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2 Seiten

Frau Wünsche

Kurzgeschichten · Romantisches
Neulich an einem Sonntag morgen, steuerte ich mit meinem Hund den nahegelegenen Park an. Ich genoß die noch saubere Luft am frühen Morgen. Mein Blick in den blauen fast wolkenlosen Himmel brachte meine Lider zum blinzeln, und die Sonnenstrahlen berührten meine Haut. Es waren kaum Spaziergänger unterwegs, das lag wohl daran, das es noch sehr früh am Morgen war, meinen Hund leinte ich ab, damit er herumtollen. Ich machte bewußt tiefe Atemzüge und erfreute mich an dem satten grün das der Park zu bieten hatte. Meine Verzückung hatte just ein Ende, weil das jauchzen von meinem Hund Amadeus zu hören war, ich schaute in die Richtung, wo ich akustisch einschätzen konnte, wo das Jauchzen herkam. Dann sah ich, wie sich Amadeus von einer auf einer Parkbank sitzende älteren Dame streicheln ließ. Schnellen Schrittes steuerte ich auf die Parkbank zu. „Amadeus aus!“ rief ich. „ Lassen sie ihn doch, ich liebe Hunde.“ sagte die Dame, und kraulte Amadeus hinter den Ohren. Ich setzte mich neben die Dame auf die Bank, und betrachtete sie. Sie war klein und sehr hager, ihr weißes Lichtes Haar hatte sie mit einem Dutt zu einem Knoten frisiert. Ihre Kleidung bestand aus einem geblümten Kleid, mit weißem Spitzenkragen dazu trug sie Wollstrümpfe. Die Füße steckten in Knöchelhohe Schnürschuhe. Während sie Amadeus streichelte schaute ich auf ihre knochigen Hände mit den deformierten Fingern. Es waren Hände, denen man ansah, das sie viel gearbeitet haben. Das blasse schmale Gesicht, war von tiefen Falten auf der Pergament ähnlichen Haut umgeben. Mit einem Lächeln streckte Sie mir Ihre Hand entgegen. „ Frau Wünsche!“ „Carmen!“ „Ich hatte früher immer Hunde, leider ist die Haltung von Haustieren im Altenheim verboten.“ „Oh, das ist schade.“ „ Wie lange leben sie schon im Altenheim?“ „ Fünf Jahre!“ „Fünf Jahre warte ich schon auf meinen Tot.“ „ Mein leben war geprägt von Arbeit Disziplin Entbehrungen und Fügungen.“ „ Mein Mann ist schon vor 30 Jahren verstorben, meine beiden Töchter und die vier Enkel, kommen schon lange nicht mehr zu Besuch.“ Ich bin jetzt 95 Jahre, das einzige was mich am Leben erhält, sind die schönen Erinnerungen.“ „ Darf ich fragen, welche Erinnerungen das sind ?“ „ Die Liebe!“ „ Dann haben sie ihren Mann sehr geliebt?“ Nein! „ Nicht meinen Mann, ich habe einen Mann geliebt, der für mich unerreichbar war, er war der Bruder meines Mannes .“ „ Wir haben uns so sehr geliebt, aber wir durften unsere Liebe nicht leben.“ Einmal haben wir uns geküsst, in diesem einen Kuß steckte unsere ganze Liebe, wenn die Sehnsucht uns gequält, das Verlangen schmerzte, oder die Einsamkeit uns zerfraß, haben wir diesen einen Kuß in Gedanken gefühlt. Frau Wünsche hatte Tränen in den Augen. Tröstend streichelte ich Ihre Hand. „Ist schon gut, das sind Freudentränen!“ Wer hat schon das Glück, so sehr geliebt und wiedergeliebt zu werden. Dann stand Frau Wünsche auf, und sagte: „ Ich muß zurück ins Altenheim, bevor die Pfleger mich vermissen.“ Uch sah ihr lange hinterher, und nahm mir fest vor Frau Wünsche am nächsten Sonntag im Altenheim zu besuchen. „ Frau Wünsche?“ „ Nein eine Frau Wünsche lebt nicht bei uns.“ „ Es gibt hier einen Herr Wünsche, möchten Sie zu ihm?“ „ Ja“, sagte ich zögerlich und folgte der Dame bis am Ende des langen Flurs dort klopfte sie mehrmals an, ohne ein herein abzuwarten, machte die Dame die Tür auf. „ Herr Wünsche sie haben Besuch sagte die Rezeptionistin.“ In einem großen abgewetzten Ohrensessel saß ein alter Mann, sein Blick war auf die Wand vor ihm gerichtet. Ich ging ein paar Schritte auf Herr Wünsche zu, und drehte mich zu der Wand auf die er starrte. Ich erschrak! Dort hing ein Bild worauf Frau Wünsche zu sehen war. Sie trug auf dem Bild das gleiche Kleid, das sie letzten Sonntag bei unserer Begegnung im Park trug. „ Ist das Ihre Frau?“ fragte ich Herrn Wünsche. „ Nein sie war und ist meine große Liebe, sie war mit meinem Bruder verheiratet, aber sie ist schon dreißig Jahre tot. Mein Bruder hat sie und sich vergiftet, nachdem sie ihm ihre Liebe zu mir gestanden hat und ihn verlassen wollte.
 
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