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8 Seiten

Schwarze Schwäne - Weiße Schwäne, Teil 35 - BESUCH UND BÜRGERPROTEST

Romane/Serien · Romantisches
Von wegen, am Freitag sollte ich zu Hardy kommen ... Am späten Nachmittag ruft er mich an. Ein Freund samt Frau will ihn besuchen und das Paar wird entweder bei ihm übernachten oder in der Wohnung seiner Schwester. Ich höre wie immer nicht richtig zu und ich verstehe auch nicht, warum ich nicht dabei sein sollte. Schämt er sich etwa für mich? Also reagiere ich schnell, sage: „Okay!“ - und wünsche ihm viel Vergnügen. Er will wohl noch etwas sagen, aber ich habe schon aufgelegt. Warum sagt er mir nicht die Wahrheit, da ist doch mit Sicherheit eine Frau im Spiel ... Denn oha, ein Cobber mit Frau kommt zu Besuch. Hoffentlich hat die Frau keine Probleme. Und wenn schon, was geht's mich an? Falls sie Probleme hat, kommt sie bestimmt in den Genuss einer seiner heißgeliebten Tröstungen mit hinterherigem Armumlegen. ‚Das fand ich toll!’, hat er damals gesagt.
Ich gehe shoppen, finde aber nichts Gescheites. Außerdem muss ich sowieso sparen und ich werde früher ausziehen, als ich dachte, denn es hat doch keinen Sinn, das Geld für diese Wohnung zu verplempern.
Ich habe Appetit auf Pizza und kaufe alles dafür ein. Meine Pizza ist berühmt, Parker liebte sie sehr. Alles handgemacht, echter Hefeteig und ein Belag mit allen Schikanen, Schinken, Salami, Thunfisch, Oliven, Pfefferschoten, Käse natürlich und als Krönung – warum sollte ich’s mir nicht mal gönnen – Riesengambas, die recht teuer sind.
Ich rufe Andrea an, aber die ist nicht zu Hause. Ich gehe kurz bei Susanne vorbei, aber die ist auch nicht zu Hause. Seltsam, Susanne hat sich in letzter Zeit echt rar gemacht. Wieder eine neue Liebe, oder gar mehrere neue Lieben?
Also lege ich in mich in meine Badewanne, pflege mich, will danach ein bisschen TV gucken und schlafe vor dem Fernseher ein. Später schleppe ich mich ins Bett und die Katzen begleiten mich.
-*-*-
Am Samstagmorgen kommt Andrea mit einem neuen Typen vorbei. Was Festes? Bin gespannt, wie lange das hält. Sie hat zwei Kilo Krabben mitgebracht, es gab sie in Venlo im Supersonderangebot. Sie haben nur den Nachteil, dass man sie noch pulen muss. Eine langwierige Arbeit ist das, aber manchmal mag ich solche stupiden Arbeiten, denn man kann so gut dabei nachdenken.
„Kommt ihr heute zum Essen? ich mache Pizza.“
„Och schade! Wir sind auf ein Boot eingeladen, zu einem Trip auf dem Ijsselmeer, aber ich weiß noch nicht richtig ...“ Das sagt Andrea leise zu mir, als der neue Freund gerade im Garten herumspaziert. Ist es schon wieder aus mit dem Kerl?
„Kannst es dir ja noch überlegen.“ Ijsselmeer hört sich aber toll an: Meer, Strand, Holland, Pommes, Frikandel Spezial, Sonnenbrände - oder schlechtes Wetter ... Würde ich auch mal wieder gerne hin. Fragt sich nur mit wem. Vielleicht mit Hardy? Ich muss vor mich hinprusten ... Ich und Hardy auf dem Ijsselmeer, die totale Wasserfläche einerseits und eine kleine Kabine andererseits ... Verdammt, das riecht nach Sex und irgendwie nach Romantik. Nee, soweit wollen wir nicht gehen ...
Andrea und ihr neuer Freund sind weg, also Krabben pulen und weiter nachdenken, seltsamerweise hat alles Nachdenken mit Hardy zu tun.
Es schellt, und es ist der große nette Typ, der mich und mein Fahrrad letztens vom Klonk nach Hause gefahren hat. Er ist höchstens zwanzig, also ein ganz junger Spund. Er setzt sich neben mich und schaut mir beim Krabbenpulen zu. Er ist sicher nicht von mir fasziniert, sondern von der Art, wie ich die Krabben pule. Und er ist intelligent und nett.
Dann schellt es wieder, und diesmal ist es - oh Wunder - Hardy! Ich bin wirklich überrascht. Er kommt einfach vorbei, und dann noch so früh am Samstagmorgen? Der Freitag ist kaum noch im Gespräch. Bis auf gestern, aber da hatte er ja was anderes vor. Ha! Was wohl?
Hardy schaut erstaunt auf den langen Typen, dem sichtlich unbehaglich zumute wird unter Hardys Blick, also macht er sich auffällig schnell vom Acker. Hardy hat so einen Blick, mit dem er jeden einschüchtern kann. Mich kann er aber nicht damit einschüchtern.
„Was wollte der denn von dir?“, fragt er mich - es hört sich belustigt, aber auch etwas seltsam an.
„Ich glaube, der wollte mir beim Krabbenpulen zusehen. Er ist nett, hat mich und mein Fahrrad vom Klonk nach Hause gebracht mit seinem Lieferwagen. Ich hatte ein bisschen zuviel getrunken ...“
„Wie uneigennützig von ihm“, sagt Hardy und jetzt hört es sich eher spöttisch an. „Und klar, ist bestimmt wahnsinnig faszinierend, jemanden beim Krabbenpulen zuzusehen.“
Ihm ist es wohl egal, das Krabbenpulen, er holt sich eine Tasse, gießt sich den restlichen Kaffee ein, setzt sich zu mir an den Tisch, greift sich die Zeitung, die ich lange schon abbestellen wollte, vertieft sich erst in den politischen Teil und geht dann zu den Sportnachrichten über. Dann erhebt er sich und nimmt die Zeitung mit ins Wohnzimmer.
Unsere Freitagssache kippt allmählich in eine Samstagssache um. Irgendwie finde ich das besser, denn meistens waren die Wochenenden total öde nach dem Freitag bei Hardy. Ich bin dann einfach zu Hause geblieben - oder mit Andrea losgezogen. Aber Andrea besäuft sich immer so maßlos und ich kann und will da einfach nicht mithalten.
Hardy also mit der Zeitung im Wohnzimmer ... Seltsam, vor ein paar Monaten war es Robert, der sich just im selben Wohnzimmer in eine alte Zeitung verbissen hat und ich wollte ihn loswerden. Hardy will ich aber nicht loswerden. Es ist faszinierend, Hardy hier zu haben. Er hat anscheinend viel Humor oder viel Geduld mit mir. Zum Beispiel wegen unserer ‚Verlobungen’. Die zweite hat er sogar selber angezettelt. Vielleicht sollte ich mir allmählich einen Ring anschaffen, irgendwas aus einem Kaugummiautomaten ... Und was ich ganz vergessen habe: Als Kater Kiddie einen Tag weg war, hat Hardy versucht, ihn zu finden. Hat überall in der Nachbarschaft angeklingelt und die Hausfrauen dazu gebracht, in ihren Kellern nachzuschauen, ob da eine Katze eingesperrt wäre. Ich denke mal, die Hausfrauen waren überwältigt von ihm und hatten daraufhin feuchte Träume. Aber sie haben bestimmt in ihre Keller geguckt. Zum Glück erschien Kiddie eine Stunde später, hatte sich wohl aus dem inneren Häuserblock durch eine Toreinfahrt auf die Straße verirrt, aber wieder zurückgefunden. Himmel, war ich froh! Ich habe - zu meinem Glück - noch nie eine Katze verloren- Alle kamen heim.
Ich starre auf die ungepulten Krabben, die noch vor mir liegen. Ja, ist bestimmt wahnsinnig faszinierend, das Pulen! Also pule ich weiter. Was soll ich mit den Gepulten anstellen? Krabbensalat wäre zu aufwendig. Vielleicht einfach auf die Brötchen legen, die ich gleich holen werde? Ein bisschen Remoulade darunter, damit sie darauf haften bleiben und Scheiben von gekochten Eiern darüber. Oder umgekehrt? Mal antesten.
Also Frühstück! Hardy isst die Krabbenbrötchen mit dem ihm eigenen Appetit. Ich sehe ihm gerne beim Essen zu, es hat was Sinnliches, wenn er die Sachen erst schmeckt, dann für gut befindet und dann genüsslich isst. Es ist wie beim Sex.
Wir haben noch nicht oft zusammen gegessen, außer einer Pizza von gegenüber, und ich habe ihm nicht den Hauch einer Chance gegeben, Geld für mich auszugeben, denn ich musste immer noch an die Zigarette denken, die er mir damals so widerwillig gedreht hat. ‚Wir wollen ihn um nichts bitten, denn er wird uns alles verweigern’, Hirn erinnert mich gerade an meinen Entschluss von damals, während Körper schweigt.
Andererseits hat Hardy mich gepflegt, als ich das mit der Hand hatte. Das fand ich schön. Und dann das in der Zeche ... Ich weiß immer noch nicht, wie ich das einschätzen soll. Und heute gibt es eine neue Premiere in diesem Theater: Heute werde ich vielleicht für uns kochen, falls er so lange bleibt. Für Robert habe ich nie gekocht. Aber wer ist Robert?
Als ich die Teller vom Frühstück wegräumen will, greift Hardy nach mir und schiebt seine Hände unter mein T-Shirt, so sanft und doch so besitzergreifend, dass ich ihm nicht widerstehen kann.
Diesmal bin ICH oben und kann ihn dabei anschauen, erst hält er die Augen geschlossen, aber dann öffnet er sie, und sein Blick ist total verschleiert, es kommt mir vor, als ob er total weg wäre. Denkt er vielleicht gar nicht an mich, stellt er sich eine andere Frau vor, die auf ihm liegt, und deren Brüste er sanft streichelt. Oh Gott, er streichelt meine Brüste so sanft, dass ich fast wahnsinnig werde. Auch ich fange an, seine Brust zu streicheln. Es erregt ihn, und er fängt an zu stöhnen. Die meisten Männer haben laut eigener Aussage nur eine einzige erogene Zone, und zwar ihren Schwanz, aber bei Hardy trifft das nicht zu.
Ich höre auf mich zu bewegen und lasse mich dann tiefer sinken. „Nicht bewegen!“, sage ich und das ist ein Befehl. Ich will, dass er still hält - und ja, er gehorcht mir. Oooohh ... Verdammt, nicht schlecht, nicht schlecht, seine Augen sind offen, und er beobachtet mich dabei, ich glaube, er liebt es, wenn ich komme, er liebt mein Schluchzen, mein Stöhnen, vielleicht sogar mein verzerrtes Gesicht. Und es dauert dann nicht lange, bis er selber anfängt zu stöhnen, und ich beobachte ihn dann immer fasziniert, wenn sich sein Gesicht in das eines kleinen Jungen verwandelt, so hilflos und so verletzlich.
-*-*-
Am Nachmittag: Hardy hat die Idee, ein bisschen an die frische Luft zu gehen. Erinnert mich fatal an unsere erste Nacht, dieses Ritual soll also wieder zelebriert werden. Aber diesmal bin ich körperlich viel besser drauf, diesmal werde ich nicht hilfeheischend nach seinem Arm greifen, wenn ich strauchele, und diesmal werde ich meine Zigaretten selber drehen können, obwohl ich ja kaum noch rauche. Und wir werden natürlich wieder die sizilianischen Verlobten darstellen. Die gegenseitig Unberührbaren.
„Gut, machen wir“, sage ich, „aber nicht sofort, ich muss erst die Hefe aufsetzen, das dauert ein bisschen.“
„Wie was, Hefe?“
„Ich hatte vor Pizza zu machen, und da keiner zuhause ist von den lieben Freunden und Freundinnen, musst DU das Zeug jetzt ausessen! Ich hoffe, es wird nicht allzu schlimm werden.“
„Ich kann es kaum erwarten“, sagt Hardy und zieht sich ins Wohnzimmer zurück.
Ich mache mich an die Herstellung eines Hefeteigs. Das dauert mindestens eine Stunde, ist sehr mehlig, klebrig und hefig - und vor allem unbestimmbar im Ausgang, mal gerät der Teig zu hart und zu dünn, mal zu weich und zu hoch. Mal gucken, bin ein bisschen aus der Übung ...
Nach einer Stunde sind alle die Teigvorbereitungen abgeschlossen, ich habe jede Menge Zeugs geschnitten, Schinken, Salami, Knoblauch, Pfefferschoten, Zwiebeln. Habe die teuren Gambas mariniert, habe eine Tomatenpaste hergestellt mit Oregano und Knoblauch. Der Käse ist netterweise schon fertig gerieben.
Warum mache ich mir überhaupt die Mühe? Okay, zur Not kann ich jede Menge Pizza einfrieren, aufgetaut und in einer Pfanne gebraten schmeckt sie fast noch besser als frisch.
Hardy kommt in die Küche: „Kann ich dir irgendwie helfen?“
„Nein, geht schon, bin fast fertig, ich will mir nur was anderes anziehen“, sage ich.
„Du siehst aus wie ein Mehlwürmchen, ein süßes aber ...“
Ich muss lachen, gehe ins Schlafzimmer und ziehe tatsächlich ein Kleid an, selbst genäht ist es aus einem weißen Damastbettbezug, es ist eng, ärmellos und mit einem V-Ausschnitt. Ich habe einen teilbaren Reißverschluss genommen, um überhaupt hineinzukommen und um es vorne zusammenzuhalten. Dazu trage ich geschnürte Plateau-Sandalen, die mich höher kommen lassen zu Hardy. Oh je, höher Gott zu dir! Aber schön, dass es draußen noch warm und schwül genug ist für so ein sommerliches Outfit, und das Ende September.
„Wow, du siehst echt toll aus!“ Hardy macht mir ein Kompliment und das geschieht selten.
Wir gehen los. Stimmt, ich sehe ganz passabel aus. Die Männer schauen mich heute sehr intensiv an. Seltsam, normalerweise bin ich eine unscheinbare Maus, will mich auch gerne verstecken, aber das neue Outfit macht unheimlich was her. Es hat was damenhaftes, und ich fühle mich heute zum ersten Mal Hardy ebenbürtig, was das Aussehen betrifft.
In der großen Fensterscheibe eines Restaurants kann ich unsere Spiegelbilder sehen: Chris groß und sehnig mit seinem dunklen, leicht gelockten Haar und der affigen weißen Strähne darin – und ich mit meinem elegant wirkenden Kleid und meiner guten Figur. Ich wirke neben Chris fast wie ein Schulkind, obwohl ich stolze 170 Zentimeter groß bin, plus ein paar Zentimeter Plateausohle. Egal, wir sehen gut aus zusammen. Männliche Blicke bleiben an mir kleben, und ich weiß gar nicht, wie mir geschieht, aber es gefällt mir. Hardy, der ja alles mitkriegt, macht mir wieder ein Kompliment: „Die sind alle scharf auf dich, kein Wunder, du siehst echt geil aus, meine Süße!“
Natürlich gehe ich nicht darauf ein, schenke ihm nur ein Lächeln.
Ich führe ihn diesmal nicht wie damals in das Wäldchen, sondern in den Großpark, der sich mitten in der Stadt befindet. Er ist das Überbleibsel einer ehemaligen Landesgarten-Ausstellung. Mittlerweile ist dieser Großpark herrlich verwildert, hat riesige Bäume und verwunschene Ecken, die man endlos erkunden könnte. Ich bin alle paar Tage dort, erforsche alles Mögliche, ich kann dort ausruhen, kann dort Notizen machen. Und es gibt dort eine Gartenkneipe, da kann ich einfach nur draußen sitzen und nachdenken. Hinter einer hölzernen Trennwand spielt sich jugoslawisches Familienleben ab, die Familie des Wirts verbringt den ganzen Sommer dort. Das Bier ist recht günstig, und der Wirt Mirko hat zu mir gesagt: „Wenn ich nicht da bin, dann zahlst nur zwei Mark für die Flasche Bier, egal was sie dir erzählen!“ - Stimmt, ich brauche nur seinen Namen erwähnen, dann kostet das Bier nur zwei Mark.
Und ich denke mal, heute werde ich mit Hardy dort landen. Ich führe ihn natürlich nicht zu einem der Haupteingänge, die sind erstens zu weit weg und zweitens muss man dort Eintritt zahlen. Nein, ich führe ihn zum Eingang der Gärtnerei, ein verwunschener Ort ist das, dort gibt es ein Tor mit einer Zauberklingel, und wenn man darauf drückt, dann geht das Tor wie durch Zauberhand auf, man spaziert durch die Gärtnerei, meistens ist sie menschenleer und wenn doch jemand da ist, dann lächelt man ihn an, wünscht einen guten Tag, geht dann zügig geradeaus - und schon ist man mitten im Großpark. Und heute ist es wirklich Zauberei, vielleicht weil man es mit einem Mann wie Hardy betritt? Der ist jedenfalls schwer beeindruckt.
Ich zeige ihm die Dahlienarena, deren Höhepunkt blumenmäßig zwar schon längst überschritten ist, aber sie ist immer noch ein Meer aus fantastischen Blüten in allen Formen und Farben. Ich liebe Dahlien!
Ich zeige ihm den Kräutergarten, wo ich mir den Salbei heraussuche, ein winziges Blättchen zerquetsche und Hardy daran riechen lasse.
Ich zeige ihm den großen Teich, in dem zwei Pelikane trübsinnig hin und her schwimmen und wohl nicht mehr herauskommen können, weil der teilweise gemauerte Rand zu glatt und zu hoch ist. Werden sie am Rande des Teichs eine Ausstiegsmöglichkeit finden? Denn die gibt es.
Es schwimmen auch Schwäne in diesem Teich, und automatisch muss ich an Hardys Vater denken: ‚In unserer Familie sind die Männer treu wie Schwäne ...’ Ha, in diesem Teich schwimmen aber nur weiße Schwäne, während ein tiefschwarzer neben mir geht. Ist mir egal, denn heute fühle ich mich total zufrieden.
Ich zeige ihm andere geheime Plätze. Zeige ihm den Storch, der manchmal vor der Kantine des Messegebäudes auf einem Bein hockt. „Warum steht er da, hat er seine Frau verloren, ist er einsam als Storch?“
Hardy lächelt über meine Fragen. Ich zeige ihm das tiefer gelegene und von einem Mäuerchen umgebene Gehege, in dem die kleinen Ziegen und die Kaninchen leben. Ich zeige ihm die Bimmelbahn.
Ich führe ihn zu den Vogelkäfigen, in denen Raubvögel trübsinnig hocken in Dunkelheit und in Käfigen. Sie tun mir so leid!
Ich führe ihn zu der Gartenkneipe, sie ist hoch gelegen und von dort aus hat man einen wunderbaren Blick auf die Wiese mit den großen Bäumen. „Hier sitze ich öfter abends und mache mir...“ Ich breche ab, es hat Hardy nicht zu interessieren, was ich dort mache.
Mirko kommt gerade an unseren Tisch. „Hallo Tony, wie geht's denn so?“ „Mir geht's gut, Mirko! Und dir und deiner Familie?“ „Auch gut, danke, aber wir haben ein Problem, der Park soll verkleinert werden und das Messegelände vergrößert, alle alten Bäume müssen dann weg, und der Laden hier auch.“
Ich bin geschockt, die alten Bäume sollen weg? Und das Gartenrestaurant gleich mit? „Das ist schlimm, kann man was dagegen tun?“
„Es gibt eine Bürgerbewegung, musst du mal gucken, schau dir die Zettel an, die an den Bäumen hängen, da steht alles drauf. Und vielleicht bringt es was.“
„Auf jeden Fall werde ich das tun!“ Mirko lacht, er verschwindet, ohne meine Bestellung aufgenommen zu haben und kehrt kurz darauf zurück mit zwei Flaschen Bier. Als ich sie bezahlen will, winkt er ab.
„Was für ein Mist!“, sage ich, nachdem ich einen Schluck aus der Bierflasche genommen habe. „Ich will diesen Ort nicht verlieren! Er ist doch die grüne Lunge der Stadt. Und was ist dann mit dem Storch? Gibt es noch einen anderen Platz für ihn? So ein Mist! Warum können die nicht in die Höhe bauen, wenn sie schon bauen müssen? Aber nein, sie müssen den Großpark zerstören!“
„Es wird schon gut gehen, ich traue den Bürgern einiges zu“, sagt Hardy.
„Ja hoffentlich!“ Eine halbe Stunde später schnappe ich mir einen der Baumzettel. Tatsächlich gibt es eine Bürgerinitiative, und da werde ich mitmachen. Da können die sich drauf verlassen!
 
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