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Eva kommt zurück - ein Abstecher nach Roma (in den Hügeln der Montagnola)

Romane/Serien · Romantisches
Ein Abstecher nach Roma




Heute traf Eva wieder in Rom ein. Ich hatte, auch nach Evas Anweisung die Koffer gepackt und verstaute sie im Auto. „Wenn was fehlt, besorgen wir es uns in Rom, ich bin jetzt eine wohlhabende Frau“, hatte Eva gemeint. Die Prämie war schon auf dem Konto eingetroffen, hatte ich telefonisch von unserem Bankberater erfahren.
Eva würde die Gelegenheit in Rom auch für einen ausgedehnten Shoppingbummel nutzen. Um acht Uhr war ich auf der Autostrada Richtung Rom. Ich kam gut vorwärts und gegen elf gab ich den Wagen im Parkhaus ab. Ich hatte noch eine guten Stunde Zeit bis zur Ankunft der Linienmaschine aus New York und vertrieb mir die Zeit bei einem Bummel durch den Zeitschriftenladen. Anschließend trank ich an der Bar noch einen Café in piedi. Ich schaute auf die Uhr, es war langsam Zeit zum Ankunftsterminal zu schlendern. Die Maschine war gelandet und jede Minute konnte meine Liebste durch die Tür hereinkommen. Die Tür öffnete sich und die ersten Passagiere eilten mit ihrem Gepäck heraus. Laura wollte die Woche bei ihren Verwandten in Sizilien verbringen und war schon umgestiegen. Da kam Eva, ganz in blau, sie lachte und eilte mir mit den Koffern entgegen.
„Sag mal, hast du in New York zugeschlagen“,konnte ich noch sagen, bevor sie meinen Mund mit einer Salve von Busserln bedeckte und mich zum Schweigen brachte. Ich wirbelte meine Schöne herum bis sie protestierte. Ich nahm Eva die Koffer ab und wir liefen zum Parkautomaten, ich bezahlte, dann verstaute ich Evas Koffer im Kofferraum.
„Fahr du, in Rom ist es mir zu wuselig.“
Eva erzählte und schwärmte von New York. Beim nächsten male würde ich mitfliegen, nahm ich mir vor. Eva konnte so schön schwärmen. „Was macht Lena, geht’s ihr gut?“
„Die Kleine genießt ihren Urlaub bei Benedetta und Mario. Die Kinder spielen ganz lieb miteinander. Momentan wird sie uns eher nicht vermissen.“
Jetzt kurvte ich durch die engen Straßen und Gassen von Trastevere bis zu Teresas Hotel. Der Portier und ich schafften die Koffer in den Empfangsraum. Dann bat er um den Autoschlüssel um die Giulia zum hoteleigenen Parkplatz zu fahren. Das war neu.
„Wenn ihr euch frisch machen wollt, euer Zimmer ist fertig. Ich habe euch die kleine Suite gegeben, da habt ihr mehr Platz. In zwei Stunden gibt’s Abendessen. Und wenn ihr Lust habt, die Sauna ist in Betrieb. Wir sind nicht ganz ausgebucht, wenn ihr Glück habt, wärt ihr allein.“
„Nach dem Abendessen stell ich euch mein Programm vor für die Woche. Keine Angst, ihr braucht nicht alles mitzumachen, wenn ihr keine Lust habt.“
Teresas Redefluß war wie immer. Sie war wirklich ausgesprochen sympathisch.
„Ich dusche erst einmal, kommst du mit“, Eva lächelte mich an. Teresa zwinkerte mit den Augen und schaute uns hinterher, als wir die Treppe hinaufstiegen. Der Portier hatte die Koffer schon aufs Zimmer gestellt. Mitten im Raum stand ein großes Doppelbett. Eva nahm einen der Koffer und öffnete ihn. Sie nahm sich frische Wäsche ein Shirt und eine Jeans heraus, dann entkleidete sie sich langsam. Ich genoß den vertrauten Anblick meiner Schönen.
„Willst du dich nicht endlich ausziehen Peterl, ich dusche nicht gerne alleine.“
Schnell zog ich mir das Shirt über den Kopf, wand mich aus meiner Jeans und warf Slip und Socken auf den Boden.
„Oh mein Liebster, wie ich dich vermißt habe“, ihre Hand grabschte meine Pobacke und knetete das Fleisch zwischen ihren Fingern. Dann bekam ich einen Klapps und wurde ins Bad geschoben. Ich drehte mich um, zog meine Liebste an mich und umfaßte ihren reizenden Po. Dann standen wir beide unter der Dusche und erfrischten uns. Meine Erregung war nicht zu übersehen. Eva preßte sich an mich und nahm mich mit einem wohligen Stöhnen in sich auf. Wir kamen ziemlich schnell zum Höhepunkt und genoßen den Zustand der Entspannung danach. Wir trockneten uns gegenseitig ab und eilten in unser Bett. Heute verwöhnte ich mal Eva. Sie lag ganz entspannt bäuchlings da. Ich hockte mich auf ihre Schenkel und bedeckte ihren samtigen Po mit Küssen. Dann massierte ich ihre Muskeln, was sie seufzend genoß. Ihre Oberschenkel massierten meinen Hintern, was Eva kichernd registrierte.
„So jetzt gehören deine Leckerbissen mir, leg dich hin Peterl.“ Ich tat ihr liebend gern den Gefallen. Evas Finger gruben sich tief in mein Fleisch und bearbeiteten es wie einen Hefeteig. Eine wachsende Erregung überflutete mich und ich konnte mich nur schwer beherrschen. Eva bemerkte es und gab mich frei. Ich rollte mich auf den Rücken und nahm meine Liebste in mich auf. Diesemal war unser Liebesspiel heftiger und wir vergingen in einer Woge der Extase.
„Hah, ich bin wieder zuhause“, seufzte Eva hinterher, wir duschten noch einmal und machten uns dann landfein.

Teresa und Orazio führten uns durch die engen verwinkelten Gassen von Trastevere und dann kehrten wir wieder in der kleinen Osteria im Hinterhof ein. Der Wirt begrüßte uns und führte uns zu unserem Tisch. Ein paar Tische weiter saßen wieder drei Schwarzberockte und schienen ihr Essen zu genießen. Ich schaute Orazio fragend an
„Angelina, die Wirtin hat einen Bruder, einen hohen Geistlichen, in der Kurie und der macht eifrig Reklame fürs Ristorante. Sie bekommen hier einen Sonderpreis. Ja und der Wirt war ein paar Jahre Stadtverordneter der DC, bis er das Ristorante von seinem Vetter übernommen hat. Hier verkehren also auch einige Prominente, der dunkelhaarige Untersetzte dort hinten, soll Mitglied der ehrenwerten Gesellschaft sein. Na ja, Kurie, DC und Mafia ist kein so großer Unterschied, die überschneiden sich vielfach. Ich hab vor Jahren einen Beitrag darüber geschrieben.“
„Ach Orazio erzähl den Beiden doch noch von der Überraschung“ Teresa faßte Orazio am Arm.
Wir waren ganz gespannt, was das für eine Überraschung werden sollte.


Für Morgen nachmittag um 16:00 Uhr , habe ich Karten für die Sixtina, es hat ja
beim letzten Male nicht geklappt. Was sagt ihr nun?“
Wir waren begeistert und freuten uns schon auf diesen Kunstgenuß.
Wir marschierten mit unseren Karten an der langen Schlange vorbei, die vor den Kassen anstand.
Unsere Karten wurden entwertet, dann durften wir den Eingang passieren. Es war recht voll und wir wurden vorwärts geschoben, ein längeres verweilen war nahezu unmöglich, trotzdem nahmen wir mit allen Sinnen diese Pracht in uns auf. Mein Nacken wurde steif vom betrachten der Deckenfresken, die doch recht hoch über uns waren. Nach einer halben Stunde standen wir wieder am Ausgang, im Museumsladen kaufte ich mir noch für einen gesalzenen Preis einen Bildband über die Sixtina zum nachschauen.

„Jetzt habt ihr bestimmt Hunger“, meinte Teresa.
„Laßt uns ein wenig hinausfahren hier in der Via della Conziliazione sind zu viele Touristen, außerdem ist es überteuert. Wir fahren ein bißchen hinaus. Laß uns ins La Casseruole, du weißt Teresa, in der Via Nostra Signora de Lourdes, da sind wir von der Redaktion aus häufiger. Der Fisch dort ist sehr zu empfehlen“ Orazio kannte sich gut aus.

Gegrillter Thunfisch
1 Handvoll Feldsalat und Brunnenkresse
3 Frühlingszwiebeln
1 Knoblauchzehe
4 EL Olivenöl
1 EL Limettensaft
2 EL Mandeln
Gemüsebrühe
4 Thunfischsteaks (ca 2 cm dick)

Für die Füllung Feldsalat waschen, putzen und trockenschwenken. Kresse und Frühlingszwiebeln waschen, putzen und hacken. Knoblauch abziehen und pressen. Alles mit Öl und Limettensaft gut vermengen.
Mandeln grob hacken und in etwas Öl bräunen, wenig gemüsebrühe hinzufügen und kurz köcheln lassen. Nachdem abkühlen unter die kressemischung heben.
Thunfisch kalt waschen und trocken tupfen. Taschen in die Steaks schneiden, so daß die Ränder dreiseitig geschlossen bleiben. Die Füllung in die Taschen geben. Mit dem übrig gebliebenen Saft der Füllung außen bestreichen.
Thunfischtaschen auf dem Grill oder der grillpfanne von beiden seiten kurz kräftig anbraten, aber nicht länger als 30 Sekunden pro seite. Hitze reduzieren und bei geschlossenem Deckel ca. 3 Minuten weiter garen.
Thunfischtaschen anrichten und sofort servieren.

Als Vorspeise gab es eine schmackhafte Zucchini Frittata, dann als Hauptgericht gegrillten Thunfisch und zum Nachtisch eine erfrischendes Zitronensorbet.
Als Wein empfahl uns der Wirt einen Frascati DOC Superiore, Latium, Conte Zandotti 1990. Es war ein feiner und gehaltvoller Frascati von Conte Zandotti, einem der renommiertesten Weingüter des Latiums. Das ausgeprägte Bukett zeigt weiche Noten von Mirabellen, weißen Johannisbeeren und Aprikosen.
Wir unterhielten uns über Politik, Orazio hatte als politischer Redakteur von La Repubblica“ reichlich Kenntnisse und Erfahrungen.
„Unsere politische Kaste ist zu tiefst korrupt und auf engste Weise mit der Mafia und dem Klerus verbandelt, nimm nur mal unsere Volksvertreter hier in Rom, der eine ist mit der Tochter eines der bekanntesten Mafioso verbandelt, ein anderer im Bauamt schanzt die lukrativsten Aufträge seinem Schwager, ebenfalls Mafioso, zu. Mindestens vieren sagt man engste Verbindungen zur ehrenwerten Gesellschaft nach. Ich habe vor Jahren eine Artikelserie über diese Strukturen geschrieben, anschließend hatte ich zwei Klagen am Hals, aber da ich gut und sauber recherchiert hatte, konnte unser Anwalt das abschmettern. Eine Woche später flog ein Brandsatz durch eins unserer Hotelfenster, aber unser Portiere konnte den schlimmsten Schaden verhüten und das Feuer gleich löschen. Wir leben in einer seltsamen Welt. Ihr im Norden in der Toskana habt Glück, ihr seid wenig betroffen. Vielleicht liegt es ja daran, dass man euch Toscani nachsagt, ihr seid zu geschwätzig und wärt darum nicht in der Lage die Omerta zu befolgen.“ Orazio kicherte und legte seine Hand auf meine Schulter.
„So, laß uns von etwas anderem reden“, warf Teresa ein. „Was macht eure Kleine?“
Eva und Teresa unterhielten sich über Lena und Kindererziehung, während Orazio und ich weiter politisierten. Der Wirt lachte, als er uns den Nachtisch brachte
„Viva la rivoluzione”. Dann stimmte der Wirt ein Lied an:
„Una mattina mi sono svegliato, o bella, ciao! bella, ciao! bella, ciao, ciao, ciao! Una mattina mi sono svegliato…..”, Orazio lachte “Ein altes Partisanenlied. Graciano war Kommunist und in der Resistenza. Er ist in Ordnung. Heute ist er zahm geworden, ja das Leben als Kapitalist hat ihn gewandelt.“ Der Wirt drohte ihm ironisch mit dem Zeigefinger.
Der Fisch schmeckte köstlich und die Erfrischung durch das Zitronensorbet konnten wir bei den warmen Temperaturen gut gebrauchen, anschliessend genehmigten wir und noch einen Caffé Coretto und brachen auf, nachdem Orazio die Rechnung beglichen hatte.
„Ihr seid eingeladen“, meinte er lächelnd. Wir dankten den beiden, stiegen ins Auto und fuhren wieder nach Trastevere ins Hotel.
„Kommt doch auch mal bei uns vorbei, wir würden uns freuen“, meinte Eva.
„Das ist nicht so einfach mit dem Hotelbetrieb, vielleicht mal im Winter, da könnten wir mal ein paar Tage schliessen, aber Danke, dann könnten wir auch mal eure Kleine kennenlernen. Paola lädt uns auch schon immer ein, mal zu kommen.“

Denn Nachmittag verbrachten wir mit einem ausgedehnten Einkaufsbummel. „Ich bin jetzt eine reiche Frau, also Peterl schlag nur zu.“
Unser erster Weg führte in die Via dell Corso zu unserem Jeansladen. Die Verkäuferin schien sich zu erinnern.

„Ich brauche eine Jeans für meinen Mann, Mi serve un un paio di jeans per mio marito.” Sie tätschelte mir den Hintern. „per queste chicche, für diese Leckerbissen.”
Die Verkäuferin umrundete mich „se il jeans per accentuare il culo, wenn die Jeans das Gesäß betonen soll, Consiglio questo marchio, una Levis 501, empfehle ich diese Marke, eine Levis, modelli glutei perfetti.”
Sie nahm Maß, als Eva nickte und holte mir dann eine Jeans aus dem Lager. Ich schaute und war zufrieden, es war meine gewohnte Größe. Eva kicherte, „Hoffentlich paßt sie auch.“ Ich ging in die Umkleidekabine und von Eva beäugt, zwängte ich mich hinein. Ich hielt die Luft an und brachte die Knöpfe anstandslos zu.
„Erinner mich daran, dass wir zuhause wieder laufen.“
Draußen mußte ich auf und ab gehen und mich drehen und wenden.
„Per mordere, un culo come il Davide”, lächelte die Verkäuferin und schaute Eva verschwörerisch an.
Ich mußte grinsen. „Gli uomini sono vane, Männer sind so eitel. „Hanno jeans scoloriti con fessure, haben sie auch verwaschene Jeans mit Rissen?“ Die Verkäuferin suchte noch eine Jeans für mich heraus, die gefiel mir besonders gut. Mit Müh und Not passte sie und Eva nickte zustimmend.
„Was für ein verführerischer Anblick, Che vista seducente“, bestätigte die Verkäuferin.
Im Hintergrund kicherten zwei ältere Kundinnen, die uns wohl gelauscht hatten.
Ich zog mich wieder um, jetzt durfte ich Eva beraten. Die Verkäuferin brachte zwei Jeans, ein verwaschenes hellblau mit Rissen am Knie und Flicken am Oberschenkel. Die Gesäßtaschen waren heruntergesetzt und betonten Evas süßen wohlgeformten Po. Heute verkniff ich mir jeden Kommentar, aber die Sprache meiner Augen schien Eva zu gefallen, jedenfalls bekam ich ein dickes Busserl von ihr. Mit unseren Schätzen bepackt, verabschiedeten wir uns von der Verkäuferin und bummelten weiter die Via del Corso hinauf in Richtung Palamentsplatz. Morgen ging es wieder Richtung Heimat, wir hatten Sehnsucht nach unserer Kleinen. Unterwegs lockte ein kleines Caffé, wir setzten uns unter die Markise an einen Zweiertisch, bestellten einen Caffé doppio und ein Stück Torta di Mandorla. Die Shoppingtour hatte Appetit gemacht.Wir ließen uns die Sonne auf die Köpfe scheinen und beobachteten die vorüber flanierenden, das Leben war schön. Wir ließen uns noch ein Glas Wein servieren und sprachen miteinander über unsere weiteren Pläne.

Auf dem Rückwege wollten wir noch einen Abstecher nach Pitigliano dem Tuffsteinstädtchen im Süden der Toskana machen. Mich faszinierte das schon eine ganze Weile.
Die Stadt liegt im ursprünglich etruskischen Stammland und ist auf einen ca. 300 m hoch gelegenen Tuffsteinfelsen gebaut. Der Tuff ist auch das hier übliche Baumaterial, das in Ziegelform aus dem Fels geschnitten wird. Pitigliano ist von den tiefen Schluchten der Bäche Lente und Meleta umflossen, die sich im Lauf der Zeit in das Plateau geschnitten haben. Zusätzlich zu den natürlichen Canyons finden sich rund um die Stadt viele sogenannte "Vie Cave", Wegsysteme der Etrusker, die in den Tuffstein gegraben wurden, um auf die der Stadt gegenüberliegenden Talseiten zu gelangen. Diese Etruskerstraßen sind zum Teil mit ausgeklügelten Entwässerungssystemen versehen.
Das hatte ich vor ein paar Tagen erst im Reiseführer nachgelesen. Die Etruskerzeit interessierte mich schon lange, vielleicht hätten wir etwas Zeit zum stöbern.

Ich hatte auf der Karte die Route herausgesucht, es waren etwa 140 km bis Pitigliano quer durchs Latium und wir würden am Lago Bolsena vorbeikommen. Die aus Tuffsteinn gebaute Altstadt Pitiglianos lag auf halber Strecke nachhause.
Pitigliano liegt auf einer Felsenplatte, in deren Tuffsteinsockel schon in prähistorischer Zeit Weinkeller getrieben wurden. Die Höhlen und Keller der Häuser dienen heute noch vielfach als Weinkeller, in ihnen wird der köstliche Bianco die Pitigliano gelagert. Den wollte ich auch unbedingt kennenlernen.
DOC-Bereich für trockenen Weißwein tief im Süden der italienischen Region Toskana in der Landschaft Maremma an der Grenze zur Region Latium. Die Zone umfasst Bereiche der Gemeinden Manciano, Pitigliano, Scansano und Sorano in der Provinz Grosseto.
Der trockene Wein wird aus Trebbiano Toscano (50-80%), Mix von Chardonnay, Grechetto, Pinot Bianco, Riesling Italico und Sauvignon (bis 30%), beliebiger Mix von Greco, Malvasia Bianca Toscana und Verdello (bis 20%), sowie anderen zugelassenen weißen Sorten (bis 10%) verschnitten. Das hatte ich gestern noch im Weinführer nachgelesen, das deutete aber auch auf eine breite Palette unterschiedlicher Geschmackseindrücke hin. Man sagt jeder Ort hat seinen charakteristischen Bianco.
An der Nase ein reizvoller blumiger und fruchtiger Duft. Die Farbe: leuchtend und strohgelb. Sofort zugänglich am Gaumen, saftig, frisch, lebendig mit dezenten ätherischen Nuancen und sehnig anmutender Säure, die aber gut eingebunden ist. Der Abgang: nachhallend, leicht mineralisch. Ein eleganter Sommerwein.
Unten am Eingang zur Oberstadt fanden wir ein vielversprechendes Ristorante. Wir kehrten im Albergo Guastini an der Piazza Petruccioli ein, ein Restaurant mit großer Tradition.
Als ersten Gang servierte uns die Wirtin Aqua Cotta, ein typisches Gericht aus der Tradition der toskanischen „Arme Leute Küche“

Zutaten
350 g Kirschtomaten
350 g Steinpilze frisch
2 Zwiebeln
1 Knoblauchzehe
75 g Bleischsellerie
3 EL Olivenöl
3 Zweige Thymian
150 g Ciabatta
Salz
50 g Trüffelpecorino
Zubereitung
Die Tomaten mit kochendem Wasser überbrühen, kurz abschrecken, die Haut abziehen und grob hacken. Olivenöl in einem Topf erhitzen und die Pilze, Zwiebeln, Knoblauch und Sellerie jeweils einzeln 4-5 Minuten bei mittlerer Hitze anschwitzen, dann in einen Topf mit 1 l siedendem Wasser geben. Tomaten und Thymian dazugeben. Pilze in Scheiben schneiden. Zwiebeln in feine Würfel schneiden. 2 Knoblauchzehen hacken. Staudensellerie fein würfeln. 15 Minuten bei mittlerer Hitze sanft kochen. Inzwischen das Brot in 8-10 Scheiben schneiden und leicht ölen. Im heißen Ofen bei 200 °C goldbraun rösten. Brotscheiben in eine große Schüssel legen. Die Suppe mit Salz und Pfeffer würzen und über die Brotscheiben gießen. Mit dem geriebenen Trüffelpecorino bestreut servieren

Nachdem wir den Eintopf genossen hatten, servierte uns ein Kellner ein Nudelgericht
Teigtaschen mit Frischkäse und Spinat gefüllten „Tortelli“,

Zutaten:
300 g tiefgekühlter, gehackter Blattspinat
500 g Tortellini
Salz
100 g Schmelzkäse
150 ml Gemüsebrühe
1 Be. Crème fraîche Classic (150 g)
etwas frisch geriebene Muskatnuss
frisch gemahlener Pfeffer



Vorbereiten:
Blattspinat nach Packungsanleitung auftauen lassen.
Zubereiten:
Handgeformte Tortellini in Salzwasser kochen. Spinat, Schmelzkäse und Brühe in einen Topf geben und unter Rühren aufkochen. Crème fraîche einrühren. Soße mit den Gewürzen abschmecken. Tortellini mit der Soße anrichten.

Wir hatten noch etwas Platz im Magen gelassen und freuten uns auf die geschmorten Hähnchen

Geschmorte Hähnchenstücke auf italienische Art

Zutaten
für 4 Portionen

1 Hähnchen
3 EL Olivenöl
3 Paprikaschoten je 1 rote, gelbe und grüne
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
4 Tomaten
1 Rosmarinzweig
4 Thymianzweige
2 Sardellenfilets
1 EL Kapern
50 g grüne Oliven entsteint
150 ml Weißwein
Meersalz
Chilischoten
Basilikum gehackt, zum Garnieren
Zubereitung

Hähnchen waschen, trocken tupfen und in 8 Stücke zerteilen. Paprikaschoten waschen, halbieren, putzen und grob würfeln. Zwiebel und Knoblauch schälen und würfeln. Tomaten heiß überbrühen, abschrecken, häuten, vierteln, entkernen. Hähnchenteile salzen, pfeffern und in einem Topf in heißem Öl goldbraun anbraten und wieder aus dem Topf nehmen. Paprika, Zwiebeln, Knoblauch, Rosmarin und Thymian mit etwas Chili in den Topf geben und kurz anschwitzen. Mit etwas Weißwein ablöschen, Sardellen, Kapern, Tomaten und Oliven zugeben und die Geflügelteile wieder einlegen. Zugedeckt bei geringer Hitze ca. 45 Min. leise schmoren lassen. Ab und zu umrühren und restlichen Weißwein nach Bedarf zugeben. Zum Schluss mit Salz und Chili abschmecken und mit Basilikum bestreut servieren.
Als Dessert gönnten wir uns noch ein Mandelgebäck, Cantuccini mit Vin Santo“.
Nach dem reichhaltigen Mahl, machten wir uns zu einem Spaziergang in die Altstadt auf. Das Ensemble das sich uns bot, war atemberaubend, Palazzi, Festungsmauern und Tore boten ein harmonisches Bild. Die Orsinifestung im Hintergrund beherrschte das Panorama. Das Museo Civico Archeologico war leider wegen renovierung geschlossen. Schade, ich hätte mir die etruskischen Exponate gerne angeschaut. Wir spazierten durch die engen Gassen und genossen die Atmosphäre des Felsennestes. Die Höhlen und Keller der alten Häuser waren miteinander verbunden und dienten heute zum Teil als Lager für die Fässer, in denen der Bianco di Pitigliano heranreifte. Wir hatten uns eine Kiste mitgenommen. Die etruskischen Gräber in der Umgebung wollten wir uns ein anderes mal anschauen.
Wieder auf dem Parkplatz, überlegten wir einen Abstecher nach Saturnia zu machen, die Thermen waren nur ca. 25 km entfernt und wir schwärmten noch immer davon seit dem Ausflug mit Benedetta und Mario vor ein paar Jahren. Wir entspannten uns zwei Stunden auf einer der Terrassen und ließen uns vom warmen, schwefelhaltigen Heilwasser verwöhnen. Dann fuhren wir weiter Richtung San Gimignano um Lenchen abzuholen.

Es war schon dunkel, als wir bei Benedatta und Mario auf den Hof rollten. Als Lena uns gehört hatte, stürmte sie mit einem großen Plüschtier auf uns zu.
„Mama, Papa, schaut mal was Tante Benedetta mir geschenkt hat. Das ist ein Pandabär.“
„Na hast du dich bei Tante Benedetta auch bedankt?“
Benedetta umarmte uns und lachte „Wir waren in Poggibonsi, ihr wißt in dem Spielwarenladen neben dem Sportgeschäft. Und die Mädchen waren ganz hingerissen von den Pandabären.“
„Mama, darf Tabbea am Wochenende bei mir schlafen, bitte, bitte?“
Benedetta nickte „Tommaso möchte lieber zu Paola und Bruno, um mit Guido zu spielen, aber es wäre lieb von euch, wenn ihr Tabbea nehmen könntet. Wir wollen mit meinen Eltern bei Casa Nova ein neues Wohnzimmer kaufen.“
„Na klar, das machen wir doch gerne. Bringt ihr sie auf dem Weg nach Siena vorbei?“
Ja am zeitigen Vormittag, wenn euch das recht ist, wir setzen Tommaso vorher bei Bruno und Paola ab.“
Wollt ihr bei uns übernachten, es ist schon spät, dann mache ich etwas zu Essen zurecht? Mario ist noch in San Gimignano in der Brennerei und ich hätte etwas Gesellschaft. Ihr könnt oben schlafen und Lena schläft bei Tabbea im Zimmer.“
Da wir Hunger hatten, nickten wir. Wir würden eben Morgen früh zeitig aufbrechen.
„Ich mache etwas schnelles. Ich habe noch genug Gnocchi von heute Mittag und Gemüse ist auch noch da, Erbsen, Karotten, Paprika und eine halbe Aubergine, dazu ein Bällchen Mozarella, das ganze mit etwas Parmiggiano, etwa 15-20 Minuten im Ofen überbacken. Ich denke, es wird euch schmecken.

Zutaten
Ca 400g Gnocchi
Ca. 300g Gemüse
1 Ball Mozzarella
50 g Parmesan
Salz und Pfeffer
Etwas Olivenöl
Zubereitung


Auflaufform mit Butter ausfetten. Gnocchi in der Form verteilen. Das Gemüse darüber geben. Salzen und pfeffern. Parmesan reiben und über das Gnocchigemüse verteilen. Mozzarella in feine Scheiben schneiden. Über die Auflaufform verteilen.
Backofen ist vorgeheizt. Bei 160 Grad ca. 15 Minuten in den Backofen, bis eine goldbraune Kruste entsteht.

Dazu ein grüner Salat und ein guter Rotwein.

Das Essen mundete uns ausgezeichnet und Marios Rosso Toscano war bekannterweise fantastisch. Nach dem Essen nahmen wir unsere Weingläser mit nach draußen und setzten uns zum plaudern noch auf die Terrasse. Die Kinder waren brav ins Bett gegangen. Es wurde spät, Mario stieß kurz vor Mitternacht noch zu uns.
Später lagen wir dann entspannt in userem alten Zimmer. Wir waren erschöpft und kuschelten uns nur noch eng aneinander bevor wir einschliefen. Hier in diesem Zimmer, diesem Bett, hatten wir uns das erste Mal in der Toskana geliebt. Hier war auch die Idee geboren, das Wagnis einzugehen, uns hier dauerhaft anzusiedeln.
Gegen Morgen hörte ich im Halbschlaf, nackte Kinderfüsse die Treppe herauftapsen. Die Tür öffnete sich mit einem leisen knarren.
„Pssst, Mama und Papa schlafen noch.“
Dann krochen Tabbea und Lena gemeinsam unter die Decke, ich spürte eiskalte Füsse an meiner Wade und kleine Hände, die über meinen Rücken wanderten. Etwas später, ich war gerade wieder eingeschlafen, zupften mich Hände an Ohren und der Nase.
„Aufwachen Papa, aufwachen Mama, die Sonne scheint schon und wir haben Hunger.“ „Dürfen wir schon duschen?“
Eva schimpfte „Ihr duscht aber unten, ich will noch ein paar Minuten mit dem Papa kuscheln.
„Also runter mit euch, aber schnell.“ Die beiden kicherten und stoben davon.
„Ach mein Liebster, manchmal sind Kinder nervig und lästig.“ Dann rollte sich Eva zu mir herüber, wir streiften unsere Hosen ab und liebten uns ganz sachte bis zum Höhepunkt. Eva löste sich wieder von mir, ich grabschte nach ihrer verlockend im Blickfeld gelegenen Pobacke.
„Warte nur, gleich revanchiere ich mich“, protestierte Eva, dann sprangen wir beide aus unserem Bett und duschten gemeinsam, anschliessend während ich Zähne putzte, grabschte sie mit beiden Händen zu.
„Hmm, zwei leckere, pralle Exemplare, verlocken zum anbeißen. Aber ab Morgen müssen wir wieder intensiv trainieren.“ Ich befreite mich aus Evas Griffen, obwohl ich ihre Berührungen genoß, dann schlüpften wir in unsere Kleider und liefen hinunter zum Frühstückstisch, den Benedetta schon gedeckt hatte. Nach dem Frühstück lud ich die Koffer und Taschen ins Auto. Lena lief noch mal ganz aufgeregt hinein, sie hatte ihr Plüschtier, ihren Pandabären, vergessen. Dann verabschiedeten wir uns von Benedetta, Mario und den Kindern und fuhren über Colle di Val d`Elsa nachhause.



ti amo maremma
fin dove al mar ti sposi
e ti vesti di tramonti

Ich liebe die Maremma
weit dort wo sie sich mit dem Meer vermählt
und sich mit Sonnenuntergängen kleidet

B. Vannucci
 
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Kommentare  

Eva, Peter und lena haben sich gut eingelebt, eine weitere Episode aus ihrem Leben

Wolfgang scrittore (11.02.2015)

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