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Iggy inda house - part X1 - Das Gespenst an der Wand...

Romane/Serien · Amüsantes/Satirisches
Es fing an mit einem Fleck neben der Haustür. Er ähnelte einer Zeichnung von Picasso, aber ich habe ihn kaum wahrgenommen, auch nicht als er größer wurde. Hätte ich es mal getan...
Oder dieser seltsame Geruch im Badezimmer... Er roch wie aufgelöster alter Kleister, wie vergammelte Farbe und irgendwie modrig. Auch das ignorierte ich.
Später dann fiel mir auf, dass die Badezimmerdecke zarte gelbliche Flecken aufwies. Das ist nur eine Sache der Beleuchtung, dachte ich - und ignorierte es.
Etwas stutzig wurde ich, als ich zwei Stunden später wieder ins Badezimmer ging; und verdammt noch mal, da lief Wasser von mindestens zwei Wänden hinunter. Ich schaute auf das Glas in meiner Hand. Zuviel Wein getrunken? Nö... Ich trat entsetzt näher, aber das Phantom des Wassers verschwand einfach nicht.
Ich ging nach draußen und inspizierte die Hauswand genauer. Oh Graus! Mittlerweile sah der Fleck nicht mehr aus wie eine Zeichnung von Picasso, sondern wie eine riesige Geistergestalt aus einem Comic. Als wäre der Geist aus der Flasche leibhaftig geworden. Nein, nicht aus meiner Flasche...
Das alles konnte nicht sein. Nur Hirngespinste, kein Delirium, alles nur Einbildung!
Doch als ich zurückkehrte ins Badezimmer, da trat ich eine gewaltige Pfütze, die sich auf dem Fußboden gebildet hatte.
Das konnte ich nun wirklich nicht mehr ignorieren.
Mit ein bisschen Scharfsinn fand Mann heraus, dass es sich um den Abfluss der oberen Badewanne handeln musste. Alles klar, meiner über mir wohnenden Schwester wurde verboten, zu baden und zu duschen. Und auch dem kleinen Hundchen - ihr windiger Mann brachte es öfter mit, nachdem er sich vermutlich mit seiner Exfrau vergnügt hatte - wurde verboten, in die Badewanne zu reihern und zu pinkeln. Der Klempner stellte zwei Tage später fest (ist schwierig, jemanden am Wochenende zu bekommen), dass dieser Abfluss 1.) aus uraltem Messing bestand und 2.) quasi verrottet war.
Aber nun ist alles repariert, und in ein paar Monaten werden Decken und Wände trocken und der seltsame Geruch verschwunden sein. Hoffentlich! Jedenfalls schaue ich optimistisch in mein Weinglas.

Was sagt mir das? Ignoriere nie einen Fleck auf der Wand, der nach Picasso aussieht, egal wieviel Alkohol du intus hast...
 
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Kommentare  

danke else für deinen kommentar.
ja, genauso ist es passiert, es ist zwar schon länger her, aber der geruch aus der aufgelösten spalierdecke - ich weiß nicht, was da sonst noch eklig gerochen hat... - dauerte monatelang. ;-)


Ingrid Alias I (11.11.2014)

Eigentlich schrecklich, wenn oben etwas leckt und auch noch so heftig! Aber du beschreibst die ganze Angelegenheit so amüsant, dass man automatisch schmunzeln muss. Eine süße kleine Alltagsgeschichte, die eigentlich jedem passieren könnte - hoffentlich nicht!

Else08 (10.11.2014)

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