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Andacht Nr. 131 Die letzten Dinge nicht vertrödeln !!!

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Andacht Nr. 131

Die „letzten Dinge“ nicht vertrödeln !!!


Ihr Lieben

Ich wollte eigentlich über ein ganz anderes Thema schreiben, von gestern auf heute hat sich jedoch ein wichtiges Thema vorgedrängt, das mich dazu drängt, es an Stelle des geplanten Themas zu nehmen ...
Gestern Abend gegen 20 Uhr rief das Hospiz an und bat mich, bei einem Gast Sitzwache zu halten und mich gleichzeitig auf eine lange Nacht einzustellen.
Als ich dort ankam, ließ ich mich kurz unterrichten und begab mich zu dem Gast in dessen Zimmer. Es war ein typischer Sterbeprozess, wie aus dem Lehrbuch. Schon am Vortag begann der Gast in der Symbolsprache zu reden– er würde jetzt bald „gehen“, wolle vorher aber noch bezahlen und bedankte sich überschwänglich bei allen. Es war ein ganz wunderbarer Mensch und ich schätze mich unendlich glücklich und dankbar, dass der Herrgott diesmal mich dazu erwählt hatte, ihm bis zum letzten Atemzug die Hand halten und zum „Ausgang“, zur „Tür“ begleiten zu dürfen.
Die Nachtdienstpflegerin kam ab und an ins Zimmer. Wir wechselten leise Worte miteinander und sie erwähnte den Gast gegenüber im Nachbarzimmer. Seit 7 Wochen wartet diese Menschenseele nun darauf „gehen zu dürfen.“ Die Pflegerin erzählte von familiären Schwierigkeiten die vorherrschten und zeigte auf den Gast vor uns. „Es ist wieder ganz typisch“, flüsterte sie, „ wenn Frieden herrscht, sich alle vergeben, kann die Seele sich leichter vom Körper lösen.

Es kann nicht oft genug auf diese Bibelstelle hingewiesen werden.

Matthäus 6

14 Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben. 15 Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, dann wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.

Wir verschieben unangenehme Dinge gern auf den St. Nimmerleinstag. (Verständlich) Tief innen hoffen wir, dass sie sich von selbst lösen. Manchmal geschieht das auch, oft jedoch nicht und wenn das irdische Leben dem Ende entgegen geht, wird oftmals vorher eine Art „Schalter umgelegt.“ Der /Die Sterbende kann sich nicht mehr äußern, nicht mehr kommunizieren. Eine Aussprache ist nicht mehr möglich.

Das nenne ich für beide Parteien im „Vorhof der Hölle“ zu sitzen! Fürchterlich für den Sterbenden, ein trauriger, hoffnungsloser Anblick, man ist hilflos und kann nicht mal beistehen – es ist, als hielten ihn Widerhaken zurück. Aber auch die Zurückbleibenden trifft dieses geistige Gesetz. Zu einer ganz bestimmten Zeit im Leben, entweder in einer allgemeinen Lebenskrise , oft gegen Ende, kommen die unerledigten Dinge gnadenlos an die Oberfläche und quälen die Seele bis tief ins geistliche Mark.

Deswegen heute kurz und bündig. Bitte, Bitte, Bitte – nutzt die Zeit! Wenn euch andere nicht vergeben, dann vergebt ihr ihnen dennoch und tut es aus PUREM Eigennutz. Lasst euch nicht geistliche Widerhaken ins Fleisch schlagen. Man ahnt nicht wie schnell man in einen Zustand geraten kann, in dem man am liebsten laut schreien würde, über Dinge reden will aber „der Schalter“ umgelegt wurde und bis zum letzen Atemzug keine Kommunikation mehr möglich ist.
Unsere Seelen bilden nicht nur hier auf Erden Gruppen, auch auf der anderen Seite scheinen alle menschlichen Seelen auf eine rätselhafte Art „miteinander“ verwoben zu sein. Was eine Seele der anderen „antut“, hat in jedem Fall Auswirkungen. Unversöhnlichkeit scheint Seelen buchstäblich zu fesseln an den Gegenstand, an das „Thema“ der Unversöhnlichkeit. Tut alles um im Irdischen das „Loslassen“ einzuüben. Wir werden es spätestens am Ende um so nötiger brauchen.
„Mein“ Gast hatte es übrigens in den frühen Morgenstunden um vier Uhr „geschafft“ und wurde er-löst.


Ich wünsche euch allen Gottes Kraft sowie seinen Schutz und Segen für die kommende Woche.
 
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