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Ein kleines Heldenepos

Schauriges · Kurzgeschichten
Es war finsterste Nacht,
als ich mich von meinen Heldenfreunden verabschiedete und mit meinem treuen Drahtesel den Heimweg antrat.
Um aber zu meinem gemütlichen kleinen Heim zu kommen, musste ich einen steilen und gefährlichen Berg besteigen.
Um mein treues Ross nicht unnötig zu belasten,
half ich ihm durch kräftiges Schieben den steilen Hang zu bewältigen.

Kurz vor dem Ziel hörte ich ein markerschütterndes Heulen,
und eine dunkle Gestalt tauchte vor mir aus dem Nichts auf.
Ich dachte erst,
es wäre Kerberos der Höllenhund persönlich, aber nein.
Es war noch viel schlimmer.

Das Biest hatte lange Krallen die im Mondlicht glänzten
und ein Gebiss mit zwei Reihen riesigen bedrohlich aussehenden Zähnen.
Rote Punkte glühten in seinen leeren Augenhöhlen.

Eine Weile starrten wir uns nur an.
Es war ein stiller Kampf zweier Wesen,
die unterschiedlicher nicht sein konnten.
Es war nicht klar, wer ihn gewinnen würde.

Ich erwog die Möglichkeiten, die in Frage kamen.
Ich konnte es natürlich auf einen Kampf ankommen lassen,
aber ich wollte nicht, dass meinem Pferd etwas zustieß.
An dem Monster vorbei schleichen ging nicht,
denn wir hatten noch immer eisernen Blickkontakt.
An Fliehen war nicht mal zu denken,
da sich das für einen Helden nicht geziemt,
zudem sah das Vieh so aus,
als könnte es locker in Sachen Geschwindigkeit mit mir aufnehmen.

Ich sah ein Funkeln in den Augen meines Gegners und ich entschied mich darauf zu warten, was er als nächstes tun würde.

Das Hundeähnliche Wesen stieß ein Gebell artiges Dröhnen,
was nicht von dieser Welt zu sein schien, aus,
und ich beantwortete dies mit einem eindrucksvollen Schrei,
der aber nicht im geringstem etwas mit Angst zu tun hatte.

Ich blieb eisern auf meinem Platz neben meinem Pferd stehen, während die Kreatur auf mich zustürzte.

Plötzlich, erscholl aus heiterem Himmel ein mächtiges Donnergrollen, und mit einem Mal war das Tier verschwunden.
Eine kleine Rauchwolke lag noch über dem Platz an dem es, vor nicht mal einer Sekunde, gestanden hatte.

Schulterzuckend zog ich, ganz Herr meiner selbst, weiter, meinem trauten Zuhause entgegen.



Ich hab mich übrigens von Monk inspiriren lassen, und er hat recht, in unserer heutigen Zeit kann man nur noch selten eine Heldentat vollbringen.

Nebenbei:
Es war ein Hund. Und ich habe mich, auch als er auf mich zugesprungen kam, nicht vom Fleck gerührt.
Ob das jetzt heldenhaft oder einfach nur dumm war, kann jeder selber entscheiden.
 
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Kommentare  

Huah, wie unheimlich! Nette kleine Gruselstory.

Petra (15.01.2011)

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