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30 Seiten

Sebastian und Seine Abenteuer auf dem Raumschiff Far Horizon (32)

Romane/Serien · Fantastisches · Experimentelles · Fan-Fiction/Rollenspiele
Systemtests / die zukünftige Schwiegermutter – eine etwas andere Modenschau
Zeitepoche 12.08.2013 Tag 19 im Dienst der Erdraumflotte

Sebastian wurde durch die warme künstliche Stimme von Alice geweckt. Er blinzelte in das hellblaue Licht, welches den Schlafbereich des Quartiers durchflutete, neben ihm lag Ruby und hantierte mit ihrem X-Pad herum. Sebastian rekelte sich und sagte: „Okay Alice, ich bin wach!“ – „Verstanden! Die Lichteinstellungen werden auf normal gesetzt.“, antwortete Alice. Daraufhin strich Sebastian Ruby über den Arm und fragte: „Bist Du schon lange wach?“ – „Nein, seit fünf Minuten ungefähr.“, antwortete Ruby. Sebastian streckte sich und erhob sich aus dem Bett. Er wandte sich Ruby zu und fragte: „Kommst Du mit oder bleibst Du noch liegen?“ – „Warte, ich komme mit!“, antwortete Ruby und legte ihr X-Pad auf den Nachtschrank, dann folgte sie Sebastian in den Waschraum. Als sie wenig später unter der Dusche standen fragte Ruby: „Und, bist Du nervös wegen der Systemtests, die uns bevorstehen?“ – „Eigentlich nicht, ich bin eher neugierig und kann es kaum noch erwarten daß die Far Horizon wieder das Dock verläßt.“, antwortete Sebastian.

Etwa eine Viertelstunde später, als sie sich die Uniformen anlegten sagte Ruby: „Ich habe mich mal schlau gemacht, wann Mama ihre nächste Präsentation hat bei der ihre neuesten Textilien vorgestellt und vorgeführt werden. Heute Abend werden die verschiedenen Varianten des neuen Sportanzuges vorgestellt.“ – „Verschiedene Varianten?“, fragte Sebastian. Ruby antwortete: „Ja, es gibt eine 2X und eine XY- Variante mit zahlreichen Erweiterungen.“ – „Ich denke mal daß 2X und XY für Herren- und Damenbekleidung steht. Aber was meint Du mit den Erweiterungen?“, erwiderte Sebastian. Ruby hatte inzwischen ihre Uniform angelegt und sagte: „Ich denke das siehst Du Dir am Besten selbst an. Komm mit in den Wohnbereich!“ – „Alles klar, ich bin gleich da!“, antwortete Sebastian. Ruby war inzwischen in den Wohnbereich gegangen und als Sebastian seine Uniform angelegt hatte folgte er ihr. Im Wohnbereich hatte Ruby bereits den großen Bildschirm aktiviert und eine Seite im Flottennetzwerk aufgerufen, auf der die neuen Sportanzüge vorgestellt wurden. Sebastian schaute auf den Bildschirm und sagte: „Die sehen ja fast so aus wie die Sportanzüge von unserem Nullschwerkraftsportteam.“ – „Ja, lies weiter!“, antwortete Ruby. Sebastian las staunend vor, was zu den Anzügen geschrieben stand: „Die neuen Freizeit- und Sportanzüge der Serie 7 von Nanotex garantieren maximale Bewegungsfreiheit bei minimalem Gewicht. Sie verfügen über eine integrierte Nanopanzerung mit automatischer Schockabsorption welche bei schnellen physischen Belastungen das Material sofort versteift, wodurch die einwirkende Kraft auf die maximal mögliche Fläche verteilt wird. Zusätzlich können alle Sportanzüge der Serie 7 mit integrierten Trägheitsverlagerungssystemen, einem Schwerkraftphaseninverter und einem faradayschen Käfig, in Form eines eingewebten elektrisch leitenden Nanogewebes ausgestattet werden. Bei integriertem Schwerkraftphaseninverter oder Trägheitsverlagerungssystem ist eine Kontrolleinheit mit integriertem Augenliderprojektionssystem und Hirnstromscanner im Lieferumfang enthalten.“ – „So Basti, jetzt stelle Dir mal vor wie die Präsentation wohl ablaufen könnte! Da bleibt nicht viel von einer traditionellen Modenschau übrig.“, sagte Ruby. Sebastian schaute Ruby an und erwiderte: „Wenn ein Trägheitsverlagerungssystem und ein Schwerkraftphaseninverter mit im Spiel sind, dann könnte diese Präsentation mindestens genau so spektakulär werden wie unser Tanz auf dem Flottenball.“ – „Und, willst Du Dir das ansehen?“, fragte Ruby. Sebastian antwortete: „Darauf kannst Du wetten!“ – „Okay, dann haben wir heute abend was vor.“, sagte Ruby und deaktivierte den Bildschirm.

Sebastian schaute Ruby an und fragte: „Was hältst Du von Frühstück?“ – „Eine ganze Menge! Wollen wir hier oder in der Mannschaftsmesse Frühstücken?“, erwiderte Ruby. Sebastian überlegte kurz und sagte: „Laß uns in die Mannschaftsmesse gehen! Mal sehen, wer schon auf den Beinen ist!“ – „Okay!“, antwortete Ruby und ließ sie beide in die Mannschaftsmesse teleportieren. Wenig später fanden sie sich in der Mannschaftsmesse wieder. An der Wand auf dem Bildschirm war der Flottennachrichtenkanal aktiviert und in der oberen Ecke des Bildes war die Uhrzeit zu sehen, es war 6:28. An einem Tisch saßen Miriam und Christina. Sebastian und Ruby begrüßten sie und setzten sich zu ihnen. Sebastian bestellte sich eine Portion Rührei mit Speck und einen Trinkkrug mit gelbem Honigwein. Miriam fragte: „Du trinkst heute mal gelben Honigwein?“ – „Ja, zum Wachwerden, der gelbe Honigwein hat schließlich eine belebende Wirkung.“, antwortete Sebastian. Ruby bestellte sich eine große Schüssel Müsli und einen Neurobooster mit Mangogeschmack.

Nachdem Sebastian mit seinem Frühstück fertig war lehnte er sich zurück wobei sein Blick auf den großen Monitor der Mannschaftsmesse fiel. Es war inzwischen 6:57 und auf dem Flottennachrichtenkanal lief eine Ankündigung für die Reportage über die Tests der Systeme auf der Far Horizon. Sebastian ließ Alice den Ton des Flottennachrichtenkanals über sein Kommunikationsarmband ausgeben. Es wurde angekündigt daß man live von der Far Horizon berichten würde sobald sie das Dock verläßt. Christina sagte: „Na hoffentlich stehen uns die Journalisten nicht ständig im Weg herum.“ – „Es ist ja nur ein Kameramann und ein Journalist.“, erwiderte Miriam. Auf dem Nachrichtenkanal folgten die Nachrichten, auch hier war das Auslaufen der Far Horizon aus dem Dock das Thema Nummer eins. Sebastian fragte: „Kennt einer von Euch den exakten Ablauf der Tests?“ – „Ich glaube den kennt nur Kapitän Tönnigs und vielleicht noch Commander Junkers.“, antwortete Ruby. Christina fügte hinzu: „Ob wir nun wollen oder nicht, wir werden wohl zuerst den Antrieb und den Sprungantrieb testen müssen. Wir müssen ja erst mal aus dem Dock heraus und ich glaube nicht daß wir die Waffentests in Unmittelbarer Nähe des Docks durchführen werden.“ – „Meistens finden die Tests der taktischen Systeme in der Nähe einer Werftstation statt und die nächste Werftstation liegt bei Wolf drei fünf neun.“, erwiderte Miriam. Sebastian fragte: „Wie läuft eigentlich so ein Test der taktischen Systeme ab, ist das wie eine Gefechtsübung?“ – „Nein nicht ganz so anspruchsvoll, wir schießen bei diesem Test nur auf Drohnen.“, antwortete Ruby. Sebastian hatte sich noch einen Trinkkrug mit blauem Honigwein bestellt. Nachdem er einen Schluck genommen hatte fragte Sebastian: „Wird das verbesserte Teleportersystem auch getestet?“ – „Natürlich, wir werden einige Teleportationsvorgänge über maximale Distanz ausführen. Dabei werden einige Testkörper hin und her teleportiert und anschließend untersucht.“, antwortete Miriam. Daraufhin begann eine wilde Spekulation darüber, welche Systeme wohl während der Tests noch einige Probleme aufweisen könnten.

Schließlich zeigte die Uhr in der oberen Ecke des Bildschirms 7:54 und Sebastian sagte: „Wir sollten uns langsam auf unsere Posten begeben, es ist schon kurz vor acht.“ – „Na dann wollen wir mal!“, antwortete Miriam. Daraufhin standen Christina, Miriam, Ruby und Sebastian auf. Christina verabschiedete sich und ließ sich in den Maschinenraum teleportieren. Miriam, Ruby und Sebastian begaben sich zum Liftzugang wo Miriam die Brücke als Fahrziel wählte. Als die Lifttüren sich öffneten standen Kapitän Tönnigs, Commander Junkers und Nicole bereits im Lift. Sebastian, Ruby und Miriam grüßten und betraten den Lift. Kapitän Tönnigs sagte: „Dann wollen wir mal sehen was die neuen Systeme leisten können.“ – „Und wie Leutnant Neuhof mit den neuen Systemen zurechtkommt.“, fügte Commander Junkers hinzu. Sebastian sagte: „Die automatische Justierung der Sprungspulen und das Augenliderprojektionssystem sollten die Bedienung der Operationszentrale erheblich erleichtern.“ – „Ich bin davon überzeugt daß Sie der richtige Steuermann für die Testflüge sind Leutnant Neuhof. Der Verlauf Ihrer Bisherigen Kariere spricht dafür.“, antwortete Kapitän Tönnigs.

Die Lifttüren öffneten sich und sie betraten die Brücke. Leutnant Tobias Steinmetz und Fähnrich Alexander Grimmwood waren auf der Brücke, sie taten während der Nachtschicht dort Dienst. Kapitän Tönnigs fragte: „Leutnant Steinmetz, irgendwelche Vorkommnisse während der Nacht?“ – „Es gab keine zu meldenden Vorkommnisse Kapitän!“, antwortete Leutnant Steinmetz. Kapitän Tönnigs erwiderte: „In Ordnung Leutnant Steinmetz, Sie und Fähnrich Grimmwood sind hiermit abgelöst!“ – „Leutnant Neuhof Sie übernehmen die linke Konsole der Operationszentrale, Leutnant Ivanes Sie übernehmen die rechte Konsole! Leutnant Berghof und Leutnant Sukow, besetzen Sie Ihre Stationen!“, sagte Commander Junkers. Sebastian, Ruby, Miriam und Nicole bestätigten daß sie verstanden hatten und begaben sich auf ihre Posten, Leutnant Steinmetz und Fähnrich Grimmwood verließen die Brücke. Nachdem sich Kapitän Tönnigs und Commander Junkers ebenfalls gesetzt hatten fragte Kapitän Tönnigs: „Sind alle Besatzungsmitglieder gemäß der Dienstpläne und unsere Gäste an Bord?“ – „Die Besatzung ist vollzählig und unsere Gäste vom Flottennachrichtenkanal werden nach dem Verlassen des Docks an Bord kommen.“, antwortete Commander Junkers. Daraufhin wandte sich Kapitän Tönnigs Miriam zu und sagte: „Leutnant Sukow, Statusbericht! Sind wir bereit das Dock zu verlassen?“ – „Alle Versorgungsverbindungen sowie Übergänge zum Dock wurden getrennt, ebenso die Arretierungsklemmen. Die Antriebssysteme sind einsatzbereit, wir sind startklar Kapitän.“, antwortete Miriam. Kapitän Tönnigs sagte daraufhin: „Bringen Sie uns raus Leutnant Neuhof, Geschwindigkeit: zweihundert Stundenkilometer bis wir die Mindestdistanz erreicht haben, dann voller Stop!“ – „Verstanden, zweihundert Stundenkilometer voraus bis zur Mindestdistanz!“, antwortete Sebastian und aktivierte den Schub. Die Einblendungen im Augenliderprojektionssystem zeigten an daß sich das Schiff bewegte.

Nachdem das Schiff die Mindestdistanz zum Dock erreicht hatte brachte Sebastian es zum Stillstand, dann meldete er: „Mindestdistanz zum Flottendock erreicht, wir halten die Position.“ – „In Ordnung Leutnant! Commander, das Reporterteam soll an Bord kommen. Sagen Sie mir bescheid wenn unsere Gäste an Bord sind und wir starten können.“, erwiderte Kapitän Tönnigs. Commander Junkers bestätigte die Anweisungen des Kapitäns und übermittelte dem Transitschiff des Reporterteams daß es an Bord kommen sollte. Etwas später meldete Commander Junkers: „Unsere Gäste vom Flottennachrichtenkanal haben den Hangar der Wissenschaftsstation erreicht. Die Luke des Hangars ist verschlossen und der Druckausgleich wurde vollzogen.“ – „In Ordnung, dann können wir ja aufbrechen. Leutnant Neuhof bereiten Sie einen Sprung ins System Wolf drei fünf neun vor!“, befahl Kapitän Tönnigs. Sebastian bestätigte den Befehl und setzte die Sprungparameter. Als er damit fertig war sagte er: „Alle Parameter für den Sprung nach Wolf drei fünf neun sind eingegeben.“ – „Sprungantrieb ein!“, antwortete Kapitän Tönnigs. Sebastian berührte daraufhin das rot pulsierenden Symbol auf der Konsole vor ihm und aktivierte somit den Sprungantrieb. Die Einblendungen in Sebastians Sichtfeld zeigten an daß sich das Schiff innerhalb der Sprungpassage befand doch Sebastian hatte überhaupt nichts gespürt, kein leichtes Vibrieren wie es Sebastian von früheren Sprüngen der Far Horizon oder anderen Schiffen kannte. Kapitän Tönnigs hatte es genauso empfunden und sagte: „Das war ja ein butterweicher Sprung, kein Vergleich zu früher! Ich nehme an daß die automatische Ausrichtung der Sprungspulen dafür verantwortlich ist. Was meinen Sie Leutnant Sukow?“ – „Ja Kapitän, die automatische Ausrichtung der Sprungspulen gewährleistet daß das Schiff zu jedem Zeitpunkt des Sprungmanövers die optimale Position innerhalb der Passage hält. Außerdem steigert das System die Effizienz des Sprungantriebs indem es das Schiff auf einer idealen Flugbahn durch die Passage hält.“, antwortete Miriam.
Die Lifttüren öffneten sich und jemand betrat die Brücke. Kapitän Tönnigs sagte daraufhin: „Ah Frau Raven willkommen an Bord!“ – „Danke daß wir hier sein und die Tests der neuen Systeme mit verfolgen dürfen!“, hörte Sebastian Miranda Raven antworten. Er konzentrierte sich auf die Daten die im über das Augenliderprojektionssystem in sein Sichtfeld eingeblendet wurden. Miranda Raven fragte: „Können Sie uns etwas über die Einzelheiten der bevorstehenden Tests erzählen?“ – „Natürlich! Ich schlage vor wir benutzen den Besprechungsraum dafür.“, erwiderte Kapitän Tönnigs. Miranda Raven antwortete: „Danke, sehr freundlich!“ – „Commander, Sie haben die Brücke. Informieren Sie mich kurz bevor wir bei Wolf drei fünf neun eintreffen!“, sagte Kapitän Tönnigs. Commander Junkers bestätigte daß er verstanden hatte und Kapitän Tönnigs verließ zusammen mit Miranda Raven die Brücke. Commander Junkers fragte: „Wie fliegt sich das Schiff Leutnant Neuhof?“ – „Es ist unglaublich, ich komme mir fast wie ein Passagier vor und nicht wie ein Steuermann. Seit dem ich den Sprungantrieb aktiviert habe mußte ich überhaupt nichts tun.“, antwortete Sebastian. Commander Junkers erwiderte: „Das könnte mit der automatischen Ausrichtung der Sprungspulen zusammenhängen. Was meinen Sie Leutnant Sukow?“ – „Ich stimme zu, durch die automatisierte Ausrichtung der Sprungspulen muß man nicht mehr das Schiff in der Mitte der Passage halten.“, antwortete Miriam. Nicole meinte dazu: „Das dürfte die Belastung für den Steuermann auf längeren Reisen erheblich verringern. Es ist schon eine gewaltige Erleichterung wenn wir während eines Sprungmanövers nicht alle zwei Stunden den Steuermann ablösen müssen.“ – „Ja das ist wahr! Allerdings sparen wir durch die entfallende Ablösung des Steuermanns alle zwei Stunden kein Personal ein.“, erwiderte Commander Junkers.

Sebastian überlegte einen Moment: „Wenn wir während einer Schicht von acht Stunden Länge alle zwei Stunden den Steuermann auswechseln dann brauchen wir für die Bedienung der Operationszentrale zur zwei Personen. Die beiden könnten sich alle zwei Stunden gegenseitig ablösen. Jetzt hat unsere Operationszentrale zwei Konsolen, jedoch durch die automatische Ausrichtung der Sprungspulen stellt das Sprungmanöver ab dem Zeitpunkt der Einleitung des Sprungs für den Steuermann keinerlei Belastung mehr dar. Er kann also die vollen acht Stunden seiner Schicht die Operationszentrale bedienen. Da unsere Operationszentrale über zwei Konsolen verfügt, brauchen wir auch zwei Personen für die Bedienung. Der Personalbedarf für die Bedienung der Operationszentrale hat sich also nicht geändert. Obwohl, wenn man eventuelle Pausen berücksichtigt dann erhöht sich der Personalbedarf doch.“ – „Richtig Leutnant Neuhof, Sie haben es genau erkannt!“, antwortete Commander Junkers beeindruckt. Sebastian erwiderte: „Theoretisch könnte jedoch auch eine einzelne Person alle Funktionen der Operationszentrale kontrollieren.“ – „Das ist richtig, allerdings empfehlen die Dienstvorschriften für den Normalfall die Besetzung beider Konsolen. In Ausnahmefällen kann jedoch von dieser empfohlenen Vorgehensweise abgewichen werden. Es ist sogar die Möglichkeit vorgesehen daß Alice die Schiffssteuerung übernimmt.“, erklärte Commander Junkers. Sebastian widmete sich daraufhin wieder den Informationen welche ihm das Augenliderprojektionssystem in sein Sichtfeld einblendete.

Als Sebastian die Information erhielt daß sie in einer Minute das System Wolf drei fünf neun erreichten meldete er dies Commander Junkers. Commander Junkers bestätigte daß er verstanden hatte. Dann kontaktierte er Kapitän Tönnigs und sagte: „Kapitän, wir erreichen in kürze Wolf drei fünf neun.“ – „Verstanden Commander!“, antwortete Kapitän Tönnigs und trennte die Sprechverbindung. Wenige Sekunden später betraten Kapitän Tönnigs und das Reporterteam des Flottennachrichtenkanals die Brücke. Als es bis zum Austritt aus der Sprungpassage nur noch wenige Sekunden waren meldete Sebastian die bevorstehende Rückkehr in den Normalraum und Kapitän Tönnigs bestätigte daß er verstanden hatte. Wenig später riß die Passage auf und sie waren im System Wolf drei fünf neun. Commander Junkers kontaktierte die Werftstation um die Einzelheiten des Tests der Waffensysteme mit Uwe Tschapkin dem Verwalter der Werftstation zu besprechen. Verwalter Tschapkin meldete daß es einige Verzögerungen gäbe da es Probleme mit den Drohnen gab. Nachdem die Sprechverbindung zur Werftstation wieder unterbrochen war sagte Commander Junkers zu Ruby und Sebastian daß sie die Augenliderprojektionssysteme ruhig absetzen können da es im Moment nicht viel zutun gab. Nachdem Sebastian sein Augenliderprojektionssystem abgesetzt hatte drehte er sich zu Commander Junkers um und fragte: „Commander, können wir die Tests unserer taktischen Systeme nicht auch im Simulationsmodus durchführen?“ – „Im Simulationsmodus? Ich glaube nicht daß wir so die Effizienz der neuen Waffensysteme richtig beurteilen können. Was meinen Sie Kapitän?“, erwiderte Commander Junkers. Kapitän Tönnigs überlegte kurz und antwortete dann: „Ich stimme Ihnen zu Commander, im Simulationsmodus erhalten wir keine genauen Informationen über die Effizienz der Waffen und Schilde. Allerdings wäre es ein gutes Training für die Mannschaft.“ – „Ja das wäre es, ich werde mal Verwalter Tschapkin fragen ob ein geeignetes Schiff für eine Gefechtsübung zur Verfügung steht.“, erwiderte Commander Junkers. Daraufhin stellte er erneut eine Sprechverbindung zur Werftstation her und fragte Verwalter Tschapkin nach einem Schiff welches in einer Gefechtsübung gegen die Far Horizon antreten könnte. Verwalter Tschapkin meinte daß derzeit kein Schiff für diesen Zweck zur Verfügung stand, er versprach jedoch daß er sich mal umhören wollte ob ein Schiff in der Nähe vielleicht für eine Gefechtsübung zur Verfügung steht, dann trennte er die Sprachverbindung.

Etwa eine ereignislose halbe Stunde war vergangen, da sagte Nicole plötzlich: „Ein Schiff hat soeben das System erreicht, den Sensoren zufolge ist es die Red Halfmoon.“ – „Auf den Schirm!“, antwortete Commander Junkers. Kurz darauf war die Red Halfmoon, dieses blutrote Schiff welches die Form einer schmalen Mondsichel hatte auf dem Hauptbildschirm zu sehen und eine Sprechverbindung wurde angefordert. Kapitän Tönnigs stellte die Verbindung her und sagte: „Kapitän Bach, es freut mich Sie und Ihr neues schlagkräftiges Schiff wiederzusehen!“ – „Danke Kapitän Tönnigs, ich freue mich ebenfalls! Wie ich hörte benötigen Sie ein zweites Schiff für eine Gefechtsübung, mein Schiff ist ebenfalls mit modernen taktischen Systemen ausgestattet welche noch nicht ausgiebig getestet wurden. Meine Mannschaft und ich sind bereit gegen Sie in einer Gefechtsübung anzutreten.“, antwortete Kapitän Bach. Kapitän Tönnigs erwiderte: „Ausgezeichnet, lassen Sie uns die Vorbereitungen treffen und mit der Übung beginnen!“ – „Einverstanden!“, antwortete Kapitän Bach. Nachdem alle Vorbereitungen getroffen und die Details der Gefechtsübung besprochen wurden trennte Kapitän Tönnigs die Sprechverbindung und sagte: „Kampfalarm, alle taktischen Systeme in den Simulationsmodus versetzen! Leutnant Neuhof bereiten Sie einen Sprung vor, bringen Sie uns drei Lichtsekunden in Richtung Rand des Systems!“ – „Verstanden ... Sprungparameter wurden gesetzt!“, erwiderte Sebastian nachdem er das Augenliderprojektionssystem aufgesetzt hatte. Kapitän Tönnigs antwortete: „Übermitteln Sie die Sprungparameter der Red Halfmoon und führen Sie anschließend den Sprung aus!“ – „Verstanden!“, erwiderte Sebastian und befolgte die Anweisung des Kapitäns. Als sie das Gebiet erreicht hatten welches für die Gefechtsübung ausgewählt war sagte Kapitän Tönnigs: „Dann wollen wir Kapitän Bach und der Red Halfmoon einen guten Kampf liefern. Commander, simulierter Borg- Gefechtsmodus!“ – „Verstanden Kapitän!“, erwiderte Commander Junkers und gleich darauf wechselte die Brückenbeleuchtung auf ein Spektrum mit hohem Blauanteil. Kapitän Tönnigs sagte: „Leutnant Ivanes und Leutnant Neuhof, koordinieren Sie Ihre Zusammenarbeit an der Operationszentrale nach eigenem Ermessen!“ – „Verstanden!“, antworteten Ruby und Sebastian im Chor. Dann einigten sie sich darauf daß Sebastian die Kontrolle über die Steuerung des Schiffes, sowie die vorderen Waffensysteme übernahm und Ruby die Waffen an Backbord und Steuerbord, an der oberen und unteren Seite sowie am Heck bediente.
Nachdem die Aufgaben aufgeteilt waren sagte Kapitän Tönnigs: „Konzentrieren Sie das Feuer auf Sensoren und Antrieb der Red Halfmoon! Ohne diese Systeme sind sie so gut wie kampfunfähig.“ – „Verstanden!“, antwortete Sebastian und auch Ruby bestätigte die Anweisung. Kapitän Bach reizte das Potential ihres Schiffes voll aus, zwar war die Red Halfmoon nicht so gut bewaffnet wie die Far Horizon aber diesen Nachteil glich sie durch die höhere Manövrierfähigkeit aus. Sebastian versuchte die Red Halfmoon vor den Bug zu bekommen was sich jedoch als ziemlich schwierig herausstellte. Der Far Horizon mangelte es an Manövrierfähigkeit um die Red Halfmoon frontal anzugreifen. Also rollte und drehte Sebastian das Schiff damit Ruby mit den seitlichen Waffen und denen am Heck das Ziel ins Visier bekam. Da die Red Halfmoon genau wie die Far Horizon über doppelte Schildfelder verfügte konnte Kapitän Bach ebenfalls den Borg- Gefechtsmodus einsetzen. Sebastian und Ruby mußten daher die Oszilationsfrequenzen der kombinierten Mikrowellen- und Gammastrahlengeschütze variieren. Gleichzeitig mußten sie allen Geschützen unterschiedliche Oszilationsfrequenzen zuordnen, damit die Schildfelder des Gegners sich nicht an eine bestimmte Frequenz anpassen konnten. Der Kampf dauerte ungewöhnlich lange, die Red Halfmoon war ein würdiger Gegner für die Far Horizon. Wenn es Sebastian gelang den Bug oder das Heck der Far Horizon auf den Gegner auszurichten feuerten sie so lange wie möglich mit den leichten und schweren gammastrahlengepulsten Plasmageschützen. Auch die Red Halfmoon verfügte über ein leichtes gammastrahlengepulstes Plasmageschütz von dem Kapitän Bach auch regen Gebrauch machte. Während Sebastian und Ruby sich um die Steuerung und die Waffen kümmerten, versuchte Miriam dem inneren Schildfeld so viel Energie wie möglich zuzuführen. Da das äußere Schildfeld nur als Detektor für die gegnerische Waffenoszilationsfrequenz diente, kam es mit minimaler Feldstärke aus und benötigte kaum Energie.

Die Feldstärke des inneren Schildfeldes der Far Horizon war durch das Gegnerische Waffenfeuer auf fünfundvierzig Prozent gesunken als es Sebastian und Ruby gelang das innere Schildfeld der Red Halfmoon zu durchdringen und dieses zum kollabieren zu bringen, kurz darauf hatten sie die Sensoren und den Antrieb der Red Halfmoon außer Gefecht gesetzt. Damit war die Gefechtsübung beendet und Kapitän Tönnigs kontaktierte die Red Halfmoon. Kapitän Bach meldete sich und sagte: „Kapitän Tönnigs Ihr Schiff und Ihre Mannschaft kämpfen gut, Sie haben uns ordentlich eingeheizt!“ – „Wie ist Ihr Status Kapitän Bach?“, fragte Kapitän Tönnigs. Kapitän Bach erwiderte: „Alles bestens, nur unser Ego hat ein paar Dellen abbekommen. Das war eine interessante Aufgabe für mich und meine Mannschaft, jetzt wissen wir was unser Schiff leisten kann.“ – „Das freut mich zu hören. Vielen Dank nochmal daß Sie sich die Zeit für uns genommen haben, bis zum nächsten Mal! Tönnigs Ende!“, antwortete Kapitän Tönnigs und trennte die Sprechverbindung. Commander Junkers sagte anerkennend: „Das war gar nicht so übel wenn man bedenkt daß die taktischen Systeme noch neu und unerprobt waren.“ – „Ja Commander, zumindest in der Simulation haben die neuen Systeme hervorragend funktioniert. Jetzt müssen die Waffen nur noch in ihrer Effizienz überzeugen.“, antwortete Kapitän Tönnigs. Commander Junkers sagte daraufhin: „Leutnant Neuhof, planen Sie den Sprung zurück zur Werftstation und führen Sie ihn aus sobald Sie bereit sind!“ – „Verstanden Commander!“, antwortete Sebastian. Dann setzte er die Sprungparameter und aktivierte den Sprungantrieb. Gegen 9:48 erreichte die Far Horizon wieder die Werftstation, Commander Junkers kontaktierte daraufhin Verwalter Tschapkin und fragte nach dem Stand der Vorbereitungen für die Waffentests. Verwalter Tschapkin meldete daß das Problem mit den Drohnen gelöst war und alles bereit war um mit den Tests zu beginnen. Kapitän Tönnigs gab daraufhin die Anweisung mit den Tests zu beginnen. Commander Junkers wies Miriam an die taktischen Systeme aus dem Simulationsmodus zu holen und für den Test bereit zu machen. Miriam bestätigte die Befehle und führte sie aus.

Zuerst waren die Mikrowellengeschütze an der Reihe, von der Werftstation wurden einige Drohnen mit schwachen Schilden und massiver Panzerung und Abschirmung gestartet. Die Aufgabe bestand darin die Schilde der Drohnen zu neutralisieren um so die Effizienz der Mikrowellengeschütze zu ermitteln. Sebastian und Ruby wechselten sich bei der Bedienung der Waffen ab damit jeder die Gelegenheit hatte annähernd die gleiche Anzahl von Zielen zu neutralisieren. Nachdem jedes Mikrowellengeschütz der Far Horizon seine Effizienz unter Beweis gestellt hatte waren die Gammastrahlengeschütze dran. Diesmal waren die Schilde der Drohnen wesentlich stärker da der Energieoutput eines Gammastrahlengeschützes wesentlich höher als der eines Mikrowellengeschützes war. Nicole verfolgte mit den Sensoren die Neutralisierung der Drohnen und berichtete Kapitän Tönnigs und Commander Junkers wie effizient dies geschah. Miranda Raven und ihr Kameramann standen nur wortlos hinter der Sitzbank der kommandierenden Offiziere und verfolgten die Ereignisse.

Nach dem Test der Mikrowellen- und Gammastrahlengeschütze folgten die Tests für die leichten und schweren gammastrahlengepulsten Plasmageschütze. Bei diesen Tests wurden keine Drohnen eingesetzt, statt dessen wurden von der Werftstation Frachtcontainer ausgestoßen die mit Material von hoher Dichte gefüllt waren. Die Aufgabe bei diesen Tests war es die Frachtcontainer und ihren Inhalt vollständig in kleinste Partikel zu verwandeln. Auch bei diesen Tests verfolgte Nicole wieder die Ergebnisse des Beschusses. Nachdem auch das letzte Ziel in kleinste Partikel zertrümmert war und Nicole die Effizienz der verschiedenen Waffen ermittelt hatte, informierte sie Kapitän Tönnigs und Commander Junkers über die Ergebnisse. Der Kapitän und der Commander waren sehr zufrieden mit der ermittelten Waffeneffizienz. Kapitän Tönnigs sagte: „Nach den erfolgreichen Tests unserer taktischen Systeme steht nun der Test des verbesserten Teleporters auf dem Programm. Leutnant Neuhof, bringen Sie uns bis auf einhunderttausend Kilometer an die Werftstation heran!“ – „Verstanden, einhunderttausend Kilometer!“, antwortete Sebastian und manövrierte die Far Horizon bis auf die geforderte Distanz an die Werftstation heran. Als sie die geforderte Distanz erreicht hatten sagte Sebastian: „Wir halten die Position bei einhunderttausend Kilometer Distanz zur Werftstation.“ – „In Ordnung Leutnant Neuhof!“, antwortete Kapitän Tönnigs.

Nachdem Commander Junkers mit Verwalter Tschapkin alle Einzelheiten für den Test des Teleporters besprochen hatte und die Koordinaten des Testobjektes übermittelt waren sagte Kapitän Tönnigs: „Leutnant Neuhof, Sie greifen von der Operationszentrale auf das Teleportersystem zu und führen den Test durch. Teleportieren Sie das Testobjekt einmal von der Werftstation auf die Brücke der Far Horizon und wieder zurück, beginnen Sie wenn Sie bereit sind!“ – „Verstanden!“, antwortete Sebastian. Daraufhin erfaßte er das Testobjekt und teleportierte es auf die Brücke der Far Horizon. Nachdem das Testobjekt, ein Container mit verschiedenen Materialproben auf der Brücke erschienen war sagte Kapitän Tönnigs: „Alice, wurden die Eigenschaften des Testobjektes durch die Teleportation verändert?“ – „Die Eigenschaften des Testobjektes wurden nicht verändert.“, antwortete Alice. Kapitän Tönnigs sagte daraufhin: „Leutnant Neuhof, schicken Sie das Testobjekt zu seinen Ursprungskoordinaten zurück!“ – „Verstanden!“, antwortete Sebastian und initiierte den Rücktransport. Anschließend kontaktierte Commander Junkers die Werftstation und fragte Verwalter Tschapkin ob das Testobjekt unverändert angekommen war. Verwalter Tschapkin bestätigte die Rückkehr des Testobjektes mit unveränderten Eigenschaften. Nachdem der Test des Teleporters beendet war sagte Kapitän Tönnigs: „Soviel zu den Tests der taktischen Systeme und des Teleporters, die neuen Sensoren werden wir in unserem Sonnensystem einer genaueren Erprobung unterziehen. Leutnant Neuhof, planen Sie den Sprung zum auf der Jupiterseite liegenden Rand des Asteroidengürtels und führen Sie den Sprung aus wenn Sie bereit sind!“ – „Verstanden!“, antwortete Sebastian, dann traf er die Vorbereitungen und führte den Sprung aus.

Gegen 11:13 erreichten sie den Rand des Asteroidengürtels und Kapitän Tönnigs fragte: „Leutnant Berghof, sind die neuen Sensoren Betriebsbereit?“ – „Fern- und Nahbereichssensoren sind betriebsbereit, ebenso die analytische Sensorenphalanx.“, antwortete Nicole. Kapitän Tönnigs sagte daraufhin: „Leutnant Neuhof, fliegen sie uns mit sechzig Prozent Geschwindigkeit an der Peripherie des Asteroidengürtels entlang!“ – „Verstanden, sechzig Prozent Geschwindigkeit!“, antwortete Sebastian und machte die entsprechenden Steuerungseingaben. Kapitän Tönnigs sagte: „Leutnant Berghof, erfassen Sie nach eigenem Ermessen verschiedene Objekte im Asteroidengürtel und analysieren Sie die Zusammensetzung der erfaßten Objekte. Vergleichen Sie anschließend das Ergebnis mit den Informationen aus der astrometrischen Datenbank!“ – „Verstanden Kapitän!“, antwortete Nicole und begann mit der ihr gestellten Aufgabe.

Nachdem sie eine gefühlte Ewigkeit am Rand des Asteroidengürtels entlang geflogen waren fragte Kapitän Tönnigs: „Wie sieht’s aus Leutnant Berghof, wie nahe kommen unsere Analysen an die der E.S.F.S. Einstein heran?“ – „Bis jetzt sind unsere Ergebnisse identisch.“, erwiderte Nicole. Commander Junkers fragte erstaunt: „Soll das heißen daß unsere Sensoren jetzt die gleiche analytische Kapazität wie die der Einstein haben?“ – „Ja Commander, so ist es.“, antwortete Nicole. Kapitän Tönnigs sagte daraufhin: „Vielleicht sollten wir etwas größeres scannen. Leutnant Neuhof, bereiten Sie einen Sprung in das Zentrum des Sonnensystems vor, bringen Sie uns bis auf die Umlaufbahn des Merkur! Leutnant Sukow, bereiten Sie das Ergänzen unserer Energiereserven vor! Leutnant Berghof, Sie analysieren während unseres Auftankens alles was es an der Sonne zu analysieren gibt!“ – „Verstanden!“, antwortete Sebastian und auch Miriam und Nicole bestätigten daß sie verstanden hatten. Nachdem Sebastian den Sprung vorbereitet hatte sagte er: „Wir sind bereit zum Sprung.“ – „Sprungantrieb ein!“, antwortete Kapitän Tönnigs und Sebastian aktivierte den Sprungantrieb.

Nachdem Sie die nähere Umgebung der Sonne erreicht hatten fragte Kapitän Tönnigs: „Wie sieht’s aus Leutnant Sukow, sind wir bereit?“ – „Thermalkollektoren sind in Bereitschaft und die Schilde sind aktiviert.“, antwortete Miriam. Kapitän Tönnigs sagte daraufhin: „Leutnant Neuhof, drehen Sie der Sonne die Unterseite des Schiffes zu und bringen Sie uns mit 10 Prozent Geschwindigkeit in einem Winkel von 15 Grad hinein!“ – „Verstanden, 10 Prozent Geschwindigkeit, vertikaler Winkel von 15 Grad negativ!“, antwortete Sebastian und führte die Befehle aus. Langsam tauchte die Far Horizon in die obere Sonnenschicht ein, Miriam kommentierte währenddessen die Betriebsparameter des Schiffes. Kapitän Tönnigs fragte: „Wie machen sich die analytischen Sensoren Leutnant Berghof?“ – „Es ist unglaublich, wir können die Umwandlung von Wasserstoff zu Helium bis ins kleinste Detail verfolgen! Das ist absolut kein Vergleich zu vorher.“, antwortete Nicole. Miriam meldete schließlich daß die Energiereserven zu einhundert Prozent aufgefüllt waren, Kapitän Tönnigs befahl daraufhin: „Leutnant Neuhof, bringen sie uns aus der Sonne heraus, 10 Prozent Geschwindigkeit und mit einem Winkel von 90 Grad!“ – „Verstanden, senkrechter Aufstieg mit 10 Prozent Geschwindigkeit!“, antwortete Sebastian und machte die nötigen Eingaben. Nachdem sie die oberste Sonnenschicht wieder verlassen hatten drehte sich Kapitän Tönnigs zu Miranda Raven um und fragte: „Haben Sie die Informationen welche Sie für Ihre Reportage brauchen?“ – „Es ist unglaublich, ich habe noch nie so etwas erlebt!“, antwortete Miranda Raven sichtlich gerührt. Commander Junkers sagte: „Das erste Eintauchen in einen Stern vergißt man nie. Oder was meinen Sie Leutnant Neuhof?“ – „Ich bin da ganz Ihrer Meinung Commander, nicht vielen Menschen ist ein Blick ins Innere der Sonne vergönnt.“, antwortete Sebastian.

Nachdem sie wieder eine ausreichende Distanz zur Sonne erreicht hatten befahl Kapitän Tönnigs den Sprung in den Neptunorbit. Sebastian setzte daraufhin die Sprungparameter und führte den Sprung aus nachdem Kapitän Tönnigs das Kommando gegeben hatte. Im Neptunorbit gab Kapitän Tönnigs die Anweisung parallel zur Hoststation den Neptun zu umkreisen. Als sie in den geforderten Orbit eingeschwenkt waren sagte Kapitän Tönnigs zu Miranda Raven: „Ich hoffe Sie hatten einen angenehmen und spannenden Aufenthalt an Bord der Far Horizon.“ – „Oh ja, es war wirklich phantastisch, besonders der Flug ins Innere der Sonne!“, antwortete Miranda Raven. Kapitän Tönnigs sagte: „Ich werde Sie noch zu Ihrem Schiff begleiten. Commander, Sie haben die Brücke!“ – „Verstanden!“, antwortete Commander Junkers. Daraufhin stand Kapitän Tönnigs von seinem Sitzplatz auf und verließ zusammen mit Miranda Raven und ihrem Kameramann die Brücke.

Sebastian sagte lächelnd: „Zum Glück mußte ich kein Interview geben.“ – „Was haben Sie gegen Interviews?“, fragte Commander Junkers. Sebastian antwortete: „Ich habe immer die Sorge daß ich mich ungeschickt ausdrücke oder vielleicht etwas falsches sage.“ – „Das ging mir als junger Fähnrich genauso aber mit der Zeit habe ich gelernt meine Nervosität zu unterdrücken. Als Führungsoffizier eines Raumschiffes steht man dann und wann schon mal im Mittelpunkt der Öffentlichkeit. Sie wollen doch bestimmt auch einmal Commander oder Kapitän werden Leutnant Neuhof.“, sagte Commander Junkers. Sebastian erwiderte: „Irgendwann vielleicht, aber bis dahin muß ich mich erst einmal in die Rolle eines normalen Offiziers einfinden.“ – „Das wird schon, schließlich haben Sie eine der besten Ausbilderinnen der Erdraumflotte. In Kürze steht ja auch Ihre Rede vor den Anwärtern und Auszubildenden bei der Erdraumflotte an, betrachten Sie diese Erfahrung einfach als Training für zukünftige Interviews.“, antwortete Commander Junkers. Sebastian schluckte und sagte: „Ach Du Schreck, das hatte ich ganz vergessen!“ – „Nur keine Hektik, Du hast noch Zeit! Das neue Ausbildungsjahr beginnt erst im September, bis dahin habe ich Dich fit gemacht.“, antwortete Ruby. Der Rest von Sebastians und Rubys Schicht verlief recht ereignislos, außer einigen Tests für die übrigen Brückensysteme gab es nichts zutun.

Gegen 16:00 endete ihre Schicht und sie wurden abgelöst. Als sie im Lift zur Mannschaftsmesse fuhren sagte Ruby: „Ich werde gleich mal Mama kontaktieren und sie fragen wann und wo ihre Präsentation heute stattfindet.“ – „Ja und welche Ausstattungsvariante der neuen Sportanzüge für die Präsentation vorgesehen ist.“, fügte Sebastian hinzu. Ruby grinste und antwortete: „Integrierter faradayscher Käfig, Trägheitsverlagerung, Schwerkraftphasenumkehr und OLED- Nanopigmente, das volle Programm eben.“ – „OLED- Nanopigmente, so wie in Stefanies Kleid?“, fragte Sebastian. Ruby antwortete: „Ja genau, das war auch von Nanotex.“ – „Ah, ich verstehe! Deshalb hat es auch nur 800 Euro gekostet, es war so eine Art Familienrabat.“, erwiderte Sebastian worauf Ruby nur lächelte. In der Mannschaftsmesse war reger Betrieb, zahlreiche Mannschaftsmitglieder waren nach dem Ende ihrer Schicht hierher gekommen um einen Happen zu essen. Sebastian und Ruby setzten sich an einen freien Tisch und bestellten sich je einen Trinkkrug blauen Honigwein und das Tagesgericht, Putenschnitzel mit Spargel und Kartoffelpüree. Nachdem sie ihre Getränke und das Essen erhalten hatten ließen sie es sich schmecken.

Nach dem Essen sagte Ruby: „Jetzt werde ich erst einmal Mama kontaktieren.“ – „Vielleicht solltest Du Stefanie ebenfalls fragen ob sie mitkommen will.“, antwortete Sebastian. Ruby erwiderte: „Ich denke schon daß sie mitkommen will, sie ist bestimmt schon ganz kribbelig vor Neugier auf die neuen Sportanzüge und deren Ausstattung.“ – „Das kann ich nachvollziehen.“, erwiderte Sebastian. Ruby stellte daraufhin eine Verbindung zu ihrer Schwester her und fragte ob sie mitkommen will. Wie erwartet war Stefanies Interesse sehr groß, sie freute sich schon auf die Präsentation und auch darauf, Sebastian wieder zu sehen.

Nachdem Stefanie sich mit Ruby und Sebastian für den Abend auf der Neptun- Hoststation verabredet und die Verbindung getrennt hatte kontaktierte Ruby ihre Mutter um ihr zu eröffnen daß Sebastian ebenfalls bei der Präsentation zuschauen wollte. Nachdem die Verbindung hergestellt war sagte Ruby: „Hallo Mama!“ – „Ruby, ich freue mich daß Du Dich meldest! Ich wollte Dich heute eh noch anrufen und fragen, ob Du mir vielleicht bei der Präsentation etwas helfen kannst.“ – „Worum geht’s denn?“, fragte Ruby. Rubys Mutter erwiderte: „Ich will die neuen Sportanzüge möglichst spektakulär präsentieren aber leider hat keines meiner beiden Models die nötige Erfahrung im Umgang mit Trägheitsverlagerung und Schwerkraftkompensation. Da ich die letzten beiden Nullschwerkrafthandballspiele gesehen habe weiß ich, daß Du eine Menge Erfahrung mit dieser Art der Bewegung hast. Die rein modischen Vorzüge der neuen Sportanzüge können meine Models ohne Probleme präsentieren aber für die Präsentation der Ausstattung brauchen wir jemanden mit etwas mehr Flugerfahrung. Könntest Du vielleicht die Vorzüge der integrierten Schwerkraftkompensation und Trägheitsverlagerung demonstrieren?“ – „Etwas mehr Flugerfahrung sagst Du? Warte mal kurz!“, antwortete Ruby. Dann schaute sie Sebastian an und zeigte mit dem Finger erst auf ihn und dann auf sich. Sebastian fragte leise: „Wir beide?“ – „Ganz genau!“, flüsterte Ruby. Sebastian lächelte und nickte eifrig. Ruby fragte daraufhin ihre Mutter: „Du willst es spektakulär, so richtig atemberaubend?“ – „Ja so hatte ich es im Sinn. Hast Du eine bestimmte Vorstellung?“, erwiderte Rubys Mutter. Ruby antwortete: „Ja die habe ich, allerdings werden wir dafür zwei der neuen Sportanzüge benötigen. Einmal die 2X- und einmal die XY- Variante.“ – „Eine XY- Variante, etwa für Deinen Freund?“, fragte Rubys Mutter. Ruby antwortete: „Deine Vermutung ist richtig, wir werden die Leute von den Sitzen reißen. Falls Du zufällig die Übertragung des diesjährigen Flottenballs gesehen hast kannst Du vielleicht erahnen was wir vor haben.“ – „Ja ich habe Euch und Euren Tanz in der Luft gesehen, das wäre absolut unglaublich wenn Ihr sowas bei der Präsentation zeigen könntet.“, erwiderte Rubys Mutter begeistert. Ruby sagte: „Das kriegen wir hin, ich schicke Dir die Vermessungsdaten von Sebastian damit Du einen Anzug in seiner Größe besorgen kannst.“ – „In Ordnung, ich freue mich! Wir sehen uns um 18:00 vor dem großen Saal auf der Neptun- Hoststation, die Präsentation beginnt um 20:00.“, antwortete Rubys Mutter. Daraufhin hielt Ruby ihr X-Pad an Sebastians Kommunikationsarmband und sagte zu Sebastian: „Du mußt Deine Vermessungsdaten übermitteln. Sag Alice einfach daß sie es tun soll!“ – „Okay! Alice übertrage bitte meine Vermessungsdaten auf das X-Pad von Ruby!“, sagte Sebastian daraufhin. Alice bestätigte den Befehl und dessen Ausführung. Nachdem Rubys Mutter Sebastians Vermessungsdaten erhalten hatte sagte sie: „Alles klar ich habe alle Angaben, wir sehen uns um 18:00!“ – „Okay bis dann!“, antwortete Ruby und trennte die Verbindung. Nachdem Ruby ihrer Schwester mitgeteilt hatte daß sie und Sebastian bei der Präsentation mitwirken würden sagte sie: „Okay Basti wir machen das wie bei unseren Auftritten als Maskottchen, wir fliegen tief und schnell über die Köpfe der Zuschauer hinweg. Dazu werden wir einige Rollen und Loopings fliegen, den Rest improvisieren wir.“ – „Du führst und ich folge, damit kann ich was anfangen.“, antwortete Sebastian.

Nachdem sie ihre Trinkkrüge gelehrt hatten war es 16:45 und Ruby fragte: „Wollen wir jetzt schon rüber fliegen?“ – „Rüber fliegen? Wir liegen doch direkt neben der Hoststation, können wir uns nicht einfach teleportieren lassen?“, erwiderte Sebastian. Ruby neigte den Kopf zur Seite und überlegte, dann sagte sie: „Ja das können wir auch, ich muß vorher nur noch was überprüfen.“ – „Was denn?“, fragte Sebastian. Ruby hantierte mit ihrem X-Pad herum und sagte schließlich: „Okay die Far Horizon wird den Neptunorbit vor Morgen nicht verlassen, wir brauchen also kein Schiff für den Rückweg.“ – „Prima, dann laß uns rüber teleportieren!“, antwortete Sebastian. Daraufhin standen sie auf und Ruby ließ sie beide in ihr Quartier auf der Hoststation teleportieren.

Nachdem sie in Rubys Quartier angekommen waren sagte Sebastian: „Wir hätten vorher vielleicht noch überprüfen sollen wie unser Dienstplan für Morgen aussieht.“ – „Nicht nötig!“, erwiderte Ruby. Als Sebastian sie fragend ansah fügte sie hinzu: „Ich habe bereits mit Kapitän Tönnigs gesprochen, wir beginnen unsere Schicht morgen früh um 8:00 mit einer Einsatzbesprechung im Besprechungsraum der Geschwaderpiloten, nachdem die Far Horizon im Erdorbit ist lassen wir uns ins Hauptquartier der Erdraumflotte teleportieren. Wir sollen einige der neuen Kampfflieger der Erdraumflotte welche für den unauffälligen Flug in der Erdatmosphäre konzipiert sind zur Far Horizon überführen.“ – „Meinst Du mit unauffällig, daß diese Kampfflieger irdischen Flugzeugen nachempfunden sind?“, fragte Sebastian. Ruby nickte und antwortete: „Ja, sie sehen aus wie irdische Kampfflugzeuge des Typs F-22. Aber sie haben wesentlich mehr drauf als die Kampfflugzeuge denen sie nachempfunden sind.“ – „Heißt das sie haben Sprungantrieb, Trägheitskompensation, Schildfelder und die üblichen anderen Extras?“, fragte Sebastian euphorisch. Ruby antwortete nüchtern: „Ja so ist es, die XF‑302, so lautet ihre Bezeichnung bei der Erdraumflotte, verfügt über das übliche Waffenarsenal und alle Systeme der Kampfflieger der Erdraumflotte.“ – „XF‑302? Warte mal, diese Bezeichnung kommt mir bekannt vor! So ähnlich hießen doch die irdischen Abfangjäger bei Stargate.“, erwiderte Sebastian. Ruby antwortete: „Richtig, die Abfangjäger bei Stargate hießen F‑302. Man hat sich bei der Bezeichnung an den Stargate- Serien orientiert und bevor Du fragst, wir befinden uns nicht im Krieg mit außerirdischen Mächten und haben auch keinen Zugang zu außerirdischer Technologie.“ – „Das klingt interessant, ich kann es kaum erwarten.“, sagte Sebastian.

Ruby fragte schließlich: „Wollen wir noch bei Stefanie vorbei schauen bevor wir uns mit meiner Mutter treffen?“ – „Ja klar!“, antwortete Sebastian. Daraufhin verließen sie Rubys Quartier und begaben sich zum Liftzugang wo Ruby die Position von Stefanies Quartier als Fahrziel wählte. Nachdem sie den Lift betreten hatten fragte Ruby grinsend: „Soll ich?“ – „Technisch maximale Höchstgeschwindigkeit? Auf jeden Fall!“, antwortete Sebastian. Ruby gab auf Sebastians Antwort hin die entsprechenden Befehle und als der Countdown gezählt wurde begaben sie sich in die hinteren Ecken der Liftkabine und hielten sich fest. Schließlich raste der Lift los, erst seitlich nach rechts, dann nach unten und schließlich wieder zur Seite. Nachdem sie ihr Fahrziel erreicht hatten verließen sie den Lift und gelangten zu Stefanies Quartiertür. Ruby führte ihr Kommunikationsarmband über den Sensor neben der Tür worauf das Türsignal ertönte. Kurz darauf öffnete sich die Tür und Stefanie begrüßte sie beide freudig überrascht. Nachdem sie Stefanies Quartier betreten hatten erzählten Ruby und Sebastian daß sie bei der Präsentation der Serie 7- Sportanzüge einen entscheidenden Beitrag leisten würden. Stefanie war begeistert und auch ein Wenig neidisch, sie erzählte daß sie auch gerne einmal bei einer der Präsentationen ihrer Mutter mitwirken wollte. Dann orderte sie an der Konsole des kleinen Speisenaufzuges eine Flasche blauen Honigwein und drei Trinkkrüge, als sie die Flasche und die Trinkkrüge aus dem Speisenaufzug nahm sagte sie: „Ihr habt ja noch ein Wenig Zeit. Laßt uns auf Euren Erfolg und den der Präsentation anstoßen!“, mit diesen Worten stellte sie die Flasche und die Trinkkrüge auf den Tisch. Ruby und Sebastian setzten sich zu Stefanie auf die Couch und Stefanie füllte die Trinkkrüge, dann erhoben sie die Krüge und tranken auf den Erfolg und diskutierten über das was sie wohl erwarten würde. Gegen 17:50 sagte Ruby: „Dann wollen wir uns mal auf den Weg machen, wir müssen uns noch eine Choreographie einfallen lassen, ich habe da auch schon ein paar Ideen.“ – „Ich bin schon gespannt auf Deine Ideen.“, antwortete Sebastian. Daraufhin verabschiedeten sie sich von Stefanie und begaben sich zum Liftzugang wo Ruby den großen Saal als Fahrziel wählte.

Nachdem sie mit der technischen Maximalgeschwindigkeit die Ebene des großen Saals erreicht hatten und vor den Türen des Saals auf Rubys Mutter wartete fragte Sebastian: „Hast Du Deiner Mutter schon etwas über mich erzählt?“ – „Selbstverständlich, ich habe ihr von allen unseren Abenteuern und Deinen Erfolgen berichtet, auch über Deine Mitwirkung bei der Herstellung des Erstkontaktes zu den Wächtern und sie war mehr als begeistert.“, antwortete Ruby. Eine Frau in mittlerem Alter von etwa 40 – 50 Jahren kam auf sie zu, sie nahm Ruby in den Arm und begrüßte sie herzlich. Dann wandte die Frau sich Sebastian zu und sagte: „Ich freue mich Sie kennen zu lernen, ich bin Jaqueline Ivanes. Meine Tochter hat mir schon viel über Sie berichtet.“ – „Danke, ich bin Sebastian Neuhof und freue mich auch Sie kennen zu lernen.“, antwortete Sebastian verhalten. Ruby sagte zu Sebastian: „Hey Basti, nicht so schüchtern!“ – „Das geht schon in Ordnung, Dein Freund weiß bestimmt noch nicht allzu viel über mich.“, antwortete Rubys Mutter. Sebastian erwiderte: „Ich weiß daß sie bei Nanotex arbeiten, Ruby hat mir erzählt daß das Kleid von Stefanie mit den OLED- Nanopigmenten ebenfalls aus Ihrer Textilschmiede stammt.“ – „Ja das ist richtig, aber ich habe auch noch eine private Seite. Ich schlage vor daß wir Du zueinander sagen, wenn Sie einverstanden sind, können Sie mich Jaqueline nennen.“, antwortete Rubys Mutter. Sebastian sagte: „Ich bin einverstanden.“ – „Also gut Sebastian, dann wollen wir mal die Vorbereitungen für Euren Auftritt treffen.“, antwortete Jaqueline. Daraufhin entriegelte sie die Türen des großen Saals und sie gingen hinein.

Die Sitze im Großen Saal waren in einem Halbkreis angeordnet wie in einem Amphitheater, in der Mitte des Saals befand sich eine Runde Plattform von der aus ein Laufsteg von den Sitzreihen weg hinter eine Reihe blickdichter Raumteiler führte. Im abgetrennten Bereich des Saals lagen einige Make-up- Utensilien und einige zusammengelegte Sportanzüge der aktuellen Serie, außerdem standen dort einige Getränke bereit. Jaqueline sagte: „Ihr werdet im zweiten Teil der Show auftreten, vorher werden meine beiden Models die modische Seite der Sportanzüge präsentieren. Habt Ihr Schon eine Idee was Ihr zeigen wollt?“ – „Ich dachte da an verschiedene Kunstflugfiguren im Zentrum des Saals, abwechselnd mit schnellen Formationsflügen dicht über die Köpfe der Zuschauer hinweg. Wer sind eigentlich Deine Models?“, erwiderte Ruby. Jaqueline antwortete: „Meura Suhrkamp und Werner Buchholz.“ – „Meura und Werner? Als Models sind die Beiden eine sehr gute Wahl aber vom Fliegen haben sie keine Ahnung. Das wäre definitiv nichts geworden wenn die Beiden die Schwerkraftphasenumkehr und die Trägheitsverlagerung hätten vorführen sollen.“, erwiderte Ruby. Jaqueline fügte hinzu: „Und genau deshalb habe ich mich an Dich gewandt. Nach Euren Auftritten als Maskottchen erschien mir diese Wahl richtig.“ – „Wir werden die Zuschauer von den Sitzen reißen.“, antwortete Ruby lächelnd. Nachdem Sebastian und Ruby die bereitliegenden Sportanzüge angelegt und die Headsets mit den Augenliderprojektionssystemen aufgesetzt hatten, trainierten sie ihren Auftritt, Jaqueline schaute dabei interessiert zu.

Als die Routine für den Auftritt saß und Sebastian und Ruby wieder auf dem Boden des Saals gelandet waren sagte Jaqueline: „Wirklich beeindruckend was Ihr aus den Systemen der Anzüge herausholt, das sieht alles sehr spektakulär aus!“ – „Ich hatte eine gute Ausbilderin was das Fliegen angeht.“, erwiderte Sebastian und Ruby lachte leicht verlegen. Die Models für die Präsentation waren während des Trainings von Sebastian und Ruby eingetroffen, ihnen stand der Schreck über die Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit von Sebastian und Ruby ins Gesicht geschrieben. Meura Suhrkamp sagte: „Ich hab gewußt daß das Fliegen meinen Horizont übersteigt aber daß es so heftig abgehen kann hätte ich nicht gedacht.“ – „Was hast Du erwartet? Wir sind Models und keine Kampfpiloten!“, antwortete Werner Buchholz. Ruby fügte hinzu: „Dafür sind wir keine Models und würden auf dem Laufsteg bestimmt auch keine gute Figur abgeben.“ – „Hey warte mal, wir können den Laufsteg trotzdem nutzen!“, erwiderte Sebastian. Jaqueline fragte: „Was hast Du vor?“ – „Dieser Laufsteg mit der runden Plattform am Ende erinnert mich ein Wenig an das Flugdeck eines Flugzeugträgers. Wir könnten im Tiefstflug parallel zur Oberfläche des Laufsteges beschleunigen und auf der Höhe der Plattform hochziehen als ob wir von einem Trägerschiff starten würden.“, antwortete Sebastian. Jaqueline fragte: „Könnten Sie mir das mal vorführen?“ – „Ich glaube schon, das Manöver ist in meinem Kopf schon komplett.“, antwortete Sebastian. Ruby sagte daraufhin: „Laß mal sehen!“ – „Okay dann werde ich mal in Startposition gehen.“, antwortete Sebastian.

Nachdem Sebastian das Headset wieder aufgesetzt hatte begab er sich in eine waagerechte Fluglage und sank auf wenige Zentimeter über dem Boden. Anschließend richtete er sich auf den Laufsteg aus, spreizte die Arme seitlich um 45 Grad vom Körper ab und sagte: „Erbitte Starterlaubnis!“ – „Starterlaubnis erteilt!“, antwortete Ruby. Daraufhin beschleunigte Sebastian den Laufsteg entlang und zog auf Höher der Plattform an Ende steil nach oben. Ruby rief: „Das war abgefahren! Kannst Du auch eine Trägerlandung nachstellen?“ – „Ich versuche es einfach mal“, rief Sebastian zurück. Dann flog er in eine gute Position von wo aus er den Laufsteg anfliegen konnte und begann mit dem Anflug, er steuerte mit mäßiger Geschwindigkeit die Plattform am Ende des Laufstegs an und ging bis auf die Höhe von wenigen Zentimetern hinunter. Als er im Tiefstflug über dem Laufsteg war bremste er scharf bis zum Stillstand ab. Anschließend schwebte er mit geringer Geschwindigkeit über dem Laufsteg entlang bis in den abgeteilten Bereich des Saals.

Nachdem Sebastian wieder auf seinen Füßen stand sagte Rubys Mutter: „Das war absolut unglaublich, Du bist geflogen wie ein Kampfflieger und durch die abgespreizten Arme sahst Du auch wie ein Kampfflieger aus!“ – „Genau so machen wir es nachher!“, fügte Ruby hinzu. Die Models hatten sich bereits in ihren Make-up- Bereich zurückgezogen und bereiteten sich für den Auftritt vor. Sebastian fragte: „Könnte vielleicht jemand nachher für unseren Start und die Landung den Einweiser Spielen? Er muß nur mit den Armen Zeichen geben oder zumindest so tun damit es echt aussieht.“ – „Das werde ich übernehmen, wir werden auch den Dialog für das Erteilen der Start- und Landeerlaubnis in die Präsentation einfließen lassen. Jetzt entspannt Euch aber erst mal ein Wenig! Ihr habt noch Zeit bis zu Eurem Auftritt.“, antwortete Jaqueline lächelnd. Sebastian und Ruby deaktivierten ihre Headsets und klappten die Augenliderprojektionssystem hoch, dann setzten sie sich auf bereitstehende Stühle und gönnten sich erst einmal eine Erfrischung. Jaqueline widmete sich inzwischen ihren Models.

Nachdem Meura Suhrkamp und Werner Buchholz mit dem Make-up fertig waren und aus dem Vorbereitungsraum kamen staunte Sebastian nicht schlecht. Die Beiden trugen neben den Sportanzügen auch je eine Art Schwertscheide in der ein Stab steckte wie ihn Sebastian beim Cyberblade gesehen hatte. Als Jaqueline aus dem Vorbereitungsraum kam deutete Sebastian auf einen der Stäbe und fragte: „Diese Stäbe, soll damit die Schockabsorption der Sportanzüge und deren Eignung für Cyberblade demonstriert werden?“ – „Nicht schlecht, Du hast eine gute Beobachtungsgabe! Neben den Flugeigenschaften werden im Rahmen dieser Präsentation auch alle anderen Anwendungsmöglichkeiten der Serie 7- Sportanzüge demonstriert.“, antwortete Jaqueline. Ruby sagte: „Ich habe Dir doch gesagt daß die Präsentation nur im Ansatz etwas mit einer konventionellen Modenschau zutun hat.“ – „Laß Dich einfach überraschen!“, fügte Rubys Mutter hinzu.

Die beiden Models begaben sich für die Probe auf den Laufsteg, Sebastian beobachtete die Probe vom Backstagebereich aufmerksam. Nachdem die beiden Models die optischen Vorzüge der Sportanzüge präsentiert hatten zogen sie ihre Schwertattrappen und lieferten sich einen wilden Fechtkampf. Der Kampf ging über drei Runden, jede Runde wurde durch einen Körpertreffer beendet. Nach ihrem Fechtkampf demonstrierten die Models die Fähigkeit der Sportanzüge zur Textur- und Farbänderung mittels der OLED- Nanopigmente. Sie ließen die Farben ihrer Sportanzüge das gesamte Spektrum des sichtbaren Lichts durchlaufen und dabei die schillerndsten Muster auf der Oberfläche erscheinen. Nach dieser Demonstration sagte Jaqueline zu Sebastian: „Und jetzt kommt etwas spektakuläres, nicht erschrecken!“ – „Etwas noch spektakuläreres?“, fragte Sebastian ungläubig. Die beiden Models zogen je einen Wellenwerfer mittlerer Stärke aus der Beintasche und begannen sich damit zu beschießen, ohne daß einer von ihnen bei einem Treffer die geringste Reaktion zeigte. Sebastian sagte beeindruckt: „Das ist dann wohl die Demonstration des integrierten faradayschen Käfigs.“ – „Richtig, der faradaysche Käfig welcher in den Sportanzügen enthalten ist isoliert den Träger von den neuroelektrischen Störimpulsen und hebt deren betäubende und lähmende Wirkung auf.“, erklärte Jaqueline mit gewissem Stolz in der Stimme.

Nachdem die Models die Probe ihres Auftritts abgeschlossen hatten und in den Backstagebereich zurückkehrten sagte Sebastian anerkennend: „Nicht schlecht, dieser Fechtkampf war ziemlich spektakulär! War das eine einstudierte Choreographie oder ein echtes Cyberblade- Duell?“ – „Eine einstudierte Choreographie? Nein, dafür hätten wir wesentlich mehr Zeit zum üben gebraucht. Wir haben einige Erfahrungen im Cyberblade und haben daher einfach improvisiert.“, erklärte Meura Suhrkamp. Jaqueline sagte: „Nachdem Meura und Werner ihren Auftritt beendet haben werdet Ihr beide an der Reihe sein. Wenn ich Euch angekündigt habe werdet Ihr in Bodennähe zum Anfang des Laufstegs schweben, dann werde ich die Starterlaubnis erteilen und Ihr könnt los fliegen. Nach Eurer Demonstration werde ich Euch die Landeerlaubnis erteilen und Ihr zeigt dann diese spektakuläre Trägerlandung. Ist dieser Rahmen für Euch okay?“ – „Mehr als okay, allein die bildliche Vorstellung verschafft mir schon eine Gänsehaut!“, antwortete Sebastian und auch Ruby bekräftigte ihr Einverständnis und ihre Begeisterung.

Inzwischen wurde der Zuschauerbereich des großen Saals für das Publikum geöffnet, die Zuschauer strömten herein und zu ihren Plätzen. Jaqueline besprach mit Sebastian, Ruby und den beiden Models die letzten Details der Präsentation, Sebastian war so aufgeregt daß die Zeit für ihn gar nicht vergehen wollte. Schließlich war es soweit, Jaqueline trat vom Backstagebereich auf den Laufsteg hinaus und eröffnete die Präsentation. Sie stellte ausführlich die Eigenschaften und Vorzüge der neuen Sportanzüge vor und versprach den Zuschauern eine aufregende Präsentation. Dann begann die Show, Meura und Werner die beiden Models präsentierten die neuen Sportanzüge zuerst auf traditionelle Weise, dann folgte der Fechtkampf um die Schockabsorption der neuen Sportanzüge zu demonstrieren. Im Anschluß folgte die Vorführung der optisch variablen Oberfläche mit den OLED- Nanopigmenten, dann folgte die spektakuläre Demonstration des in die Sportanzüge integrierten faradayschen Käfigs, bei der sich die beiden Models gegenseitig mit Wellenwerfern beschossen, dabei war ein erschrockenes schnappen nach Luft von den Zuschauen deutlich zu hören.

Nachdem die beiden Models wieder in den Backstagebereich zurückgekehrt waren trat Jaqueline erneut auf den Laufsteg hinaus und versprach den Zuschauern ein weiteres Highlight. Nachdem sie Sebastian und Ruby angekündigt hatte schwebten die Beiden mit abgespreizten Armen wenige Zentimeter über dem Laufsteg aus dem Backstagebereich hinaus. Rubys Mutter stellte sich zwischen die beiden und hob den rechten Arm mit ausgestrecktem Zeigefinger über den Kopf, dann erteilte sie die Starterlaubnis und richtete den Arm mit ausgestrecktem Zeigefinger noch während sie sprach nach vorne. Daraufhin beschleunigten Ruby und Sebastian und begannen ihr Flugprogramm. Sie zeigten mehrere Kunstflugfiguren und flogen dabei so schnell es ihnen die Sicherheit und ihre Fähigkeiten erlaubten in enger Formation, dazwischen rasten sie sehr tief über die Köpfe der Zuschauer hinweg. Die Zuschauer schien dies zu beeindrucken, zwischen den spektakulären Flugfiguren gab es tosenden Applaus. Als Ruby und Sebastian ihr Programm abgespult hatten trat Jaqueline auf die runde Plattform am Ende des Laufstegs und erteilte ihnen die Landeerlaubnis, im Anschluß winkte sie mit den Armen wie ein Einweiser. Sebastian und Ruby steuerten daraufhin den Laufsteg an und flogen links und rechts an Rubys Mutter vorbei, als sie wieder wenige Zentimeter über dem Laufsteg waren bremsten sie scharf ab wie bei einer Landung mit Fanghaken. Nachdem sie zum Stillstand gekommen waren schwebten sie langsam in den Backstagebereich, Meura und Werner empfingen sie dort begeistert. Auch die Zuschauer im Saal waren begeistert, sie johlten und applaudierten vor Begeisterung. Nachdem Sebastian und Ruby wieder auf ihren Füßen standen, gingen sie gemeinsam mit den Models Meura und Werner auf den Laufsteg hinaus, zusammen mit Rubys Mutter präsentierten sie sich zum Abschluß noch einmal dem begeisterten Publikum.

Als sie wenig später wieder im Backstagebereich waren sagte Jaqueline: „Ich muß Euch allen danken, diese Präsentation war wirklich unglaublich! Als kleines Dankeschön möchte ich Euch noch zu einer kleinen Erfrischung einladen.“, alle Beteiligten nahmen diese Einladung gerne an. Nachdem die Zuschauer den Saal verlassen hatten und sie im Backstagebereich grob aufgeräumt und die Anzüge abgelegt hatten begaben sie sich zum Ausgang des großen Saals. Im Foyer wartete Stefanie, sie zeigte ihre Begeisterung überschwenglich. Jaqueline fragte daraufhin: „Wir wollen den Erfolg noch ein Wenig feiern. Willst Du Dich uns anschließen?“ – „Das würde ich gern, wenn es Euch nichts ausmacht.“, antwortete Stefanie. Jaqueline verzog das Gesicht und sagte: „Nein, es macht uns nichts aus! Du hast doch schließlich bei den Vorbereitungen mit geholfen.“ – „Okay dann komme ich gerne mit.“, antwortete Stefanie. Daraufhin begaben sie sich zum Liftzugang wo Jaqueline die Mitarbeiterkantine der Nanotex- Produktionsabteilung als Fahrziel wählte und sie sich anschließend zum zugewiesenen Liftzugang begaben.

Nachdem sich die Lifttüren geschlossen hatten flüsterte Sebastian leise in Rubys Ohr: „Hast Du Deiner Mutter noch nichts von unseren Plänen für die Zukunft erzählt? Sie hat bis jetzt noch keinerlei Andeutungen gemacht ob sie unsere Pläne gut oder schlecht findet.“ – „Natürlich habe ich Mama davon erzählt und sie fand es wunderbar, sie wird es schon zur Sprache bringen wenn sie den Zeitpunkt für gekommen hält.“, flüsterte Ruby zurück. Stefanie hatte Ruby und Sebastian flüstern sehen und sagte: „Ich glaube es wäre keine gute Idee jetzt auf die technisch maximale Geschwindigkeit zu wechseln, es gibt nicht genug Platz an den Haltestangen für uns alle.“ – „Bleib´ locker Schwesterlein, wir hatten nicht vor die Liftgeschwindigkeit auf das maximal mögliche Level zu erhöhen!“, antwortete Ruby lächelnd. Rubys Mutter sagte daraufhin: „Das war wohl Dein erster Aha- Effekt mit meiner Tochter oder Sebastian?“ – „Ja, ich sagte damals sie solle mich überraschen und sie tat es ohne mit der Wimper zu zucken.“, antwortete Sebastian. Stefanie fragte lächelnd: „Und, mußte Ruby Dich auffangen?“ – „Ja, einmal mußte sie das wirklich. Ich weiß nicht mehr ob es bei der maximalen für den Komfort empfohlenen Geschwindigkeit oder der technischen Maximalgeschwindigkeit war aber es war als der Lift aus der horizontalen Fahrt abbremste. Zum Glück hat es mich genau in Rubys Richtung geschleudert so daß sie mich auffangen konnte.“, antwortete Sebastian und Stefanie kicherte leise. Schließlich erreichten sie ihr Fahrziel, sie betraten einen großen Raum mit mehreren Tischen der fast so aussah wie die Mannschaftsmesse der Far Horizon. Jaqueline registrierte sich und ihre fünf Gäste an einem Terminal und anschließend setzten sie sich gemeinsam an einen Tisch, sie waren die einzigen Besucher der Kantine um diese Uhrzeit.

Nachdem Jaqueline sie zu ihren Getränkewünsche interviewt hatte führte sie die Bestellung aus, auch hier gab es eine Konsole in der Mitte des Tisches und eine Säule mit einem Speisenaufzug an einer der Stirnseiten. Wenig später öffnete sich die Klappe des kleinen Speisenaufzuges und Jaqueline nahm das Tablett mit den bestellten Getränken heraus und verteilte die Getränke. Nachdem jeder seinen Trinkbecher mit dem bestellten Getränk hatte stießen sie auf die erfolgreich verlaufene Präsentation an. Anschließend reflektierten sie noch einmal über die Ereignisse des Abends, Sebastian erzählte daß ihm bei der Probe das Herz fast in die Hose gerutscht war als die beiden Models je einen Wellenwerfer aus der Beintasche zogen und begannen sich damit zu beschießen um die Wirksamkeit des in die Sportanzüge integrierten faradayschen Käfigs zu demonstrieren. Jaqueline lachte und erzählte daß dies genau die Reaktion war welche sie vom Publikum erwartet hatten. Sebastian fragte: „Welchem Zweck dient eigentlich der faradaysche Käfig in den Sportanzügen, für militärische Zwecke doch bestimmt nicht oder?“ – „Nein, der faradaysche Käfig ist ein Vorgriff auf eine Freizeitbeschäftigung oder Sportart welche derzeit noch in der Entwicklung ist. Es ist eine Art Geländespiel, ähnlich wie beim Cyberblade geht es darum Gegner zu besiegen allerdings mit Fernwaffen wie zum Beispiel Wellenwerfern. Die Anzüge werden zu diesem Zweck mit Sensoren ausgestattet welche die Treffer ermitteln, auf diese Weise wird der Körper vor unnötigen neuroelektrischen Störimpulsen bewahrt. Natürlich trägt man bei diesem Geländespiel auch einen abgeschirmten Helm um den Kopf zu schützen.“, erklärte Meura Suhrkamp.

Nachdem sie ihre Becher geleert hatten verabschiedeten sich Meura Suhrkamp und Werner Buchholz und verließen die Kantine. Nachdem ihre beiden Models gegangen waren sagte Rubys Mutter zu Sebastian: „Jetzt wollen wir uns mal den privaten Dingen widmen, ich hörte daß Ihr beide eine gemeinsame Zukunft plant. Habt Ihr schon konkrete Pläne wann, wo und wie Ihr heiraten wollt?" – „Bisher noch nicht, wir haben zwar darüber diskutiert wie wir die Hochzeit zu einem unvergeßlichen Ereignis machen können aber über einen konkreten Termin haben wir noch nicht nachgedacht.“, antwortete Sebastian. Rubys Mutter erwiderte: „Ich hörte von Eurer Idee eine Abgesandte der Wächter als Gastrednerin einzuladen und diese Idee gefällt mir. Außerdem haben mein Mann und ich auch schon einige Überlegungen bezüglich Eurer Hochzeitsplanungen angestellt, Euer Einverständnis vorausgesetzt würden wir Euch gerne bei der Planung unterstützen.“ – „Ich ..., ich weiß nicht was ich sagen soll, danke trifft es wohl am besten.“, sagte Sebastian gerührt. Ruby fügte hinzu: „Danke Mama, das würde mir viel bedeuten!“ – „Wenn das so ist, dann müßt Ihr mir nur noch bescheid geben wann die Hochzeit veranstaltet wird.“, antwortete Jaqueline. Auch Stefanie wollte unbedingt bei den Vorbereitungen helfen, sie meinte daß sie vielleicht ein paar der Entwürfe ihrer Mutter modifizieren könnte damit die Hochzeit noch spektakulärer wird.

Etwas später, zahlreiche Ideen für die Hochzeitszeremonie waren ausgetauscht und die Trinkbecher mehrere Male geleert, verließen sie zusammen die Kantine wieder. Jaqueline und Stefanie begaben sich zusammen mit Sebastian und Ruby zum Liftzugang wo Rubys Mutter die obere Aussichtsplattform als Fahrziel wählte. Nachdem sie die Kabine betreten hatten und der Lift losgefahren war fragte Stefanie: „Und was macht Ihr morgen?“ – „Wir fliegen zum Hauptquartier der Erdraumflotte und überführen dort einige der neuen XF-302- Kampfflieger. Es ist eigentlich nur eine Routinemission.“, antwortete Ruby. Stefanie erwiderte: „Im Ernst? Ich habe auf dem Flottennachrichtenkanal einen Bericht über die XF-302 gesehen, so einen Vogel hätte ich gerne mal unter dem Hintern!“ – „Wenn Du Deine Ausbildung abgeschlossen hast werden die XF-302 bereits großflächig eingeführt sein. Oder Du wirst, wenn Deine Leistungen entsprechend sind im Rahmen eines Praktikums an diesen Kampffliegern ausgebildet.“, antwortete Ruby.

Die Lifttüren öffneten sich und sie betraten die obere Aussichtsplattform, die Far Horizon hielt noch immer parallel zur Hoststation den Orbit um den Neptun. Sebastian und Ruby verabschiedeten sich herzlich von Rubys Mutter und Stefanie, anschließend ließ Ruby sie beide auf die Far Horizon in ihr Quartier teleportieren. Nachdem sie ihr Quartier erreicht hatten fragte Ruby: „Und was hältst Du von meiner Mama?“ – „Sie hat einen sehr interessanten Job und ich glaube sie ist ein Ass auf ihrem Gebiet.“, antwortete Sebastian. Ruby erwiderte: „Ich meinte eigentlich was Du von ihr persönlich hältst.“ – „Ich finde sie ziemlich cool, sie wollte uns unbedingt die Arbeit mit der Hochzeitsvorbereitung abnehmen.“, antwortete Sebastian. Ruby legte die Arme um Sebastians Hals, küßte ihn und sagte: „Mama scheint Dich auch zu mögen, Du scheinst sie bei unserer Flugshow ziemlich beeindruckt zu haben.“ – „Ich bin sehr froh daß Deine Eltern und Deine Schwester mich mögen, es wäre extrem schwer für mich wenn es nicht so wäre.“, antwortete Sebastian.

Ruby löste sich von Sebastian und sagte: „Also ich weiß nicht wie es Dir geht aber ich könnte jetzt ein Bad vertragen. Kommst Du mit?“ – „Oh ja, das ist jetzt genau das Richtige!“, antwortete Sebastian. Daraufhin gingen sie in den Schlafbereich und legten ihre Kleidung ab, anschließend gingen sie in den Waschraum. Während Sebastian mit der Schallzahnbürste hantierte ließ Ruby das Badebecken füllen und wählte eine Wassertemperatur von 37 Grad Celsius. Wenige Minuten später war das Becken gefüllt und sie kletterten hinein. Nachdem sie bis zum Hals in das warme Wasser gerutscht waren lehnten sie sich zurück und ließen die wohlige Wärme ihre Körper durchströmen. Nachdem sie eine Weile entspannt hatten sagte Sebastian: „Was will ich mehr? Das Wasser ist warm und Du liegst neben mir.“ – „Ich denke da geht noch was.“, antwortete Ruby grinsend. Dann legte sie den Arm um Sebastian und zog ihn zu sich heran. Sie erlebten eine sinnliche halbe Stunde im warmen Wasser.

Als sie das Badebecken wieder verließen waren sie entspannt, durchgewärmt und glücklich. Sie legten die Nachtkleidung an und begaben sich in den Schlafraum. Wenig später, sie lagen nebeneinander im Bett, sagte Sebastian leise: „Ich bin schon sehr gespannt was uns morgen bei der Überführung der Kampfflieger erwartet, das ist mein erster Überführungsflug morgen.“ – „Was soll uns großartiges erwarten? Wir treffen uns im Besprechungsraum der Kampfpiloten wo wir eine Einweisung erhalten, dann lassen wir uns ins Hauptquartier teleportieren, dort übernehmen wir die Kampfflieger und fliegen sie zur Far Horizon.“, erwiderte Ruby. Sebastian legte den Arm um sie und sagte: „Trotzdem, hier oben ist alles für mich extrem aufregend, selbst so eine alltägliche Sache wie die Fahrt in einem Lift ist hier für mich die reinste Science-Fiction!“ – „Bewahre Dir diese Begeisterung! Wenn Du Dich erst einmal an das Leben hier gewöhnt hast kommt die Alltagsroutine früh genug.“, antwortete Ruby. Sebastian erwiderte leise: „Dann habe ich immer noch Dich, mit Dir wird es nie langweilig.“ – „Das ist süß von Dir, ich werde mein Bestes geben um Dich in Atem zu halten.“, antwortete Ruby leise und küßte Sebastian zärtlich. Anschließend kuschelten sie sich aneinander und schliefen ein.
 
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Zugegeben, mit der Setzung von Kommata tue ich mich ein Wenig schwer. Ich schreibe ja auch nur zum Spaß und als Inspiration für andere Menschen. Vielleicht wird ja die eine oder andere Idee aus meinen Geschichten einmal von Jemandem ungesetzt.

Andreas Kretschmann (22.08.2014)

Gute Idee, Umsetzung ganz cool, Schreibstil klasse, Kommatafehler zuhauf! ;-)

Ben Pen (16.08.2014)

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