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Das Licht der Hajeps Band 2 Guerillas - Kapitel 3 u. 4

Romane/Serien · Fantastisches
© Palifin
Unsere Vier waren schließlich fast die Letzten, die aussteigen mussten. Die Fahrt war ohne irgendwelche Komplikationen verlaufen, doch nun stand die Familie etwas verloren mit allem Gepäck an einer der ehemaligen Bushaltestellen und sah sich unsicher nach allen Seiten um. Überall waren Hochhäuser, ein ganz normales Viertel am südöstlichen Stadtrand also, wobei gar nicht mal die Tatsache störte, dass es derart hohe Häuser waren, die einen umgaben, sondern vielmehr die Art und Weise und die Eintönigkeit, in welcher sie einst erbaut worden waren. Es war eines der alten, öden und bedrückenden Wohnsilos, dieser Gettos, welche die Menschen früher immer so beklagt hatten. Heute war man wohl eher froh, dass man überhaupt noch eine Bleibe hatte, denn hier tummelte sich alles Leben.
Offenbar deswegen wartete nun auch der Busfahrer an dieser Haltestelle auf neue Fahrgäste. Er saß lässig auf der Bank im Wartehäuschen und zündete sich eine der wohl bei seiner Fahrt erhandelten Zigaretten an.
Bis zur richtigen Strasse hatte er unsere Vier nicht bringen können, denn diese befand sich in einer sehr großen, selbst beim besten Willen nicht befahrbaren Fußgängerzone. Muttchen hatte plötzlich wieder Beschwerden mit ihrem Rücken. Das lange Stehen im Bus und zuvor die viele Schlepperei waren ihr nicht bekommen, daher konnte sie ihr Gepäck kaum mehr tragen. Für Margrit allein war aber alles zu schwer, um es so weit zu schleppen. Die Strecke hatte ihnen der Busschaffner genau beschrieben, nachdem er Margrits Handschuhe erhalten hatte.
Sie hatten mit einer solchen Panne nicht gerechnet und besprachen nun aufgeregt miteinander, was wohl am Wichtigsten und gleichzeitig einigermaßen leicht war, um es fortzuschaffen, denn es schien unwahrscheinlich, dass man das, was man übrig ließ, später noch wiederfinden würde.
So schleppten Margrit, die Kinder und Muttchen schichtweise ihre Sachen erst einmal aus der Reichweite des Busfahrers, der schon einen unverhohlenen Blick darauf geworfen hatte, und aus der Sichtweite der Menschen, die hier anscheinend schon lange auf den Bus gewartet hatten.
Etwas weiter weg von der Haltestelle entdeckten die Vier, dass erstaunlich viele Würzburger von allen Seiten kamen. Ziemlich schnell wurden es noch mehr und zuerst fielen Margrit und Elfriede gar nicht die entsetzten, bleichen Gesichter jener Leute auf, auch nicht, wie sie aufgeregt miteinander tuschelten und dem erstaunten Fahrer unglaublich wertvolle Handelsgüter boten, wenn er sie nur mitnähme.
Fast alle warteten auf verspätete Familienmitglieder, Freunde, Nachbarn oder Bekannte. Es war sagenhaft laut geworden. Stimmen riefen aus der Ferne einander angstvoll etwas zu, bald waren es mehr Fahrgäste als der Bus fassen konnte und plötzlich hatte es auch der Fahrer furchtbar eilig und war derart nervös, dass er die Packung mit den Zigaretten einfach auf der Bank liegen ließ.
Dies machte Margrit stutzig. Sie hörte auf, mit Muttchen darüber zu debattieren, ob lieber die zwei Wolldecken mitgenommen werden sollten oder die Winterstiefel, sondern beobachtete aufmerksam das seltsame Geschehen.
„Hajeps!“, krächzte sie plötzlich entgeistert. „Mein Gott, irgendetwas scheinen sie wieder im Schilde zu führen! Muttchen, Tobias, Jule – schnell in den Bus!“
Sie sah, dass noch andere Einwohner, die plötzlich aus den Straßen herbeigejagt kamen, den gleichen Gedanken wie Margrit hatten. Jemand musste die Menschen gewarnt haben, anders war das hektische Verhalten der Bürger nicht zu erklären. Etliche von ihnen fuhren bereits auf Fahr- oder Motorrädern mit ihrer wenigen Habe Richtung Süden davon, weil man in dieser Richtung am schnellsten aus der Stadt hinauskam und auch hoffte, dass die dichten, dort angrenzenden Wälder Möglichkeiten boten, sich vor Hajeps zu verbergen. Um Margrit herum tobte Hektik und Angst. Hunde bellten, Kinder weinten, alte Frauen hinkten mit Tränen in den Augen auf den Bus oder auf die wenigen, randvoll gepackten Autos zu, die jedoch ohne sie zu beachten an ihnen vorbeiknatterten.
Als unsere Vier ebenfalls zum Bus flitzten, leider ohne Gepäck, lediglich den Korb mit dem Kater ließen Muttchens knochige Finger nicht mehr los und die Kinder hatten ihre Schätze noch immer auf ihren Rücken, sprang der Motor des Busses bereits in heftigem, lautstarkes Getöse an. Entsetzt prallten sie vor der Tür zurück, denn keine weitere Person konnte da mehr hinein.
„Bitte, so rücken Sie doch etwas mehr zusammen!“, flehte Margrit. Es tat sich dennoch kaum etwas, alles war in Panik geraten und selbst der Fahrer hatte vergessen, ein weiteres Tauschgut von Margrit zu verlangen. Sie durfte hinein mit ihrer Familie oder auch nicht! Ihm schien alles egal zu sein. Er wollte nur schnellstens weg, um sein eigenes Leben zu retten.
Darum fuhr er nach kurzem Zögern einfach an. Beide Kinder hatten sich inzwischen irgendwie zwischen die Fahrgäste gemogelt, wurden fast zerquetscht, und auch Muttchen hatte sich, zwar nur mit einer Hand, die andere hielt ja immer noch den Korb, seitwärts im Inneren des Busses festgekrallt, während sie auf dem Trittbrett stand. Alles schwieg verängstigt, nur Munks fauchender Protest war nicht zu überhören.
„Schnell!“, rief Muttchen Margrit zu, doch da fuhr der Bus bereits los.
Margrit rannte schreiend mit vielen anderen Leuten nebenher, winkte, bettelte, flehte … der Abstand zwischen dem Bus und den Fußgängern wurde immer größer. Schließlich starrten die Übriggebliebenen fassungslos nach Atem ringend dem inzwischen weit entfernten Bus hinterher, sahen, wie er gerade eine Kurve nahm, Richtung Süden … in die Sicherheit!
Margrit war verlassen worden. Mit all diesen Menschen und ihren vielen Sachen blieb sie hier zurück. Wohin genau würde der Schaffner ihre Lieben bringen - würde sie die je wiedersehen? Würde sie überhaupt all das überleben, was sicher hier bald geschah? Mit zitternden Knien lauschte sie in die Stille hinein. Oh Gott, das war solch ein tödliches Schweigen! Alle Menschen schienen in diesem Moment den Atem anzuhalten. Zwei Fragen standen dabei in ihren Gesichtern geschrieben. Was können wir jetzt noch tun? Auf welche Weise werden die Hajeps diesmal die Städter vernichten?
Da – ein kaum hörbares Wimmern etwas weiter hinter Margrit. Sie drehte sich um. Dort stand zwischen all den vielen Leuten eine junge Frau. Sie fiel dadurch auf, dass sie, obwohl so blutjung - Margrit schätzte sie auf höchstens sechzehn Jahre - bereits Mutter war. Das weißblonde Haar hing ihr wirr und schwitzig im erhitzten, sommersprossigen Gesicht. Das Kind auf ihrem Arm schmiegte sich eng an ihre Brust und schluchzte leise. Die junge Mutter hingegen vergoss keine einzige Träne, dennoch verrieten ihre wasserblauen Augen, was sie empfand.
Ein alter Mann rechts von Margrit hielt sich nun das Herz. Er war käseweiß im Gesicht, kämpfte immer noch um Luft.
Ein etwa achtjähriger Junge mit dunklem, widerspenstigem Haar zur Margrits Linken fuhr mit bebenden Fingern durch das struppige Fell seines Hundes und redete beruhigend auf diesen ein und der Hund hechelte, die Zunge hing ihm weit heraus. Er wedelte arglos, denn er wusste ja gar nicht, worum es hier eigentlich ging, mit seinem buschigen Schwanz dicht über dem staubigen Boden.
Auch in einiger Entfernung standen die Menschen mit vornüber gebeugten Schultern, immer noch keuchend und völlig fertig, erst einmal herum, doch dann versuchten sich die ersten von ihnen zusammenzureißen, irgendwie so schnell wie möglich einen Fluchtplan in ihrem Kopf zu entwickeln. Margrit sah, wie sie die Schultern strafften. Sie atmeten dabei ganz bewusst langsamer ein und aus, stützten schließlich die Hände in ihre Hüften und ihre Blicke durchwanderten prüfend die Straßen. Andere hingegen rührten sich noch immer nicht, waren wie erstarrt, stierten dumpf vor sich hin. Es gab aber auch ein paar Leute, die liefen sofort los, einfach Hals über Kopf irgendwo hin. Einige von ihnen, meistens waren es Frauen, hielten nach Verstecken in der Nähe Ausschau. Wieder andere nahmen zu Fuß genau die Strecke, die der Bus genommen hatte, das waren meistens Männer, und etliche folgten ihnen, obwohl sie wussten, dass es lange dauern würde, auf diese Weise aus der Stadt hinaus in den rettenden Wald zu kommen.
Und dann entdeckte Margrit auch Menschen, die plötzlich ihre Ohren mit einem Schal zugebunden und dann noch eine Mütze darüber gezogen hatten und so in schlimmer Erwartung auf das Kommende einfach weiterliefen. Aber es bildeten sich auch Gruppen, die erst einmal miteinander gründlich berieten. Die diskutierten jetzt ziemlich laut und sehr aufgeregt, und immer wieder wies jemand von ihnen dabei auffordernd mal in die eine oder andere Straße, was jedoch stets mit skeptischem Kopfschütteln abgelehnt wurde.
Gerade als sich Margrit damit trösten wollte, dass diese Panik ja vielleicht auch von einem Verrückten völlig unbegründet herbeigeführt oder irgendeine Nachricht fehlgeleitet sein könnte, vernahmen ihre empfindlichen Ohren ein ihr wohl bekanntes Gebrumm und zwar weit, ganz weit aus der Ferne und sie versuchte sich, wenngleich sie sehr nervös war, darauf zu konzentrieren.
Schweiß trat nach einem Weilchen auf ihre Stirn und dann wusste sie es ganz genau: ja, eine Flotte Trestine näherte sich tatsächlich der Stadt und kam, das war dabei das Schlimmste, aus dem Süden, genau aus der Richtung, in die der Bus mit ihren Lieben verschwunden war.
‚Julchen, Tobias, Muttchen!’, pochte es in ihrem Gehirn. ‚Was kann ich jetzt noch für sie tun?‘ Sämtliche Flüchtlinge, ob mit Auto, Motor- oder Fahrrad oder einfach nur zu Fuß hatten sich ja ebenfalls dorthin bewegt. Würden all diese Menschen schneller sein als die Hajeps?
‚Niemals … nie!’, knallte ihr die Antwort entgegen und ein weiterer fataler Gedanke drängte sich ihr ganz nebenbei auf. Waren etwa die Warnungen eine Finte der Hajeps gewesen, nur um am Stadtrand möglichst viele …? Margrit wagte nicht, diesen Gedanken zu Ende zu bringen, stattdessen wurde ihr Hals unangenehm trocken, sie räusperte sich, kämpfte erneut gegen die lähmende Verzweiflung an. Beschämende Gedanken kamen leider noch hinzu, denn womöglich waren bei der Nach¬richtenübermittlung sogar Menschen tätig gewesen! Menschen gegen Menschen!
Das Summen aus der Ferne übertönte nun den fiebrigen Klang in Margrits Ohren. Unfähig, irgendetwas anderes zu tun, grübelte sie darüber, welche Waffen die Hajeps wohl diesmal einsetzen würden, denn sie hatten ja reichlich Auswahl! Alles, was Margrit bisher gehört hatte, flitzte dabei durch ihr Gedächtnis. Sie schaute schließlich mit flackerndem Blicken umher, konnte dabei nur noch an das denken, worüber sie zuletzt mit Robert diskutiert hatte. Stand hier vielleicht bereits irgend so ein Gerät, das diese irren Töne von sich gab, welche die Gehirne zerfressen sollten?
Im Geiste huschten dabei noch einmal Bilder der seltsam gekrümmten Leichen, die sich die Ohren zuhielten, vorbei. Entschlossen kniff sie die Lippen zusammen. Sollte sie nach diesen Maschinen suchen? Konnte man so etwas noch beizeiten wegräumen oder gar entschärfen wie eine Bombe? Nein, diese Suche würde gewiss zu lange dauern und es war doch im Grunde gar nicht sicher, was jetzt passieren würde! Sie nahm sich vor, ruhiger zu atmen, damit man vielleicht so ein Ding hören konnte. Summte es wenigstens ein ganz kleines bisschen? Oder war es besser, wenn sie sich einfach nur die Ohren zuhielt, vielleicht noch einen Schal drum herum band, wie die Leute von vorhin? Hatte das denn je den Menschen genutzt? Vielleicht schützten ja Häuserwände? Aber hatte es nicht auch Leichen in den Wohnungen gegeben?
„Sie kommen!“, rief sie jetzt einfach dem Mädchen mit dem Kind zu. Die junge Frau trug eine dicke Jacke, die ihre zierliche Gestalt total verschlang.
„Ich weiß!“, erwiderte das Mädchen. Margrit meinte tiefe Apathie in deren Gesicht zu erkennen, und ihre Vermutung wurde bestätigt, da die junge Frau keinerlei Anstalten machte, fortzulaufen. „Es ist zu spät … viel zu spät!“, sagte sie erstaunlich sachlich und zuckte bedauernd die Schultern in der dicken Jacke.
„Ach, was erzählen Sie denn da!“, hörte sich Margrit und war selber erstaunt über ihre plötzliche Entschlossenheit. „Sie sind doch Mutter. Auch wenn sie selbst noch ein halbes Kind sind, haben Sie doch Verantwortung … noch können wir alle von hier weg!“
Margrit spähte zum Himmel, denn das Dröhnen war inzwischen entschieden deutlicher geworden. Die Schiffe näherten sich eindeutig der Stadt.
„Fliehen Sie mit mir!“
Stumm, fast trotzig schüttelte die junge Frau ihren Kopf, während das Kind auf ihrem Arm nun Margrit aus großen, braunen Augen musterte.
„Ich komme mit!“, wisperte der Junge mit dem kurzen Struwwelhaar und zog seinen Hund dabei näher zu Margrit heran. Dieser wedelte mit dem Schwanz und fegte dabei ein paar Herbstblätter zur Seite.
„Es ist nicht gut, wenn Gruppen gebildet werden!“, mahnte der alte Mann aufgeregt. „Wenn jeder allein in eine andere Richtung läuft, haben wir bessere Chancen zu entkommen!“
„Er hat Recht!“, wisperte eine etwa fünfzigjährige Frau, die gerade vorbeikam und tatsächlich noch immer ihre Habe mit sich herumschleppte. „Es dürfte recht mühselig für die Hajeps sein, nach jedem Einzelnen von uns zu suchen!“
„Ach, was denkt ihr denn.“ Die junge Mutter lachte plötzlich hysterisch. „Wenn sie wollen, bekommen sie jeden!“ Das Mädchen schob sich das Kind in eine bequemere Lage auf ihre Hüfte und die dicke Jacke bildete einen beträchtlichen Hügel. „Sie haben albtraumartige, winzige Waffen, die sie wie Schmuck an ihren Körpern tragen. Zum Beispiel, wenn man sich versteckt“, wisperte sie, „das ist keine Lösung, denn sie hören, wo man sich aufhält!“
Die Umstehenden schüttelten nun entsetzt ihre Köpfe und wieder ein paar von ihnen ergriffen sich ihr weniges Gepäck und gingen einfach weiter, aber es kamen fast gleichzeitig Neugierige hinzu.
„Meinen Vater, meine Mutter, fast alle haben sie auf diese Weise damals erwischt und …“
„Und wie machen sie das … ich meine, dieses Hören?“, fiel ihr Margrit ziemlich unhöflich ins Wort.
„Die Jimaros senden, wenn sie zu Fuß sind, mit einem etwa sechs Zentimeter langen, stiftförmigen Gerät, sie nennen es Tulpont, Schallwellen aus, die auch für uns vernehmbar sind. Die Töne erinnern etwas an das helle Zwitschern eines Vogels, überschlägt sich jedoch diese Vogelstimme, verändert sie sich zu einem langen und lauter werdenden Pfeifton, dann haben sie einen Menschen erwischt! Es ist zu spät für ihn, zu entfliehen, ihre winzigen Fang- und Schussgeräte funktionieren nämlich blitzartig. Damals fing alles ähnlich an, doch da hatte ich noch eine Chance, wurde als Kind noch im letzten Augenblick gerettet.“
Die meisten der Leute, die zugehört hatten, gingen nun auch. Lediglich sechs blieben, außerdem der Junge mit dem Hund und der alte Mann.
„Und wie geschah das?“, wollte Margrit wissen, neugierig, wie sie von Natur aus war.
„Sie können einem aber auch Löcher in den Bauch fragen!“, knurrte die junge Mutter verdrießlich und ihr Blick ging dabei zu dem Motorradfahrer, der mit dem Lärm, den seine mit Koffern und Säcken überladene Maschine machte, ihre Stimme fast übertönt hatte. Knatternd und qualmend verschwand er in einer Nebenstraße.
„Mein Onkel kam gerade in dem Augenblick hinzu, als der Hajep auf mich zielte. Er war zum Glück alleine, denn nur fünf waren in einem Kontrestin bei uns auf dem Acker gelandet und hatten sich im Ort verteilt. Mein Onkel sprang todesmutig aus seinem Versteck und zog ihm einfach den unteren Teil der Maske vom Mund. Darüber war der Hajep so verdutzt, dass er daneben zielte. Dafür traf mein Onkel, er feuerte ihm einfach mitten in den Mund. Wir hatten Glück, dass dieser Jimaro, der wie alle anderen von Kopf bis Fuß schusssicher gekleidet war, so überrumpelt werden konnte. Er brach tödlich getroffen zusammen, ohne seine Kameraden noch um Hilfe rufen zu können und …“
„Habt ihr ihm nicht den Helm abgenommen und die Brille, um zu sehen, wie Hajeps aussehen?“, rief Margrit aufgeregt. Sie musste diese Frage wohl sehr laut gestellt haben, denn es blie¬ben nicht nur wieder Leute stehen, zusätzlich kam noch eine ziemlich große Gruppe zu ihnen über die Straße gelaufen.
„Sie waren wohl noch nie in Lebensgefahr!“, zischelte das Mädchen erbost und die Menschen warfen Margrit sowohl verwunderte, als auch missbilligende Blicke zu, „sonst wüssten Sie, dass einem dabei sämtliche Neugierde vergeht und man nur eines kennt - zu entkommen!“
Blicklos wanderten nun die hellen, blauen Augen des Mädchens wieder zu dem Strom Menschen, der hinter dem Kreis Zuhörer unablässig vorüber¬ zog. Die meisten trugen dicke Mäntel oder Jacken. Einige Männer hatten Mützen oder Hüte auf, Frauen nicht selten Kopftücher um ihre ungepflegten Haare. Dennoch wirbelte allen der Wind, als wolle er sie necken, die fettigen und verfilzten Strähnen darunter hervor.
„Ich war öfter in Lebensgefahr, als Sie denken“, sagte Margrit leise, „dennoch finde ich“, sie dachte dabei an Georges Worte und holte tief Luft, „dass wir uns darum kümmern sollten, wer eigentlich unser Feind ist! So habe ich von Ihnen heute erfahren, dass Hajeps keineswegs unverwundbar sind, wie es immer felsenfest behauptet wird. Wir Menschen können sie sogar mit unseren einfachen Waffen töten!”
„Wer weiß!“, rief ihnen ein Radfahrer aus der Menge zu. „Vielleicht war es ja nur ein Roboter!“ Seine große Tochter, die hinter ihm auf dem Gepäckständer saß, lächelte dazu unsicher. Das Rad kippelte, als er zur Weiterfahrt ansetzte.
„Hören Sie das eigenartige Gebrumm?“, fragte die junge Mutter Margrit und ihr Kind schien dabei mitzulauschen.
Margrit nickte.
„Sie sind gleich da!“ Die Bewegungen der jungen Frau waren ziemlich fahrig, als sie sich mit der freien Hand eine der langen, blonden Strähnen hinter das Ohr strich.
Wie auf Befehl verstreuten sich nun die Zuhörer, liefen schnell, aber immer noch ziellos in die Stra¬ßen. Einige hatten Handwagen mit, die sie nun über das holprige Pflaster der Bürgersteige hinter sich herzogen, manche die schwersten Rucksäcke auf ihren gekrümmten Rücken, doch die Gesichter hinter den meist hochgeschlagenen Krägen und unter den in die Stirn gezogenen Hüten hatten dabei immer den gleichen Ausdruck ... den einer unbeschreiblichen Leere.
Margrit sah ihnen mit großem Kummer nach und vernahm dabei einen stetig lauter werdenden Orgelton. Zunächst meinte sie, dass ihre Ohren klingeln würden, aber dann merkte sie, dass die Menschen mitten in ihren Bewegungen inne hielten und völlig entgeistert waren. Sie schie¬nen wie aus Stein gemeißelt zu sein, nur die Köpfe bewegten sich noch, wurden in die Höhe gereckt, denn sie schauten nach Süden zum Himmel hinauf.
Und da entdeckte Margrit es auch: ein kugelförmiges Gebilde mit einem Durchmesser von etwa vier Metern, das oben und unten ein wenig abgeplattet und abwechselnd mit spitzen, antennenähnlichen Stäben und feinen Düsen versehen war, kam langsam näher. Der helle Orgelton wurde lauter und es flog ziemlich niedrig knapp über den Dächern dahin, verhielt für einen kurzen Moment da und dort, erhob sich mal ein bisschen oder senkte sich, drehte sich um die eigene Achse, als ob es sich nach allen Seiten umschauen würde.
„Was will plötzlich dieses Ding“, Margrit fand keinen anderen Namen dafür, „über der Stadt?“, fragte sie sich laut.
„Es ist ein Scabatu!“, erklärte die junge Frau und drückte das Kind dabei fest an sich, als könne sie es dadurch schützen.
„Ein was? He, das fabriziert wohl diese irren Töne für uns“, krächzte Margrit mit belegter Stimme, „damit uns zuerst das Trommelfell kaputt gehen soll, dann die Nervenbahnen und …“
„Nein, nein, so etwas ist es nicht!“, fiel ihr das Mädchen ins Wort. Sie tröstete ihr Kind, da es die Unruhe spürte und wieder zu weinen begonnen hatte. „Ist schon gut meine Kleine, ja, ja, ja!“, und begann es zu wiegen, bis es wieder still war.
„Und was macht nun so ein Sca …?“
„Scabatu! Das ist eine intelligente, frei bewegli¬che Beobachtungssonde aus Quetgir, Biomaterial“, das Mädchen hob sich das Kind auf die andere Seite ihrer Hüfte, „die sicher bereits in ihrem Gehirn gespeichert hat, wohin sich die Menschen im Süden wandten und wird auch bestimmt gleich sehen, wohin wir laufen.“
Das Baby starrte nun auch zum Himmel, sein kleines Däumchen, an dem es bisher genuckelt hatte, dabei außer acht lassend, denn das Ding schwebte jetzt direkt über ihnen.
Margrit hielt ihre Brille schief, um besser zu erkennen. Der Satellit sah, von hier unten aus betrachtet, tatsächlich weich und irgendwie lebendig aus. Die lederartige Haut war vernarbt und hatte überall knubbelige Verfleischun¬gen und Schwielen. Das ganze Ding schimmerte in einer blaugrauen Farbe, fast wie der Himmel. Nur ab und an blinkten kleine rote, manchmal weiße Punkte darin auf.
„Das Scabatu ist über Funk“, erklärte das Mädchen weiter, „wahrscheinlich mit den Helmen der Jimaros verbunden, die hier gleich landen werden.”
„Jimaros?“
„Ja, das heißt übersetzt ´Töter´, ´Soldat´! Wussten Sie das nicht?“
Margrit schüttelte den Kopf.
Beide Frauen schauten sich verwirrt nach allen Seiten um, da sich ihnen plötz¬lich sowohl auf dem Platz als auch in den Straßen ein merkwürdiges Bild bot. Das anfängliche Staunen und die Starre der Menschen hatten sich in recht übertriebenes Leben verwandelt.
Gestandene Männer brachen sich, kaum, dass sie das Ding über sich gesehen hatten, kräftige Äste von den Bäumen, wohl um sich irgendwie gegen den zu erwartenden Feind zu wehren. Das wirkte fast komisch, wenn man an die hoch technisierten Waffen der Hajeps dachte.
Der Anblick des Dinges war wohl für zwei Frauen zu viel gewesen. Sie verkrochen sich, kaum dass die Sonde hinter den Dächern der nächsten Häuser verschwunden war, laut kreischend im Gebüsch, das einen Parkplatz umrahmte und auch der Junge, eben noch dicht an Margrit gedrängt, flitzte wieselschnell, dabei leise vor sich hinweinend und eine Hand ins rissige Halsband seines Hundes gekrallt, einfach fort.
Margrit war entsetzt, denn sie hatte ihn nicht mehr beim Ärmel packen und aufhalten können.
„Bleib doch!“, schrie sie ihm nun hinterher. „Lass dich nicht bange machen! Komm zurück! Bitte!“
Auch der Alte hörte nicht, er überquerte ebenfalls die Straße, wenn auch schwankend und sich immer wieder das Herz haltend. Margrit schüttelte fassungslos den Kopf. Nur die Mutter mit dem Kind hatte sich noch immer nicht gerührt. Es war im Süden seltsam still geworden, lediglich im Norden hörte man noch den stetig abebbenden Orgelton der davon sausenden Sonde. Margrit ahnte, weshalb es im Süden plötzlich so ruhig geworden war. Die Trestine waren wohl zu groß, um direkt hier zu landen, wohl aber am Stadtrand in der Nähe dieses Viertels, irgendwo auf den Äckern.
Wenig später erfolgte jedoch weiteres Grollen aus der Ferne. Diesmal von anderer Seite der Stadt und zwar aus dem Westen ... also näherte sich von dort noch ein Geschwader! Es war der reinste Hexenkessel!
„Los, komm du wenigstens mit mir!“ Margrit packte die junge Frau beim Arm und versuchte sie mit sich zu zerren. Zögernd folgte die ihr tatsächlich und das Kind auf ihrem Arm blickte erstaunt von einer Frau zur ande¬ren, sein rot genuckeltes Däumchen immer noch weit von sich streckend.
„Wo wollen Sie denn mit mir hin?“, erkundigte sich das Mädchen halb aufgebracht, halb erstaunt, als sie an einem kleinen Park vorbeikamen, in dessen Mitte ein Springbrunnen war, der nicht mehr funktionierte.
„K … keine Ahnung!“, erwiderte Margrit und sie schaute sich dabei in den trostlosen Gassen um. „Ich … äh … kenne mich hier nicht aus!“
„Unverschämtheit!“ Das Mädchen riss sich los. „Was glauben Sie denn, wer Sie sind? Die Retterin Menschheit?“
„Nein … hm … aber ich höre sehr gut, und wenn Sie vielleicht die Güte haben würden, mir zu erklären, wo genau wir uns jetzt befinden, dann könnten wir uns verstecken …“
„Das können wir wohl kaum! Ich habe ihnen doch eben erklärt, welche Geräte die Hajeps haben! Das Scabatu beobachtet alles! Sitzen Sie denn auf diesen Ohren, mit denen sie angeblich so gut hören können?“
„Aber es sieht uns doch nur von oben!“, bemerkte Margrit zögerlich.
„Na, von unten wird’s wohl schwerlich gehen!“ Das Mädchen lachte ärgerlich auf und das Baby begann wieder angestrengt an seinem Daumen zu nuckeln, die kleine Stirn in tiefe Fältchen gelegt.
„Äh, ich meine damit nur, dass diese Sonde“, begann Margrit von neuem, „kaum die Häuser total bis ganz nach unten durchleuchten wird … oder doch?“ Margrit bekam bei diesem Gedanken irgendwie Atemstörungen. „Nein“, beantwortete sie sich ihre Frage einfach selbst, „denn sonst bräuchten die Hajeps ja ihre komischen Pfeifgeräte nicht!“
„Das ist nicht ganz dumm gedacht”, räumte das Mädchen ein und strich sich dabei ihr Haar aus dem Gesicht, „aber wer sagt Ihnen, dass die Hajeps auch heute diese Tulponts einsetzen werden? Es könnte durchaus sein, dass jene Sonde nicht ein Scabatu sondern ein Spelk ist.“
„Ei … ein Spr … Spelk?“, ächzte Margrit entsetzt.
„Genau! Ich kenne mich nämlich darin nicht so recht aus, und ein Spelk kann sehr wohl die Etagen einzelner Häuser von oben durchleuchten und dort Menschen entdecken, auch wenn sie sich noch so gut verstecken. Doch Spelks sind wohl ziemlich kompliziert und aufwendig herzustellen und darum sieht man häufiger Scabatus als Spelks über den Städten kreisen. Aber auch ein Scabatu erkennt, wohin die Menschen fliehen. Dorthin werden sich auch die Einheiten der Außerirdischen bewegen, daher ist es wichtig, dass jeder von uns alleine bleibt … tschüß!“ Und sie bog in eine andere Richtung ein als Margrit.
„Moment“, rief ihr Margrit hartnäckig hinterher, „wissen Sie, dass sie jetzt gerade nach Süden laufen? Meine Uhr ist nämlich gleichzeitig ein Kompass und …“
„Ja und?“ Das blonde Mädchen sah Margrit plötzlich herausfordernd an. „Ist das denn nicht völlig egal?”
„Ich … ich meine, nein!“, stotterte Margrit.
„Trestine sind doch auch im Westen gelandet, haben das ihre guten Ohren etwa vergessen? He, kommen Sie mir ja nicht hinterher!“, kreischte sie jetzt und ihre Lippen bebten. „Dies ist mein Weg, den ich gewählt habe!“
„Hab’ ich mitgekriegt und deshalb auch kein Interesse an ihrem Scheißweg!“, brüllte Margrit wütend zurück. Sie schämte sich nun doch ein bisschen. Gut, dass das Tobias nicht hören konnte!
„Trotzdem müssen sie mir noch eines verraten. Weshalb töten Hajeps nicht gleich sämtliche Menschen mit einem Ruck? Ich meine, weshalb machen sie sich so viele Umstände wie heute?“
„Weil sie nach etwas suchen!“, rief das Mädchen und schlug dabei den großen Kragen hoch, nachdem sie ihr Haar hinten in die dicke Jacke gestopft hatte. Jetzt sah sie so grau und leer aus wie alle anderen.
„Und was?“, fragte Margrit einfach weiter. „Sicher ihre entflohenen Sklaven, nicht wahr?“
„Davon habe ich auch schon gehört.“ Das Mädchen blieb nun nachdenklich stehen. „Trowes, die wollen sie anscheinend lebend haben!“
„Und deswegen werden wir heute sozusagen handverlesen!“, vollendete Margrit deren Satz.
Nun musste das Mädchen doch grinsen, wurde aber sofort wieder sehr ernst und nickte. „Uns Menschen bringen sie allerdings gleich um!“
„Ist sozusagen ein Abwasch!“ Margrit kicherte jetzt ziemlich hyste¬risch und das Mädchen fiel mit ein.
„Sind ja auch zu viele hierher gekommen“, sagte sie. „Die Hajeps sind geradezu überflutet worden. Diese Trowes müssen allerdings ungeheuer wichtig für die Hajeps sein. Die Menschen, welche sie an die Hajeps verraten oder gar an sie ausliefern, kommen bestimmt zur Belohnung mit dem Leben davon.“
„Ob sich die Trowes wohl als Menschen verkleidet haben?“
„Ganz bestimmt! Ich muss sagen, ich bewundere diese Gowanus, diese Sklaven“, erklärte das Mädchen mit leuchtenden Augen, „dafür, dass sie den Feind so lange schon an der Nase herumgeführt haben.“ Sie holte tief Atem. „Aber das ist es womöglich nicht allein, was die Hajeps suchen.“ Sie drückte das Köpfchen des Kindes dicht an ihre Wange und gab ihm einen Kuss. „Sie suchen eigentlich immer schon nach Salfarin Trochose!“ Sie machte eine abwehrende Bewegung mit der freien Hand. „Fragen Sie mich jetzt bitte nicht, was das ist, aber dazu brauchen sie Menschen … viele Menschen!“ Und dann wandte sie Margrit endgültig den Rücken zu und lief weiter.
„Halt … hallo? Einen Moment noch!“, schrie ihr Margrit trotzdem hinterher, denn ihr war aufgefallen, dass die junge Frau im Gegensatz zu den übrigen Menschen erstaunlich ruhig geblieben war.
Aber das Mädchen reagierte nicht auf ihre Frage, bog um die Ecke, verschwand einfach hinter einem der leer stehenden Läden.
„Woher wissen Sie eigentlich so verdammt gut Bescheid?“, rief Margrit trotzdem, denn diese Tatsache erinnerte sie an irgendetwas, das sie nur nicht rasch genug bei sich einordnen konnte. Margrit machte Anstalten, der jungen Frau zu folgen. „He, wer sind Sie eigentlich?“, rief sie jetzt etwas leiser, da sie meinte, dass sie aus dieser Entfernung nicht mehr zu hören war. „Verdammt, wo kommen Sie her?“
„Geheimnis!“, hörte Margrit hinter der Ecke. „Viel Glück!“, und dann Schritte, die sich sehr schnell entfernten. Oder hatte sich Margrit das nur eingebildet?
Margrit biss sich auf die Lippe und trottete nach kurzem Zögern nach Norden. Sie wollte sich nicht so schnell verstecken, weil sie wusste, dass sie von oben gesehen wurde, sondern lieber Haken schlagen, hierhin laufen, dorthin laufen, beweglich sein, sich dabei aber immer wieder nach den Haltestellen richten, die Route einfach zurück, denn sie hatte vorhin vom Bus aus bemerkt, dass es eine uralte, riesige Baustelle gab. Es lohnte für Hajeps kaum, dort nach Menschen zu suchen, da dieser Platz ziemlich übersichtlich war und zum Teil ganze Dächer und Wände fehlten. Außerdem befand sich dort noch ein alter Selbstbedienungsladen mit Lagerhallen und einem Hochhaus, umgeben von Bäumen und verwilderten Hecken, in dessen Keller sich Margrit verbergen und übernachten wollte. Von dort aus würde sie dann weiter zurücklaufen, bis zur anderen Seite der Stadt, immer weiter in den Norden, wo ein kleiner Wald war mit Moorgebieten.
Sie hielt den Atem an. Alles wirkte wieder so still und viel zu ruhig, nicht mal ein Hund bellte. Anders als zuerst vermutet, war sie sich nun sicher, dass es kaum noch etwas Lebendiges in diesen Häusern geben konnte. Die vielen Menschen, die sie an der Haltestelle noch gesehen hatte, waren vielleicht nur der letzte Rest gewesen. Die Hajeps selber hatten womöglich gar nicht Mal den Alarm ausgelöst. Es kam mitunter vor, dass die Leute noch rechtzeitig über das Radio von den Beobachtungsposten der Menschen gewarnt wurden. Die restlichen Bewohner hatten die Meldung nicht geglaubt oder nicht gehört wie zum Beispiel der Schaffner, der lieber in aller Ruhe um die Handelsgüter für diese Strecke gefeilscht, als sich mit den neuesten Nachrichten zu beschäftigen und den störenden Rundfunk ausgeschaltet hatte.
Deshalb also saßen Margrit und ihre Familie jetzt in der Tinte!
Margrit war voller Furcht und Zorn zugleich. Wie wenig Rücksicht nahmen doch Menschen aufeinander. Die meisten kannten wirklich nur sich selbst. Und wie unvernünftig und dickköpfig. Sie wischte sich den Schweiß – oder sollten das schon wieder Tränen sein? – vom Gesicht, während sie die nächste Straße, an einer Tankstelle mit eingeschlagenen Scheiben vorbei, überquerte. Alles Wehklagen half ja nun nichts mehr. Sie hatte sich, weil sie dem Bus hinterher gerannt war, von der Fußgängerzone weit entfernt.
Defekte, leer geräumte Autos, die inmitten der Straßen standen, sahen sie traurig an, schienen darauf hinweisen zu wollen, dass sich die Menschen einst in einer hoch technisierten Wohlstandszeit befunden hatten.


Kapitel 4

Nach einer halben Stunde hatte Margrit zwar sieben weitere Bushaltestellen hinter sich gelassen, aber von einer riesigen Bauruine, geschweige denn einer Lagerhalle war weit und breit nichts zu sehen. Hatte Margrit sich etwa verfranst? Das fehlte noch. Na, wenigstens schien sie inzwischen vom südlichen Stadtrand weit genug entfernt zu sein, um den Attacken der Hajeps entgehen zu können.
Während Margrit in einem Kräfte sparenden Tempo weitertrabte, versuchte sie sich ganz auf den Weg zu konzentrieren und vernahm nur noch den dumpfen Hall ihrer Tritte. Zwei Straßen weiter ertönte plötzlich auch von Osten her das lebensgefährliche Brummen.
Zu Tode erschrocken hielt sie inne ohne zu atmen. Landete etwa noch ein Geschwader? Nein, bloß nicht, dann gab es ja nur noch die eine Fluchtmöglichkeit nach Norden, genau in jene Richtung, wohin die Sonde verschwunden war. Aber, vielleicht verhörte sie sich ja auch? Sie horchte mitten in den störenden Hämmerrhythmus ihres Herzens hinein – verdammt, es stimmte!
Man konnte, wenn auch undeutlich, jetzt von dort ein Grollen vernehmen, das stetig lauter wurde. Margrit schluckte, doch der Klos im Halse wurde dicker, verschloss nicht nur die Kehle, sondern schließlich auch beide Ohren, denn die waren mit einem Male zu. Zu … aus und vorbei! Sie hörte nichts vor lauter Angst! Oder geschah dies, weil sonderbare Töne bereits ihr Trommelfell angriffen? Sie versuchte diesen Klos endlich hinunter zu bekommen, doch der rührte und ruckte sich nicht. Stattdessen flimmerte und blitzte es jetzt vor ihren Augen und ein grauer Schleier nahm ihr mehr und mehr die Sicht. Säuerlicher Geschmack legte sich auf ihre Zunge. Sie hatte plötzlich unsäglichen Durst. Mein Gott, sie hatte ja auch schon unendlich lange nichts getrunken. Vielleicht funktionierte ihr Kreislauf wieder, wenn sie ganz schnell ein paar Kniebeugen machte!
Vögel flogen jetzt komischerweise hektisch auf und schlugen am Himmel verwirrt ihre Kreise, ehe sie wieder in den Bäumen landeten. Hatte auch ihnen der Lärm Angst gemacht? Oder war das ein schlimmeres Zeichen?
Nach nur sechs Kniebeugen waren Margrits Ohren, wenn auch pfeifend und dröhnend, endlich wieder frei und sie machte einen Schritt von der Straße auf den Bürgersteig, als könne sie sich dadurch noch vor allem Übel retten und lachte gleichzeitig innerlich über sich selbst. Sie benahm sich heute wirklich zu dämlich! Aber sie hatte ihre Ohren wieder, das war das Wichtigste!
Das Donnern aus der Ferne ebbte ab und wieder herrschte völlige Ruhe. Also verließen die Außerirdischen wohl auch auf dieser Seite ihre großen Flugschiffe. Was wurde hier wohl wirklich gesucht? Es musste etwas verdammt Wichtiges sein, dass sie dafür so viele Leute einsetzten! Vermutlich würden sie nun mit ihren schnellen Lais durch die Stadtviertel sausen. Von welcher Seite konnten die gnadenlosen Killer wohl zuerst bis in ihren Bezirk vordringen? Es würde die Hajeps wohl etwas Zeit kosten, vom Osten die Häuserblöcke bis hierher nach Menschen durchzukämmen ... sofern es in diesen Häusern überhaupt noch Menschen gab! Margrit schluckte bei dieser Vorstellung. Aber wenn, dann hatte Margrit möglicherweise doch noch eine Galgenfrist! Denn sogar das Töten verlangte ja, so makaber der Gedanke war, ein bisschen Zeit! Ob sie wohl die getöteten Menschen anschließend mit Hilfe dieser sonderbaren Xagama- strahlen in Humus verwandelten? Sie hatte schon davon gehört, auch, dass Hajeps immer sehr auf Hygiene achten würden.
Die Einheiten aus dem Süden konnten natürlich schneller sein, denn es war schon ein Weilchen her, dass sie dort gelandet waren.
Sie schob jetzt mit gerunzelter Stirn den Ärmel ihres dreckigen, zerfransten Hemdes hoch und blickte auf die kostbare Uhr, die ihr Paul damals überlassen hatte: ja, gute vierzig Minuten länger als die Landung der Flotten im Westen. Vom Süden aus würde es also als erstes am Gefährlichsten werden. Wie weit war ihr Bezirk vom Süden entfernt, wie groß war eigentlich die Stadt? Sie nahm sich Annegrets und Herberts Skizze heute schon zum dritten Mal zur Hilfe. Hätte sie je gedacht, dass sie die so brauchen würde? Herbert war sehr gründlich gewesen und hatte auch die übrigen Bezirke wenigstens flüchtig angedeutet. Automatisch musste sie wieder an die beiden denken und auch an Dieterchen. Sie war an deren Haus längst vorbei. Die Türen und Fenster hatten dort überall offen gestanden und sie hatte niemanden gehört, geschweige denn dort gesehen. Hoffentlich waren sie rechtzeitig gewarnt und von irgendjemandem mitgenommen worden! Und dann war Margrit mit ihren Gedanken schon wieder bei Muttsch und den Kindern. Oh Gott, wenn ... nein, sie durfte sich damit nicht mehr fertig machen. Sie brauchte ihre Kraft, ihren Verstand. Bestimmt hatten sie auch längst die junge blonde Mutter! Schon wieder so ein Gedanke. Margrit schob auch den mit aller Macht zur Seite. Sie musste jetzt laufen, laufen, laufen. Je eher sie auf ihrem Weg nach Norden zur Stadtmitte kam, umso sicherer würde sie erst einmal vor den Hajeps sein. Darum jagte sie wieder los, vorbei an altertümlichen Mietsblöcken, winzigen Grünanlagen, die von Unkraut und Müll überdeckt waren, an öden Parkplätzen, Selbstbedienungsläden mit zerschlagenen Scheiben und zerstörten Knei¬pen und Restaurants. Und da, endlich, sah sie auch wieder Menschen.
Etliche jagten genauso wild durch die Gegend wie sie, schauten dabei immer wieder prüfend zum Himmel oder blickten angstvoll hinter sich. Es gab auch welche, die fieberhaft damit beschäftigt waren, die Türen und Fenster ihrer Häuser zu verbarrikadieren. Viele waren als Gruppen zusammen geblieben und einige von ihnen ließen sich sogar beim Vorbeilaufen von Margrit ansprechen. So erzählten sie, dass die Hajeps ziemlich schnell vorrückten und äußerst brutal vorgehen würden und dass es sehr, sehr viele Jimaros wären.
Dann war Margrit doch wieder weiter gelaufen, obwohl man ihr geraten hatte, sich lieber zu verstecken. Schneller und schneller war sie geworden und es zeigte sich, dass es gut war, früher eine Langstreckenläuferin gewesen zu sein. Ihr Herz ging schließlich wieder ruhig und ihr Atem war gleichmäßig. Würde sie es schaffen, die riesige Baustelle, die Lagerhallen noch rechtzeitig zu erreichen?
Doch als Margrit gerade eine Wohngegend erreichte, in der einst wohl betuchtere Menschen gelebt hatten, geschah es ... da glaubte sie, plötzlich erneutes Getöse zu vernehmen. Sie unterdrückte das heftige Schnaufen ihrer Lungen. Oh Gott, das Grollen kam ziemlich eindeutig aus der Richtung, in die sie gerade lief, nämlich aus dem Norden. Also landeten auch Raumschiffe dort. Peng! Die Stadt war also endgültig eingekreist! Feine Geschichte! Margrit blieb stehen, ließ die Arme und den Körper nach vornüber baumeln, um den Kreislauf ein wenig zur Ruhe kommen zu lassen. Was jetzt?
‚Nur einen klaren Kopf behalten!’, sagte sie sich, dennoch begannen wieder Blitze vor ihren Augen zu zucken und sie drehte sich wie ein gefangenes Tier hilflos um ihre eigene Achse.
‚Wohin jetzt nur – wohin?’, hämmerte es durch ihren Schädel. Und abermals spürte sie unsäglichen Durst. Sie versuchte sich schließlich nur auf diesen Durst zu konzentrieren, um bloß nicht wieder von diesen schrecklichen Vorstellungen gepeinigt zu sein. Gab es hier eine Wasserpumpe? Irgendwo draußen an den Häusern müssten doch Wasserhähne sein! Oder nahm das Suchen danach zu viel Zeit? Bloß nichts verkehrt machen! Der seltsame Geschmack im Mund ließ schließlich nach. Ja, einen Plan entwickeln, das ist das einzige, was vielleicht helfen konnte! Das leise Knacksen in den Ohren gab den Weg zum Handeln wieder frei.
Doch diese Ohren vernahmen nun leider auch noch das zarte, fast lieblich klingende Sausen der Lais aus den südlichen Bezirken hinter ihr, die sehr schnell näher kamen. Also hatten die Hajeps die Häuserblöcke dort bereits durchforstet und sicher auch getötet, was das Zeug hielt! Sie konnte nicht verhindern, sich dabei doch all die schreienden, sterbenden Menschen vorzustellen. Nun war es also soweit! Die Hatz nach Menschenleben würde von jetzt an für Margrit hörbar sein, weil diese nämlich direkt in diesem Bezirk stattfand. Gab es keinen Ausweg mehr? Sollte die junge Mutter Recht gehabt haben?
Ach, Unsinn! So lange Margrit noch zwei Beine hatte um zu laufen, durfte sie nicht aufgeben. Sie musste ganz einfach zurück zu den Hochhäusern von vorhin, dort waren nämlich sehr dicht stehende Mietsblöcke. Schnell in deren Höfe hechten, sich dort verstecken!
Gesagt, getan. Margrit trabte zu einem von diesen und suchte. Wie kam man nur von hier aus auf solch einen Hof? Wo war der Eingang, der dorthin führte? Zum Beispiel bei diesem Backsteingebäude hier, an dem sie gerade vorbei schlich? Oder war man durch die Häuser, die meist um solch einen Hof gebaut waren, erst recht eingesperrt und konnte später nicht schnell genug hinaus?
Sie hörte nun auch das leichte, vielfältige Sausen vom Westen her näherkommen, doch das störte sie im Augenblick weniger. Schlimmer war, dass der Lärm aus dem Süden jetzt so laut tönte, dass er sich sogar an den Wänden jener Häuserblöcke brach, vor denen sie stand. Margrits Pulsschlag fing schon wieder an, ziemlich wild in den Schläfen zu pochen.
Sie lehnte sich gegen eine Laterne und versuchte sich zu erholen, denn immerhin trabte sie ja bereits mehr oder weniger schnell für gute zwei Stunden durch die Stadt. Dabei hatte sie fast pausenlos Haken geschlagen, in der Hoffnung, die Sonde dadurch vielleicht zu irritieren. Blinzelnd suchten die Augen nun die ganze Umgebung nach einem einigermaßen sicheren Weg ab.
Dort, ganz weit vorne, konnte sie etwas Ähnliches wie einen Sportplatz, nein, eher Schulhof ausmachen und wo ein Schulhof war, befand sich ja bekanntermaßen auch ein Schulgebäude. Ja, da musste sie hin, denn das große Gebäude erschienen ihr im Moment am günstigsten, um sich zu verstecken und gleichzeitig noch ein wenig beweglich zu sein.
Nanu? Der feine Summton der Gleiter hatte jetzt aufgehört? Liefen die Jimaros hinter ihr inzwischen zu Fuß?
Ja, so schien es. Plötzlich drangen kaum hörbare Befehle von irgendwo her bis zu ihr hin. Der Wind, der sie ihr zutrug, verzerrte sie zwar etwas, aber dennoch war die eigenartige Sprache, welche Margrit erst kürzlich durch Roberts Funkgerät vernommen hatte, gut vernehmbar.
Margrit erschauerte, oder war ihr nur kalt? Sie hatte so viele Hajeps noch nie aus solch einer Nähe gehört. Kaum waren die Befehle verklungen, folgten stürmische Antworten aus sehr heiseren Männerkehlen. Diese klangen zwar für Margrits Ohren genau wie damals, fremd und seltsam, sehr dunkel und rau, jedoch hatten sie eine sonderbare Ausstrahlung, die man - Margrit tadelte sich für diesen Gedanken - irgendwie auch als erotisch bezeichnen konnte. Aber es gab wirklich kein treffenderes Wort dafür! Wie mochten Männer, die solche Stimmen hatten, wohl erst aussehen? Margrit errötete. Was war nur plötzlich mit ihr los? Hatte sie denn plötzlich den Verstand verloren?
Margrit versuchte, ihre wohl etwas wirr gewordenen Sinne zu ordnen. Ihr war klar, dass die südlichen Einheiten in kleinere Grüppchen aufgeteilt und dazu abkommandiert worden waren, bestimmte Gebiete dieses Bezirks gründlich durchzukämmen. Wie schnell mochten diese Kerle zu Fuß sein? Zu welcher Gruppe gehörten sie? Zu den Rehanan oder zu den Nobos? Wie dem auch war, Margrit musste weiter! Mit weichen Knien setzte sie sich wieder in Bewegung. Wohin nur ... wohin? Sie war immer noch durcheinander. Zudem hatte sie diesen unerträglichen Durst. Sie kam kaum noch voran! Das war wie in einem Albtraum.
‚Los, gib dir wieder einen Ruck, noch ist es nicht zu spät!’, schimpfte es in ihrem Inneren. Da wurden Margrits Schritte rascher, raumgreifender, sie rannte wieder ... einfach diesen schönen Stimmen davon. Gleichmäßig und ruhig war der Rhythmus ihrer Füße geworden, als sie der Schule näher kam. Hier war eine herrliche Allee, in der, wie Soldaten – oh, wie passend – in Reih und Glied, junge Birkenbäumchen standen. An einer struppi¬gen Hecke, die als Sichtschutz für die Terrasse dahinter diente, bremste Margrit, etwa dreihundert Meter vor dem Schulhof, um Atem zu schöpfen. Sie schloss dabei die Augen, um wenigstens für einen kurzen Moment zur Ruhe zu kommen.
Überall summten inzwischen Gleiter, wie immer ausgesprochen melodisch klingend, durch die Straßen der Stadt. Befehle waren zu hören, aber auch lautes, wohl menschliches Geschrei und Gezeter, unterbrochen vom Prasseln und Knattern außerirdischer Gewehre.
Na, wenigstens hier hörte sie keine Fußtruppen mehr. Sie nahm auf der Steineinfassung des Grundstückes erschöpft Platz, um endlich den Sand aus den Augen zu bekommen, den sie sich mit dem Ärmel versehentlich hineingewischt hatte, doch nach ein paar Sekunden war sie wieder hoch. Ein kurzes Zischeln aus einer der ganz in der Nähe liegenden Straßen war zu vernehmen gewesen. Etwa Schüsse? Sie keuchte. Wurden jetzt auch hier Menschen erwischt? Sollte sie über die Steineinfassung, über den Rasen und dann über die Terrasse hechten, die Scheibe zerschlagen und in dieses Reihenhaus hinter sich hinein?
Jetzt glaubte sie, von rechts, also von östlicher Seite her, ebenfalls Stimmen zu hören, die Befehle erteilten und dann wieder die Antworten vieler, anscheinend recht wilder Männer. Sie biss sich auf die ohnehin schon zerfetzte Lippe und lief kurz ent¬schlossen weiter auf das Schulgebäude zu. Doch weiter entfernt als gedacht! Es war schon schlimm, denn Margrit spürte, wie ihre Kraft nachließ. Jetzt hörte sie helle Pfiffe, sie klangen wie ein Zwitschern, doch waren sie viel zu rhythmisch, um von einem Vogel zu stammen. Zögernd und ratlos setzte sie nun einen Fuß vor den anderen. Am lautesten schien es komischerweise genau aus der Richtung zu fiepen, in welche sie hatte laufen wollen. Waren die Hajeps etwa in dem Schulgebäude? Oder schlichen sie nur in den Nebenstraßen herum? Hatten Menschen den gleichen Gedanken gehabt wie Margrit und sich in der Schule versteckt? War man ihnen schon auf der Spur? Konnten Hajeps Margrit etwa vom Schulgebäude aus bereits sehen? Da hastete sie doch lieber den Weg zurück, bog um die Ecke … dort war ein Zeitungskiosk, da hinein? Ach, Quatsch! Oder in ein Auto, dieses kaputte da? Ginge möglicherweise, wenn das offen war und sie sich drinnen ganz klein machte, liefen die Hajeps vielleicht daran vorbei! Sie blieb nach Atem ringend stehen. Komischer¬weise bekam sie immer weniger Luft für ihre Lungen.
Das rhythmische Pfeifen von hinten aus dem Schulgebäude hatte sich plötzlich in einen lauten und lang anhal¬tenden Pfeifton verwandelt! Türen gingen, sofort folgten herzzerreißende Schreie einer Frau und dann die eines Mannes. Er brüllte … ja er brüllte in etwa wie ein Tier! Margrit zitterte, klapperte mit den Zähnen und tat nun genau das, was sonst eigentlich nur Dieterchen machte. Sie hielt sich einfach die Ohren zu, denn sie konnte ja nicht helfen. Dennoch drangen die Schreie bis zu ihrem Trommelfell durch. Schließlich vernahm sie das typische kurze Prasseln, dann Stille und kurze Zeit danach hörte Margrit wieder das rhythmische, fast heitere Pfeifen, diesmal im Freien auf dem Schulhof! Also, war’s wieder Mal erledigt, ging die Hatz auf andere Menschen weiter!
Nach einem kurzen Heulkrampf versuchte sich Margrit endgültig von dieser Hinrichtung abzulenken. Die Idee mit der Schule war eben keine so gute gewesen! Tja, Pech gehabt … aus und fertig! Verdammt! Plötzlich kam ihr ein Gedanke. He, womöglich war es besser, wenn man sich stellte, war doch vorhin bei diesem Paar eigentlich schnell gegangen!
Jetzt war ein Pfeifen ziemlich nah von rechts. Ein weiterer Trupp stieß also zu den Kameraden, die noch immer auf dem Schulhof waren. Himmel, was suchten die eigentlich da? Das weckte Margrit schlagartig aus ihrem apathischen Zustand, denn wer sagte ihr, dass man sie sofort erschoss? Sie suchten ja auch nach Sal … na, dem Zeug, das sie wohl irgendwie aus den Menschen gewannen. Es kam wohl ganz darauf an, in wessen Hände man dabei geriet. Ihr fiel automatisch das dramatische Ende ihrer besten Freundin ein. Marianna, ja, sie sah jetzt sogar das Bild von damals vor sich. Diesen aufgesägten Schädel von ihrem Freund … schon rüttelte Margrit entschlossen an der Tür des kleinen Sportwagens, aber die war zu verbeult und verrostet, ging nicht mehr auf.

Fortsetzung folgt:
 
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Kommentare  

Schauerlich, ich wüsste auch nicht wohin ich mich am besten retten sollte.

Evi Apfel (02.07.2018)

Das wird ja immer gruseliger. Die ganze Stadt von Außerirdischen umzingelt und Margrit mittendrin.

Marco Polo (30.06.2018)

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