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Der Einkauf....

Schauriges · Kurzgeschichten
© Stefan
Kaffee /
Milch /
Gemüse /
Fleisch

`Ok, das Fleisch doch lieber vom Metzger nebenan. Was besonderes sollte es schon sein, heute Abend.`

Still schmunzelt er bei diesen Gedanken vor sich hin. Irgendwie schien sich in letzter Zeit alles nach seinen Wünschen zu entwickeln.
Als hätte jemand nach all den Niederlagen des letzten Jahres beschlossen ihn mit Glück und Gelingen zu überschütten.

`Mir solls recht sein!`

Wer hätte gedacht, dass sich sein neuer Job so positiv entwickeln würde. Mit der Zufriedenheit kam auch sein Lächeln wieder.
Und mit dem Lächeln der Erfolg bei Frauen.

Langsam ging er durch die Reihen des Supermarktes, hakte die Einkaufsliste ab und schob seinen Wagen Richtung Kasse.
`Endlich mal wieder richtig kochen, mit allem drum und dran`, dachte er vergnügt.

`Und danach ein schönes Gläschen Wein zu zweit.
Wein!
Mist, den muss ich auch noch abholen! Wie lange hat der Weinhändler geöffnet? Wie spät ist es?`

Hektisch schaute er auf seine Uhr. Kurz vor 18 Uhr!
Und die Uhr stand!
Auch das noch!

Schnell sah er sich suchend um, wen konnte er nach der Uhrzeit fragen!
Die Frau an der Käsetheke!

Plötzlich fiel im die unheimliche Ruhe auf, kein Ton war zu hören.
Die Frau stand unbeweglich hinter den Auslagen und starrte auf den vor ihr liegenden Camembert.
Was war hier los? Er drehte sich um und schaute zur Kasse.
Da sah er es!
Das konnte doch nicht sein!
Das Schaufenster, es war pechschwarz! Aber es war doch helllichter Tag!
Irgendwie stimmte hier absolut nichts!
Im Laden war alles normal, alles war hell und beinahe schattenlos. Er versuchte etwas vor dem Fenster zu erkennen.
Nichts!
Nicht einmal der Gehweg war zu sehen, kein Licht aus dem Laden viel nach draußen!
Überhaupt war das Licht merkwürdig, es war irgendwie gleichmäßig, kalt und irgendwie unheimlich starr.
Von der Dunkelheit vor dem Fenster war im Laden nichts zu bemerken.
Wie kann das sein?
Und die Kunden! Niemand bewegte sich!
Als sei die Zeit stehen geblieben....

...

Scheiße! Scheiße! Scheiße!

Was ist passiert?

Sein Programm läuft weiter!

Wie? Das kann doch gar nicht!

Doch, ich weiß nur noch nicht warum. Tatsache ist, es läuft noch!

Und alles andere?

Alles andere steht, bis auf einen kleinen Fehler.

Fehler? Was für ein Fehler, mach mich jetzt nicht fertig!

Das Schaufenster. Es ist ausgefallen.

Oh Shit! Warum ist die Ablaufsicherung nicht angefahren?

Keine Ahnung, ich suche den Fehler noch.

Hast du die Parameter für die Umweltkontrollen nachgesehen?

Ja, da läuft alles wie geplant, keine Schwankungen.

Das ist jetzt schon der zweite Fehler innerhalb von 3 Monaten! Das Wetterchaos ist auch noch nicht beseitigt!

Ja, ich weiß. Ich hab vor einem Jahr schon gesagt wir brauchen mehr Kapazität!

Was machen wir jetzt mit ihm? Kiste oder Klapse?

Ich hab noch keine Ahnung, erstmal muss ich diese scheiß Fensteranima wieder zum Laufen bringen.
Das einfachste wäre es auch ihn einfach weiter laufen zu lassen.

Und dann? Wie soll es dann weiter gehen? Soll er mit der Erinnerung in den Abend gehen? Noch ein paar Aussetzer mehr und du kannst ihn auf Alzheimer programmieren! Das wird nix.

Ausloggen?

Hm, welche Alternativen haben wir?

Also, wir könnten ihn auch einfach krank werden lassen. Vielleicht auch einen Unfall. Oder wir resetten ihn.

Mist! Wie weit zurück?

Na ja, etwa ein Jahr. Und den Anfangspunkt können wir wieder an die heutige Sicherung legen.

Shit, ein Jahr Programmierung im Arsch! Und es lief so gut mit ihm!

Ja, ich weiß, aber wenn du ihn behalten willst geht`s nicht anders.

Ich weiß, warum passiert so ein Mist auch gerade jetzt. Geht er immer da einkaufen?

Ja, wir haben ihn jetzt seit 14 Monaten in diesem Sektor.

Ok, mach es so. Und passe ihn ordentlich an den Relaunch an! Nicht das schon wieder
Aussetzer passieren! Und such den Fehler!

Ok ok, ich fang gleich an...

....

`Langsam werd ich verückt!
Hab ich jetzt schon Halluzinationen?`

Langsam hob er den Kopf und schaute in die Augen der Kassiererin.

`14,58 Euro bitte.`

Seine gute Laune war restlos verflogen.
Müde betrachtete er seine Einkäufe.

Brot /
Margarine /
Leberwurst/
Milch /
Kartoffelbrei/
Fertiggerichte /

Wie gern hätte er sich endlich mal wieder ein schönes Steak gegönnt.
Dazu ein Glas seines Lieblingsweines.
Die Zeiten sind anders geworden. Nach dem Rauswurf blieb nicht viel.
Ein Job als Packer und das morgendliche Zeitungen austragen ließen keine großen Sprünge mehr zu.

`Warum hatte ich heute Morgen noch so gute Laune? Egal. Scheiß Wetter, scheiß Regen. Hört das nie auf?`

Mit nassen Füssen stapfte er nach Hause.

`Schnell ein Brot schmieren und dann ab an den Rechner.`

Wenigstens hier konnte er noch mit Menschen reden.
Und hier konnte er noch zeigen wer er ist. Und was.
Hier sah ihn jeder so wie ER selbst es wollte.
SEIN Programm, SEINE Rolle!
Hier konnte er jede Gestalt annehmen, bestimmen was und wie er es tat.

Langsam kam seine gute Laune wieder.

Und er fing an zu schreiben....
 
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Kommentare  

Na so ganz klar ist das nicht. Lebt er nun in einer Scheinwelt oder denkt er daran zurück wenn er spielt? Egal, flüssig und gut ist es geschrieben und auch spannend. Würde gern mehr von dir lesen.

Evi Apfel (05.12.2012)

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