Freies Denken

Freies Denken, was
könnte dies überhaupt be-
deuten?
Kann es denn so etwas überhaupt
geben?

Freies Denken, frei von WAS? Frei
von Ein-flüssen? Doch
wie soll das von-
statten gehen? Wie
kann ein Denken frei von Ein-
flüssen sein?

„Bad influence“, so nennen es wohl die
Amerikaner.

Wahrscheinlich wird Frei-
heit im Denken oftmals mit der
Praxis der
„aktiven Negation“ ver-
wechselt.
Doch was versteht man überhaupt da-
runter?

Aktive Negation, das
aktive Ver-neinen von Etwas; das genaue Gegen-
teil von Etwas aktiv ver-
treten, und zwar im Denken, im Handeln und oder im
Tun.
Doch stellt dies denn kein Ein-
fluss, kein „bad influence“ dar?

Ein Denken ohne Ein-fluss, ein
wirkliches, ein tat-sächlich freies Denken,
und zwar frei in seinem ursprünglichen Sinne,
kann es
sehr wahrscheinlich
nicht
geben.

Doch vielleicht ist dies ja nur ein Miss-
verständnis. Vielleicht meint man damit ja was ganz
anderes: Nicht etwa
Freiheit im eigentlichen Sinne, sondern
Freiheit im speziellen Sinne,
Freiheit in dem Sinne, dass man lediglich THEORETISCH die
Freiheit hat, alles zu denken, was man nur
möchte.

Demnach geht es dabei vielleicht viel eher um eine er-
lebte als eine tat-
sächliche Freiheit,
wobei dem Menschen eine er-lebte Freiheit durchaus wie eine tat-
sächliche Freiheit vor-
kommen
kann.

So gesehen ist Freiheit im Denken dann vielleicht doch
möglich, muss aber,
vielleicht mithilfe der aktiven Negation als Werk-
zeug, jeden Tag aufs Neue er-kämpft
werden.