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Star Trek Voyager: Borg-Space (Kapitel 04)

Romane/Serien · Fantastisches · Fan-Fiction/Rollenspiele
Mattes Notbeleuchtungslicht verdrängte die Dunkelheit auf der Brücke nur teilweise. Chakotay begann sich aufzusetzen, verspürte aber Schmerzen im Bein. Mühevoll schaffte er es doch.
“Licht,” sagte er, doch nichts geschah.
“Licht!” brüllte er jetzt, doch es geschah wieder nichts. Als er ein drittes Mal nach dem Licht rufen wollte, wurde es bereits aktiviert. Mr. Jennings war derjenige, der es aktivierte. Es brannte immer noch Feuer, aber es wurde bereits gelöscht.
“Bericht!” verlangte Commander Chakotay und meinte damit Jennings.
“Die Hauptenergie ist ausgefallen. Die externen Sensoren sowie die Langstreckensensoren auch,” sagte er, nachdem er den Staub und Dreck von der Konsole wischte.
Plötzlich kamen Janeway, Seven und Harry Kim aus dem Turbolift auf die Brücke.
Seven war die einzige, die nicht verletzt war. Janeway und Kim waren nur etwas verletzt, aus einer Schramme trat etwas Blut aus. Chakotay stand sofort auf und setzte sich auf den für den Ersten Offizier vorgesehenen Sitz, um Captain Janeway Platz zu machen.
Harry begab sich gleich zu seiner Station, die noch immer von Mr. Jennings besetzt war. Doch dieser ging sofort in Richtung Turbolift, so dass Harry seinen Platz wieder einnehmen konnte.
Seven of Nine blieb wie immer hinter der Absperrung stehen, die den äußeren Bereich der Brücke vom Kommandozentrum trennte.
Janeway ließ sich erschöpft in ihren Sessel fallen.
“Was ist mit Tuvok?” fragte Chakotay, als er sich zu Janeway hinüberbeugte.
Janeway starrte ihn bestürzt an. Ihre Augen begannen, sich zu verflüssigen, konnte aber die Tränen nicht unterdrücken. “Er ist...” sie schluckte. Ein kalter Schauer kam ihr über den Rücken. “Er ist tot,” fuhr sie schließlich fort.
“Tot?!” wiederholte Chakotay ungläubig.
“Ja, aber der Doktor versucht zur Zeit, ihn wiederzubeleben.”
“Hoffentlich ist er erfolgreich.”
Janeway blickte ihn abermals eindringlich an. Sie wollte schon sagen, dass sie es unverbesserlich fand, wie man behaupten konnte, dass der Doktor erfolglos war, auch wenn dies schon vorkam.
“Die Hauptenergie kommt zurück.” Mit einem Male erhellte sich die Brücke und man konnte ein energetisches Summen vernehmen, das stetig anstieg. Janeway drehte sich dankend zu Kim um, der diese Worte von sich gab.
“Gut,” meinte Janeway, auch wenn sie nicht ganz verstand.
“Was ist mit den Sensoren?” fragte Chakotay und richtete diese Frage an Kim.
“In etwa fünf Minuten haben wir wieder alles, was sie wollen,” sagte B’Elanna Torres aus ihrer Ecke an der technischen Station. Chakotay drehte sich ruckartig zu ihr um; er hatte gar nicht bemerkt, dass sie sich ebenfalls auf der Brücke befand.
“Gut, danke,” sagte Chakotay und blinzelte ihr zu.
Die fünf Minuten kamen Janeway unendlich lang vor. Sie hatte schon fast den Eindruck, diese fünf schrecklichen Minuten würden nie enden. Sie wollte jetzt nur noch schnell dieses verdammte Schiff reparieren und dann nach Hause fliegen. So schnell wie möglich. Doch so einfach sollte es nicht sein.
Harry starrte aufmerksam auf seine Konsole und wartete, bis die Sensoren zurückkamen.
Dann, ganz plötzlich, erhellte sich eine dunkle Anzeige und zeigte die Umgebung des Schiffes an. Doch was er da sah, konnte er nicht begreifen.
“Captain, wenn ich meinen Anzeigen trauen darf, befinden wir uns im Alpha-Quadranten, umgeben von Borg-Schiffen!”
Janeway war einerseits froh darüber, dass sie sich nun endlich wieder im heimatlichen Alpha-Quadranten befanden, andererseits fand sie es erschreckend, dass es in diesem von Borg-Schiffen wimmelte. Sie wusste nicht recht, was sie sagen sollte, darum schwieg sie. “Die Anzeigen sind ungenau, ich könnte vielleicht...” begann Kim einen Satz.
“Im astrometrischem Labor würden wir genaue Anzeigen des gesamten Quadranten erhalten,” unterbrach ihn Seven. Kim machte eine Handbewegung und die dazu gehörige Mimik, als wollte er sagen: ‘genau das wollte ich auch sagen’.
Janeway wandte ihren Blick an Seven, nickte kurz und stand dann auf. “Kim, Sie kommen mit.” und als sie dann im Lift war: “Commander, Sie haben die Brücke.”
Die Lifttüren schlossen sich und Kim, Seven und Janeway waren auf dem Weg, Antworten zu bekommen.

Das große Panorama-Display war dunkel, es zeigte lediglich die Position der Voyager in der Galaxis an. Automatisch ging das Licht an, als die drei Offiziere den Raum betraten.
Seven und Harry Kim stellten sich augenblicklich an das Terminal in der Mitte des Labors. Janeway lehnte mit dem Ellenbogen auf der äußeren Konsole, links davor.
Nach Betätigung einiger Schaltelemente wurde der Sektor des Alpha-Quadranten herangezoomt, in dem sich die Voyager unerklärlicherweise befand.
“Zoome Sektor 9386 heran.” nach einigen Sekunden füllte der Sektor 9386 den gesamten Bildschirm und stellte die Position der Voyager in einem dreidimensionalem Bild dar. Um die Voyager herum wurden einigen rote Punkte sichtbar.
“Dies ist die Anzahl der, sich in diesem Sektor befindlichen Borg-Schiffe,” sagte Seven um die Bedeutung der roten Punkte zu erläutern.
Janeway erschrak, als sie sah, wie viele es waren. Sie wollte erst eine Frage stellen, wie viele es tatsächlich waren, doch Seven kam ihr zuvor.
“In diesem Sektor befinden sich zur Zeit siebenundvierzig Borg-Schiffe.” Janeway hielt die Hand vor dem Mund.
“Captain,” begann Kim zu sprechen und seine Stimme hatte schon wieder diesen Klang einer Schreckensmeldung, “ich habe weite Teile des Alpha-Quadranten gescannt. Es sind mehr als 11000 Borg-Würfel!”
Janeway sah ihn vorwurfsvoll an, so als sei es seine Schuld, dass es im Alpha-Quadranten von Borg-Schiffen nur so wimmelte.
“Was ist mit der Erde, der Sternenflotte, den Raumstationen oder den Planeten?” fragte sie, da sie befürchtete, dass nichts von alle dem mehr da war.
“Ich registriere nur einzelne assimilierte Schiffe mit Sternenflottensignaturen. Keine Stationen. Die Planeten sind noch da, aber sie sind fast alle assimiliert. Die Erde auch!” bestätigte Harry Kim Janeways Befürchtungen. Sie konnte es nicht fassen: als sie 2371 von Deep Space Nine wegflogen, gab es keine Spur von Borg-Schiffen. Als die Voyager 2374 Kontakt zu einem Föderationsschiff herstellte, gab es ebenfalls keine Hinweise auf Borg-Aktivitäten. Während ihres ganzen Fluges, nahm die Crew der Voyager keine Subraumfluktuationen wahr, also konnte eigentlich keine Borg-Flotte einen Transwarp-Kanal benutzen. Und jetzt, 2375, November 2375, war der gesamte Alpha-Quadrant von den Borg übernommen worden. Die Sternenflotte zerstört, die Völker assimiliert? Es war schier unbegreiflich.
“Captain, ich empfange so etwas wie eine phasenverzerrte Subraumbotschaft mit einer modifizierten Sternenflottensignatur,” gab ihr Seven zu verstehen.
“Können Sie sie dechiffrieren?” wollte Kathryn Janeway wissen, die in dieser Botschaft irgendwie eine Hoffnung sah.
“Einen Moment, bitte.” Das ‘bitte’ hatte sie absichtlich stärker betont. Sie hatte das mit dem ‘menschlicher sein’ noch nicht ganz raus und wies durch solche Betonungen auf ihre Fortschritte hin. Sie betätigte einige Schaltelemente und richtete ihren Blick auf den großen Projektionsschirm.
“Captain,” sagte sie, um Captain Janeway darauf hinzuweisen, dass sie die Nachricht weitesgehend dekodiert hatte.
Auf dem großen Wandschirm des astrometrischen Labors erschien eine weibliche, menschliche, verletzte Person. Von Zeit zu Zeit fluktuierte das Bild und die Stimme der Frau wurde gedämpft, aber wenigstens waren mehr als achtzig Prozent brauchbar.
“Hallo, Sternenflottenschiff...” begann die Frau und Janeways Hoffnungen stiegen.
“Wenn Sie überleben wollen,... kommen Sie zu den fol.. Koordinaten... Viel Glück...”
“Die Koordinaten wurden mit einer versteckten Trägerwelle übermittelt,” sagte Seven. Sie erstellte einen Borg-Algorithmus, mit dem sich die Trägerwelle dekodieren lassen sollte. Doch diese Methode schlug nicht an.
“Versuchen Sie es mal hiermit,” empfahl ihr Harry Kim. Sie wandte diesen Algorithmus an und der Computer war mit diesem imstande, den Datenblock zu entschlüsseln.
“Danke,” brachte Seven müde hervor. Zu Janeway meinte sie dann, die Koordinaten zu haben.
“Wo befinden sich diese Koordinaten?” fragte die Kommandantin.
“Drei acht vier Punkt neun, dreiundzwanzig Lichtjahre von hier entfernt,” teilte Seven Janeway mit.
“Bei Warp neun dauert es sechs Tage,” meinte Harry Kim.
“Übermitteln Sie die Daten an die Brücke,” befahl Janeway Seven. Genau dies tat sie mit einigen Tastendrucks und sie gingen aus dem astrometrischem Labor schnurstracks zur Brücke, allen voran Captain Janeway.

Mit schnellen, ungeduldigen Schritten betraten die zwei Crewmitglieder die Brücke. Kim löste den Fähnrich ab, der ihn an seiner Konsole vertrat. Seven kam erst gar nicht mit auf die Brücke, sondern ging zur Krankenstation um dem Doktor zu assistieren. Janeway setzte sich in ihren Kommandosessel.
“Mr. Paris, haben Sie die Koordinaten erhalten?” erkundigte sie sich.
“Ja, Captain,” gab er die erwünschte Auskunft ohne sich an seinem Terminal umzudrehen.
“Also gut,” sagte Janeway und atmete tief ein, ”fliegen Sie und dort hin. Warp neun.”
Mr. Paris drückte einige Tasten der Flugsteuerungskonsole und die Voyager brach auf; zu den ihr übermittelten Koordinaten.
 
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Kommentare  

Hallo Nicolas,

ich stimme dir zu ich habe in der Tat die Möglichkeiten, die in einem Roman gegeben sind, kaum ausgeschöpft. Es wird zwar einige Augenblicke geben, in denen ich in die Köpfe der Leute blicken lasse, aber leider ist die Darstellung bis zum Ende hin recht plastisch und liest sich eher wie ein Drehbuch.

Trotzdem noch viel Spaß beim Schmökern

Christian


Christian Sander (11.04.2007)

hallo christian,

die geschichte nimmt ja richtig fahrt auf! allerdings wird die erkenntnis, dass man sich im alpha-quadranten befindet, viel zu beiläufig vermittelt. gerade hier hat eine erzählung mehr möglichkeiten als ein film (z.b. erinnerungen und hoffnungen erzählen).

lg
nicolas


Nicolas van Bruenen (08.04.2007)

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