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Andacht Nr. 71 In bester Gesellschaft

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Andacht Nr. 71


In bester Gesellschaft ….




Ihr Lieben

Heute etwas aus der Rubrik: religiöse Vorbilder!

(nicht nur) Wir Gläubigen haben Vorbilder denen wir nachzufolgen versuchen Manche imitieren diese sogar durch ihre Kleidung, ihr angebliches, vermutetes Verhalten und Sprechen. Schon mal was vom Jerusalem Syndrom gehört oder gelesen? Googelt mal – ist „erschreckend“ lustig. Religiöse Vorbilder anzuzweifeln gilt als potentieller Terrorangriff auf das jeweilige Haus des Glaubens und wird entsprechend geahndet. Was mit Leuten geschieht, auch den Glaubensgeschwistern, die es wagen den Propheten Mohammed bzw. dessen Aussagen anzuzweifeln, ist hinreichend bekannt. So ist es im Christentum nicht ganz aber auch hier gelten unantastbare Glaubensgrundlagen: die Jungfrauengeburt, Jesu Gang über´s Wasser, Erweckung des Lazarus von den Toten, eigene Auferstehung drei Tage nach dem Tod, sichtbare Himmelfahrt, Aufnahme in den Himmel. Wer auch nur an einem dieser Punkte laut Zweifel bzw. Vorbehalte äußert, gilt als „nicht gerettet“ nicht wirklich zugehörig u. wird manchmal sogar als „Feind“ empfunden, da er oder sie den Glauben anderer Leute „erschüttern, ins Wanken“ bringen könnte. Derjenige nähme dann die Rolle des „Durcheinanderwerfers“ des Satans ein – jedenfalls bei den Fundis ...
Wer bei den Juden Jesus als Messias (an)erkennt oder Zweifel an den Schlacht-und Opferbestimmungen hegt gilt freundlich ausgedrückt als meschugge und da hilft auch kein Verweis auf die Propheten Jesaja und Jeremia ….

Zeigten die Vorbilder aber nicht auch menschliche (nicht perfekte) Seiten?

Jesus erwiderte mal prompt: Was nennst du mich gut? Gut ist nur einer, Gott.
(Lukas 18: 19 – Markus 10:18)

Abraham meinte Gott mäßigen zu müssen. Er fürchtete Gott wolle über´s Ziel hinausschießen, und müsste folglich von ihm belehrt und gewarnt werden. (1. Mose 18:23)
23 Und Abraham trat hinzu und sagte: Willst du wirklich den Gerechten mit dem Ungerechten wegraffen? 
24 Vielleicht gibt es fünfzig Gerechte innerhalb der Stadt. Willst du sie denn wegraffen und dem Ort nicht vergeben wegen der fünfzig Gerechten, die darin sind? 
25 Fern sei es von dir, so etwas zu tun, den Gerechten mit dem Ungerechten13 zu töten, so dass der Ungerechte wäre wie der Gerechte; fern sei es von dir! Sollte der Richter der ganzen Erde nicht Recht üben?

In der folgenden Geschichte ließ Abraham durchblicken, dass er Gott doch nicht so ganz zutraute, ihn und seine Frau schützen zu können ...

?  1. Mose 20 1-13
 Abraham aber zog von dort in den Negev und wohnte zwischen Kadesch und Schur, und er hielt sich als Fremdling in Gerar auf. 2 Und Abraham sagte von seiner Frau Sarah: Sie ist meine Schwester. Da ließ Abimelech[1], der König von Gerar, Sarah holen.
3 Aber Gott kam nachts im Traum zu Abimelech und sprach zu ihm: Siehe, du bist des Todes wegen der Frau, die du genommen hast; denn sie ist die Ehefrau eines Mannes!
4 Abimelech aber hatte sich ihr noch nicht genähert, und er sprach: Herr, willst du denn auch ein gerechtes Volk umbringen? 5 Hat er nicht zu mir gesagt: »Sie ist meine Schwester?« Und auch sie selbst hat gesagt: »Er ist mein Bruder!« Habe ich doch dies mit aufrichtigem Herzen und unschuldigen Händen getan!
6 Und Gott sprach zu ihm im Traum: Auch ich weiß, dass du dies mit aufrichtigem Herzen getan hast; darum habe ich dich auch bewahrt, dass du nicht gegen mich sündigst, und darum habe ich es dir nicht gestattet, dass du sie berührst. 7 So gib nun dem Mann seine Frau wieder, denn er ist ein Prophet; und er soll für dich bitten, so wirst du am Leben bleiben. Wenn du sie aber nicht zurückgibst, so wisse, dass du gewiss sterben musst samt allem, was dir gehört!
8 Da stand Abimelech am Morgen früh auf und rief alle seine Knechte zusammen und sagte ihnen dies alles vor ihren Ohren; und die Leute fürchteten sich sehr. 9 Und Abimelech rief Abraham und sprach zu ihm: Warum hast du uns das angetan, und was habe ich an dir gesündigt, daß du eine so große Sünde auf mich und mein Reich bringen wolltest? Du hast nicht mit mir gehandelt, wie man handeln soll! 10 Und Abimelech fragte Abraham: In welcher Absicht hast du dies getan?
11 Da sprach Abraham: Weil ich dachte: Es ist gar keine Gottesfurcht an diesem Ort, darum werden sie mich wegen meiner Frau umbringen! 12 Auch ist sie wahrhaftig meine Schwester; denn sie ist die Tochter meines Vaters, aber nicht die Tochter meiner Mutter, und so ist sie meine Frau geworden. 13 Und es geschah, als mich Gott aus dem Haus meines Vaters führte, da sprach ich zu ihr: Das musst du mir zuliebe tun, dass du überall, wo wir hinkommen, von mir sagst: Er ist mein Bruder!

Springen wir zu Moses ...

Mose erschlug einen Ägypter vor seiner Berufung durch Gott, war also ein Mörder (es soll hier nicht Thema sein ob jener es verdient hatte oder nicht)

… und in der Wüste zeigte Mose eine „mehr als verständliche“ Haltung: er war verzweifelt, bekam Druck vom Volk und reagierte entsprechend:
4. Mose 20
Moses Zweifel beim Haderwasser
1 Und die Kinder Israel kamen mit der ganzen Gemeinde in die Wüste Zin im ersten Monat, und das Volk lag zu Kades. Und Mirjam starb daselbst und ward daselbst begraben. (4. Mose 13.21) 
   2 Und die Gemeinde hatte kein Wasser, und sie versammelten sich wider Mose und Aaron. (2. Mose 17.1) 3 Und das Volk haderte mit Mose und sprach: Ach, daß wir umgekommen wären, da unsere Brüder umkamen vor dem HERRN! 4 Warum habt ihr die Gemeinde des HERRN in diese Wüste gebracht, daß wir hier sterben mit unserm Vieh? 5 Und warum habt ihr uns aus Ägypten geführt an diesen bösen Ort, da man nicht säen kann, da weder Feigen noch Weinstöcke noch Granatäpfel sind und dazu kein Wasser zu trinken? 6 Mose und Aaron gingen vor der Gemeinde zur Tür der Hütte des Stifts und fielen auf ihr Angesicht, und die Herrlichkeit des HERRN erschien ihnen.(4. Mose 14.10) 
   7 Und der HERR redete mit Mose und sprach: 8 Nimm den Stab und versammle die Gemeinde, du und dein Bruder Aaron, und redet mit dem Fels vor ihren Augen; der wird sein Wasser geben. Also sollst du ihnen Wasser aus dem Fels bringen und die Gemeinde tränken und ihr Vieh. 9 Da nahm Mose den Stab vor dem HERRN, wie er ihm geboten hatte. 10 Und Mose und Aaron versammelten die Gemeinde vor den Fels, und er sprach zu ihnen: Höret, ihr Ungehorsamen, werden wir euch Wasser bringen aus jenem Fels? (Psalm 106.33) 11 Und Mose hob seine Hand auf und schlug den Fels mit dem Stab zweimal. Da ging viel Wasser heraus, daß die Gemeinde trank und ihr Vieh. 12 Der HERR aber sprach zu Mose und Aaron: Darum daß ihr nicht an mich geglaubt habt, mich zu heiligen vor den Kindern Israel, sollt ihr diese Gemeinde nicht in das Land bringen, das ich ihnen geben werde. (4. Mose 27.14) (5. Mose 1.37) (5. Mose 3.26) (5. Mose 4.21) (5. Mose 32.51) 
   13 Das ist das Haderwasser, darüber die Kinder Israel mit dem HERRN haderten und er geheiligt ward an ihnen. (Psalm 81.8)

König David, jawohl, jener der u. a den Psalm 15 eröffnete mit folgender Aussage:
Wer darf wohnen auf deinem heiligen Berg? Wer untadelig lebt und tut was recht ist …
Dieser König war, wie sein Sohn, der Damenwelt sehr zugetan, ja so sehr, dass er sich zu etwas hinreißen ließ, was eines Königs definitiv nicht würdig ist und schon gar keines Vorbildes das von Gott selbst auserwählt wurde …

2. Samuel 12/7
 So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe dich zum König gesalbt über Israel und habe dich errettet aus der Hand Sauls, (1. Könige 20.40) 8 und habe dir deines Herrn Haus gegeben, dazu seine Weiber in deinen Schoß, und habe dir das Haus Israel und Juda gegeben; und ist das zu wenig, will ich noch dies und das dazutun. 9 Warum hast du denn das Wort des HERRN verachtet, dass du solches Übel vor seinen Augen tatest? Uria, den Hethiter, hast du erschlagen mit dem Schwert; sein Weib hast du dir zum Weib genommen; ihn aber hast du erwürgt mit dem Schwert der Kinder Ammon. (2. Samuel 11.1) (1. Könige 15.5) 10 Nun so soll von deinem Hause das Schwert nicht lassen ewiglich, darum daß du mich verachtet hast und das Weib Urias, des Hethiters, genommen hast, daß sie dein Weib sei. (2. Samuel 13.28-29) (2. Samuel 18.14) (2. Könige 25.7) 11 So spricht der HERR: Siehe, ich will Unglück über dich erwecken aus deinem eigenen Hause und will deine Weiber nehmen vor deinen Augen und will sie deinem Nächsten geben, dass er bei deinen Weibern schlafen soll an der lichten Sonne. 12 Denn du hast es heimlich getan; ich aber will dies tun vor dem ganzen Israel und an der Sonne. 
   13 Da sprach David zu Nathan: Ich habe gesündigt wider den HERRN. Nathan sprach zu David: So hat auch der HERR deine Sünde weggenommen; du wirst nicht sterben. (2. Samuel 24.10) (Psalm 51.3) 14 Aber weil du die Feinde des HERRN hast durch diese Geschichte lästern gemacht, wird der Sohn, der dir geboren ist, des Todes sterben. (2. Samuel 11.27)

und jetzt noch ein eleganter Sprung zum Supermoralisten Paulus

Paulus, ein weiteres Vorbild der Christenheit, erkannte in seinem letzten verfassten Brief, dem Römerbrief, der als erster Brief aufgeführt wird, dass auch er bei all seinen hohen Erwartungen und Schimpfereien auf die sündigen Umgebungen und Menschen selbst seine Schwierigkeiten und Unzulänglichkeiten hatte:
(Römer 7:14-19)
14 Denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist, ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft; 
15 denn was ich vollbringe, erkenne ich nicht2; denn nicht, was ich will, das tue ich, sondern was ich hasse, das übe ich aus. 
16 Wenn ich aber das, was ich nicht will, ausübe, so stimme ich dem Gesetz bei, dass es gut ist. 
17 Nun aber vollbringe nicht mehr ich es, sondern die in mir wohnende Sünde. 
18 Denn ich weiß, dass in mir, das ist in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt3; denn das Wollen ist bei mir vorhanden, aber das Vollbringen des Guten nicht. 
19 Denn das Gute, das ich will, übe ich nicht aus, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich. 

Wir, und damit schließe ich uns Menschen allgemein ein, quälen uns oft indem wir uns an Vorbildern (wer immer auch diese sind), an Erwartungen abarbeiten die wir nicht erfüllen können. Das beste Vorbild auf dieser unserer Erde war nicht fehlerfrei, nicht immer stark, nicht immer sicher, nicht immer „wie ein Fels.“

Ist es falsch hohe Erwartungen zu haben? Sicher nicht!
Hermann Hesse schrieb einmal: Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.

… und darin wünsche ich euch Gottes Kraft, Zuversicht und seinen Schutz und Segen für die kommende Woche!
 
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