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7 Seiten

Die Rüstung der Götter - Kapitel 14

Romane/Serien · Spannendes
© Alexander
Wieso es 2 Artefakte gab mit denen man den von den Göttern Auserwählten ausfindig machen konnte, blieb vorerst unbeantwortet. Zur Klärung dieser Frage hätte man Informationen gebraucht, die aus jener Zeit stammten, wo die Hochkultur existierte. Ihr Untergang zerstörte ein Großteil der Errungenschaften für Ewig. Was deren Erben nach der Finsternis fanden, waren Fragmente. Nur wenig Zusammenhängendes oder Detailliertes. Auf Ihnen fußte über die Hochkultur eine riesige Spekulationsblase. Wenn man überhaupt annahm, dass Sie je existierte.
Für diejenigen die die Teilstücke der Rüstung der Götter suchten stellte sich die Existenzfrage der Hochkultur nicht. Die Dinge, die Sie während ihrer Suche sahen, ließen keinen anderen Schluss zu.
Andererseits welche Rolle spielte es, ob man daran glaubte? Im Endeffekt zählte lediglich dass die Hochkultur im Zuge der aufkommenden Götterdämmerung durch die Finsternis ausgelöscht worden war. Ihrer Welt drohte 10.000 Jahre nach verschwinden der Finsternis das gleiche Schicksal. Nur weil wenige die machtvolle Belohnung einheimsen wollten. Das Gleiche führte einst zum Untergang der Hochkultur.
Und genau das wollte Nils Konrad, Vater 2er Söhne, selbst Sohn eines dreifachen Vaters, Bruder, Chef der Söldnerfraktion der Bruderschaft verhindern, indem er versuchte seinen Bruder daran zu hindern die Welt ins Verderben und Chaos zu stürzen. Sein Tun brachte ihm den Tod. Doch sein Sohn, der sich gegen ihn stellte, wurde zu seinem Erben.
Weil er einer der Krieger der Götter war. Dafür hielt ihn zumindest ein Dorfältester eines Eingeborenenstamms im Hochland von Peru. Dieser Glaube rührte von der ungewöhnlichen Tätowierung her, die der Sohn trug.
Ben wusste nicht, ob der Dorfälteste Recht hatte. Vielleicht? Vielleicht nicht? Er fühlte sich jedenfalls nicht als göttlich berührt oder dergleichen. Sicherlich hätte Ben auch die Füße hochlegen oder an irgendeinem Strand liegen können. Doch was brachte ihm das? Einige glückliche Momente, bevor die Welt unterging! Irgendwie hing Ben an seinem und am Leben selbst. Ja, er war kein Musterknabe. Kein Held wie aus den Romanen und Comic’s. Dennoch ließ er nichts unversucht um zu verhindern das Ihre Welt genauso aufhörte zu existieren wie einst die Hochkultur.
War er deswegen ein Held!?
Vielleicht? Vielleicht nicht?
Ihm jedenfalls war es egal. Früher oder später musste man sich entscheiden. Genau das hatte Benjamin Konrad getan.
Das Zwillingsstück zum Herz des Drachen war der Kern unzähliger Verschwörungstheorien, ebenso vieler Mythen. Viele kannten es bewusst oder unbewusst, weil es ein Teil ihres Lebens war. Sie bezahlten damit tagtäglich allerhand Rechnungen.
Das Auge der Götter.
Oder besser bekannt als, das Allsehende Auge.

***
Es zierte die Rückseite des Großen Siegels der Vereinigten Staaten von Amerika, sowie die 1-Dollar-Note. Auf der Vorderseite befand sich das Wappentier der USA, der Weißkopfadler. Das Allsehende Auge war in der Antike, wie in der Moderne, ein beliebtes Verschwörungsthema angesehener Experten und Leuten, die glaubten der Welt ihre Theorien mitzuteilen. Den meisten Menschen war es vollkommen egal. Ob wahr oder nicht, für Sie drehte sich die Welt so weiter wie Sie sie kannten.
Jedenfalls solange bis sich eine der unzähligen Verschwörungstheorien als wahr erwies.
Wie jene, die besagte das man mit dem Allsehenden Auge den Retter der Welt ausfindig machen konnte. Dummerweise war das auch schon alles.
Die wohl kürzester Verschwörungstheorie aller Zeiten, dachte Ben. Sie stimmte, mehr auch nicht. Ihnen nutzte sie also nichts.
Im Notizbuch von Professor Stein fanden sich dazu reichlich Notizen. Vieles stammte aus den bekanntesten Verschwörungstheorien der Antike und Moderne. In einer behauptete der Verfasser, das Allsehende Auge befinde sich im unterirdischen Stützpunkt von Area 51. Eine Andere hingegen deutete an dass das Römische Reich auf der Nutzung vom Allsehenden Auge zurückzuführen sei. Und als es verloren ging oder gestohlen wurde, so genau nahm es der Autor nicht, ging das Römische Reich unter. Die Wahrheit, dass das Weltreich seinen Zenit überschritten hatte, wie alle Antiken Weltreiche, suchte man vergebens.
Eine Notiz brachte die Gruppe letztlich auf die richtige Spur. Sie war leicht zu übersehen. Und wenn man Sie herausfilterte bedeutete das nicht zwangsläufig auf die Spur zu stoßen, die einen letztlich zum Allsehenden Auge brachte.

***
Auch Ben hatte ihr anfangs keinerlei Bedeutung beigemessen. Doch irgendwie kam er gedanklich immer wieder an die imaginäre Startlinie, die diese Notiz bedeutete, zurück. Wenn man eins lernte, dann das Professor Stein wichtige Informationen zumüllte um Sie zu verschleiern. So das es schwer wurde sie zu sehen oder die Bedeutung zu erkennen.
Hier blieb der Mann seiner Linie treu.
Wenn man der Notiz glauben schenkte, was Ben tat, ergab sich dadurch ein Problem.
Allem Anschein nach wurde Kleopatra VII. von ihrem Vater, Ptolemaios XII. Auletes, zur Hüterin des Allsehenden Auges bestimmt. Was eine weltliche, offene Bildung nach sich zog. Später wurde seine Tochter zur Königin, ein weiblicher Pharao, des ägyptischen Ptolemäerreiches. Im Zuge ihrer Regentschaft ging Sie Liebschaften mit den Römern Gaius Iulius Caesar und Marcus Antonius ein, um die Macht Ägyptens zu sichern und um zu verhindern das sich die Weltmacht Rom Ägypten einverleibte.
Die Niederlage ihres Geliebten Antonius gegen Gaius Octavius, dem späteren Kaiser Augustus, machte ihr Bemühen Ägypten vor Rom zu schützen zunichte. Hauptsächlich ging es ihr um das Allsehende Auge, dessen Hüterin Sie war. Um also zu verhindern, das Augustus in den Besitz des Artefakts gelangte, brachte sich Kleopatra mitsamt dem Hofstab und ihrem Geliebten Antonius um. Zuvor ließ Sie das Auge der Götter verschwinden. Mit Erfolg, wie die Geschichte zeigte.
Augustus machte nach ihrem Tod Ägypten zwar zur römischen Provinz Aegyptus, konnte aber das Allsehende Auge nicht in seinen Besitz bringen. Selbstverständlich ließ der Erste römische Kaiser danach in ganz Ägypten suchen.
In der jüngeren Vergangenheit der Menschheitsgeschichte tat das auch Adolf Hitler. Insgeheim war das Allsehende Auge der wahre Grund für den Nordafrikafeldzug im 2. Weltkrieg. Doch genau wie der römische Kaiser, konnten auch die Nazis das mächtige Artefakt nicht finden.
Der Grund war einfach.
Kleopatra hatte es aus Ägypten fortschaffen lassen. Auf dem Segelschiff der Königin verließ es das Land in einer stürmischen Nacht.
Und verschwand.
Denn es fanden sich keine Anhaltspunkte oder Referenzdaten das zu jener Zeit irgendwo das Schiff der Königin irgendwo an Land ging. Historiker vermuteten daher, dass das Schiff im Sturmverlauf gesunken war.
Bloß wo?
Wohin die ursprüngliche Fahrt gehen sollte, war nicht verzeichnet worden.
Weil man davon ausging, dass das Segelschiff der Königin nach Verlassen des Hafens von Alexandria ihre Fahrt als eben solches fortsetzte. Was ein Trugschluss war. Die ägyptischen Hoheitsgewässer beschränkten sich damals alleine auf die Küste. Dahinter kontrollierten die Seekräfte Roms die Gewässer. Und zu der Zeit konzentrierte Kaiser Augustus dort einen schlagkräftigen Teil der Flotte, um jedweden Widerstand von See aus bereits im Vorfeld im Keim zu ersticken.
Daher konnte man annehmen dass das Segelschiff der Königin früher oder später von römischen Schiffen gestoppt, kontrolliert und durchsucht worden wäre. Woraufhin möglicherweise die wertvolle Fracht den Römern in die Hände gefallen wäre. Da dem nicht so war, wie die Geschichte zeigte, blieb neben der Theorie, dass es gesunken war, noch die Möglichkeit dass das Segelschiff der Königin nicht als solches einen Hafen anlief und die wertvolle Fracht unter den Augen Roms löschte. Zu jener Zeit kontrollierte Rom indirekt oder direkt die Häfen am Mittelmeer.
Ein ägyptisches Schiff, in einem von Rom kontrollierten Hafen fern ab der Heimat erregte wiederum Aufmerksamkeit. Die Sie nicht gebrauchen konnten.

***
Ben saß grübelnd über einer Karte vom Mittelmeer. Die Hafenstadt Alexandria war mit einem grünen Filzstift umkreist. Drei Linien gingen vom Kreis ins Mittelmeer ab. Nach Links, Rechts und die Mitte. Sie fanden ihr Ende im Mittelmeer.
Es gab einfach eine Vielzahl von Möglichkeiten, wohin das Schiff gesteuert haben konnte. Dazu noch während eines Sturms, konnte es Meilen weit vom eigentlichen Kurs abgekommen sein, wenn man den gewusst hätte wie der eigentliche Kurs aussah.
Mit auf dem Tisch lagen antike Seekarten. Unzählige Ausdrucke der damaligen Seehandelsrouten. Verbündete, befreundete und neutrale Häfen. Stundenlang beschäftigte sich Ben damit. Zudem hatte er sich festgestellte Liegeplätze von antiken Schiffswracks besorgt, die auf der Karte mit gelben Punkten versehen waren. An die 50 Stücke sprenkelten das Mittelmeer.
Es war zum Verzweifeln.
Ihnen lief die Zeit davon. Sie brauchten das Allsehende Auge um den Auserwählten der Götter ausfindig zu machen, bevor die Götterdämmerung begann. Von der man nicht wusste, wann Sie überhaupt einsetzte. Dazu gab es genauso wenig Hinweise, wie auf die Geschehnisse während der Götterdämmerung.
„Das ist es!!“, rief Tim im Nebenzimmer.
Kurz darauf erschien Nadja in der Tür. „Das musst du dir ansehen, Ben.“
Er legte den Filzstift beiseite, streckte sich und folgte Amanda’s Mutter ins Wohnzimmer der Hotelsuite. Bis auf weiteres waren Sie dort einquartiert.
Im Wohnzimmer lief auf dem großen Plasma-Fernseher eine Wissenschaftssendung. Ein mehrfach ausgezeichneter Astronom, dessen Name ausgeblendet wurde als Ben das Zimmer betrat, sprach zu einem interessierten Studiomoderator und einem Millionenpublikum. „Ja, das stimmt, George. Ein wahrlich beeindruckendes astronomisches Ereignis steht uns in wenigen Tagen bevor.“ Eine Animation erschien. Es zeigte das Sternensystem. Im Zentrum die Sonne. Darum die Planeten. 8 an der Zahl. „Berechnungen zur Folge findet es alle 100.000 Jahre statt.“ Ben trat hinter das Sofa. Mit einmal war seine Grübelei bezüglich des Allsehenden Auges verschwunden.
In der Animation sah man, wie die Planeten um die Sonne kreisten. Darunter waren 2 Jahreszahlen zusehen. Einmal 2010. Und 100.000 Jahre. Langsam brachten sich die Planeten in Position zudem beeindruckenden astronomischen Ereignis, von dem der Mann sprach.
Dann gefror die Animation.
Die Erde befand sich auf direkter Linie über der Sonne. Um den Planeten hatten sich Merkur, Venus, Mond (als Erdtrabant), Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun zu einem Achteck formiert in dessen Mitte die Erde mitsamt der Sonne lag. Obgleich der Mond astronomisch nicht als Planet bezeichnet wurde, sondern als Erdtrabant, nahm er als dieser einen Platz in der Achteckformation ein. Was ihn somit zu einem Planeten machte.
„Wann findet diese Planetenkonstellation statt?“, fragte der Moderator neutral.
„Von Heute an in 3 Tagen um 12 Uhr Mitteleuropäischer Zeit.“ Die Begeisterung war dem Astronomen anzusehen und zuhören. Er sprach überschwänglich.
„Welche Auswirkungen wird dieses Ereignis haben?“
„Das ist schwer zu beantworten, George.“, meinte der Mann ein wenig nüchtern. „Dieses Ereignis finden alle 100.000 Jahre statt. Mein Team und ich bemühen uns Aufzeichnungen des letzten Ereignisses zu finden, doch bisher haben wir nichts gefunden.“
Was Nadja, Tim und Ben nicht verwunderte.
Über dieses Ereignis gab es keine Aufzeichnungen, da beim letzten Mal die Ära der Menschen von Neuem begann. Zuvor herrschte über die Welt Finsternis. Da hatte man andere Sorgen als das Ereignis zu dokumentieren. Und selbst wenn, war es zweifelhaft ob diese die kommenden 100.000 Jahre überhaupt überdauerten.
„Daher lässt sich nicht sagen, was geschehen wird.“, beendete der Astronom seine nicht gegebene Antwort. Er hatte ja keine Antwort auf die Frage.
Anders als Nadja, Tim und Ben.
In 3 Tagen, um 12 Uhr Mitteleuropäischer Zeit, begann die Götterdämmerung.

***
Excalibur, das Schwert der Götter, war wahrlich ein Meisterwerk der Schwertschmiedekunst, wie jedes Teilstück der Rüstung. Rupert Konrad bewunderte das neuste Stück seiner Sammlung. Auch die Milchdiamanten hatten Zuwachs bekommen. Zwei waren hinzugekommen. Sie befanden sich zuvor in Privatbesitz.
Einem hatten Sie den Milchdiamanten abgekauft. Die 3 Millionen entsprachen bei Weitem nicht dem Wert, den das Stück hatte. Daher war Rupert bereit den vereinbarten Preis zu zahlen. Die Verhandlungen hingegen waren recht zäh gewesen. Bis dem Herrn klar wurde, wie weit Sie bereit waren zu gehen. Den der Besitzer vom zweiten Milchdiamanten wollte partout nicht verkaufen. Also nahmen Sie ihn sich einfach. Mit der Folge, dass der Besitzer das Zeitliche segnete.
Seine Hauptaufgabe bestand darin die Teilstücke zusammenzutragen. Das Finden der Milchdiamanten war nebensächlich, da Sie lediglich für den Gebrauch der einzelnen Teilstücke gebraucht wurden, um zu verhindern dass dem Nutzer eines Teilstücks seinem Lebensenergie entzogen wurde.
Er hatte jedoch nichts dergleichen vor.
Rupert’s Absicht war es die Rüstung der Götter zusammenzutragen, am Tage der Götterdämmung zu vereinen, die Belohnung einzuheimsen. Zusammen mit der Macht der Belohnung und der Rüstung konnte er über die Welt herrschen. Nichts Irdisches konnte ihn dann noch aufhalten.
Doch bis dahin war noch einiges zu erledigen.
Wenn die Konrad-Brüder eins gemeinsam hatten, dann war es die stählerne Disziplin, die ihnen erst ihr Vater und dann das israelische Militär eingetrichterten.
Seine Gedanke kehrten zu seinen Sorgen zurück.
Wenn seine Tochter recht hatte, woran Rupert nicht zweifelte, dann lag der Verdacht nahe das Ben sichergehen wollte das Sie das Schwert der Götter stahl. Was wiederum wenig Sinn ergab. Wieso sollte sein Neffe so was tun? Was bezweckte er damit? Er besaß bereits den Schild der Götter. Mit dem Schwert hätte er dann 2 Teilstücke. Was natürlich nicht in seinem Interesse war. Doch inzwischen musste Ben wissen, was passieren wird, wenn die Vereinigung der Rüstung ausblieb.
Der Weltuntergang.
Und mit 2 Teilstücken war seine Verhandlungsbasis besser. Er brauchte Sie für sein Vorhaben, koste es, was es wolle. Wieso ließ sich sein Neffe also die Chance entgehen ihm einen erneuten Schlag zu versetzen? Fürchtete er seine Reaktion!? Das bezweifelte Rupert irgendwie. Sein Neffe wollte demnach das Er das Schwert der Götter seiner Sammlung hinzufügen konnte.
Da kam ihm der entscheidende Gedanke.
Ben wollte genauso wenig wie sein Vater, dass die Welt unterging.
Um die Welt zu retten, mussten 2 Voraussetzungen erfüllt sein.
Die Vereinigung der Rüstung der Götter.
Sein Kopf drehte sich zum Herz des Drachen.
Der Auserwählte der Götter.
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Ende, Kapitel 14
© by Alexander Döbber
 
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