012)

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