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8 Seiten

Paul und Paulines Urlaubserlebnisse

Aktuelles und Alltägliches · Kurzgeschichten · Sommer/Urlaub/Reise
Die superschicke blonde Pauline mit dem langen Zopf und den lustig-frechen Sommersprossen hat es sich mit ihrem Liebling Paul im international hochgeachteten Flaggschiff der Deutschen Bahn, dem ICE - der den stolzen und zugleich verpflichtenden Namen „Tropensprinter” trägt - auf der Fahrt zur Ostseeinsel Usedom gemütlich gemacht.
Die Sonne lacht hell und brennt noch angenehmer auf das Dach dieses Zuges, die Temperaturen außerhalb sind gerade dabei, die zweiunddreißig Grad-Marke zu knacken.
Da ist es in den Schulen üblich Hitzefrei auszurufen.
Doch nicht nur die oft so müde dahin dösenden deutschen Schüler scheinen diesen Ruf erhört zu haben.
Die weltweit hochgeachtete Klimaanlage dieses Expresszuges hat eben keinen Bock mehr zu arbeiten, wenn die Quecksilbersäule über diesen ominösen Wert geklettert ist - im Gegensatz zu unseren viel zu niedrig abgespeisten Staatsdienern, denen dieser Treibhauseffekt bisher überhaupt nichts ausgemacht hatte.
Doch die oft zu Unrecht ins Kreuzfeuer der Kritik geratene Bahn reagiert prompt und sogar - man höre und staune - vorbildlich.
In dem Augenblick, in der die Klimaanlage in einen unbefristeten Streik getreten ist, setzt nämlich der Fetenhit der Gruppe „Zweiraumwohnung” ein, der die Lautsprecher des Zugfunks anständig vibrieren lässt.

„Zweiundsiebzig Grad und es wird noch heißer
Mach den Beat nie wieder leiser
Zweiundsiebzig Grad kein Ventilator
Das Leben kommt mir gar nicht hart vor....”

Alle Insider wissen natürlich, dass es im Originaltext heißt „Sechsunddreißig Grad und es wird noch heißer". Doch da vor nicht allzu langer Zeit in einem ICE sogar mal zweiundsiebzig Grad gemessen werden konnten, hat sich ein besonders kreativer Herr aus dem Vorstand an die Gruppe „Zweiraumwohnung" gewandt, natürlich mit der Bitte, ihm in eigens dafür eingerichtetes Tonstudio zu folgen. Dort brauchten sie den Original Temperaturwert dieses Songs einfach nur verdoppeln. Ein Stimmungslied mit einem wahrheitsgemäßen Text, ist nun mal das tauglichste Mittel, um sowohl die stets um neue Patienten ringende Ärzteschaft, als auch die stetig wachsende Kundenschar des „Unternehmens Zukunft” auf weitere - vermutlich noch viel viel schönere - Annehmlichkeiten einstellen zu können.
Musik ist nicht nur balsam für die Ohren, Musik kann sogar Kreislaufprobleme innerhalb kürzester Zeit lindern, manchmal diese sogar ganz vergessen machen.
In diesem Zusammenhang sollte jedoch nicht in Vergessenheit geraten, dass auch die „Titanic” - einst das größte Passagierschiff der Welt - mit Musik untergegangen ist, wenngleich der Klang dieses symphonischen Orchesters nicht mit diesem Reißer von heute zu vergleichen ist.
Denn diese heißen Rhythmen haben Paul und Pauline in solch einen Glücksrausch versetzt, dass sie sogar das Wagnis eingehen, sich in eine kuschelige Ecke zu verkrümeln, um mal ihre tänzerischen Fähigkeiten unter etwas härteren Bedingungen auszuprobieren. Andere Reisende sind so verzückt von den zwei Engelsgestalten, dass sie denen sogar noch in den schmalen Gang folgen und kräftig mitmachen..
Im Zug herrscht eine Stimmung wie beim rheinischen Karneval. Selbst die im hauptstädtischen Kuriositätenkabinett amtierenden schwarzgelben Narren hätten den Bär wahrlich nicht schneller zum Steppen bringen können.
Doch selbst die schönste Fahrt geht einmal zu Ende, wenn auch noch nicht ganz..

Denn erst nach zweimaligem Umsteigen wird es ihnen vergönnt sein, am Strand von Ahlbeck reichlich Sonne zu tanken und in den salzigen Ostseefluten nach Abkühlung zu suchen.



Unmittelbar nachdem die beiden angekommen sind, und ihr Quartier auf Zeit in Beschlag genommen haben, pfeffern die „Ordnungsliebenden” ihre Klamotten betont lässig in den Schrank - und dann heißt es ganz schnell, ab - hin zum sonnenüberfluteten Strand.
Noch bevor Paul und Pauline beginnen, ihre hitzigen Körper von den lästigen schweißdurchtränkten Kleidungsstücken zu befreien, zerrt er am leicht klemmenden Reißverschluss seiner Badetasche, damit er Badestola und die übrigen Badesachen. hervor kramen kann.
„Verdammter Mist, wir haben doch vergessen, die Badesachen mitzunehmen?”, flucht Paul mit sich selbst.
Aber seine schlitzohrige Pauline weiß sich meistens zu helfen. Warum sollte es ausgerechnet heute anders sein!
„Wer weiß, wie weit es noch bis zum FKK ist. Wir ziehen uns einfach aus, und stürzen uns nackt in die Fluten. Was ist denn schon dabei!“ betont das flippige Mädchen mit ihrem gewohnt frechem, und doch so herrlich süß anzuschauenden Unschuldslächeln.
Der Junge überlegt nur einen kurzen Augenblick und antwortet ohne rot zu werden.
„ Hast Recht. Uns kann doch keiner den Kopf abreißen”, sagt er entschlossen und zieht sein breites Grinsen auf. Er ist nun mal ein goldechter Schelm und Pauline kann und möchte dies auch nicht ändern.
Ungeduldig fingert Pauline an der Gürtelschnalle ihres knappen Jeansrocks. Kaum geöffnet, fällt ihr geliebtes Stück in den glühenden Sand. Darauf folgt flugs ihr Slip, zum Schluss muss auch noch ihr knallgelbes Shirt mit dem freundlich schimmerndem roten Herzblatt, sowie ihr Büstenhalter sich von ihrem makellos schönen Körper vorerst verabschieden.
Auch Paul schält sich kurz und schmerzlos aus seinen Hüllen. Beide ziehen natürlich staunende, natürlich auch verwunderte Blicke auf sich.

Doch den beiden ist es schnurzegal, was die anderen über sie denken.
Pauline antwortet mit dem in diesem Alter üblichen pubertärem Kichern auf die „sorgenvollen Blicke”, der in der Sonne schmorenden Boys. Ob deren Hormone diesen wunderschönen Augenschmaus verkraften können?
Getrieben von unersättlicher Gier nach Lust und Leidenschaft, landet der Glückspilz in den Armen seines geliebten Frauchens.
Jedoch ein rein zufällig vorüberziehender Rettungsschwimmer, den beide noch nicht bemerkt haben, könnte vielleicht etwas dagegen haben.. Da das kecke Mädchen an visuellen Kostbarkeiten - auch an solchen, die im Ernstfall sogar Schockstarre auslösen könnten - doch so einiges zu bieten hat, ist das natürlich nicht gänzlich auszuschließen. Ihre elastische sexy Figur, ist nämlich nicht nur ausgestattet mit dem von den Männern stets so heiß begehrtem knackigen Po. Auch ihr toll hüpfender Busen, lockt mit vollmondigen Warzenhöfen, aber auch mit bewundernswerten Nippeln - fast schon so dick wie zarte Wienerwürstchen. Atemberaubende Reize, die das schwache männliche Geschlecht schnell mal aus der Reserve locken können. Auch diesem in seiner Figur wahrlich nicht schlecht proportionierten und zudem auch noch so schrecklich gut aussehenden Schwimmmeister, könnte das sehr schnell mal widerfahren.

Plötzlich klopft dem Siebzehnjährigen Schwarzschopf kraftvoll auf die Schultern. Da aber sein unersättlicher Mund mit seiner hitzig arbeitenden Zunge sich gierig an ihrem festgesaugt hat, spürt er immer noch nicht, was um ihn herum so alles geschieht.
Pauline ergeht es nicht anders. Ihr wahnsinniges , ihr kaum zu beschreibendes Kribbeln, welches in diesem Augenblick ihren Unterleib genüsslich vereinnahmt hat, will einfach nicht weichen.
Der Schwimmmeister muss jetzt erst recht sich etwas einfallen, und das tut er auch.
Jetzt klopft er ihm so derb auf das linke Schulterblatt, dass die Schmerzrezeptoren den Glückshormonen den Befehl geben, ihr wildes Treiben endlich einzustellen.
Nun ist es Paul und seiner Flamme doch des Guten zu viel.
Erschrocken fliegt das „Liebesknäuel” wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen auseinander.
„FKK ist erst fünfhundert Meter weiter rechts”, gibt der freundliche Vierzigjährige den beiden zu verstehen.
„ Das ist uns nur passiert, weil wir Azubis sind und deshalb kein Geld haben, um uns Badesachen überhaupt leisten zu können”, frotzelt Pauline in ihrer unnachahmlich- witzigen Art.
Paul platzt vor Lachen und auch Kichererbse Pauline legt los, wie ein aufgezogener Wecker.
Sogar der seines Amtes waltende Herr verfällt in schallendes Lachen.
„Da hinten, fünf Minuten Fußweg von hier entfernt, könnt ihr euch nackig machen”
Paul und Pauline werfen sich nachdenkliche Blicke zu.
„Da sind wir wenigstens unter Gleichgesinnten”, stellt Pauline klar.
Schatz teilt natürlich ihre Meinung.
Schnell schlüpfen die beiden in die ungeliebte Kleidung.
Denn der herrlich - feinkörnige FKK-Strand sehnt sich förmlich nach weiteren Sonnenanbetern.
Schon von weitem „droht” das Schild mit den großen Lettern FKK den Anhängern der altherkömmlichen Badekultur.
Die Arm in Arm Wandernden können es kaum noch erwarten und legen noch einen Schritt zu.
Doch schon einige Meter vor dem Schild, glauben die beiden, am falschen Ort zu sein.
Normalerweise müsste es für die Stoffhungrigen an dieser Markierung heißen, „ bis hierhin und keinen Schritt weiter.
„Ungeniert dringen die in unser Revier ein und keine Sittenpolizei ist da, die diese Grenzverletzer von unserem Gelände jagt”., wettert Paul und hat Recht.
Schließlich haben die beiden Hüllenlosen am Textilstrand gerade erst die rote Karte gezeigt bekommen und sind widerstandslos von dannen gezogen.
Müsste da bei den Verhüllten nicht nicht ebenso verfahren werden, wenn sie die Nackten in ihrer Würde verletzen.

Höchstens die Hälfte sonnt sich im FKK-Bereich - so wie es eigentlich sein sollte.
Die meisten Nackedeis liegen versteckt hinter bunten Sonnenschutzwände. Viele tummeln sich auch in den angenehm kühlen Fluten. Paul und Pauline genießen dieses himmliche Vergnügen selbstverständlich freizügig.
Beide hatten noch nie ein Problem, sich so zwanglos, sich so frei zu bewegen.
Schon in finstersten DDR-Zeiten hatten sowohl Pauls, als auch Paulines Eltern, diese herrliche Freiheit voll und ganz genossen. Freikörperkultur hatte seit den Siebzigern, in dem als prüde verschrieenen Osten - in dem selbst die mickrigsten Pornohefte aus dem Westen nur auf dem Schwarzmarkt zu haben waren - Kultstatus erlangt. Da die Hüllenlosen in ihren zugewiesenen Revieren nicht mehr genügend Platz finden konnten, war ihnen nichts anderes übrig geblieben, als die Textilstrände nackt zu bevölkern. Manch ein Verhüllter kam sich vor wie ein Exot.
Selbst die Stasi hatte diese ungewöhnliche Art der Grenzverletzung stillschweigend hingenommen.
War ja auch zu verstehen. Für den Binnenmarkt brauchte die einheimische Textilindustrie kaum noch Badebekleidung zu produzieren. Die frei werdenden Kapazitäten wurden für den Export in den Westen rege genutzt und waren auf den Wühltischen westlicher Handelsketten für „Schnupperpreise” zu haben. Ein Segen für den devisenhungrigen Arbeiter- und Bauernstaat, dessen Untergang die nackten Freiheitskämpfer allerdings auch nicht verhindern konnten und vermutlich auch nicht wollten. Denn im Wohlstands-Kapitalismus hatte die 68er Bewegung die Prüderie doch längst aus den Hirnen der Menschen verbannt. Oder doch etwa nicht?

Paul und Pauline kennen das nur vom höheren Sagen, da die beiden erst vier Jahre nach Honeckers Sturz die Welt aus eigenen Augen betrachten konnten.
Da gab es diese scheinbar so grenzenlosen sexuellen Freiheiten schon.
Vom mondänen Charme der einstigen Badeorte, war in der Honecker Ära nichts mehr übrig geblieben. Nach der Wende erhielten die Badeorte in relativ kurzer Zeit ein neues Gesicht.
Auch zahlreiche neuzeitliche Raubritterburgen waren wie giftige Pilze aus dem Boden geschossen.
Mit diesen Trutzburgen kamen auch neue Gäste. Ausgerechnet diese netten Leute, die einst die Ostler wegen ihrer von den Kommunisten anerzogenen Prüderie gerüffelt hatten, nahmen Anstoß an den Nackten und haben dieses lebensfrohe Völkchen in ihrem Aktionsradius stark eingeengt. Die nächste friedliche Revolution war allerdings ausgeblieben.
Doch die Eltern der beiden wollten sich die einmal gewonnene Freiheit nicht mehr nehmen lassen.
Gut für Paul und Pauline die in frühester Kindheit zwar nicht ahnen konnten, dass es zwischen ihnen später mal so richtig funken würde, die aber profitierten, diesen zwanglosen Umgang mit der Nacktheit von der Wiege auf gelernt zu haben. Und so nebenbei erfuhren beide sehr früh, dass die Kinder nicht vom Klapperstorch kamen, sondern deren Entstehung das Ergebnis „ harter Arbeit” ist. Ob seine oder ihre Eltern ihren auserwählten Freizeitjob besonders gut gemacht hatten, konnten selbst Paul und Paula schon in einem Alter feststellen, als sie gerade erst in den Kindergarten gekommen waren. Wenn der Lustgeräuschpegel besonders angeschwellt war, hatten sie einen Superjob gemacht, wenn weniger, war es auch nicht weiter schlimm.


Als Paul und Pauline umgarnt und freudestrahlend zu ihrer Stola gehen, hat sich ein Ehepaar mittleren Alters unmittelbar neben ihren Utensilien ausgebreitet. Die hochgewachsene Frau - nicht gerade schlank, aber auch nicht extrem fettleibig - zeigt nur wenig Haut. Ihr Körper mit den breiten - etwas speckigen - Hüften ist umhüllt von einem orangefarbenen Einteiler.
Ihr Mann präsentiert sich in einer schmucklosen Badehose.
Plötzlich baut sich das Mädchen vor dem Ehepaar auf.
In Pauls Hirn fangen die Drähte an zu glühen.
„Was für einen coolen Spruch wird mein Schätzchen jetzt auf Lager haben?”, während ein schräges Lächeln seine Mundwinkel schönt.

„Meine Dame, mein Herr! Ich möchte sie ausdrückliches darum bitten, sich von ihrer Badebekleidung zu trennen!”
Wie immer schwingt ein Schuss Ironie in ihrer hellen Stimme mit. Dazu gesellt sich noch das Blitzen ihrer feurigen smaragdgrünen Mandelaugen.
Die Gesichter der reiferen Herrschaften haben plötzlich knallig rote Farbe abbekommen.
Scham und Zorn - beides ein hochexplosives Gemisch, welches urplötzlich eine Detonation auslösen kann.
„Was erlaubt ihr euch nur! Als wir jung waren, da hat es so etwas nicht gegeben! tönt die Frau mit rauchiger Stimme, die der von Amanda Lear sehr ähnelt.
Pauline ist schrecklich erbost. Auch das Lächeln in Pauls Gesicht stirbt.
„Ihr seid diejenigen, die keinen Anstand haben! Seht ihr nicht dieses Schild wo FKK drauf steht! Verdrückt euch endlich! Da vorn ist noch genug Platz für euch eingebildete Affen!”, lässt Paul mächtig Dampf ab.
"Wohin wir uns legen und wie wir uns kleiden, entscheiden immer noch wir selbst!”, platzt es mit zornbebender Stimme aus der Kehle des Ehemannes.
Die anderen Relaxenden hat dieses Theater aufgeschreckt. Die Nackten, auch die Älteren unter ihnen, ergreifen nicht etwa für das Ehepaar Partei, sondern erstaunlicherweise für die frechen jungen Hüpfer.
Unzählige Blicke kreuzen sich.
„Wir wollen hier unter uns sein!”wirft ein älterer leicht ergrauter Herr energisch ein, und erntet dafür nicht nur zustimmendes Kopfnicken, sondern auch viele passende Worte.
Viele Nackte machen sich jetzt lautstark bemerkbar. Von Spannern und arroganten Spießern ist da die Rede. Ein schrecklicher Streit ist entbrannt. Muss das sein!
Die meisten Bekleideten verlassen entnervt diese Streitoase FKK- Strand, die eigentlich eine Wohlfühloase sein könnte oder besser gesagt, sein müsste. Es sollte aber noch Minuten dauern, bis die hitzigen Gemüter sich wenigstens ein wenig abgekühlt haben.
Die Verliebten Teenies möchten das heiße Flirren in der Luft und dieses schaurig-schöne Kribbeln jedoch ungestört weiter genießen.
Sie ziehen weiter bis an die östliche Grenze des Nacktstrandes, die auch noch die Grenze des deutschen Wohlfahrtsstaates bedeutet. Dahinter liegt Polen.
Die beiden lassen sich zwei Meter von der Grenzlinie entfernt, aber noch auf deutschem Territorium nieder. In Grenznähe sind noch verhältnismäßig viele Nackte zu finden - sehr zur „Freude” einiger polnischen Nachbarn, die mit einem riesigen Schild - der Wortlaut natürlich in polnischer Sprache, auf den zu erwartenden Kulturschock hingewiesen.
Die Nackten auf deutscher Seite haben im streng katholischen Polen schon mächtig Staub aufgewirbelt - sehr zur Freude der ortsansässigen Kommunalpolitiker, deren Köpfe künftig noch etwas stärker rauchen dürften. Die wollen ja auch etwas zu tun haben.
Paul und Pauline haben zwar schon davon gehört. Jedoch verstehen die Jungverliebten diese Unterschiede in den Befindlichkeiten der beiden Völker nicht.
Für sie gibt es nichts Schöneres, als splitternackt den Sommerfreuden zu frönen - eine Lebenseinstellung, die von vielen Menschen nicht geteilt wird. Und dieses, obwohl auch diese „braven Erdenbürger” vom Thema Sex in den Medien förmlich überfüttert werden.

Paul und Pauline sind auch mehrere Wochen nach dem Urlaub noch ein glückliches Paar und sind sich sicher, ihr großes Glück auch weiterhin miteinander genießen zu dürfen.
Pauline hat diesem heißen Thema sogar ein eigenes kleines Gedicht gewidmet:


Jung und frisch, nackt und frei
Was ist denn schon dabei
Die Sonne brennt, es ist so heiß
Bald schon sind wir nicht mehr weiß

Ohne Streifen, das ist doch so schön
Da wir nur noch Ohne baden geh'n
Für uns, ist das doch stinknormal
Manchem ist das leider sehr fatal

Hüllenlos im wahren Freudenrausch
Nimmt das Glück stets seinen Lauf
Wenn alle würden nackig baden gehn.
Wäre uns're Welt nochmal so schön.





Anmerkung:

Ich bin überzeugt, dass diese Geschichte für reichlichen Diskussionsstoff sorgen wird.
Nicht nur die Geschmäcker sind halt sehr verschieden, die Lebenseinstellungen auch.
Bei diesem Thema sowieso.
Ich habe erstmalig, aber bewusst versucht, mit Politik, Humor, Satire und lebensnaher Realität, gleich vier Komponenten miteinander zu verbinden - zugegeben, ein sehr gewagtes Experiment.
Ich hoffe, dass es mir einigermaßen gelungen ist.

Um Missverständnissen entgegenzutreten: In dieser Geschichte habe ich Partei für die Nacktbader ergriffen. Die Anhänger modischer Badetextilien möchte ich auf keinen Fall brüskieren.
Es sollte aber auch bedacht werden, dass die Nacktheit in der Kunst auch eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Auch die bestehenden Zusammenhang zwischen FKK, Nacktheit und Sexualerziehung habe ich versucht, auf humorvolle Art, zum Ausdruck zu bringen.
 
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Kommentare  

Hallo Gerald,
vielen Dank für deinen netten Kommentar.
Da bekommt man tatsächlich Lust auf einen schönen Sommer.
LG. Michael


Michael Brushwood (15.01.2011)

Da bekommt man wieder Lust auf dem Sommer.

Gerald W. (14.01.2011)

Hallo Jochen,

vielen Dank für den netten Kommentar zu meiner Geschichte.
Ich finde auch, dass dieses Thema einer Diskussion wert ist.
Ich war selbst erst im Juni im Seebad Lubmin an der Ostsee gewesen und kann mit eigenen Augen bestätigen, dass sich selbst bei brütender Hitze viele Badegäste verhüllt im FKK-Bereich aufgehalten haben - ein Beweis, dass FKK immer mehr im Rückzug begriffen ist.
LG. Michael


Michael Brushwood (10.08.2010)

Immer hast du in deine Geschichten auch einen leichten Zynismus gepackt. Das ist dein Stil und ich finde das gut, verführt er doch zum Schmunzeln. Und immer steht in deinen Texten viel Wahrheit dahinter. Recht hast du, mit dieser kleinen Geschichte. Wo FKK erlaubt ist, sollten sich auch ruhig mal die Bekleideten enthüllen. Was nun schöner ist, das Nacktbaden oder das Schwimmen im Badeanzug ist Ansichtssache, aber durchaus eine Diskussion wert.

Jochen (05.08.2010)

Hallo Rosmarin, Ingrid und Petra,

vielen Dank für die netten Kommentare zu meiner Geschichte.
Ich habe mich darüber sehr gefreut.
Mir war nämlich nicht ganz wohl bei dieser Sache, zumal ich ein Thema angepackt habe, wo es auch deftige Kritik hätte hageln können, zumal die Nudisten immer noch deutlich in der Minderheit sind.


Michael Brushwood (03.08.2010)

hallo, michael, da hast du dir aber wirklich mühe gegeben, diese vier komponenten zusammen zu bringen. auch ich bin eine anhängerin des nudismus, besonders in der kunst. allerdings muss es ästhetisch sein.
grüß dich


rosmarin (30.07.2010)

tropensprinter und die passende musik dazu...
du bist ja ganz schon sarkastisch, lieber michael! ;)
und das geht dann übergangslos über in ein hüllenloses sittengemälde unserer zeit, einerseits krasse pornos - und andererseits sittsam bis zur verhüllung, ich glaube, die verhüllung geschieht mehr aus ästhetischen gründen, aber das ist halt geschmackssache oder auch erziehung... aber es regt zum nachdenken an.
lieben gruß, habe es gerne gelesen


Ingrid Alias I (29.07.2010)

Es ist dir geglückt diese vier Komponenten geschickt und humorvoll miteinander zu verbinden. Vorrangig steht aber in diesem Text die Frage : Ist Nacktbaden verwerflich oder sollten das am Besten sogar alle Menschen tun? Schön locker geschrieben. Du hast dir dafür dein grün redlich verdient.

Petra (29.07.2010)

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