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5 Seiten

DARKSTONE

Romane/Serien · Fantastisches · Fan-Fiction/Rollenspiele
Im Glorreichen Zeitalter kamen die Vorfahren der Menschen – vertrieben von den Dämonenheeren des Schwarzen Lords - aus dem Westen, in den Osten Alwions.
Hunderte von Jahren lebten die Menschen friedlich mit ihren Nachbarn den Elfen, Trollen, Minotauren und Zwergen zusammen und vergaßen in dieser Zeit des Wohlstandes ihren alten Feind.
Doch am Ende des Glorreichen Zeitalters überrannten die Heere des Bösen unter Führung des Schwarzen Lords die Grenzen der Ostreiche.
Der darauffolgende Krieg, der das Dunkle Zeitalter einleiten sollte, veränderte für immer das Antlitz Alwions.
In der letzten Schlacht des Dunklen Zeitalters, der Schlacht der Blutigen Tränen, besiegte das Heer des Lichtes aus Menschen, Elfen, Minotauren und Zwergen unter großen Verlusten die Heere der Finsternis.
Nach vielen Jahren des Wiederaufbaus der Ostreiche kehrte für einige Zeit wieder Frieden in Alwion ein. Doch nicht für lange.
Horden von Orks und ihrer Verbündeten aus der Großen Steppe überrannten die Grenzen und brachten Tod und Verderben über die Bewohner der Grenzländer.

In diesen Wirren erhält der Zwerg Thorgrim, einer der überlebenden Helden der Schlacht der Blutigen Tränen, den Auftrag die Zwillingssöhne des Minotaurenkönigs Mandrakon vor den marodierenden Orkhorden in Sicherheit zu bringen.
Begleitet wird er von einer Abteilung der Elfengarde des Königs unter Führung Gildors.
Doch bevor die Gruppe ihr Ziel erreicht, geraten sie in eine Falle der Orks ....

****

Der Angriff kam völlig unerwartet. Bevor die Elfengarde ihre gefürchteten Langbogen einsetzen konnte, waren sie bereits von den Feinden umzingelt.
Die Orks, Kobolde und Gnome schauten die Elfenkrieger hasserfüllt an und warteten nur auf ein Zeichen, um ihre Feinde niederzumachen.
Neben Gildor, dem Führer der Elfengarde stand ein stämmiger Zwerg, der in seiner rechten Hand eine mächtige Streitaxt hielt, die vom stählernen Griff bis zur ihrer tödlichen Schneide aus einem einzigen Stück Metall gefertigt war. Ein Meisterstück der Zwergenkunst.
Der muskulöser Körper des Zwerges war von einem Kettenhemd geschützt. Auf seinem Kopf saß ein gehörnter Helm, der ihn noch grimmiger erschienen ließ.
„Das sieht nicht sehr gut aus, Gildor“, murmelte der Zwerg grimmig.
Der Elf nickte, wurde aber abgelenkt als er auf einen naheliegenden Hügel eine Gestalt in pechschwarzer Rüstung auf einen riesigen schwarzen Hengst entdeckte. Inzwischen war auch der Zwerg auf die Gestalt aufmerksam geworden.
„Ein Schattenritter?“, murmelte dieser mit einem Anflug des Erstaunens.
Der Elf nickte.
„Aber ich dachte, diese Bastarde wären alle in der Schlacht der Blutigen Tränen vernichtet worden.“
„Ja, bis auf einen...“
Bevor Gildor den Satz zu Ende sprechen konnte, bohrte sich ein Speer in seine Brust.
Der Tod des Elfs schien das Zeichen zum Angriff für die übrige Meute zu sein, denn einem wilden Heulen stürzten sich die Gnome, Orks und ihre Verwandten, die Kobolde, auf die kleine Schar.

*

Auf dem Hügel beobachtete unterdessen der Ritter in pechschwarzer Rüstung mit großem Interesse den Angriff der Orks und ihrer Verbündeten.
„Das geht uns nichts an, Raven“, murmelte er zu seinem mächtigen Streitross, das seinen Kopf zur Seite drehte und ihn mit seinen roten Augen fragend anzublicken schien.
Raven schien ganz anderer Meinung zu sein und verzog seinen Kiefer zu einer Grimasse. Der schwarze Ritter grinste.
„Vielleicht hast du recht, Raven. Wenn ich es mir genauer überlege, mag ich die Orks und ihre Verbündeten noch weniger als die Elfen, Menschen oder Zwerge, die Schuld am Untergang meiner Rasse sind. Also, was meinst du, alter Freund?“
Der Hengst schnaubte als Antwort.
Darkstone, der letzte der Schattenritter, nickte und zog sein mächtiges Breitschwert, dessen Knauf ein schwarzer Rubin zierte, der einzige seiner Art.
Sekunden später begann die schwarze Klinge an zu glühen, als spürte es die bevorstehende Schlacht.

*

Der Kampf war für die Verteidiger von Anfang an verloren. Die Übermacht der Feinde war einfach zu groß.
Die überlebenden Elfen unter Führung des Zwergs hatten sich schließlich um die Sänfte geschart, um die Insassen, die Minotaurenzwillinge Gog und Magog, die Söhne des Fürsten der Minotauren, zu schützen.
Doch auch sie wurden einer nach dem anderen niedergemacht. Der Hass und die Wut der Feinde war einfach zu groß.
Neben den beiden Minotauren saß deren Leibwächterin C‘Nedra, die nun genug vom ewigen Sitzen in der Sänfte hatte, ihre beiden Kurzschwerter zog und sich mit einem Kriegsschrei auf den Lippen auf die Feinde stürzte.
Wie ein Wirbelwind brachten die beiden Elfenklingen in den Händen der Kriegerin Tod und Verderben über die Feinde.
Doch auch die beiden jungen Minotauren standen ihr in nichts nach. Sie griffen ebenfalls in den Kampf ein.
Mit ihren Streitkolben schlugen sie eine blutige Spur durch die Reihen der Feinde. Doch selbst das nutzte nichts.
Während C‘Nedra mehrere Hiebe mit ihren beiden Kurzschwertern abwehrte und einem ihrer Gegner den Kopf vom Rumpf trennte, schlich sich von hinten ein Ork an sie heran.
Er durchbohrte die Kriegerin, als sie gerade zwei weitere Feinde tötete, von hinten mit seinem Speer.
C’Nedra schrie auf, als sie den nicht nachlassenden Schmerz verspürte und glotzte für Sekunden auf die blutige Speerspitze, die aus ihrer Brust herausragte.
Mit letzter Kraft drehte sie sich herum und stieß dem hinterhältigen Ork beide Kurzschwerter in den Bauch, der sterbend zu Boden stürzte.
Unterdessen fiel C’Nedra auf die Knie. Sie spürte, wie das Leben aus ihrem Körper floss. Dann brach sie zusammen und rührte sich nicht mehr.
Während die Kriegerin zu Boden fiel, scharrten sich Zwerg Thorgrim und die beiden Minotaurenzwillinge um die Kriegerin, um sie vor weiteren Hiebe zu schützen, mussten aber erkennen, dass sie zu spät gekommen waren.
Die drei setzten sich nun gegen die Übermacht verzweifelt zu Wehr. Alle übrigen waren bereits von ihren Feinden niedergemacht worden.
Es war also nur eine Frage der Zeit, bis ihre Kräfte erlahmen und sie C’Nedra und den Übrigen in die ewige Dunkelheit folgen würden.

*

Als die drei bereits mit ihrem Leben abgeschlossen hatten, sprangen die Feinde plötzlich ängstlich zur Seite, als ein riesiges pechschwarzes Streitross und ein Ritter in schwarzer Rüstung, der ein riesiges Breitschwert führte, einfach durch die Reihen der Orks hindurchritt.
Schon beim Anblick des Schattenritters ergriffen die meisten Orks, Gnome und Kobolde die Flucht. Zu groß war die Furcht vor dem Ritter.
Nur einige hünenhafte Orks stellten sich dem Schattenritter, der vom Pferd abgestiegen war, noch in den Weg, wurden aber von ihm erbarmungslos niedergemacht.
„Darkstone“, murmelte der Zwerg und griff mit den beiden Minotauren die fliehenden Feinde an.

*

„Es ist mir eine Ehre euch kennen zulernen, Thorgrim, Sohn des Harkon.“
„Ihr kennt mich?“
„Wer würde nicht den Held von Abakon kennen?“
Der Zwerg fuhr sich zweifelnd über seinen Bart.
„Lasst die Schmeicheleien, Schattenritter.“
„Höre ich da einen Schwall von Unmut in eurer Stimme“, erwiderte Darkstone sarkastisch.
Der Zwerg wollte etwas erwidern, wurde aber durch das Auftauchen der beiden Minotauren Gog und Magog darin gehindert.
„Thorgrim, die Feinde formieren sich wieder. Sie werden bald wieder angreifen. Selbst der Anblick des Schattenritters wird sie diesmal nicht aufhalten können.“
Der Zwerg nickte.
„Dann ist es Zeit, das ihr von hier verschwindet!“
Thorgrim wollten seinen Ohren nicht trauen und blickte den Schattenritter erstaunt an.
„Wer hat was von fliehen gesagt, Darkstone? Ein Zwerg flieht vor keinem Feind!“
„Oh, ihr kennt also doch meinen Namen.“
„Natürlich, wer sollte nicht den Namen des letzten der Schattenritter kennen.“
„Dann wisst ihr auch, dass ich keinen Widerspruch dulde!“
Der Schattenritter hob sein riesiges Breitschwert.
„Ihr und die beiden Prinzen werdet von hier verschwinden. Ich werde sie so lange aufhalten, wie ich kann. Es ist nicht nötig, dass wir hier alle sterben!“
„Nichts da. Bei meiner Ehre. Ich werde an eurer Seite gegen das Orkgezücht kämpfen und wenn es das letzte ist, was ich vermag!“
„Streite nicht mit mir, Zwerg“, ermahnte ihn Darkstone. „Du wirst die beiden Prinzen in Sicherheit bringen und mit Verstärkung zurückkehren. Ich verlasse mich auf dich!“
Thorgrim sah ein, dass es die einzige Möglichkeit war und nickte schließlich verbissen,.
„Bei meiner Ehre, du hast recht, Schattenritter. Ich werde mit der Verstärkung aber nicht rechtzeitig zurück sein, um deine dunkle Seele vor der ewigen Verderbnis zu retten.“
Darkstone nickte stumm und ging zu seinem Streitross Raven, streichelte es zärtlich und murmelte ihm etwas zu.
Das Pferd spitzte die Ohren und schien die Worte des Schattenritters zu verstehen, denn es erhob seinen Kopf zu eine Art Nicken. Danach wandte sich Darkstone wieder dem Zwerg zu.
„Nimm mein Streitross Raven, Thorgrim. Es wird dir treu dienen und dich und die beiden Prinzen sicher und ohne Mühe zu den Elfen bringen.“
„Und nun geht!“

*

Der Schattenritter sah den dreien noch einige Zeit lang nach, bevor er sich zum Kampf rüstete. Er hörte bereits die Feinde kommen, bevor sie ihn überhaupt entdeckt hatten.
Die Orks näherten sich zwar lautlos und versuchten den Ritter zu überrumpeln, doch Darkstone ergriff seine schwarze Klinge und zog bereits eine blutige Spur durch die Feinde, bevor sie überhaupt wussten, wie ihnen geschah.
Keiner der Feinde der ersten Angriffswelle überlebte lang genug, um die nachfolgenden Kameraden zu warnen.
Darkstones Schwert badete schier in ihrem Blut und schnitt durch Knochen und Sehnen, als wären sie gar nicht vorhanden. Die Klinge ließ die Todesschreie der Angreifer schnell verstummen.
Angriff auf Angriff wehrte der Schattenritter mit seinem schwarzen Schwert ab und der dunkle Rubin am Knauf der Klinge leuchtete dabei in einem unheimlichen Licht.
Doch schließlich kam auch für den Schattenritter das Ende. Er wurde von der Übermacht der Feinde zu Boden gedrückt und kam nicht mehr auf die Beine.

*

Unterdessen verließ auch den Zwerg das Glück. Während Darkstone seinen aussichtslosen Kampf führte, ritt Thorgrim in eine Falle.
Eine Gruppe Orks hatte sie bereits erwartet und als der Zwerg den Hinterhalt endlich bemerkte, war es bereits zu spät.
Ein Pfeil traf ihn in die Schulter und schleuderte ihn zu Boden, wo er bewusstlos liegen blieb. Die Schreie der beiden Prinzen, um die sich die Orks kümmerten, hörte er schon nicht mehr.
Stunden später wurde der Zwerg unsanft geweckt, als ihm jemand Wasser ins Gesicht schüttete. Er öffnete mit einem schmerzverzerrt Gesicht die Augen und sah in das Gesicht seines Elfenfreundes Silberauge.
„Wir hatten schon gefürchtet, du wärst tot, alter Freund“, bemerkte Elf mit einem erleichterten Grinsen auf den Lippen.

*

Als Thorgrim mit der Schar Elfen und einigen Dutzend Minotauren unter Führung von Silberauge endlich zum Ort des Gemetzels zurückkehrte, fanden sie unter den vielen Leichen der Feinde nur noch Darkstones dunkles Schwert und dessen Helm. Von dem Schattenritter selbst war keine Spur zu entdecken.
Thorgrim fuhr sich mit der Hand über seinen Vollbart und sah Silberauge fragend an.
„Hat der Schattenritter nun überlebt und konnte er seinen Feinden entkommen?“, murmelte er vor sich hin. „Aber welcher Krieger lässt sein Schwert einfach zurück?
„Wahrscheinlich hat er sich nach seinem heldenhaften Tod wie all seine Artgenossen aufgelöst“, erwiderte Elf Silberauge, der wie alle Elfen Ohren wie ein Luchs hatte.
Der Zwerg nickte, ergriff Schwert und Helm des Schattenritters und säuberte sie vom Blut der Feinde.
Er würde beides in Ehren halten, im Andenken an DARKSTONE, den letzten der Schattenritter.
Doch nun galt es Gog und Magog aus den Klauen der Orks zu retten. Doch das ist eine andere Geschichte ...


2000/2003 by Ingo Löchel
 
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Kommentare  

cool

Mir gefällts, sehr gut.

:-)

Natascha


Natascha (17.03.2006)

Sehr scheise

Ich (10.02.2006)

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