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Die Schneedecke

Nachdenkliches · Poetisches · Winter/Weihnachten/Silvester
© Waldkind
Leise deckt sie alles zu,
diese stille Decke aus Reinheit und Weiß.
Zart flockig überzieht sie alles.
erschafft den Anschein von Wärme und Licht
in der Finsternis des Winters.

Nicht auf die Nacht oder den Tag begrenzt,
legt sie sich sanft übers Land und
zeigt uns jede noch so kleine Berührung
auf dem Boden von Unberührtheit so klar,
in eingeprägten doch fragilen Spurenbildern.

Decke aus Schnee, glitzernd, funkelnd, hell,
erscheinst gar wie von Zauberhand.
Mit großen weichen Flocken.
Als wollt sie mich grad locken.
Hinaus in die klirrende Eiseskälte.
Meine Augen sind geblendet von der Sonne Licht,
das sich in gleißend hellen Strahlen in Schneedeckes Kristallen bricht.

Ach könnt ich mich doch selber hüllen,
in einen mir eigenen Mantel aus Schnee,
meines Gewissens Sein verbergen
vor der Sünde garstger Schergen
und in ew´ger Unschuld wohl verwahren.

Du heimelige Decke, frostig wild und klar,
in kältester Umarmung gäbe ich mich dir ganz hin,
läg es nur irgend begründet in meines Strebens Sinn.
Dort würd er es ein, der mich verlässt,
des Lebens warm meine Lungen nährender Odem.

Leise deckt sie alles zu,
diese stille Decke aus Reinheit und Weiß.
Mit zaghaften Schritten wage ich mich hinaus.
Jede meiner hinterlassenen Spuren,
auch wenn fest in Weltes Unschuld geprägt,
wird alsbald geschluckt von neuerlichem Kristallschauer.

Die Reflektion reinsten Lichtes ist es,
welche das Wissen um meinen Weg langsam
von der Erde Antlitz tilgen wird.
Ich werde ihn dennoch gegangen sein.
Im Schnee, auf feinster Decke
niemals einsam doch allein.
 
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