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2 Seiten

Blutiger Teil des Lebens

Trauriges · Kurzgeschichten
© Mandala
.....ich hatte in den Minuten, in denen ich mich mit den vergangenen Nächten beschäftigte das Gefühl mich für alles bestrafen zu müssen. In mir wurde der Hass immer größer und der Schmerz in meinem Körper schien mich aufzufressen. Wie ein Sturm wüteten die Gefühle in mir und ich hörte immer diese Stimme die sagte: "Du mußt die Schmerzen fühlen, die du verdient hast! Du hast das Leid in deiner Seele zugelassen, jetzt mußt du auch die Schmerzen an deinem Körper ertragen! Du mußt dein leben im Blut ertränken!" Und die besagte stimme hatte Recht. ich war die Schuldige, die alles zu verantworten hatte. Die, die jetzt dazu verdammt war, all die Seelenqualen auf ihrer Haut erleiden zu müssen. Ich hatte das Gefühl, dass in meinem Bauch schwere Steine lagen, die immer wieder gegen die Magendecke trommelten und sie fast auseinander rissen. Meine Hände zitterten vor Schmerz und Hass und ich konnte nicht mehr klar denken. Ich nahm nichts mehr reell wahr, sondern hörte nur die Stimme, die immer wieder rief: "Du bist schlecht! Du bist falsch! Du hast es nicht verdient glücklich zu sein! Du sollst leiden! Du sollst bluten!" Und wie von Geisterhand geführt, oder sollte ich besser sagen wie von Teufelshand, nahm ich das Messer und schnitt mit all meiner Kraft, die durch den Hass unbeschreiblich groß wurde, einmal tief in meine Haut. Das Blut bildete einen großen Tropfen, der kurz nach dem Ansetzen des Messers meinen Arm runterfloß. Erst jetzt konnte man die beiden Hautlappen sehen, die eine Rinne bildeten, in der sich immer wieder frisches Blut sammelte. Die scharfe Klinge hat keineswegs wehgetan als sie langsam aber tief in meiner Haut verschwand. Dieses Ritual, wie ich es nannte, hat drei Aufgaben auf einmal erfüllt. Zum ersten habe ich meine gerechte Strafe erhalten, und zum zweiten verringerte sich die Wut und der Hass in mir, da ich die Aggressionen in mir und gegen mich rauslassen konnte. Außerdem habe ich die Schmerzen in meiner Seele nicht mehr gespürt, da nach kurzer Zeit die Wunde anfing zu brennen. Das warme Sekret war dunkelrot, fast schwarz und löste in mir eine seelische Befriedigung aus, weil ich auch dieses Mal niemanden enttäuscht habe. Dieser Niemand war zu dem Zeitpunkt die Stimme in meinem Kopf, die mir befohlen hatte mir das anzutun, was ich verdiente. Irgendwie war ich den Worten, die mir zugesprochen wurden dankbar, da es mir nun wieder gut ging. Seelisch ging es mir gut, wobei der Arm immer noch schmerzte. Kurz nachdem sich mein Körper durch die Anspannung beruhigt hatte, konnte ich bewußt die Wunde wahrnehmen. Zuvor lief alles wie in einem Film in mir ab, aber nun wurde mir klar was ich da überhaupt getan hatte. Jetzt kamen mir erst die Gedanken ich habe meinen Körper verstümmelt und unansehnlich gemacht. Mir wurde kalt und ich fiel wieder in ein großes tiefes Loch, dass sich Selbsthass nannte. Doch es war ein anderes Loch, nicht das des Selbsthasses in das ich kurz davor fiel. Ich habe mich dafür gehasst, dass ich meinen Körper verschandelt habe. In mir wuchs die Angst über meine Zukunft. Wie sollte ich je wieder mit T-Shirt auf die Strasse gehen? Wer wollte meinen, mit Narben bedeckten Körper noch sehen wollen? Was sollte ich sagen, wenn mich jemand auf dei Striemen ansprach? Wie würde ich reagieren wenn ein Mensch die Stelle auf meiner Haut berührte? Diese Fragen wurden überspült von Tränen...
 
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Kommentare  

Ich denke wenn man selbst mit solchen "dingen" mal zu tun gehabt hat, kann man sich gut vorstellen, wie du dich gefühlt hast,welche gedanken dir durch den kopf gegangen sind, und wie leer er dann doch war!
und ich könnte mir auch vorstellen, dass man sich gut in deine story hineinversetzen kann, wenn man sowaa noch nicht erlebt hat(und hoffentlich nie erlbet)5Punkte
mfg


steffi_maus (29.09.2004)

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