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8 Seiten

Gone with the death? – Teil 7 CAN I PUT MY HANDS ON YOU?

Romane/Serien · Amüsantes/Satirisches · Fan-Fiction/Rollenspiele
Lilah hörte ihn, als er nach Hause kam und kurz darauf geräuschvoll im Badezimmer herumhantierte. Sie hatte während des Tages und der halben Nacht ziemlich viel ‚Frauensachen’ gemacht, so was wie Fußnägel lackieren, Beine enthaaren, ‚Reich und Schön’ gucken, okay, das mit der Badewanne hatte sie nicht lange ausgehalten, war nämlich ziemlich anstrengend gewesen, immer den Arm hochzuhalten...
Gut, sie wollte ja gar nicht wissen, wo er steckte. Denn aufeinander hocken war schlecht, wenn man gerade erst jemanden kennen gelernt hatte.
Aber auf Dauer war es genauso stressig, wenn derjenige, den man gerade erst kennen gelernt hatte, sich überhaupt nicht blicken ließ. Verstehe einer die Logik der Frauen, seufzte Lilah leise vor sich hin, während sie schlaflos in ihrem Bett lag.
Doch sie ihn dann endlich hörte, fühlte sie sich ungemein erleichtert und fiel sofort in einen tiefen Schlaf.

Spike kam so um die Mittagszeit mit leicht verquollenen Augen die Treppe herunter, ein erschreckliches Erlebnis lag hinter ihm. Er hatte nämlich, als er nach Hause gekommen war, ausnahmsweise nicht die Vorhänge in seinem Zimmer zugezogen, und als um etwa zwölf Uhr ein dicker Sonnenstrahl auf seinem Gesicht landete und ihn weckte, war er sofort in Panik verfallen. Er hatte doch tatsächlich gedacht – nein zum Denken war es zu schnell gegangen – also hatte er nicht gedacht, sondern instinktiv reagiert, aus verdammter Angst zu verdammtem Staub zu verbrennen. Immerhin hatten sich seine Instinkte über einhundertzwanzig Jahre dahin trainiert.
Und so war er blitzschnell aus dem Bett gehechtet, um sich an der sonnenabgewandten Seite des Bettes in Sicherheit zu bringen.
Bis ihm dann bewusst wurde, dass die Sonne ihm ja gar nicht mehr schaden konnte. Auweia, Schatten der Vergangenheit... Nein, besser Sonne der Vergangenheit!

Lilah saß am Computer. Sie sah ungemein hübsch aus, und sie wirkte auf ihn so besänftigend, ihre Gegenwart ließ ihn fast vergessen, dass er bis vor kurzem noch ein bösartiger Vampir gewesen war.
„Hallo“, seine Stimme klang ein wenig verhalten. „Hab’ ich irgendwie Theater gemacht heute Nacht?“
„Nein, ich habe nichts gehört.“ Das entsprach zwar nicht ganz der Wahrheit, aber er musste ja nicht wissen, dass sie den ganzen Abend und die halbe Nacht auf seine Rückkehr gewartet hatte. „Aber Moment mal, vorhin, da habe ich ein seltsames Geräusch gehört. Es klang wie ein Rumsen...“
„Ich glaub’, ich hab’ heut nacht geträumt, ich wäre wieder ein Vampir“, erzählte Spike heiter, zumindest machte er einen heiteren Eindruck, „und als ich aufgewacht bin, da bin ich doch glatt aus dem Bett gesprungen“, seine Heiterkeit steigerte sich in ein Lachen hinein, das allerdings ein bisschen hysterisch überdreht klang.
„Das verstehe ich nicht“, sagte Lilah ratlos.
„Die böse Sonne...“
Jetzt musste Lilah auch lachen.
„Lach’ nicht! Was meinst du, wie oft ich früher in irgendwelche Gullys oder Abwasser-Kanäle gesprungen bin!“
Jetzt musste Lilah fast hysterisch lachen – mit Spike zusammen. Es dauerte eine Weile, bis sie sich vollständig beruhigt hatten, denn die Vorstellung von einem in einen Abwasser-Kanal hechtenden Spike war für beide absolut komisch.
„Puh“, japste Spike immer noch ein wenig atemlos, „die Jungs werden nachher kommen.“
Er nahm sich eine Tasse und goss Kaffee hinein, Lilah hatte ihn gemacht, und es war gar nicht so schwierig gewesen, trotz des Gipsarms.
„Und das Schlagzeug müsste heute geliefert werden. Es ist doch heute, oder?“, fragte Spike vorsichtig.
„Nichts spricht dagegen...“
„Gut! Also den Laden, in dem wir gestern waren, den musst du unbedingt kennen lernen, da kann man wirklich so sein wie man ist. Da verkehrt alles, alte Leute, junge Leute, beknackte, schwer beknackte...“, Spikes Stimme stockte ein wenig, bevor er weitersprach: „Du wirst natürlich was anderes gewohnt sein.“
„Oh ja, in Bars rumhängen, um jemanden für die Nacht aufzureißen“, Lilahs Stimme klang bitter, „das ist wirklich was anderes...“
„Dort könntest du bestimmt auch was aufreißen, allerdings nicht für eine Nacht, sondern nur für ein paar Minuten.“ Spike fing an zu grinsen. „Wie Porterhouse gestern.“
„Ich will aber nichts aufreißen. Es bringt doch nichts. Ich will, oh sorry, ich möchte, dass du mir die Haare wäscht“, Lilah schaute ihn verlegen an, „weil ich es nicht alleine kann mit dem Arm, nein vielmehr ohne den Arm...“
„Ich kann dir auch gerne den Kopf waschen, wenn du willst“, Spike lächelte aufmunternd. „Na denn mal los, lass uns ins Badezimmer gehen!“

Lilah musste sich auf Spikes Geheiß vor die Badewanne knien und ihren Kopf darüber hängen, was ihr irgendwie erregend erotisch erschien, dann brauste er ihr Haar ab, gab Shampoo dazu und massierte es sanft und sorgfältig ein, bis sie dachte, ihre Schläfen würden so stark pochen, dass er es spüren könnte.
Spike spülte ihr langes Haar endlos mit lauwarmen Wasser ab – bis es schließlich vor Sauberkeit fast quietschte.
Lilah ächzte vor Wohlbehagen: „Du hättest Frisör werden sollen...“
„Danke, so schwul bin ich noch nicht!“ Er nahm ein großes Handtuch, schlang es um ihren Kopf und zog sie vorsichtig hoch.
„Wie geht es deinem Arm?“
„Er tut nicht weh, wenn du das meinst, aber es ist so furchtbar unbequem, alles mit dem linken zu machen. Manchmal könnte ich schreien vor Hilflosigkeit.“
„Geh’ doch in den Keller. Der ist schalldicht!“
Lilah stöhnte leise, als er ihr Haar sanft mit dem frischen Handtuch trockenrieb. Dann nahm er einen großzahnigen Kamm und kämmte es vorsichtig durch. Es ziepte kein bisschen.
„Nimmst du irgendwas? Gel oder Haarwasser?“
„Nein, heute nicht. Ich lasse sie einfach so trocknen. Es soll ja nicht in Arbeit für dich ausarten“, sagte Lilah gnädig. „Außerdem komme ich bestimmt noch öfter auf dich zu, von wegen Haare waschen, und ich möchte dich nicht vergraulen.“
„Ich lass mich nicht so schnell vergraulen“, Spike knetete ihre Locken ein wenig durch, guckte sie zufrieden an und sagte: „Die Jungs werden ganz schön blöd gucken, wenn sie dich hier sehen.“
„Wie meinst du das?“
„Nun, ich meine“, sagte Spike selbstbewusst, „dass mein Ansehen bei ihnen in die Höhe steigen wird, wenn sie dich erblicken, Baby.“
„Als ob du das nötig hättest...“
„Da hast du recht. Aber es ist ...nett!“
Nett? Das war nicht gerade das, was sie wollte, aber es war immerhin nett...

~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~

Das Schlagzeug und der Rest des Equipments wurden pünktlich geliefert, und kurz danach trafen die Jungs ein, natürlich nicht alle gleichzeitig.
Als erster erschien Bronson, stolzgeschwellt, er hatte nämlich einen Job im Everybody ergattert, für ein paar Stunden am Nachmittag.
„Spike, Junge“, sagte er eindringlich, „du hast aber eine nette kleine Hütte hier“, und mit einem bewundernden Seitenblick auf Lilah fuhr er fort, „und die ist ja sogar schon komplett eingerichtet.“
Lilah musste lachen. Er war so aufrichtig und harmlos, dass sie ihn einfach gernhaben musste.
„Der Schweinehund hat vielleicht ein Glück...“, Bronson küsste ihr höflich die Hand nach osteuropäischer Manier und sagte resignierend: „Na ja, manche haben es, und manche haben es eben nicht.“
Spike lotste Bronson vorsichtig die Treppe zum Keller hinunter, zeigte ihm den vollen (mit Dosenbier gefüllten) Kühlschrank, das Kellerklo und ging dann wieder hinauf zu Lilah.
„Was meinst du?“
„Ich finde ihn sehr sympathisch“, sagte Lilah, „aber auf stilvolle Kleidungsstücke legt er wohl keinen Wert.“
„Er hat einfach kein Geld dafür. Manchmal glaube ich, er holt sich die Klamotten aus der Altkleidersammlung.“

Als nächster erschien Casio mit einer prall gefüllten Plastiktüte. Er war wohl mit Snikkers gekommen, aber Snikkers trödelte noch draußen bei einem Taxi herum, dessen Fahrer er wohl war. Snikkers fuhr also ein Taxi, vermutlich weil er Geld brauchte.
Casios erster Blick fiel auf den Computer, an dem Lilah saß, er inspizierte ihn gründlich und sagte dann: „Den brauchen wir unbedingt, um das hier überhaupt benutzen zu können...“ Er deutete mit dem Finger auf die prall gefüllte Plastiktüte.
Spike guckte verständnislos drein.
„Du willst“, Lilah hatte Casio sofort verstanden, „alte Kassetten oder Schallplatten digitalisieren?“
„Hey, du bist echt drauf! Die meisten Leute wissen ja noch nicht mal, was Schallplatten überhaupt sind...“
„Oh, ich weiß es! Kennst du dich auch im Netz aus?“ Damit meinte Lilah eigentlich Hacker-Programme, aber sie wollte das nicht so deutlich sagen.
„Kommt drauf an“, Casio zierte sich ein wenig, „was du machen willst...“
„Ich komme irgendwann mal auf dich zu. Übrigens ist im Keller auch noch ein Computer“, Lilah lächelte Casio an, und Casio lächelte zurück, bevor er von Spike in den Keller geschickt wurde.

Schon wieder klingelte es. Spike machte die Tür auf und sah Snikkers, der sich wohl endlich entschlossen hatte hereinzukommen. Snikkers blickte sich diskret im Wohnraum um.
„Wirklich hübsch hier“, meinte er zurückhaltend.
„Darf ich dir Snikkers vorstellen“, wandte Spike sich an Lilah. „Snikkers ist eine Art Halbgott, er stammt nämlich von Hermes, dem geflügelten Götterboten ab.“
„Ein Gott!“ Lilah war geschockt.
„Halbgott, meine Schöne“, meinte Spike spöttisch. „So einer wie Herakles, besser bekannt ist als Herkules. Oder als Kevin Sorbo...“
„Das einzig Göttliche an mir ist meine ausgesprochene Langlebigkeit“, erwähnte Snikkers lässig, „und diese Flügelchen an meinen Füßen“, er deutete auf seine Fersen, oberhalb derer wirklich kleine, nach oben geklappte Flügelchen zu sehen waren.
„Oh, das ist wirklich... beeindruckend“, sagte Lilah, „die sehen ja aus wie äääh ...Sandalen mit hinten gekreuzten Bändern. Oder nur wie die gekreuzten Bänder. Haben die auch einen praktischen Nutzen?“
„Ich kann einen halben Meter hoch schweben. Das ist aber kein wirklich praktischer Nutzen. Und ich kann sie als Sporn verwenden, was manchmal recht nützlich ist.“ Snikkers deutete auf einen harten Kiel, den er aus seinem rechten Flügelchen ausfuhr.
Lilah war beeindruckt. Zwar nicht von seiner Wehrhaftigkeit, sondern vielmehr von seiner Ausdrucksweise, die ihn als sehr gebildeten... äääh Halbgott auswies.

In diesem Moment erschien in der noch offenen Haustür ein wild aussehender drahtiger Punk, er war gekleidet in zerrissene Jeans und eine uralte Lederjacke. Das musste Porterhouse sein. Spike hatte ihr erzählt, dass sein Name in etwa bedeutete: Der welcher nie ein Porterhouse-Steak gegessen hat... Es handelte sich wohl um einen sehr unfreundlichen Gesellen, denn er missachtete sie vollkommen – klar doch, sie war nur ein simples Weib – und wandte sich direkt an Spike mit der seltsamen Frage: „Warst du schon mal im Cops?“
„Nein“, sagte Spike. „Was ist das?“
„Geiler Schuppen, wird dir gefallen!“

Lilah blickte ihnen hinterher, als sie mit Spike die Kellertreppe heruntergingen, und sie fragte sich insgeheim, was an diesem Schuppen wohl so geil war. Hoffentlich nicht irgendwelche wohlfeilen Schlampen...

Lilah blieb noch eine Weile im Wohnzimmer vor dem Computer sitzen. Der Keller war nicht wirklich schalldicht, zumindest durch die Kellertüre hindurch hörte man diverse Geräusche. Flüche, ein lautes Rumpeln, ein hirnerweichendes gnadenloses Quietschen, als sie den Verstärker ausprobierten, weitere Flüche, dann das erste allerdings sehr verhaltene Hämmern eines Schlagzeugs und den Hauch einer kleinen zirpenden Orgel, die sich auf einmal, vom Klang her natürlich nur, in ein Klavier verwandelte. Casio, der Meister der digitalen Musik ging zur Sache.

Weiterhin war nicht viel zu hören, nur ab und zu Fragmente von Stücken, die Lilah vollkommen unbekannt waren. Einmal meinte sie, Spike singen zu hören, aber das konnte auch von einer CD stammen.
Schließlich war’s ihr dann doch zu laut und zu langweilig. Man brauchte sie anscheinend nicht. Die im Keller waren autark eingerichtet – sie hatten einen eigenen Kühlschrank, wohlgefüllt mit Dosenbier, ihre eigene Bar, ihren eigenen Fitness-Raum, haha Fitness-Raum, wofür? Und sogar ein eigenes Klo...
Lilah schnappte sich eine TV-Zeitschrift und verzog sich nach oben in ihr Zimmer, um dort zu fernsehen. Außerdem hörte man von dort absolut nichts von unten.

Als sie vier Stunden später wieder nach unten ging, um die Lage zu absolvieren, hörte sie doch tatsächlich richtige Musik:

http://www.youtube.com/watch?v=syqgFrLyepg
(Kann man nebenbei hören, wenn man ein neues Firefox- oder Explorerfenster aufmacht und es dann minimiert. Und am besten volle Pulle laut hören.)

Es erklang eine Art Gladiatorenmarsch mit Fanfaren geblasen, wie aus einem dieser billig produzierten italienischen Sandalen-Filme, wo die Könige aussahen wie Bodybuilder, die vor Kraft kaum laufen konnten und die Herrscher waren über ein sogenanntes Königreich, das nicht größer und besser war als ein verfallenes Dorf irgendwo in der Pampa. Die Dame ihres Herzens war fast immer eine vollbusige Frau mit hochtoupierten Haaren und in figurbetonter Bekleidung, die aussah, als stamme sie aus den 60er Jahren. Es gab verschiedene blutige Scharmützel, deren Choreographie vollkommen unprofessionell gestaltet war. Und dann wurden sie allesamt unter Fanfarenklängen den Löwen zum Fraß vorgeworfen. Und kurz darauf irgendwie gerettet...
Das Schlagzeug mischte sich unauffällig unter die Fanfarenmusik, und ein anderes undefinierbares Instrument mit weichem Klang begleitete es dabei, der Rhythmus blieb gleichmäßig spannend, dumpf vor sich hinblubbernd, wurde dann ein bisschen schneller, pochend, eine Gitarre gab erste schräge Töne von sich, weiterhin blubbernder Rhythmus, das undefinierbare Instrument mit dem weichen Klang ging nun in höhere Tonlagen vor. Es hörte sich spannend an, fand Lilah, wie ein erwartungsvolles Vorspiel. Schließlich jedoch vereinten sich alle Instrumente und spielten stärker auf. Dumpfer schaukelnder Rhythmus, aggressivere Gitarre. Ein Trommelwirbel, und alle bis jetzt gebändigten Instrumente spielten unaufhaltsam los.
Dann fing jemand an zu singen, in einem schrecklichen Dialekt und mit vielen rollenden Rrrrs:

If yourr body's feelin' bad
and it's the only one you have
you want to take away the pain
go out walkin' inda rrrain
You watch the flowers go to bed
ask the man inside yourrr head
Your spirit never has to grrrieve
all ya got to do's believe.
The faith healer
The faith healer
Can I put my hands on you
Can I put my hands on you…

Es musste Spike sein, der da so fürchterlich gequetscht und mit rollendem Rrrrr sang, aber er konnte es, und es hörte sich interessant an.

Lila ging wieder zurück in ihr Schlafzimmer und vernahm immer noch leise den Refrain:
Can I put my hands on you
Can I put my hands on you…

War das eine Frage oder bildete sie es sich nur ein.
Can I put my hands on you?
Nein, es war sicherlich nur Einbildung von ihr. Spike machte nicht den Eindruck, als wolle er etwas von ihr. Zumindest nicht das, was SIE wollte. Lilah schüttelte den Kopf mit dem frisch gewaschenen Haar und dachte daran, wie ER es ihr gewaschen hatte. Es war schön gewesen, und sie sollte ihm die Zeit lassen, selber zu entscheiden, ob und überhaupt... Sie durfte ihn auf keinen Fall drängen, das hatte sie mittlerweile gelernt.

~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~-~

Die nächsten Tage waren voll mit Proben ausgefüllt. Irgendeiner schien immer im Keller herumzuhängen, so kam es Lilah jedenfalls vor.
Sie sah Spike nur selten. Sie wollte auch nicht stören und verschwand sofort nach oben in ihr Schlafzimmer, wenn einer der Jungs erschien und heiß aufs Musikmachen war.
Sie wollte Spike auch nicht fragen, ob er ihr wieder die Haare waschen oder gar ihre Fingernägel feilen und lackieren würde, sondern hatte sich entschieden, eine Maniküre ins Haus, beziehungsweise in ihr Schlafzimmer kommen zu lassen. Die Maniküre, die gleichzeitig auch Frisörin war, besorgte es Lilah nun. Obwohl es von Spike besser gewesen wäre...

Während dieser wilden lauten Tage ließen die Jungs sich des öfteren Essen anliefern, Chinese Food oder Pizza. Wenn die Ladung eingetroffen war, rief man lautstark nach Lilah, sie solle runterkommen zum Essen. Was sie auch fast immer tat, obwohl sie sich ja eigentlich rar machen wollte...

Alle drei Tage fuhr Spike mit ihr oder einem der Jungs zum Supermarkt, um ihre Vorräte aufzufrischen, vor allem das Dosenbier...

Manchmal kochte Bronson spätabends für alle. Er schaffte es, auf dem riesigen Gasherd, den er beinahe anbetete, wunderbare Steaks zu braten. Dazu reichte er Chips, Salat und Kräuterbutter...

Lilah rief ihre Putzfrau an – welche recht erstaunt war, nach über drei Monaten wieder etwas von ihr zu hören – und ließ sie vorbeikommen, um die Schweinereien im Haus zu beseitigen. Die Jungs waren ja wirklich nett, aber der Proberaum und auch das Klo im Keller, beide würden sich bestimmt nicht von alleine saubermachen...

Geraucht werden durfte nur noch im Keller, hatte Spike zwei Tage nach Anfang der Proben genervt verkündet. Danach wurde die Luft im Wohnraum merklich besser...

Es war eine irre Zeit, provisorisch wie bei einer Wohnungsrenovierung, aber gerade deswegen so wunderbar lebendig, wie Lilah fand.

Manchmal verschwanden die Jungs abends. Vermutlich ins E-body oder gar in diesen geilen Schuppen Cops. Sie fragten Lilah nicht, ob sie Lust hatte, mitzukommen. Auch Spike fragte das nicht. Sie war auch nicht böse. dass man sie nicht fragte – sie wusste, irgendwann, vielleicht schon bald würde sie mitkommen.

Nach vierzehn Tagen war das Gröbste erledigt. Ihre Proben liefen ab wie geschmiert, als hätten sie immer schon zusammengespielt. Casio hatte für jeden eine CD zusammengestellt, auf der die Stücke waren, die sie spielen wollten. So konnte jeder auch ohne die anderen zu Hause oder sonstwo üben.

Tbc...
 
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Kommentare  

ja, stimmt, sie kümmert sich kaum um die verwanzte wohnung, fast so als stünde sie unter beruhigenden drogen... ;-)
danke fürs lesen!


Ingrid Alias I (17.07.2011)

Die Frage ist aber dabei ob Lilah Spike nur begehrt oder tatsächlich mag. Denn die verwanzte Wohnung über die sie offensichtlich Bescheid weiß, gefällt mir nicht.

Dieter Halle (16.07.2011)

danke jochen,
mein typ wäre er auch... ;-)


Ingrid Alias I (16.07.2011)

Na Lilah hat es wohl doch erwischt. Der gute Spike scheint ganz ihr Typ zu sein, denn sie erträgt geduldig die ganzen Typen um sich herum. War wieder ein turbulentes Kapitel.

Jochen (16.07.2011)

freut mich sehr, dass ihr euch soviele gedanken darüber macht. zum beispiel, ob lilah nun gut oder schlecht für spike ist. dann habe ich mein ziel ja erreicht. ;-) mehr werde ich jetzt nicht verraten, außer dass sie als band auftreten werden und dass das ende... nee besser nicht!
lieben gruß an euch und danke fürs lesen!


Ingrid Alias I (15.07.2011)

Im Moment hat es zwar den Anschein, dass Liliah kein berechnendes Luder ist. Doch da ist ja auch noch von diesen Hackerprogrammen die Rede, die auf eine Verschwörung hindeuten könnten. Liliahs Frage - "Kennst du dich im Netz aus?" sehe ich als entscheidenden Faktor an. Ich nehme stark an, Liliah wollte nur deshalb wissen, ob die Bandmitglieder mit Hackerprogrammen bewandert sind, um ihnen zu entlocken, ob und wie es möglich ist, dieser Truppe (Spike mit einbezogen) eine Falle zu stellen. Die Tatsache, dass momentan die Band mehr in Spikes Mittelpunkt gerückt ist, dürfte Liliah absolut nicht gefallen.

Dieses ist aber nur meine persönliche Meinung. Es kann auch sein, dass ich mit dieser völlig daneben liege.
Du wirst uns sicher noch ein wenig auf die Folter spannen. Dann dürfte das Geschehen die entscheidende Wendung nehmen.

Wie immer - ein sehr guter Text mit tollem Schreibstil.
LG. Michael


Michael Brushwood (15.07.2011)

Tja, so schnell kann man die alten Verhaltensmuster nicht ablegen- besonders wenn man ein Vampir gewesen ist. Bin gespannt ob diese eigenartige Band tatsächlich eines Tages auftreten wird.

doska (15.07.2011)

Mir gehts da wie Petra, denn in diesem Kapitel verfliegt das immer latent präsente Misstrauen gegenüber Lilah und alles scheint eine fast Sitcomartige Ansammlung von Halbgöttern, Unsterblichen und Menschleins. Wie immer ein toller Text.

Jingizu (14.07.2011)

Nun scheint es mir so, als ob Lilah doch kein berechnendes Luder wäre. Sie wird wohl echt auf Spike stehen. Spike hingegen interessieren im Moment ganz andere Dinge, als ausgerechnet
Frauen. Das Lesen hat sich wieder gelohnt.


Petra (14.07.2011)

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