Die Wahrheit hat verloren. Das Authentische ist uns abhandengekommen. Das geistige Leben hat obsiegt. Die Substanz verschwimmt im Meer des künstlich Erschaffenen. Der Bewusstseinsstrom hat sich exponentiell vergrößert. Wir werden hineingeworfen; tauchen in ihn ein und drohen abrupt darin zu ertrinken. Wild paddeln wir mit unseren Armen und schaffen es geradeso wieder an die Oberfläche. Dort schnappen wir nach Luft, doch schon kommt eine Welle, und lässt uns wieder untertauchen. Mehrmals wiederholt sich dieses Spiel, bis wir so erschöpft sind, dass wir es kaum noch an die Oberfläche schaffen. Von der nächsten Welle lassen wir uns einfach so mitreißen; in die Tiefe ziehen; Wasser einatmen. Und nach und nach verwandeln wir uns in Fische. Auch diejenigen, die sich am heftigsten dagegen gewehrt haben. Der Druck, sich zu verwandeln, war einfach zu groß. Sicher: einige sind ertrunken. Sie gibt es jetzt nicht mehr. Doch die, die übrig geblieben sind, sie haben Kiemen entwickelt und atmen jetzt das Wasser ein. Sie schwimmen schnell und wild durch den Strom; tauchen bis auf den Grund, nur um sich diesen mal anzusehen. Einige springen sogar aus dem Wasser heraus, drehen sich virtuos in der Luft um die eigene Achse, nur um dann wieder laut platschend zurück in das kalte Nass zu fallen. Und bald schon haben alle vergessen, dass es auch einmal ganz anders gewesen war.