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Das Paket

Spannendes · Kurzgeschichten
Als Birgit das Paket an der Haustüre annahm, war sie noch nicht einmal angezogen. Sie hatte sich nur schnell den Morgenmantel übergestreift, bevor sie die Tür öffnete. Sie schaute verblüfft drein, als der Postbote vor ihr stand und ihr lächelnd das Paket reichte. An eine Bestellung konnte sie sich nicht erinnern.
„Hallo, guten Morgen Frau Bayer. Ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk?“ Fragte er sie freundlich.
Birgit zuckte nur mit den Schultern und rieb sich noch leicht verschlafen die Augen.
Sie legte das Paket auf den Garderobenschrank ab, ging in die Küche und setzte den Kaffee auf. Danach bereitete sie ihr Bad vor.
Ach ja, das Paket, sie wollte es vom Garderobenschrank holen. Im Hintergrund lief das Radio, der Nachrichtensprecher berichtete gerade von einem Mordfall, der sich gestern in ihrer näheren Umgebung ereignet hatte. Gespannt lauschte Birgit den Worten und vergaß somit erst einmal Ihr Paket.
Birgit Bayer war Kriminalbeamtin bei der Mordkommission und bearbeitete gerade diesen aktuellen Fall. Heute hatte sie Mittagschicht und konnte es ruhig angehen lassen.
Endlich war es soweit, der aromatische Kaffeeduft hatte sich in der Wohnung ausgebreitet. Sie goss sich eine Tasse ein und gab etwas Sahne hinzu. Auf Zucker verzichtete sie wegen ihrer Figur, sie wollte schlank und attraktiv bleiben. Dann nahm sie genüsslich Schluck für Schluck zu sich.
Birgit hatte kurze Haare, die aber noch die Ohren bedeckten. Nach vorne fielen sie über die Stirn bis zu den Augenbrauen. Ihre tief blauen Augen bildeten einen guten Kontrast zu dem blonden Ton ihrer Haare. Ihre Körpergröße von 1,73 m passte gut zu ihren Proportionen. Wenn sie im Kleid über die Straße ging und ihre langen genial geformten Beine zur Schau stellte, drehten sich schon die Männer um und kamen ins Schwärmen. Jedoch trug sie überwiegend Hosenanzüge, sie wollte ja nicht auffallen und schon gar nicht ihren männlichen Kollegen den Kopf verdrehen. Der Männerverschleiß war vor Jahren nicht gerade unbeachtlich. Irgendwann hatte sie sich aber entschlossen, alleine zu bleiben und nur dann zuzugreifen, wenn sie sich ganz sicher wäre, dass sie den richtigen Mann für den Rest ihres Lebens gefunden hätte.
Dann fiel Ihr das Paket wieder ein.
Endlich hielt sie es in den Händen und begab sich damit zum Küchentisch, wo sie es ablegte. In der Küchenschrankschublade kramte sie nach einer Schere, womit sie die Kordel des Pakets durchschneiden wollte. Sie setzt die Schere an und, - nein noch nicht, sie genoss die Spannung. Von wem könnte es sein? Die Schere landet erst einmal auf den Tisch. Sie drehte und wendet das Paket in ihren Händen, sie rappelt es, drückt es und roch sogar daran. Es roch neutral und fühlte sich sehr hart an. Sollte es von einem ihrer Arbeitskollegen stammen, vielleicht von Günther oder gar vom Dirk?
Ja der Dirk, der hat wohl ein Auge auf mich geworfen, aber er muss doch gemerkt haben, dass er bei mir nicht landen kann. Günther hatte es ja auch mehrere Mal versucht, doch der ist ja verheiratet. Dem habe ich es deutlich zu verstehen gegeben, dass er sich lieber um seine Frau kümmern möchte. Aber man weiß ja nie, was in so einem verdrehten Männerkopf vorgeht. Sie wusste, wie unberechenbar manche Menschen werden können, wenn ihnen die Liebe zu einem angebeteten Menschen verschmäht bleibt. So einige Mordfälle hatte sie schon bearbeiten müssen und dabei abgeblitzte Liebhaber als Täter überführt.
Dann übermannte sie die Neugier doch, sie setzte die Schere an, - schnipp, die erste Hälfte der Kordel sprang auseinander. Erneut setzte sie die Schere an, - driiing driiing, das Telefon läutete.
„Birgit Bayer“, meldetet sie sich.
„Guten Morgen Birgit, Günther hier. Wir brauchen dich dringend, wir haben soeben in unserem jüngsten Mordfall einen Tatverdächtigen festgenommen. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.“
„Ja, ich komme gleich“, erwiderte sie mürrisch und legte den Hörer auf.
Ihr Blick schweifte über das Paket, das halb geöffnet auf den Küchentisch lag. Sie ließ es liegen und begab sich nun endgültig ins Bad. Nach einer halben Stunde war sie gestiefelt und gespornt. Sie streifte sich den Mantel über, ihre Hand griff nach der Türklinke und, – sie ließ sie wieder los. Schnellen Schrittes hastete sie noch einmal zurück in die Küche, in einem Zuge leerte sie den Rest der Tasse Kaffee, der nun endgültig kalt geworden war. Wieder fiel ihr Blick auf das Paket. Egal, dachte sie, der Tatverdächtige läuft uns sowieso nicht mehr weg. Wieder griff sie zur Schere, setzte sie an und schnitt das letzte Stück der Kordel durch. Zum Vorschein kam eine Geldkassette. Das Papier knüllte sie zusammen und warf es in den Abfall. In der Eile hatte sie nicht bemerkt, dass sie den passenden Schlüssel, der zu Kassette gehörte, mit in dem Verpackungs-papier eingedreht hatte und wunderte sich, dass kein passender Schlüssel dabei lag.
Was mag da wohl drin sein? Sie holte einen Schraubendreher und versuchte die Kassette aufzuhebeln. Dabei rutschte sie ab und stieß sich den Schraubendreher in den Handballen. Wütend holte sie sich aus der Hausapotheke ein Pflaster und klebte es auf die blutende Wunde.
Sie fluchte vor sich hin und suchte nach einer anderen Lösung, die Kassette zu öffnen.
Da fiel ihr der Schlüsseldienst ein, der ja bei ihr im Haus einen Laden hat.
Das ist wohl die beste Lösung, dachte sie und nahm die Kassette mit.
„Hallo Herr Werner, schauen Sie mal was ich hier habe.“ Sie legte ihm die Kassette auf die Ladentheke und sagte: „Können Sie mir die bis heute Abend öffnen?“
Er nahm die Kassette, schaute sich das Schloss an und sagte zu ihr. „Ich habe bestimmt einen passenden Nachschlüssel“, und kramte unter der Theke in einer Kiste herum.
„Ich habe es sehr eilig, Herr Werner, ich komme heute Abend nach Dienstschluss und hole die Kassette wieder ab.“
„Kleinen Moment Frau Bayer.“ Ruck zuck steckte er mit seinen geübten Fingern einen Schlüssel ins Schloss, – >bumm< die Bombe in der Kassette kostete zwei Menschen das Leben.!

Wird Dirk jemals seinen Kollegen´, den Günther, als Doppelmörder überführen können?
 
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Kommentare  

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mir die Sprünge, die Nathanahel... schon angemerkt hat, auch negativ auffielen. Meinen Lesefluss störten sie nicht so sehr, aber das was mir noch auffiel, war der letzte Satz.

Es wird quasi enthüllt, wer die Bombe abgeschickt hat und das hat mir (persönlich) nicht so in die Mystik der Story gepasst. Hätte man es nicht erwähnt, würde der Leser sich immer fragen, was dahinter steckte. Insofern eine schwierige Materie.


Christian Sander (04.04.2007)

hallo uwe,

du möchtest eine ehrliche meinung ?

nun, die idee, die hinter deiner geschichte steckt, ist gut und gefällt mir - ABER die form, wie du die geschichte erzählst/schreibst, ist absolut nicht gut gelungen ...

zum einen hast du keinen "roten faden", der im hintergrund ein durchgängiges muster erkennen lässt, zum anderen springst du ständig hin und her - zwischen personen, zwischen raum und zeit, zwischen allem ...
kaum versucht sich der leser auf eine situation einzustellen, stellt sie sich bildlich vor, schon beschreibst du ein anderes bild des geschehens ... das stiftet verwirrung !

wie gesagt, die idee ist gut und das ende unerwartet - das ist ein guter stoff für eine kurzgeschichte, aber die sätze haben kaum eine verbindung, so dass der lesefluss und das verständnis sehr schwierig ist.

ich bewerte jetzt mal nicht, weil ich dich nicht gleich entmutigen möchte, aber ich bewerte gern, wenn du deine geschichte nochmal überarbeitet hast.

ich würde dir empfehlen, mal einige andere geschichten hier zu lesen, damit du ein gefühl für die formulierungen und den "roten faden" bekommst.
wenn du jetzt nicht "gekränkt" bist und ein wirkliches interesse hast, deine geschichte richtig "toll" zu machen, was durchaus möglich ist, dann schick mir einfach eine mail - die adresse findest du auf meinem profil.

herzliche grüße und willkommen bei webstories.cc

Nathan


Nathanahel Compte de Lampeé (08.02.2007)

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