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Das Rad

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Von manchen Dingen kann man einfach nicht genug bekommen. Sie machen süchtig; dominieren das ganze Leben. Das ganze Streben richtig sich danach und es erscheint so, als könne man nur glücklich werden, wenn man es hat; wenn es zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt, nämlich immer dann, wenn man es braucht, zur Verfügung steht. Auch weil man es sich verdient hat; weil man lange Zeiten der Entbehrungen dafür in Kauf genommen hat.

Abwechslung ist das Zauberwort. Immer wieder etwas Neues erleben; immer wieder etwas Aufregendes sehen; erfahren; ein Teil davon sein dürfen. Oder kurz: am Leben teilnehmen.

Auch sich mit anderen austauschen. Die eigenen Erfahrungen abgleichen; andere Meinungen einholen; sich mit diesen auseinandersetzen und so neue Sichtweisen miteinbeziehen.
All dies macht das Leben aus; sorgt für ein Erlebnis; für das Gefühl des Gemeinsamen Seins.

So findet Leben statt. Durch Interesse; durch Neugierde; durch das Streben nach etwas, das man nicht hat, aber gerne haben möchte.
Das Streben nach Verwirklichung. Darum geht es. Nur darf diese Verwirklichung niemals vollständig erreicht werden, sonst fällt alles in sich zusammen, und man steht, obwohl man alles erreicht hat, gerade deshalb am Ende mit leeren Händen da.

Menschen, die sich dieses Prozesses bewusst sind, und die dafür auch kreativ genug sind, bauen sich in solch einem Zustand einfach wieder ein neues Kartenhaus auf. Vielleicht sogar ein noch größeres, als das schon erreichte; ein noch schwierigeres Ziel, das es zu erreichen gilt.

Mir scheint es, als sei dabei nur wichtig, dass es stets irgendwie immer weitergeht; dass alles im Werden ist; stets lebendig bleibt; sich verändert; variiert; sich entwickelt, wobei es dabei fast egal ist, ob nun zum vermeintlich Guten oder zum vermeintlich Schlechten. Hauptsache nur anders.

Das Rad muss sich weiterdrehen, vom Acker durch den Schlamm - manchmal in einem tiefen Schlammloch stecken bleibend, und mit vereinten Kräften wieder herausziehend -, über die befestigte Straße, über die Wiese, durch den finst'ren Wald.

Das Ziel dabei?
Im Grunde unerheblich. Denn der Weg ist das Ziel; die Bewegung; das Tun, und vor allem der, zumindest, scheinbare Sinn dahinter.
 
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