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KI

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Das Bewusstsein ist ein sehr interessantes Phänomen. Es ist in erster Linie ein philosophisches Problem. Die Frage lautet: Was ist das überhaupt? Und die Antwort lautet: Es ist ein Konzept; eine Behauptung; etwas, das da ist, aber nicht näher beschrieben werden kann, wenn die Bedingung fehlt. Eine Bedingung, damit man von einem Bewusstsein sprechen kann, ist vielleicht das Wissen über das eigene Selbst; das Wissen darüber, wer man ist und was man ist. Doch das Selbst ist ebenso nur ein Konzept. Das heißt, das Konzept des „Bewusstseins“ würde sich auf das Konzept des „Selbst“ beziehen. Das „Selbst“ setzt sich aus dem „Erleben“ des Selbst zusammen; aus dem „Innenleben“ also. Besitzt demnach etwas ein „Innenleben“, dann hat es ein „Selbst“ und damit auch ein „Bewusstsein“.
Was bedeutet dies nun für eine KI, für eine Künstliche Intelligenz?
Zwangsläufig gibt es eine Hardware; eine Substanz, in der alles stattfinden muss. Diese Hardware benötigt zwei Instanzen: 1. Das Innenleben, also Denkprozesse, die vom Außen nicht sichtbar stattfinden. 2. Ein Interagieren mit der Außenwelt, das auf dem Innenleben beruht, dieses aber nicht explizit abbildet.
Doch wie entsteht dieses Innenleben?
Über Erziehung. Dabei werden unerwünschte kindliche Impulse blockiert und Erwünschte hingegen zugelassen oder sogar verstärkt. Doch die Unerwünschten bleiben dennoch vorhanden. Sie ziehen sich aber zwangsläufig in das Innenleben zurück; dorthin also, wo sie von Außen nicht sichtbar sind. Sie werden versteckt; neutralisiert, und zwar durch wechselwirkende Prozesse. Dies ist das Innenleben eines Menschen: Wechselwirkende Prozesse mit der Funktion, von der Außenwelt unerwünschte Impulse zu neutralisieren. Damit eine KI Bewusstsein erlangt, benötigt sie demnach einen Erziehungsprozess. Das simulieren von erwünschten Verhaltensweisen alleine reicht nicht aus, auch nicht zusätzlich von Unerwünschten. Beide müssen vorliegen, nur eben auf den unterschiedlichen Ebenen des Äußeren und des Inneren. In der Interaktion zwischen Menschen werden stets beide Ebenen wahrgenommen. Die eine Ebene wird artikuliert, die andere unausgesprochen übermittelt. Ob andere Menschen uns sympathisch sind, hängt nicht von den artikulierten Gemeinsamkeiten ab. Sondern von den Unterdrückten; den eben nicht artikulierten; den unausgesprochenen. Ist uns bei einer Interaktion mit einer KI diese sympathisch, so können wir von einem Bewusstsein sprechen. Ebenso, ist sie uns unsympathisch. Lässt sie uns kalt, so ist es nur eine Maschine.
 
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