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7 Seiten

Preis der Lust/ Kapitel 10

Romane/Serien · Erotisches
© rosmarin
10. Kapitel
___________
„Hast du alles Marie?“ Zappi küsste mich auf die Wange. „Dann komm.“
„Ich werfe nur noch schnell die Schlüssel in den Briefkasten“, sagte ich.
Zappi verstaute unterdessen meine Reisetasche im Kofferraum unseres alten Lada. „Du siehst nicht gut aus“, bemerkte er spitz, „so blass und abgemagert. Dein Gigan hat dich ja nicht besonders gepflegt.“
„Zappi“, murrte ich und setzte mich auf den Beifahrersitz, „ich will nichts mehr von diesem Kerl hören. Es ist aus und vorbei.“
„Wenn das so ist“, Zappi startete den Motor, „können wir ja.“

D. war mir keinen Blick zurück wert. Alles schien schon vergessen. Ausgelöscht die Erinnerung an die kleine saubere Stadt mit der romantischen Fußgängerzone, den vielen Menschen auf den holprigen Straßen, die die Absätze ruinierten, den teuren Geschäften, traulichen Kaffeehäusern, den Händlern, die lautstark ihre Waren anpriesen. Die schmalen Bürgersteige, die noch vor Beginn der Dunkelheit hochgeklappt wurden, die gemütlichen Kinos und die versteckten Bars, in deren Ecken ich mit Gigan gekuschelt hatte. Sogar meine Arbeit am Theater schien vergessen. Die Kollegen. Frau Werner. Vergangenheit. Und ganz besonders Gigan.
Zappi sah auch mitgenommen aus. Er hatte sich Sorgen um mich gemacht, als kein Lebenszeichen mehr kam und wollte sich in den nächsten Tagen am Theater informieren. Jedenfalls war er glücklich, mich wiederzuhaben.
Doch er hatte mich nicht, wie ich mit Schrecken feststellte. Er hatte mich nur scheinbar. Äußerlich. In mir war Gigan. Nichts war mit vergessen. Ich würde ihn wohl nie vergessen können. War ausgefüllt von ihm. Nichts anderes schien neben ihm Platz zu haben. Was hätte ich darum gegeben, ihn endlich loszuwerden. Meine Seele vor ihm zu schützen. Es war zum Verrücktwerden. Es klappte nicht.
Natürlich ließ ich mir meinen Gemütszustand nicht anmerken, war lustig und ausgelassen, fast wie früher.

Zappi zitterte vor Verlangen, mich endlich wieder zu spüren, zu berühren, zu lieben, zu sagen, was er für mich empfand.
„Auch wenn ich mich jetzt zum Klops mache“, sagte er, „ich liebe dich. Ich habe dich vom ersten Augenblick an geliebt“, zärtlich zog er mich an sich, küsste mir die Tränen vom Gesicht, „und werde es für alle Zeiten.“
Ich ließ ihn gewähren.
Doch er war nicht Gigan. Es waren nicht Gigans Hände, die verlangend über meinen Köper glitten, nicht sein Mund, der mich leidenschaftlich küsste. Nein, Zappi konnte mich nicht lieben, wie ich es brauchte.
„Es reicht“, sagte ich nach einigen Tagen traurig und stieg aus dem Bett.
„Habe ich was falsch gemacht?“
„Nein. Du machst nie etwas falsch.“ Ich nahm Zappis Hand und legte sie auf meine tränennasse Wange. „Entschuldige. Alles ist noch zu frisch. Lass mir bitte etwas Zeit.“
„Natürlich“, Zappi zog mich auf sich, „lass mich nur deinen Körper spüren. Ich habe dich so vermisst. Ich zwinge dich zu nichts.“

Doch ich verweigerte mich Zappi hartnäckig. Ich sehnte mich unwahrscheinlich nach Gigan, seinen animalischen Berührungen, den obszönen Worten, dem frechen Lachen, seinen zärtlichen und doch manchmal so groben Händen. Sogar die wilden Fesselspiele vermisste ich. Nie wieder würde mir der normale Sex Erfüllung bringen können. Gigan war in mir. Ich war ihm verfallen. Verloren für jeden anderen Mann. Nie wieder würde ich in mein altes Leben zurückkehren können. Das wurde mir zur traurigen Gewissheit. Ich musste mich ablenken, eine Arbeit finden. In meinen alten Beruf wollte ich nicht, und schon gar kein Theater mehr sehen. Also suchte ich weiter.

Zappi hatte sich während meiner Abwesenheit einer älteren kranken Kollegin angenommen. Er erledigte ihre Einkäufe, ging mit ihr aus, half ihr bei Behördengängen und kümmerte sich rührend um ihr Wohlergehen. Mein alter Zappi eben. Mein Zappi mit seiner sozialen Ader.
Mir war es recht.
„Als sie noch arbeiten ging“, sagte ich, „konnte sie keiner leiden. Nur du kamst mit ihr zurecht.“
„Ja. Mit ihrer Verwandtschaft hat sie sich auch verzankt“, stimmte mir Zappi zu, „die kümmern sich nicht mehr um sie.“
„Und fremde Pfleger duldet sie nicht in ihrer Wohnung“, sagte ich etwas spitz, „sie hat gesagt, du könntest bei ihr wohnen?“
„Das ginge zu weit“, Gigan streichelte meine Hände, „wir sind noch immer verheiratet. Und die Ehe ist mir heilig.“
„Auch wenn ich die eheliche Pflicht nicht ausübe?“
„Auch dann.“

*

Eine Detektei suchte Mitarbeiter hatte ich in der Zeitung gelesen. Das wäre doch was für mich. Gerade als ich den Hörer abnehmen und anrufen wollte, klingelte das Telefon. Mein Herz klopfte auf einmal wie verrückt. Mit zittrigen Fingern nahm ich langsam den Hörer von der Gabel.
„Ja?“
„Ich liebe dich.“
Einige Sekunden war ich nicht fähig zu antworten, setzte mich auf den Hocker vor dem Telefontischchen, hielt den Hörer krampfhaft an mein Ohr.
„Ich liebe dich Marie.“ Diese Stimme. Zärtlich. Leise. Mit dem frivolen Unterton. „Ich habe Sehnsucht. Ich vermisse dich so. Ich muss dich sehen. Mein Geliebte. Meine wilde Blume. Ich komme morgen.“

Ein leises Knacken. Dann war es still. Sehr still. Unheimlich still. Warum hatte ich diese Stille vorher nicht bemerkt?
Ein Schauder nach dem anderen erfasste meinen ganzen Körper. Besonders meinen Unterleib. Ich lief die wenigen Schritte zum Wohnzimmer, setzte mich auf die Couch, träumte vor mich hin bis Zappi kam.
Eine schlaflose Nacht lag vor mir.

*

„Komm“, ungeduldig zog ich Gigan ins Schlafzimmer, der Rosenstrauß, den er mir vors Gesicht hielt, fiel achtlos zu Boden, „ich kann nicht mehr warten.“ Ich war weder fähig zu denken noch zu reden. Alles in mir drängte sich Gigan entgegen. Ich musste ihn spüren oder auf der Stelle tot umfallen. Das Gefühl war so intensiv, dass ich einer Ohnmacht nahe war. Provozierend legte ich meine Hände auf die Beule unter Gigans Jeans.
Gigan warf mich aufs Bett. Kniete sich über mich. Seine Hände wühlten ohne Vorspiel in meiner Nässe. Ich hielt ganz still. So wie er es mochte.
„Wie gewohnt?“, fragte er in dem frechen Ton, den ich so liebte.
„Wie gewohnt“, stöhnte ich hechelnd.

Später lagen wir Hand in Hand stumm nebeneinander. Gigan fasste sich zuerst. „War das geil.“ Er küsste mich leidenschaftlich. „Meine Tigerin, meine wilde Blume. Eine Wiederholung erwünscht?“
„Nicht“, wehrte ich ihn ab, „du musst gehen, Zappi kommt gleich.“
„Fängt das schon wieder an?“ Gigans Mund wurde zum Strich, seine Eisaugen funkelten kalt. „Was sollen wir nun machen? Ich habe keine Wohnung mehr. Zu meinen Eltern willst du nicht. Und am Sonntag muss ich wieder zurück.“
Verärgert setzte er sich auf meinen Bauch, hielt meine Arme über meinen Kopf, knurrte: „Am liebsten würde ich dich so lange stoßen, bis du das ganze Haus zusammenschreist. Ich halte das einfach nicht aus.“
„Es wird sich schon was finden“, versuchte ich, ihn zu besänftigen, „am Tag kannst du herkommen und abends gehen wir in unser Kino. Du weißt doch.“
„Ich weiß.“
Gigan zog sich an und fuhr zu seinen Eltern.

Als Zappi kam und die roten Rosen sah, sagte ich nur: „Gigan ist da.“
„Fängt das schon wieder an?“, fragte auch Zappi und ich spürte die Angst in seiner Stimme. „Bleibt er lange?“
„Bis Sonntag.“

Zappi schien erleichtert, ich war todtraurig, hatte ein schlechtes Gewissen. Zappi gab sich solche Mühe, mir alles recht zu machen, war aufmerksam, hilfsbereit, bemühte sich ernsthaft um den Erhalt unserer Ehe. Und ich hatte ihn wieder betrogen. Obwohl betrogen mir nicht das rechte Wort schien. Es gab wohl keines für das, was ich tat und tun musste. Es war Egoismus, purer Egoismus, wurde mir später klar, denn ich befriedigte ein Bedürfnis, das ich vor Gigan nicht kannte. Von dem ich nicht einmal ahnte, dass es das überhaupt geben konnte, das erst Gigan in mir geweckt hatte. Ein Bedürfnis nach sexueller Unterwerfung, obwohl ich mich im realen Leben als selbstbewusste und emanzipierte Frau empfand. Alles in mir schrie regelrecht danach, missbraucht, gedemütigt, benutzt zu werden. Auch wenn ich mich noch so sehr sträubte. Es gab keine Rechtfertigung. Ich musste dieser Magie, die Gigan ausstrahlte, einfach gehorchen und hätte sie ohne die vertrackten Gewissensbisse und ohne Zappi bis zum Grund auskosten können.

Für Zappi war es natürlich Betrug. Ganz abgesehen von seinen bürgerlichen Moralvorstellungen, hätte er sich niemals hinreißen lassen, mir und seinem Jawort untreu zu werden. Er war durch und durch ehrlich und bieder und nicht so sexgeil und durchtrieben wie ich.

*

Am nächsten Morgen kam Gigan schon sehr früh. Er hatte Zappi noch ins Auto steigen sehen.
„Ich habe es nicht mehr ausgehalten“, Gigan riss mich leidenschaftlich an sich, „ins Bett mit uns.“
Am Abend gingen wir in das Kino am Zoo, wie früher. Danach liebten wir uns, aufgegeilt von den Berührungen im Kino, auf einem Parkplatz in der Nähe in dem blauen Vehikel.
Nichts hatte an Reiz verloren. Alles war wie früher, nur schöner. Wir nutzten die wenige Zeit, die wir hatten, in gewohnter Weise.

Am Sonnabend saßen wir uns an unserem Lieblingstisch im Hen gut ar in unserer Lieblingsecke gegenüber. Wir hatten gut gegessen, tranken unseren Wein, unterhielten uns angeregt. Die freundliche Bedienung räumte leise das Geschirr weg. Der Rosenverkäufer kam durch die Eingangstür direkt zu unserem Tisch. Gigan wollte ihm wie gewohnt eine rote Rose abkaufen. Doch der Rosenverkäufer kam ihm zuvor. Vorsichtig zog er eine der langstieligen Rosen aus seinem Riesenstrauß, sah tief in meine Augen und sagte: „Die ist für dich“, ging zur Tür, sah noch einmal zurück und machte mir mit einer eindeutigen Geste klar, ihm zu folgen.
„Hast du was mit dem?“, wurde Gigan sofort misstrauisch.
„Mit wem?“
„Dem Spinner da“, er zeigte auf die Tür, durch die der Rosenverkäufer gerade verschwand. „Denkst du, ich habe nicht bemerkt, wie er dich angestarrt und bedeutet hat, ihm zu folgen?“
„Ein Scherz Gigan. Er weiß doch, dass wir zusammen sind.“
„Warst du etwa ohne mich hier?“
„Hör auf damit. Du spinnst.“
„Warum tut der Kerl dann so vertraut?“ Gigan drückte schmerzhaft meine Hände, „ich habe doch das Feuer in seinen Augen gesehen.“
„Er ist halt ein Südländer. Die haben alle Feuer in den Augen.“ Ich entzog Gigan meine Hände. „Und wenn du so eifersüchtig bist“, drohte ich, „hat es keinen Sinn mit uns. Du musst mir vertrauen. Es gibt nur dich für mich.“
Zufrieden lehnte sich Gigan zurück, starrte mich mit seinen Eisaugen hinter den goldumrandeten Brillengläsern kalt an und sagte lächelnd: „Gut. Ich habe es mir überlegt.“
„Was hast du dir überlegt?“
„Ich höre auf in D..“
Vor Schreck sprang ich vom Stuhl, setzte mich aber gleich wieder. Immer ruhig Blut, versuchte ich mich zur Ruhe zu zwingen und dachte gleichzeitig: Nur das nicht. Dann beginnt die ganze Tyrannei wieder von vorn.
„Das kannst du nicht machen Gigan“, wehrte ich mich.
„Und ob ich das kann.“ Gigan hielt meine Hände fest. „Wo du hingehst, will ich auch hingehen“, sagte er ernst. „Du kennst doch den Spruch. Ich folge dir, wohin du auch gehst.“
„Du wolltest dich doch weiterbilden“, sagte ich so ruhig wie möglich, „du könntest dort viel lernen. Hast du selbst gesagt.“
„Kannst du dir überhaupt vorstellen, was ich durchgemacht habe? Zweimal bist du ohne ein Wort verschwunden. Nein, es geht nicht. Ich lasse dich nicht allein.“ Wieder drückte Gigan meine Hände. „Ich will bei dir sein. Und das für immer. Ich will nicht immer nur dein Foto küssen oder die Bilder und Videos anschauen. So ganz allein.“ Er küsste mich über den Tisch hinweg. „Das alles ist doch nicht mit dem Original zu vergleichen. Oder soll ich immer nur wichsen?“, spottete er anzüglich.
„Und wie hast du dir das vorgestellt?“
„Ich habe mir gedacht, du könntest mir eine Arbeit suchen und die Bewerbung schreiben. Das kannst du sowieso besser als ich.“
„Eine Arbeit für dich.“ Ich nippte von dem Pflaumenwein mit der niedlichen runden Pflaume darin. „In der Zeitung vielleicht?“
„Du liest doch immer die Stellenanzeigen.“
„Mach ich“, sagte ich lakonisch.
„Du bist wunderbar“, freute sich Gigan. „Wir gehören einfach zusammen.“
„Ohne Eifersucht?“
„Für immer.“

*

In der Nacht plagte mich wieder ein schrecklicher Albtraum.
Ich stand allein auf einer unendlich langen Straße, wahrscheinlich der Autobahn. Fasziniert starrte ich auf eine große schwarze Tasche, die einige Meter von mir entfernt auf der Straße stand. Als ich näher ging, um sie genauer zu betrachten, robbte sie weiter, und zwar in dem Maße, wie ich ihr folgte. Als ich stehenblieb, blieb auch sie stehen. Plusterte sich auf. Die Nähte rissen. Aus dem zerfetzten Futter quoll Blut. Floss in Strömen um meine Füße.
Plötzlich wurde die unheimliche Tasche von unsichtbarer Hand aufgehoben und verschwand, während das Blut, vermischt mit den Fetzen, höher und höher stieg. Als es meinen Unterleib erreicht hatte, erwachte ich schreiend.

Gigan!, war mein erster Gedanke. Er ist in Gefahr. Meine innere Unruhe steigerte sich von Minute von Minute fast zur Hysterie, während ich auf ihn wartete.
Als er kam, warnte ich ihn: „Fahr nicht schneller als hundertzwanzig, auch wenn die Autobahn frei ist. Der Traum hat bestimmt etwas zu bedeuten.“

Der Traum hatte tatsächlich etwas zu bedeuten, was sich allerdings erst viel später herausstellen sollte und nichts mit Gigans Fahrt nach D. zu tun hatte. Oder er hatte eine Doppelbedeutung. Alles steht ja bekanntlich im Zusammenhang. Und oft ist das Unglück unser Glück, auch wenn wir es nicht sofort erkennen.

„Keine Angst“, scherzte Gigan, „ich mache doch immer, was du sagst.“
Wir verbrachten einen wunderschönen Tag und Abend, allerdings leicht überschattet von dem Traum, und Gigan fuhr kurz nach Mitternacht los.
„Gegen sechs Uhr bin ich in D.“, hatte er zum Abschied gesagt, „ich ruf dich dann sofort an.“
Jetzt war es neun Uhr. Er hatte noch nicht angerufen.
Ich stand in der Mitte des Wohnzimmers, starrte auf die Uhr an der Wand. Die Zeiger bewegten sich nicht.

Ist die Uhr etwa stehengeblieben, dachte ich, so wie man es in Filmen sieht, wenn ein geliebter Mensch gestorben ist?
„Er darf nicht tot sein, er darf nicht tot sein“, flüsterte ich panisch vor mich hin, „bestimmt hat er eine Panne. Gleich ruft er an.“

Unter Aufbietung all meiner Kräfte riss ich mich vom Fleck, lief hin und her, hin und her, murmelte unsinnige Worte vor mich hin, sah jede Sekunde zur Uhr. Die Zeiger bewegten sich noch immer nicht. Die Zeit gab es nicht mehr. Sie war ausgelöscht. Wie das Leben des kleinen Kükens. Zeit und Raum hatten ihre Bedeutung verloren.
Ich schaute in das Gesicht in dem Spiegel über dem Sideboard und erschrak zutiefst. Die Frau, die mich mit starren, fast so farblosen Augen wie ihr Gesicht, und dem langen zerzausten Haar anstarrte, kannte ich nicht. Entsetzt wandte ich mich ab, starrte wieder zur Uhr, dann zum Telefon im Korridor.
Kam von dort nicht der schrille Ton? Erwartet, ersehnt, erhofft und doch unerwartet? Ungläubig nahm ich langsam den Hörer ab. Es war neun Uhr zwei Minuten.
„Ich liebe dich.“
Es dauerte eine Minute , ehe ich mich gefasst hatte und sagte: „Ich hatte so eine Angst.“
„Du hast mir das Leben gerettet“, flüsterte Gigan, „ich hatte einen Unfall. Totalschaden. Wäre ich schneller gefahren… .“

Später erzählte er mir, wie sich alles zutragen hatte.
Obwohl die Autobahn frei und trocken war, sei er in der Morgendämmerung ohne ersichtlichen Grund plötzlich ins Schleudern geraten und hätte sich instinktiv der Leitplanke ergeben und irgendwie den Wagen zum Stehen gebracht.
„Ich war plötzlich wie in Trance“, sagte er, „und doch hellwach. Ich verspürte einen kalten Luftzug, obwohl Türen und Fenster verschlossen waren, und mir war, als würde ich aus dem Auto gezogen. Dann war alles schwarz.“

Ein Streifenwagen fand Gigan in dem völlig zertrümmerten blauen Vehikel. Der Polizei war es nicht möglich, den Unfall zu rekonstruieren. Er war ihnen ein Rätsel. Auch, dass Gigan am Leben war.
Gigan bekam noch am selben Tag ein anderes Auto von der Versicherung. Einen roten Suzuki.
„Schade um das schöne alte blaue Vehikel“, sagte ich.
Ich liebte es. Und Gigan auch.

Zwei Wochen später kündigte er seine Arbeit.
„Ich komme zurück“, teilte er mir lakonisch mit, „mit oder ohne Arbeit. Ich kann nicht leben ohne dich. ER ist nur noch steif.“

***

Fortsetzung folgt
 
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Kommentare  

bei so einer konstellation ist nie einer allein schuld. sie können und wollen beide nicht voneinander lassen, er ist von ihr abhängig, sie ihm hörig. ganz fatal.
gruß von


rosmarin (11.01.2013)

Also ist nicht nur er schuld, dass sie ihm derart verfallen ist. Sie können oder wollen nicht voneinander lassen. Bin gespannt wie es weitergeht.

Else08 (11.01.2013)

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