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Wenn wir 'nen Kaiser hätten ...

Poetisches · Amüsantes/Satirisches
So mancher träumt von einem Land,
wo jeder jedem reicht die Hand,
wo jeder ruht in weichen Betten.
Alle sind reich, niemand bankrott,
und es regiert der liebe Gott.
Ach wenn wir doch 'nen Kaiser hätten!

Wir sind vom Freiheitsdrang verzückt,
bei Wahlen spielen wir verrückt,
verführt von blauen Etiketten.
Die schöne Bundesrepublik
geht aus den Fugen Stück für Stück.
Ach wenn wir doch 'nen Kaiser hätten!

Was bringt denn das Partei-Gezänk?
Ein Kaiser wäre ein Geschenk.
Wer sonst soll denn die Wogen glätten?
Wir brauchen einen starken Mann,
der Deutschland kommandieren kann.
Ach wenn wir doch 'nen Kaiser hätten!

Was Kaiser bringen, zeigt der Sport:
Weltmeister Deutschland – schönes Wort!
Darauf kann man beim Fußball wetten.
Doch „Kaiser“ Franz hat sich entpuppt
als steuermäßig leicht korrupt.
Jetzt ist er wohl nicht mehr zu retten.

Man sieht: Ein Kaiser bringt nichts ein.
Meist sorgt er nur für sich allein
und macht sich gierig einen Fetten.
Die Menschen sind ihm scheiß-egal,
das Land verkäme wohl total,
wenn wieder wir 'nen Kaiser hätten.

www.wolfgang-reuter.com, 03. 10. 2016
 
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Kommentare  

Hallo Wolfgang,
aha, ein Bestandteil eines Kabarett-Programms also, um die politische Unordnung in
Deutschland wieder "in Ordnung" zu bringen. Und ein neues Kaiserreich als eine der Möglichkeiten. Sehr interessant. Mit diesem Hintergrund ist das Gedicht schon o.k..
Hättest Du aber auch gleich darauf hinweisen können. Ich hatte mich schon gewundert, weil ich von Deinen anderen Gedichten mehr satirischen Biss gewohnt bin. Aufschlussreich wäre es auch, die anderen Möglichkeiten zu erfahren. Wieviele hast Du denn parat? Hast Du auch die AFD in Betracht gezogen? Huch!
Ich glaube, dass es nichts mehr in Ordnung zu bringen gibt, weil die Politik gegen den Willes des Volkes zu ausgeufert und zu einem Selbstläufer geworden ist. Es wird nur noch reagiert und nicht klar agiert. Von allen Seiten nur Populismus.
Gruß von


rosmarin (31.10.2016)

Hallo rosmarin,

wie schön, mal wieder etwas von Dir zu hören
bzw. zu lesen! Ich sehe wie Du, dass wohl
glücklicherweise kaum jemand von einem neuen
deutschen Kaiser träumt. Dieser Liedtext ist
Bestandteil eines Kabarett-Programms, das wir
gestern erfolgreich in der Kultschule
Sewanstraße aufgeführt haben. Im Programm
geht es darum, die politische Unordnung in
Deutschland wieder "in Ordnung" zu bringen.
Dazu werden verschiedene Modelle erwogen,
auch das eines neuen Kaiserreiches. Und das
Lied erntete gestern einige Lacher und viel
Applaus.

Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, wenn
ich das Umfeld des Liedes von Anfang an hier
mitgeteilt hätte. Aber ich wollte mich einfach
mal der kritischen Aufmerksamkeit von
webstories stellen und testen, wie der Text
ankommt. Liebe Grüße von


Wolfgang Reuter (31.10.2016)

Ich kennen niemand, der davon träumt, wieder einen Kaiser zu haben, aber davon, eine Regierung mit Verstand und Weitblick.
Mit dem Gedicht habe ich so meine Probleme. Mir fehlen Biss und Klarheit. Es kommt so allgemein, so wischiwaschi daher.
Gruß von


rosmarin (15.10.2016)

Lieber Michael,

meinen Augen geht es wie deinen - aber offen halten muss man sie trotzdem. Und die Sache mit dem Kaiser bekommt in diesen Tagen des erneuten Einzelhandelskrieges eine ganz neue makabre Bedeutung. Womöglich wünscht sich bald schon so mancher in seinem Wohngebiet: Ach wenn wir doch 'nen "Kaiser" hätten!


Wolfgang Reuter (15.10.2016)

Lieber Wolfgang, trotz meiner gesundheitlichen handicaps lese ich deine Kreationen noch immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge und mit viel Sympathie.

Michael Kuss (04.10.2016)

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