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2 Seiten

Phantasien der Zärtlichkeit

Erotisches · Kurzgeschichten
Lichtgraue versunkene Dämmerung liegt vor mir.

Die Luft wird erfüllt von einem süßen, fast zu süßem Akaziengeruch. Ich frage mich eigentlich woher er kommt. Nichts im Raum deutet auf Akazien hin. Nur die Vorhänge sind in diesem Blau. Viel zu Blau für diese Dämmerung, zu dunkel, zu undurchdringlich, zu flatterhaft aber sie sind trotzdem ein Stück von mir. In sie kann man Gedanken, Erinnerungen und Gefühle einspinnen. Man kann sich selbst darin einspinnen, wie in einen Mantel. Die Vorhänge flattern in einer leichten Brise. Diese Brise verstärkt noch den Akazienduft und lässt die Kerzen im Leuchter flackern. Die Kerzen sind die einzige Beleuchtung im Raum, und sie wissen nicht, ob sie der leichten Brise nachgeben sollen. Ihr Licht verbreitet abstrakte Schatten im Raum. Einer dieser Schatten fällt auf meine rot glänzende Bettdecke. Das Blutrot der Decke ist ein wärmender Kontrast zu dem Blau der flatternden Vorhänge. So wie auch mein weißes Hemd diesen Kontrast bildet. Nur wirkt dieses Hemd auf mich nicht wärmend. Nein, es erzeugt eine frostige Kühle auf meinem Körper.

Die Bettdecke dagegen ist wärmend, wärmend und voller schöner Träume und Erwartungen. Nur, die Erwartungen habe ich leider begraben müssen. Aber es bleiben ja immer noch die Träume.

Träume, die sich im Unterbewusstsein ihren eigenen Weg suchen, die das verheißen, was eben nur Träume verheißen können.

Schöne Träume, die jeglicher Realität ausweichen. Die Vorhänge sind Realität, sowie die Kerzen und mein Nachthemd. Sie sind kalte Realität. Nur die Bettdecke ist schön. Sie ist warm und sie verspricht Liebe, Erfüllung und Glück.

Nur wann kommt dieses Glück, dass alle Sehnsucht erfüllen kann, wird es je durch die gläserne Tür kommen? Wird dieses Glück je die Realität des Hemdes und des Vorhanges vertreiben.

Und die Tür. Wird sich diese Tür tatsächlich noch öffnen oder wird sie für immer geschlossen bleiben?

Vielleicht öffnet sich diese Tür in meinen Träumen. In Träumen, ja dort ist alles möglich. Die Tür öffnet sich. Diese Tür; die schon viel zu lange geschlossen ist. Sie öffnet sich und.............diese Blicke, in denen ich mich verliere. Nur diese Augen. Unsagbare Augen, Augen von denen ich geträumt habe. Augen und Blicke, die sich verlieren; verlieren in einem Nichts von Zärtlichkeit. Blicke, die Zärtlichkeit verheißen, die Dinge versprechen, die es nur in Träumen gibt, die jeglicher Realität fern sind. Blicke, die mein Herz ausziehen. Mein Herz wird von diesen Blicken bedrängt. Bedrängt wie von den Händen, die nach mir greifen wollen. Wundervolle, schöne und so geliebte Hände. Jedes Zurückweichen wäre jetzt zwecklos. Einfach nur zweck- und sinnlos.

Die Berührung unserer Hände, das Tasten und das Umklammern löst einen Schwall von pulsierenden Empfindungen aus. Es ist wie ein Zerreißen und Durchbrechen irgendwelcher Mauern.

(c) Kati Simona
 
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Kommentare  

Das find ich ecjt schön, prima geschrieben, weiter so!

Eden (09.10.2004)

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