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Alles unter einem Dach – die administrativen Räumlichkeiten von Erdraumflotte und Botschaft der terranischen interstellaren Republik

Fantastisches · Kurzgeschichten · Experimentelles · Fan-Fiction/Rollenspiele
Bereits seit dem 1. Juli 2016 ist das Hauptquartier der Erdraumflotte wieder auf der Erde beheimatet. Wenn man die interkulturellen und politischen Konflikte auf der Erde betrachtet kommt man schnell zu dem Schluss dass die Rückverlegung des Flottenhauptquartiers auf die Erde keinesfalls einer Entspannung der dortigen Lage zu verdanken ist. Der Grund für die Rückverlegung sind neue Möglichkeiten in der Erstellung von Räumlichkeiten unterhalb der Oberfläche eines Planeten, diese Techniken welche auch als „teleporterunterstützte Hohlraumgenerierung“ bezeichnet werden kamen bereits beim Aufbau der Marskolonie zum Einsatz und wurden für die Schaffung der Räumlichkeiten des Flottenhauptquartiers weiterentwickelt. Der Fortschritt bei diesem Verfahren liegt in der Unauffälligkeit, während beim Aufbau der Marskolonie die Unauffälligkeit keinen großen Stellenwert hatte da die Marsoberfläche unbewohnt war, mussten die neuen Räumlichkeiten des Flottenhauptquartiers unter einer bewohnten Stadt geschaffen werden.

Bereits beim Aufbau der Botschaft unserer noch jungen „terranischen interstellaren Republik der Lebensräume“ wurden vorsorglich Räumlichkeiten generiert welche für das Flottenhauptquartier und die Transferstation des Passagiertransfernetzwerkes gedacht waren. Leider musste das Hauptquartier der Erdraumflotte noch vor der Verfügbarkeit der neuen Räumlichkeiten - aufgrund der unsicheren politischen und interkulturellen Konfliktlage in Deutschland - seine alten Räumlichkeiten verlassen und für kurze Zeit in die Marskolonie verlegt werden. Doch mit dem ersten Juli dieses Jahres konnte das Flottenhauptquartier seine neuen Räumlichkeiten auf der Erde beziehen.

Ich hatte am 16. Juli die Gelegenheit die neuen Räumlichkeiten des Flottenhauptquartiers, der Botschaft der terranischen interstellaren Republik der Lebensräume und die für Deutschland zuständige neue Transferstation des Passagiertransfernetzwerkes zu besichtigen. In diesem Bericht möchte ich den Angehörigen der Erdraumflotte und dem Rest der Erdbevölkerung meine Eindrücke von dieser Besichtigung schildern. Aufgrund des hohen Sicherheitsstandards bei der Zugangssicherung zu den erwähnten Räumlichkeiten besteht für die Details keinerlei Notwendigkeit einer Geheimhaltung.

Die Anreise von meinem Zweitwohnsitz in Berlin zu den neuen Räumlichkeiten im Münchner Georg-Brauchle-Ring 24 erfolgte ganz konventionell mit der Bahn und öffentlichen Verkehrsmitteln. Natürlich hätte ich auch den Zubringerdienst für administratives Personal der Erdraumflotte für die Anreise nutzen können, als gebürtiger Erdenbürger habe ich mich jedoch für die konventionelle Anreise entschieden. Während der Fahrt hatte ich genügend Zeit und Gelegenheit mich auf meinen Besuch der neuen Räumlichkeiten vorzubereiten, dies stellte sich als Vorteil der konventionellen Reisemethode gegenüber der Teleportation von Ort zu Ort heraus. Die Fahrt verlief ohne nennenswerte Verspätungen und ich erreichte zur geplanten Ankunftszeit den U-Bahnhof Georg-Brauchle-Ring in München. Vom U-Bahnhof bis zur Adresse des neuen Flottenhauptquartiers ist es nur ein kurzer Fußweg und so erreichte ich schnell meinen Bestimmungsort.

Die Hausnummern 23 bis 25 im Georg-Brauchle-Ring beherbergen auf den ersten Blick nur ein schlichtes Bürohochhaus, der Zugang zu den Räumlichkeiten des Flottenhauptquartiers und der Botschaft befindet sich in einem unscheinbaren Teil des Erdgeschosses. Für jeden Außenstehenden befindet sich dort nur eine Wand, bei dieser Wand handelt es sich jedoch um eine Seite eines Quantenportals. als Bürger der terranischen interstellaren Republik der Lebensräume mit Reiseberechtigung und/oder Angehöriger der Erdraumflotte trägt man auch die Nanobots der Immun- und Heilungsunterstützung in sich. Diese Nanobots haben eine ganz bestimmte Materialsignatur welche bei jedem Träger unterschiedlich ist, diese Signatur dient als Identifizierungsmerkmal und ermöglicht so den Zugang zu den Räumlichkeiten. Versucht man ohne Immun- und Heilungsunterstützung das Quantenportal zu passieren ist es wie eine Wand, erst die Nanobots übermitteln die Molekularstruktur ihres Trägers an das Quantenportal wodurch dieses für die Identifizierte Person durchlässig wird. Der Versuch einem Träger der Immun- und Heilungsunterstützung Blut abzunehmen um die Nanobots daraus zu extrahieren und diese einer anderen Person zu injizieren wäre zum Scheitern verurteilt. Die Nanobots werden vor der Verabreichung auf den genetischen „Fingerabdruck“ des Trägers programmiert, nach der Verabreichung eliminieren sie jedes biologische Material welches nicht den genetischen „Fingerabdruck“ entspricht auf den sie programmiert wurden. Ich muss zugeben dass es mich einige Überwindung kostete das Quantenportal zu passieren, denn es sieht wie eine ganz normale Wand aus.

Nachdem man das Quantenportal passiert hat erreicht man die Lobby des administrativen Stützpunktes, eine große Halle mit schwarz glänzendem Marmorfußboden deren Wände in dunklem matten Grau gehalten sind. An den Wänden befinden sich große Displays welche wie Fenster aussehen und die Umgebung an der Erdoberfläche zeigen, man käme niemals auf die Idee dass man sich fast einhundert Meter unter der Erde befindet. Das Zentrum der Lobby wird von einem Ringförmigen Tresen beherrscht, dort erhält man jede Information die man als Bürger der terranischen interstellaren Republik der Lebensräume oder als angehöriger der Erdraumflotte benötigt um zu den entsprechenden Räumlichkeiten zu gelangen wo das eigene Anliegen behandelt wird. Von der Lobby gehen drei Gänge ab, nach links geht es zu den Räumlichkeiten des Flottenhauptquartiers, nach rechts geht es zum Botschaftsbereich und geradezu befindet sich der Zugang zur Transferstation des Passagiertransfernetzwerkes. Die innere Architektur der Räumlichkeiten gleicht dem Architekturstil der Räume in der Marskolonie.

Die Räumlichkeiten haben etwa die Deckenhöhe von modernen Neubauwohnungen, die Türrahmen, die Displays an der Wand welche die Fenster ersetzen aber auch die Einrichtungsgegenstände haben Kanten und Ecken die abgerundet sind, alles wirkt sehr ergonomisch designt. Die Einrichtung jedes Büros umfasst ein in die Schreibtischplatte eingelassenes X-Pad 5.0 XL von Nanotech mit einem 19 Zoll Touch-Display und einen 80 Zoll Bildschirm an der Wand für die Wiedergabe von Medieninhalten und den Zugriff auf das Flottennetzwerk und andere planetare und interplanetare Informationsnetzwerke, außerdem gibt es in jedem Büro eine Art Speiseaufzug für die Lieferung von kleinen Gegenständen sowie Lebensmitteln und Getränken.

In jeder Abteilung gibt es eine oder mehrere Lounges für Meetings oder zum Verbringen der Pausen, im Zentrum des Botschaftstraktes und dem Trakt des Flottenhauptquartiers befindet sich jeweils ein großer Speisesaal, dort können die Mitarbeiter zu allen Tageszeiten ein reichhaltiges Angebot an Speisen und Getränken zu sich nehmen. Es gibt auch zahlreiche Sport- und Freizeitstätten sowie Dienstquartiere, so können die Mitarbeiter zügig und ohne langen Arbeitsweg von ihrem Arbeitsplatz zu ihrem Dienstquartier wechseln. Das gesamte Areal von Botschaftsbereich, Flottenhauptquartier und Transferstation hat die Ausdehnung einer kleinen Stadt und erstreckt sich vertikal in zahlreichen Ebenen. Die Mobilität im Inneren der Komplexe wird durch ein multidirektionales Liftsystem realisiert deren Kabinen sich in allen drei Bewegungsachsen bewegen können. Die Transferstation des Passagiertransfernetzwerkes entspricht dem Standard und gleicht denen in anderen Kolonien und auf Raumstationen.

Bei der nachträglichen Feierlichkeit zum Bezug der neuen Räumlichkeiten ergaben sich zahlreiche Gelegenheiten für Gespräche mit Vorständen der verschiedenen Lebensräume und Sternensysteme im Territorium der terranischen interstellaren Republik der Lebensräume. Alle waren begeistert von den neuen Räumlichkeiten und waren zuversichtlich dass jene Stimmen welche sich für eine weitere Isolation der Erde ausgesprochen hatten nun für immer schweigen würden. Ich teile diese Zuversicht weil ich Vertrauen in die Führung unserer terranischen interstellaren Republik der Lebensräume habe und weil ich auf der Erde geboren wurde.
 
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