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Andacht Nr. 32 Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Ihr Lieben

Beim Lesen dieses Satzes fiel mir auf (mir ist schleierhaft warum erst jetzt), dass diese Aussage und Zusage an die gerichtet ist, die bereits das Wesen der Barmherzigkeit in sich tragen. Dabei darf nicht ausser Acht gelassen werden, dass „berechnende Barmherzigkeit“ damit nicht gemeint ist. Jesus Christus wird erwähnt mit einer Aussage, die seinen Anspruch an die Jünger, die Interessierten und die Nachfolger deutlich beschreibt – und ein hohes Level fordert:

Lukas 6
32 Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, welchen Dank habt ihr dafür? Auch die Heiden lieben die, von denen sie geliebt werden. 33 Und wenn ihr nur denen Gutes tut, die euch Gutes tun, welchen Dank habt ihr dafür? Das tun auch die Heiden. 34 Und wenn ihr nur denen etwas leiht, von denen ihr es zurückzubekommen hofft, welchen Dank habt ihr dafür? Auch die Heiden leihen einander in der Hoffnung, alles zurückzubekommen. 35 Ihr aber sollt eure Feinde lieben und sollt Gutes tun und leihen, auch wo ihr nichts dafür erhoffen könnt. Dann wird euer Lohn groß sein und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn auch er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. 36 Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist!

Ziemlich harter Tobak und nur äußerst schwer zu erfüllen. Mich verfolgt ohnehin manchmal das Gefühl, Jesus stellt deshalb derart hohe Erwartungen an uns, damit wir wenigstens das absolute„Minimum“ erfüllen. Vielleicht etwas menschlicher, etwas freundlicher, etwas stiller sein und dem oder den anderen ermöglichen, nach der Begegnung ins Staunen und Grübeln zu verfallen ...

Gleichzeitig enthält diese Zusage ein geistliches Gesetz, dass ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen kann. Es gab sehr oft Situationen in den vergangenen Jahren in denen ich verschiedene Probleme herumwälzte, wegen eines Umzuges, oder wegen finanzieller Engpässe und ich schüttelte immer wieder den Kopf, dass wirklich immer kurz vorher, bevor ich mit dieser oder jener Situation konfrontiert wurde, völlig unerwartet Hilfe kam und zwar von Leuten mit denen ich nicht im mindesten gerechnet hätte und von solcher Art, dass mir der Mund offen stand.
Gott handelt so gut wie immer nach der Art, dass für beide, den Hilfesuchenden sowie den/die Helfenden etwas zu erfahren, zu lernen, etwas zu gewinnen ist.
Manchmal erkennen wir die dargebotene, die „geschickte“ Hilfe nicht und schlagen Gottes dargebotene Hand aus.

Ein (trauriger) Fall und eine verpasste Chamce in meinem Bekanntenkreis soll dies verdeutlichen.
Vor Jahren lebte eine ältere Dame alleine in ihrer Wohnung, gegenüber zwei guten Bekannten. Jahrelang führte sie den Haushalt ihres Bruders, eines Pfarrers.. Sie hasste meine Bekannten weil sie ihrer Meinung nach einen „sündigen“ Lebensstil führten, drangsalierte sie und andere Mitbewohner in der Wohnanlage. Meine Bekannten hatten und haben bis zum heutigen Tage einen unheilbaren „Helferkomplex“ . Sie hätten ihr ohne zu Zögern geholfen, hätten Einkäufe für sie erledigt und sie mit dem Auto zu Arztterminen gefahren. Doch die Attacken und die offen ausgesprochenen Gehässigkeiten verhinderten natürlich jeglichen zwischenmenschlichen Kontakt. Sie schlug- buchstäblich- die Hand ihres Herrn aus. Das Ende vom Lied war, sie landete in einem Heim, verlor ihre Wohnung und ihre Selbstständigkeit. Merkwürdigerweise zeigte sich ihr Bruder, der in Pension war, nur ein oder zweimal im Jahr bei ihr. Ich will nicht spekulieren warum, aber wir sollten unsere Augen und unser Herz offen halten für erbetene Hilfe, die Gott uns immer schickt auf die eine oder andere Weise.
Zurück zur praktizierenden Barmherzigkeit.“ Wie schon erwähnt, bisweilen eine harte, schwere Herausforderung. Bleiben sie mal freundlich und höflich wenn sie dringend eine Beratung in einem Geschäft brauchen und alles was sie kriegen, ein Anraunzer einer desinteressierten, ignoranten Möchtegernfachkraft ist. Bei solchen „Fällen“ erkennt man sofort, dass der/diejenige nicht die Kompetenz besitzt, aber zu grosse Angst hat, vor dem Kunden einzugestehen, dass er/sie es „nicht kann..“ Wir könnten in die Luft gehen, explodieren, ihn/sie blossstellen, nach dem Vorgesetzten verlangen .... und anschließend in der Apotheke nebenan unseren Blutdruck messen lassen und den freundlichen Rat entgegen nehmen, heute doch bitte keinen Kaffee mehr zu trinken ...
Barmherzigkeit wäre hier, tief Luft zu holen, sich nach einem anderen Verkäufer umzusehen oder danach zu verlangen, Punkt. Keine Diskussionen, kein böses Wort (glauben sie mir, das i s t erwiesene Barmherzigkeit – eigene Erfahrung!!!!)
Sie glauben nicht was sie anderen Menschen für eine Freude machen, wenn sie spontan ihre Hilfe anböten. (und dann aber auch Wort halten!)
Zeit und helfende Hände sind mehr wert als Geld! Wenn sie anderen gerne eine Freude bereiten, einfach so, das wäre eine Möglichkeit und praktizierte Barmherzigkeit. Nein, sie müssen nicht die Welt retten, den anderen durch einen Ozean huckepack schwimmen oder sonstige Heldentaten vollführen – es sind die kleinen Gesten die zählen im Alltag – und die positiven Eindruck machen und damit Gottes Güte symbolisieren. Wir leben nun mal in der irdischen Ebene und sind auf gegenseitige Unterstützung angewiesen. Die Dinge verrücken, bewegen sich nicht von allein ...
Ich wünsch euch viel Freude und Kraft beim praktizieren von Barmherzigkeit, einfach so, ohne Anspruch auf „Bezahlung“ ihr könnt euch sicher sein, die kommt von anderer Stelle ...
und Gottes Segen und Schutz für die kommende Woche.
 
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