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Andacht Nr. 8 Das fünfte Gebot

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Ihr Lieben

Heute folgt das fünfte Gebot mit der Aufforderung:

Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass du lange lebest in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott geben wird!

Das Verhältnis zu Vater und Mutter? In der Bibel gibt es Gedanken dazu:

Sirach 7/27: Ehre deinen Vater von ganzem Herzen und vergiss nicht, welche Schmerzen deine Mutter um dich gelitten hat und bedenke dass du von ihnen das Leben hast. Womit kannst du ihnen vergelten, was du ihnen verdankst (dein irdisches Leben).

Sirach 3 10 Suche nicht Ehre auf Kosten deines Vaters, denn das ehrt dich nicht.
Den Vater ehren bring den Kindern Segen aber die Mutter verachten, bringt ihnen Schande. Mein Kind, nimm dich deines Vaters im Alter an und betrübe ihn ja nicht solange er lebt und habe Nachsicht mit ihm, selbst wenn er kindisch wird und verachte ihn nicht im Gefühl deiner Kraft.

Sprüche 1/8

8 Höre, mein Sohn, die Unterweisung deines Vaters, und verlasse nicht die Belehrung deiner Mutter! 9 Denn sie werden ein anmutiger Kranz sein deinem Haupt und ein Geschmeide deinem Hals.

Psalm 27/10

10 Denn hätten mein Vater und meine Mutter mich verlassen, so nähme doch der HERR mich auf.

Epheser 6
1 Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern im Herrn, denn das ist recht. 2 „Ehre deinen Vater und deine Mutter“, was das erste Gebot mit Verheißung ist, [3 „damit es dir wohlgehe und du lange lebest auf der Erde“.1

4 Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie auf in der Zucht und Ermahnung des Herrn.

Es fällt auf, dass Psalm 27/10 und Epheser 6/4 die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass Eltern es ihren Kindern nicht immer leicht machen, sie zu ehren und hoch zu achten, besonders wo Alkohol, Drogen, Gewalt, Gleichgültigkeit und Missbrauch jedweder Art herrschen.
Wenn man selbst eine Gottferne Erziehung hatte und oben genannte Begriffe aus- und vorlebt dann SIEHT, ERFÄHRT und VERINNERLICHT das Kind die schauderhaften Konsequenzen an seiner Seele und seinem Leib. Die Bibel spricht hier ein sehr hartes Wort:

Sirach 41/ ab Vers 5
Schamlose Menschen bringen sündige Kinder hervor, die leben fern von der Gemeinschaft der Frommen. Das Erbe sündiger Kinder aber geht verloren und ihren Nachkommen bleibt die Schande. Die Kinder werden den gottlosen Vater anklagen, denn um seinetwillen sind sie verachtet.
Soll heißen: Die Kinder baden die Sünden der Eltern aus.
Ich kann/muss diese Stelle bestätigen. Ich selbst entstamme einer Familie in der die Entscheidungen und Handlungen der Alten als tiefsitzender "schwarzer Fleck" auf die Kinder übergingen. Alkohol, schwerer Frust, Lieblosigkeit und Selbstzerstörung waren die Folge.

Falls es bei den Leser/innen Groll und Zorn gegen die Eltern gibt und sie sich entschließen, ihnen zu vergeben und dieses Vorhaben ihnen schwer fällt; ich berichte ihnen gern wie der Prozess der Vergebung bei mir begann:
Eines Tages, ich war auf dem Friedhof, überkam mich wieder Wut, Zorn und Anklage gegen meine Eltern. Ich sagte Gott in Gedanken, dass ich gerne vergeben würde, es jedoch nicht könne und hiermit würde ich ihm diese ganze scheußliche Angelegenheit übergeben. Auf dem Rückweg nach Hause öffnete sich mir plötzlich eine Art inneres Fenster und ich wurde geistlich "aufgefordert" meine Eltern vom "Eltern -
Thron" herunter zu holen und sie vor mich auf gleicher Höhe zu stellen. In dem Augenblick - es waren wirklich Sekunden und ganz kurze Momente - erkannte ich den ganzen Frust, die Schwierigkeiten, die Ängste, die Ratlosigkeit, Hilflosigkeit gegenüber ihrem eigenen Dasein. Ich "sah" die Zeit in der sie aufwuchsen, wie sie von ihren Eltern und deren Eltern behandelt, die Erwartungen, die Forderungen die an sie gestellt wurden, die wenig bis nichts mit ihren eigenen Lebenswünschen zu tun hatten; sehr schmerzhaft für mich war die Tatsache zu erkennen, dass diese beiden Menschen eigentlich nicht hätten heiraten sollen, dass sie nicht füreinander bestimmt waren. Ja, diese erste Erkenntnis war sehr, sehr traurig und bitter. Danach blitzte plötzlich eine "Frage" auf. Wie hätte ICH denn gehandelt und mich verhalten, wäre ICH in diesen Situationen gewesen? Wäre ich auch so verzweifelt gewesen, dass ich lieber durch Wirtshäuser gezogen wäre und mich daheim dem ewigen Streit ums Geld und Anerkennung mit unüberlegten, von Gefühlen beherrschten Aktionen, entzogen hätte, der schließlich in die Katastrophe führte? Mit einem Mal bekam ich ein tiefes Verständnis in das Verhalten dieser beiden Menschen, dass sie selbst Gefangene ihrer Umstände waren und, wie alle Menschen, nicht perfekt, waren, aber oftmals hilflos, ratlos, sich unverstanden vom Gegenüber fühlten ...

Allein das plötzliche VERSTEHEN der damaligen Umstände öffnete den Knoten in mir und ich konnte sie erstmals als das sehen, was sie waren; einfach Menschen mit eigenen Träumen und Wünschen, die nicht verfolgt und entwickelt werden konnten. Dadurch wurde mir der Blick ermöglicht auf das zu schauen, was ich durch sie erhielt - und das waren die wunderbarsten, wenn auch nicht perfekten, Großeltern, Verwandte, Onkels und Tanten die weit mehr als das waren. Ich erkannte die vielen kleinen Dinge, die meine Mutter trotz der wirklich hässlichen Auseinandersetzungen dennoch für mich tat und wer sie und mein Vater im Grunde ihres Herzens und ihrer Seele waren. Liebe und gebrochene Seelen - und jede für sich allein.

Ich wünsche IHNEN, liebe/r Leser/in/nen an dieser Stelle Gottes ganze Kraft und Hilfe für ihr Vorhaben des Vergebens.


Einem jungen Mensch der viel ausprobieren, seine Grenzen finden und Erfahrungen machen will, empfehle ich, immer an seine Eltern zu denken und sich bei jedem Handeln das Sprichwort vor Augen zu halten, das sehr schnell umgeht: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm! Kaum etwas erschüttert, blamiert und beschämt Eltern mehr als mit einem womöglich ungerechten Urteil der Gesellschaft über sie leben zu müssen.
Wenn sie meinen, etwas klauen zu müssen –denken sie daran, wie sich ihre Eltern fühlen müssen, wenn sie vom Geschäft oder der Polizei benachrichtigt werden.
Wenn sie meinen, sich sinnlos betrinken zu dürfen/müssen und geraten dann in eine Auseinandersetzung, bitte denken sie an ihre Eltern wie die sich fühlen müssen, wenn nachts die Polizei vor der Haustüre steht und sie in einem womöglich erbärmlichen Zustand nach Hause bringt. Die Ordnungshüter werden sich ganz einfache Fragen stellen wie: Sind die Eltern denn überhaupt fähig und interessiert ihr Kind zu erziehen?
Denken sie auch daran wie sehr sich ihre Eltern freuen, wie gut es tut, wenn man gute, schöne, erfreuliche Dinge über sie berichtet und glauben sie mir: Alles, wirklich ALLES kehrt zurück, NICHTS bleibt verborgen auf Dauer.

In ihrem eigenen Interesse, haben sie Acht, dass möglichst nur Gutes zu ihren Eltern zurückkommt. In diesem Sinne wünsche ich ihnen
Gottes Segen und Schutz für die kommende Woche!
 
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