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„Sechs Monate im Leben des Trolls Knarf Lingenscheidt“

Romane/Serien · Amüsantes/Satirisches
© Tron
Das Leben an sich in Haddschiland, hatte keine nennenswerte Unterschiede zu anderen Landstrichen im Bezirk Quasystan. OK, manche Neider sagen das Gras wäre grüner als woanders, oder die Sonne würde sechs Tage im Jahr länger scheinen, aber egal.
Es gab nichts wirkliches außergewöhnliches......Doch halt! Etwas war doch außergewöhnlich, oder besser gesagt jemand.........
Der Name dieser außergewöhnlichen Unnatürlichkeit war, Knarf Lingenscheidt. Seines Zeichens Troll. Ihm wuchsen überall Haare, nur nicht auf seinem unförmigen Kopf.
Er war noch ein relativ junger Troll. Kein Fels, eher ein Kieselstein. Aber mal von Anfang an............

Als jüngster Troll einer Trollgroßfamilie, wuchs Knarf gut behütet in einer Fünf-Zimmer-Hochhaus-Wellblech-Wohnung auf. Er besuchte dich „Schroff-Grundschule“ und danach die Gesamtschule „Erzhausen“, in diesen beiden Schulhäusern verdiente er sich seine erste Lederhaut. Wie er sie sich verdiente, sei einmal verschwiegen. Nur soviel, sein Hobby war Kampfsport. Knarf’s Elternteile waren Bodenständig und fleißig im Gegensatz zu ihm selbst.
Sein Vater arbeitete als Vorarbeiter in einer Steinpoliererfabrik und seine Mutter als Moosnäherin auf einer Gardinenplantage. Der „Rest“ des Lingenscheidt Clans, bestand aus Melron der älteste Bruder von Knarf, gefolgt von Sarak die älteste Schwester, Jaran der zweit jüngste und von Knarf am meisten gefürchtete Bruder und letztendlich Beran, Knarf’s liebste Schwester. Beide waren im gleichen Sternbild geboren und sahen sich vom Gesicht her sogar ziemlich ähnlich, bis auf den Unterschied, das Beran mehr Haare auf dem Kopf hatte als ihr Bruder Knarf. Es wurde sogar gemutmaßt, die beiden wären Zwillingen.

Knarf wuchs, wie bereits gesagt, sehr behütet im Familienkreis auf, jedoch lebte er sein wahres ich vor der Fünf-Zimmer-Hochhaus-Wellblech-Wohnung aus. Eigentlich war Knarf wieder jeder Troll in diesem jungen Alter, vielleicht ein wenig argwöhnisch für sein Alter, aber nun ja.........
Er war in ein Halbstarkengang Namens „Skrookings“. Bekannt dafür überall ihre Marke zu hinterlassen, egal ob illegal oder legal, egal halt. Knarf’s Marke oder bessergesagt „Tag“ war „Warriror“ oder kurz „War“. Denn Knarf war wahrlich ein „Warriror“, ein Kämpfer der so mutig und Blutrünstig war, aber selbst einer Steinfliege nichts tun konnte.
Knarf war ein ruhiger und eher schüchterner Troll. Er legte es nicht darauf an sich zu Prügeln wie viele seiner Gangfreunde, die sich täglich ihre krummen Zähne aus dem Gesicht schlugen lassen. Wurde er doch mal in eine Schlägerei verwickelt, ließ er seine unterdrückte Gewaltbereitschaft freien Lauf. Manchmal verursachte Knarf mehr als blutigen Nasen oder Prellungen, aber das mal nur nebenbei, denn es kam eher seltener vor.

Weibliche Trolls registrierte Knarf zwar, jedoch war es ihm in dieser Zeit wichtiger durch die Straßen zu ziehen und mit seinen Kumpels an den unmöglichsten Stellen ihre „Tag’s“ zu hinterlassen. Trolle sind sowieso nicht mit Menschen zu vergleichen! Erstens sind ihre Geschlechtsorgane größer als von Menschen und zweitens befinden sie sich woanders. Erst wenn ein Troll sein achtzehntes Lebensjahr erreicht, wird ihm sein Geschlecht gegeben. In einer feierlicher Zeremonie, unter der Anwesenheit der Elternteile, Verwandte und Freunde, wird dem Troll sein Geschlecht überreicht. Danach ist der Troll dann kein Kieselstein mehr.
Allerdings ist er dann auch noch lange nicht ein Fels, nein, er kann sich von da an mit dem Titel „Findling“ brüsten.


Die Gefühle und Empfindungen für das weibliche Geschlecht änderten sich bei Knarf.
Nun war es ihm wichtiger, bei den Trollmädchen anzukommen als seine Marken zu setzen.
Obwohl er weiterhin seine unmittelbare, manchmal auch darüber hinaus, Umgebung mit seinen „Tag’s“ und Schmiererein verzierte. Es ging sogar soweit, das er sich für Pflegeprodukte für das Gesicht interessierte und sogar Parfüm benutze. Tagtäglich schmierte er sich „Oil of Trollaz“ ins Gesicht und hüllte sich in eine Wolke von „Trollzoff Cool Trollwater“. In dieser Zeit, wo er Erfahrungen mit den Trollmädchen und ab und zu auch Trollfrauen machte, wuchs seine Lederhaut beständig weiter und wurde größer.

Als Knarf sein zwanzigstes Lebensjahr erreichte, verlosch die Flamme, die ihn zwei Jahre begleitet hatte und ihn durch manch dunkle Phase mit den Trollfrauen leitete. Es kam die nächste Hürde in seinem Leben. Geld verdienen!
Da Knarf mit dem Kohle- und dem Steinstift relativ gut umgehen konnte, dachte er sich es wäre eine gute Idee als Bauzeichner eine Lehre zu starten. Sein Vater half Knarf sogar dabei, einen guten Ausbildungsplatz an der Staatlichen Troll Behörde für Straßen- und Gebäudebau zu bekommen. Ein knappes halbes Jahr quälte sich Knarf mit dieser Lehre rum, dann beendete er sie. Er war es innerhalb kürzester Zeit Leid, irgendwelches wirres und kaum erkennbares Gekritzel von Architekten in gerade Linen zu bringen.
Nach dem Abbruch hing Knarf ein Jahr in den Seilen. Verdiente sich hier und dort ein Paar Steinmark, lebte aber ansonsten in den Tag hinein.

Als sich das Jahr der Faulheit dem Ende näherte, forderte Knarf’s Vater ihn auf sich endlich einen richtigen Job zu suchen. Würde er es nicht tun würde sein Vater dafür sorgen, das Knarf’s Lederhaut in Streifen abgezogen würde. Eine Woche später nach dieser zärtlichen Aufforderung von Seiten seines Vater, hatte Knarf einen Job als Fensterpolterer.
Der Job war relativ hart und im Vergleich zum Bauzeichner, unmenschlich. Morgens in der Früh, wenn die ersten Sonnenstrahlen sich nochmals im warmen Bett wälzen und auf sich warten lassen, startete Knarf seinen Arbeitstag. Er und ein weiter Fensterpolterer Namens Axark säuberten sämtliche Fenster und Glasbauflächen in den Bürogebäuden und kleineren Häusern Haddschilands. Die Beiden hatten im nördlichen Bezirk zu tun, während der Süden, Osten und Westen von anderen Fensterpolterern bedient wurden. Knarf verdiente nicht schlecht. Nach einem Arbeitsreichen Monat, inklusive Wochenenden und manchen Feiertag, hatte er bis zu siebentausend Steinmark gemacht. Allerdings litt sein privates Troll Leben arg darunter, ganz zu schweigen von den Freundinnen die er manchmal hatte. Wenn er nach einem mit Arbeit ausgefüllten Tag nach Hause kam, wollte er nur noch ins Bett um zu schlafen. Er verfiel in den alltäglichen Rhythmus, schlafen, aufstehen, keine Kwasiknollen zum Frühstück, neun Stunden arbeiten und für Klarheit in ganz Haddschiland sorgen, nach Hause, Katzwäsche, Schlafen. Nächsten Tag das gleiche. Und am drauffolgenden, erneut.

Nach einem guten Jahr kam sich Knarf vor wie eine Maschine. Oder besser gesagt wie ein Computer. Jeden Tag den gleichen Ablauf. Programm starten, die Liste abarbeiten, hier und dort ein wenig kontrollieren, weiter arbeiten, nach dem arbeiten wieder ein wenig arbeiten und dann der Shutdown. Programm runterfahren und abkühlen bis zum nächsten Tag.
Knarf war kein Millionär geworden, das nicht. Jedoch hatte er über die Monate ein kleines Vermögen angesammelt. Doch wie sollte er es ausgeben, wenn er nie Zeit dazu hatte?
Keine Freundin die unbedingt einen neuen Froschnerzmantel haben wollte? Das Geld häufte sich von Monat zu Monat, doch nach weiteren vier Monaten den Schuftens und Geld Sammelns kam die Lösung für Knarf.



Während er seiner Arbeit nachging, traf ihn der Zufallstroll. Er war gerade dabei die Fenster in einer kleinen Trollwaltkanzlei zu polieren, als es geschah. Er traf Smierk, ein Gehilfe der Kanzlei. Dieser saß gelangweilt in seinem kleinen Büro und musizierte an seinem Computer, als Knarf diese heiligen Hallen betrat, die sein Leben schlagartig ändern sollten.

Irgendwie kamen die beiden ins Gespräch über Musik und die Zukunft. Knarf hatte zwar in der Schule Schlagzeug gespielt und ab und an auch mal auf dem alten Computer seines Bruders versucht Musik zu komponieren, allerdings endete dieses immer als Lärm ohne jegliche Nuancen was Musik als Musik bezeichnet. Knarf hatte Rhythmusgefühl, keine Frage.
Allerdings fehlte noch etwas, was ihn zu einem Musikgenie machen würde. Viel Erfahrung und jeden Menge Zeit. Die Erfahrung brachte ihn Smierk, die Zeit allerdings, musste sich Knarf selbst besorgen.

Knarf arbeitete noch ein weiteres Jahr als Fensterpolterer, dann nahm er seine Hut.
Während diesem Jahr, wurde der Kontakt zwischen ihm und Smierk immer enger.
Smierk erklärte ihm die Grundbegriffe des Musizierens und die Handhabung von Musikprogrammen und Keyboard. Sie wurde Freunde, gute Freunde sogar.
Knarf legte eine zwei monatige Arbeitspause ein um sich mehr auf die Musik zu konzentrieren. In diesen zwei Monaten schafften es die beiden, das erste Stück Musik zusammenzuschustern, was wirklich hörbar war. Knarf hatte Tage und Nächte bei Smierk verbracht. Wenn er mal gerade nicht versuchte zu musizieren, schlief er. Und dieses direkt im Studio auf dem kalten Fußboden. Knarf wollte mit der Musik eins werden, er war auf dem besten Wege dahin. Allerdings sollte dieser Weg, steinig und mit einigen harten Enttäuschungen gesegnet sein. Niemand soll behaupten, Musikmachen sei einfach!

Nach dieser kleinen Pause vom anderen Arbeitsleben, schlidderte Knarf in einen neuen Job.
Er fing als Botenjunge in einem in Haddschiland liegenden Verlag an. Dort wurden Wissenswerte Fachzeitschriften über jegliche Bereiche des alltäglichen Lebens verlegt.
Sei es die „Trollica“ eine Frauenzeitschrift über Leder- und Orangenhaut, oder „Toorkow“ ein Blatt über das Trollnet und Computer. Knarf war dort gut aufgehoben wie er später feststellen sollte. Die allgemeine Stimmung bei seiner neuen Arbeit, empfand Knarf, mehr als nur erträglich. Alle, bis auf einige wenige Ausnahmen, waren nett zu ihm und die Arbeit beanspruchte ihn auch nicht so sehr, das er seinen zweiten Job als Musiker ad Acta legen musste. Beide Dinge hielten sich fair die Waage und das war gut............

Die Zeit schritt mit großen behaarten Füßen voran und ließ den ehemals jungen Knarf langsam zu einem Felsen heranwachsen. Zwar würde es noch einige Jahrzehnte dauern, bis er sein Ziel erreicht hatte, aber nun ja. Knarf’s Leben war im völligen Einklang, er schaffte es sogar mal wieder eine junge Trollfrau zu becircen. Allerdings endete diese Beziehung, die allen Anschein nach nur auf Eifersucht basierte, nach wenigen Monaten. Dann kam der Tag, der Knarf’s Leben wieder in eine andere Richtung lenkte.
Über Jahre hinweg hatten er und Smierk an Musikstücken gebastelt und nun sollte es endlich so weit sein. Einer größeren Masse sollte die Musik präsentiert werden........Knarf jedoch wusste von nichts. Denn Smierk war so frei, oder dämlich, je nachdem, ihm nichts darüber zu erzählen. Es machte den Anschein, als wollte Smierk den ganzen kommenden Ruhm für sich behalten.





Erst als Smierk’s Freundin Karuk, ihrem aufrichtigen Freund aufklärte, das es ja nur fair wäre Knarf davon zu erzählen und vor allem daran zu beteiligen, ließ Smierk den Vorhang fallen, oder er zog ihn hoch, keine Ahnung. Als Knarf davon hörte, hatte er dieses inbrünstige Verlangen, Smierk die Haut abzuziehen um sich daraus einen Duschvorhang zu basteln. Seine Gewaltbereitschaft meldete sich, jedoch war Knarf klug genug sie nicht zu hören.
Nach diesem Vorfall war es Trollessig mit Smierk und Knarf. Ab nun würden sie getrennte Wege gehen. Knarf ließ sich seinen Anteil an der Musik auszahlen und ließ Smierk den Star werden, der er immer sein wollte. So hatte sich Knarf den Ausflug ins Musikbusiness nicht vorgestellt. Fürs erste hatte er die haarige Schnauze voll von Musik. Der „Schock“, wenn man dieses so sagen kann, war so hart für Knarf gewesen, das er das Musikmachen erst mal auf sich beruhen ließ. Er widmete sich mehr seiner Arbeit im Verlag.........

Wieder strich Zeit ins Land. Knarf hörte immer gehäufter böse Dinge über seinen ehemaligen Musikkollegen und Freund Smierk. Er würde die ehemaligen hart erarbeiteten Musikstücke des Geldes wegen, raushauen und an irgendwelche bereits in der Szene etablierten Künstler verscherbeln. Knarf lief seine schwarze Galle über. Musikalisch hörte Knarf nichts mehr von Smierk. Zwar traf sich Knarf noch ab und zu mit Smierk’s Freundin Karuk, aber Selbst diese wusste mittlerweile auch nicht mehr von welchen Teufel Smierk besessen war.
Als Smierk dann völlig durchdrehte, und in die Wellblechwohnung von Karuk, die Türschlösser austauschen ließ, so das Karuk keinen Zutritt mehr zu ihrer eigenen Wohnung hatte, trennte sie sich von ihm. Zumindest hörte dieses Knarf, allerdings hatte er sich mit dem Thema Smierk und Musik bereits abgefunden.

Da man ja einen gemeinsamen Freund verloren hatte, hockten Knarf und Karuk immer öfters zusammen. Sie redeten über Smierk und über die Sachen die er getan hatte. Wie er sich so schlagartig verändert hatte und so weiter und so fort. Anfangs waren sich die beiden wohl nicht wirklich bewusst, wie nahe sie sich doch in den vergangenen Monaten gekommen sind.
Knarf und Karuk waren guten Freunde gewesen und wollte auch eigentlich nichts daran ändern. Nachdem man sich gegenseitig beieinander ausgeheult hatte, obwohl Knarf nicht weinte, nein, er ließ nur seinen Frust freien Lauf und kotzte sich aus bei Karuk, landeten die beiden in dem Bett. Lapidar...........

Im nachhinein kann man es auch so betrachten, das sie sich nur gegenseitig die Zuneigung und Wärme gaben, die sie verloren oder nie bekommen hatten. Sie hatten eine Nacht zusammen verbracht und beide wussten, das sie noch lange kein Paar waren.
Nach einer gewissen Zeit, sie hatten sich mittlerweile oft gegenseitig die Lederhaut massiert, schlossen die beiden einen Deal ab. Beide versprachen sich, sollte es so kommen, das sich einer von ihnen wieder verlieben würde, kein großes Drama daraus gemacht werden sollte.
Würde sich Knarf in ein Trollmädchen verlieben, OK. Sollte sich Karuk in einen Trollburschen verknallen, auch OK. Das war der Deal. Sie hatten in ihrer Freundschaft schon viel riskiert und wollten ehrlich gesagt beide, dieses nicht wegen einer halbgaren Beziehung aufs Spiel setzen.

Allerdings dacht der imaginäre, jedoch im ganzen Land über Liebe herrschende Troll-Amour, der Gott der Liebe also, anders darüber..........






Keiner der beiden, fand jemanden in dem man sich wirklich verlieben konnte. Es war kein Wettstreit zwischen den beiden, das nicht. Jedoch wusste Knarf, das es am besten wäre die Sachen mit Karuk als Erfahrung anzusehen, es darauf beruhen zu lassen und sich jemanden anderes zu suchen. Karuk dachte genauso, wollte es aber nicht wirklich zeigen.
Es war nichts los auf dem „Troll-Single-Markt“. Absolut tote Hose, oder leere Hose, je nach
Standpunkt. Karuk und Knarf waren noch immer zusammen, obwohl sie ja kein Paar waren, andere es jedoch doch so sahen wie es sich abzeichnete.

Smierk meldete sich zu Wort. In harscher und ungeschönter Form. Perka, der ehemalige bisher noch nicht erwähnte Musikmanager überbrachte Knarf die schlimme Nachricht. Es war was furchtbares gesehen..................
Smierk war bei einem Trollaufstand unter die Räder gekommen. Er war tot. Lebte fortan, in der Himmelswelt „Baldracht“ hoch über den Wolken von Haddschiland.
Karuk traf es weitaus heftiger als Knarf. Zwar auch dieser über die Nachricht erschüttert, jedoch nicht so wie Karuk. Diese war am Trollboden zerstört, auch wenn sie schon seit langer Zeit nicht mehr mit Smierk zusammen war. Nach kurzer Zeit kamen Gerüchte auf, Smierk hätte Selbstmord begangen. Sich selbst in die Menge geworfen und auf dem Boden liegend darauf gewartet, von Trollfüßen zerstampft zu werden. Es konnte nie geklärt werden, alles deutete jedoch darauf hin, es wäre ein Unglück gewesen.

Das Leben von Knarf ging weiter, genauso wie das Leben von Karuk. Jedoch sollte ein neues Leben, dem Paar was keins war, auf ihrer Reise begleiten.
Knarf bekam die Nachricht per „STM“. „Short-Troll-Message“.

“DU WIRST VATER!“
„HAHAHAHA.......“

Stand im gelben kleinen Display von Knarf’s Motrollahandy C620. Ihm blieb die Spucke weg. Seine noch ziemlich weiche Lederhaut wurde Knochentrocken und fing an zu bröckeln.
Knarf rief Karuk umgehend an. Sie bevorzugte es jedoch nicht ans Telefon zu gehen.
Er schrieb ihr eine Nachricht zurück, Karuk echote nicht zurück. Sie hüllte sich in Schweigen.
Irgendwie kam sich Knarf ein wenig Vertrollt vor von Karuk. Wenn es ein Scherz war, war es ein ziemlich böser Scherz von ihr gewesen. Sollte es jedoch die Wahrheit sein, dann, ja dann...................

Dieses kurze aufblinken in seinem Handy änderte Knarf’s Leben erneut. Er war noch ein junger Troll, ans Kinderkriegen hatte er eigentlich noch nicht gedacht. Sein Geist rotierte, er selber rotierte. Dachte nach und überlegt diese und jenes. Machte sich Sorgen, regte sich auf.
Freute sich und blickte guten Mutes in die Zukunft. Dachte wieder nach, machte sich erneut Sorgen. Dieses ging Monatelang so. Immer in Etappen und immer im Wechsel.
Nach Wochen des Überlegens und des Nachdenkens kam Knarf zu einem Entschluss.
Er sagte zu Karuk, sie würde mit dem Kind nicht alleine dastehen, er würde ihr beistehen und sich nicht distanzieren. Karuk war erfreut über diese Nachricht, jedoch dachte sie bereits in eine andere Richtung. Nie war es ihr in den Sinn gekommen, das Kind abzutreiben oder so.
Ihre Eltern standen hinter ihr und sorgten schon im vorhinein dafür, das sich etwaige Probleme gar nicht erst anbahnten. Karuk war Glücklich, aber was war mit Knarf?





Knarf wurde immer ungenießbarer. Die Sache mit Karuk, drückte gewaltig auf die Trollpsyche Knarf’s. Von Tag zu Tag verlor er immer mehr Antrieb. Nichts macht ihm mehr Spaß. Weder seine Arbeit, noch das Komponieren von Musik, die er sich wieder gewidmet hatte. Am liebsten hing er alleine rum und dachte nach, über Dinge die er wohl selbst nicht verstand. Aber es sollte noch schlimmer kommen.
Gerade als sich Knarf damit abgefunden hatte Vater zu werden, kam die nächste Schellte.
Karuk meldete sich nicht. Sie war weder in ihrer Wellblechwohnung, noch bei ihren Eltern.
Freunde wusste auch nicht wo sie abgeblieben war. Es war als wäre Karuk von einem großen Goreck, ein fürchterliches und gefährliches Tier was in den Wäldern Südlich von Haddschiland lebte, verschluckt worden. Eine Sorge mehr im Leben von Knarf.

Dann endlich nach drei Tagen, oder waren es sogar vier?, meldete Karuk sich bei Knarf.
Sie teilte ihm mit, sie würde ab sofort das Ding selber durchziehen. Sie würde das Kind gebären und sich alleine darum kümmern, weiter sagte sie, sie wolle nie mehr nichts mit ihm zu tun haben. Karuk stellte auf stur und eigensinnig, Knarf auf verdattert und Verwirrt.
Knarf konnte der größte Dickkopf sein den es gab. Karuk konnte dieses auch. Wie würde das Kind also werden? Entweder völlig beseelt oder ein Dickschädel, der seine Eltern noch in den Schatten stellen würde. Die Zeit floss wie Sirup und Knarf steckte mittendrin. Er wollte gar nichts mehr. Weder Karuk, noch das Kind, noch irgendwas anderes. Er wollte seine Ruhe.
Nur war er selber daran schuld das er sie nicht fand. Immer und immer wieder kaute er im Geiste die selben Themen durch.

Tja, und nun hockt er rum. Zwar kommen langsam seine alten Lebensgeister zurück, trotzdem war sein Leben nun anderes geworden. Auch Knarf selber wurde anders.........Reifer? Ein Fels?, nein! Anders einfach.

Und wenn er heute nicht mehr rum hockt, dann lebt er woanders..............

Ende
 
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