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Fremde

Poetisches · Trauriges
Da ist ein Sprung in deinem Lächeln,
der mich wirklich irritiert.
Und dein Streicheln meiner Seele
wirkt so automatisiert.

Als wär’ auf unserm Bild - gebrochen,
ein nicht auswaschbarer Klecks.
Deine Gesten abgesprochen,
treffen mich als ein Reflex.

Auch dein Blick scheint wie gemauert,
um die Pupille ohne Glanz.
Als hättst’ du schon am Grab getrauert,
führst du mich zum letzten Tanz.

Entfremdet sehe ich erschrocken
nur Konturen jener Schatten,
die du hinwirfst, wie die Brocken
einer Zukunft, die wir hatten.

Lass mich los, bevor ich sterbe,
die Gewohnheit bringt mich um.
Bring ich dich auch um dein Erbe,
schrei ich lieber laut als stumm.

Schließ’ die Tür und auch das Fenster,
wenn du gehst, blick nicht zurück.
Nimm sie mit, die Nachtgespenster -
sie begleiten dich ein Stück ...
 
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Kommentare  

"You've lost that loving feeling" - einer meiner Lieblingssongs. Und deine Art, das Thema der verlorenen Liebe zu behandeln, ist auch wunderschön. Trurig und zugleich irgendwo hoffnungsvoll. "schrei ich lieber laut als stumm" - ja, das ist das zentrale, stumm Schreien bringt nichts, es tut nur noch mehr weh.
LG Lena


Lena N. (14.09.2005)

Sehr schön. Und traurig. Dieses Gefühl, wenn man merkt, dass der andere sich entzieht, Mauern aufbaut und irgendwann dann einfach gegangen ist, zwar noch anwesend scheint, sein Herz aber längst nicht mehr erreichbar ist.... 5 Points und ein "weiter so, ich möchte mehr davon lesen"!

Nina (17.08.2005)

ein gutes gedicht, toll, wenn jemand den mut hat, einen schlussstrich zu ziehen, bevor er "umgebracht" wird, bzw., sich selbst umbringt.
nimm sie mit, die nachtgespenster ... . wunderschön.
lg
rosmarin


rosmarin (14.08.2005)

Ja danke, jetzt ist mir das verständlicher, ich saß wohl etwas auf der Leitung.
Du kannst alle Kommentare auf diesem Weg beantworten, wenn du möchtest.
Gruß Christa


CC Huber (14.08.2005)

Ist das jetzt richtig, hier eine Antwort zu schreiben? *koppkratz*

ich schreibe vorher ja, dass ich sterbe, wenn sie mich nicht loslässt. Durch mein Schreien, als Zeichen des Ausbrechens, bleibe ich am Leben und so bringe ich sie ums Erbe. Nämlich das, was ich ihr hinterlassen würde. Ob das nun Genugtuung oder Schmerz wäre, aus ihrer Sicht, sei dahingestellt, denn sie ist mir ja fremd geworden.
Verständlich? Dank dir, Christa! Gruß, Fabian


Fabian Probst (14.08.2005)

Ein guter Einstieg, Fabian, sehr starke Bilder, die Du vermittelst. Was ich allerdings nicht ganz verstehe, ist der Satz: "Wenn ich Dich auch um Dein Erbe bringe"
5p. für den Inhalt und als Anreiz zum Weiterschreiben!
Christa


CC Huber (14.08.2005)

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