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Memoiren eines Schriftstellers - 10. Kapitel

Romane/Serien · Fantastisches
Kapitel 10

Der amerikanische Verlag, Jack Hopkins Books Publishing, veröffentlichte noch im selben Jahr pünktlich zur Weihnachtszeit den Roman DIE NACHTIGALL von William R. Carter. Jack Hopkins, der Gründer des bekannten kalifornischen Verlags, stimmte zur Veröffentlichung des Manuskriptes eines unbekannten Jungautors sofort zu, als die Lektoren ihm dazu rieten. Hektor war begeistert in sein Büro marschiert und hatte bekundet, dass nicht eine einzige Silbe korrigiert werden müsste. Überdies lobte er Williams wunderschöne Handschrift. Außerdem wäre die Story dermaßen packend, dass man gar nicht mehr zu lesen aufhören vermochte. Mit diesem Pfundskerl würde man Millionen verdienen können. William Carter sei ein außergewöhnliches Naturtalent, behauptete er.
Zeitgleich arbeitete der Juniorchef, Adam Hopkins, beharrlich an Williams Image. Er investierte in seine Neuentdeckung und präsentierte ihn der Medien, als wäre er schon immer bekannt gewesen. Als einen bisher unentdeckten Shootingstar, ein wahrer Geheimtipp der anspruchsvollen Literatur, stellte er ihn dar. Er verwandelte William Carter in einen ganz neuen Typ, der hauptsächlich die junge Generation ansprach und animierte sie somit zum Lesen, beziehungsweise verleitete er die Jugend zum Kaufen seiner Bücher.
Auf der Titelseite der US-Zeitschrift TIME aus dem Jahr 1968 waren sie zusammen abgebildet worden. Adam Hopkins war auf der Titelseite mit einem hellen Designeranzug bekleidet, legte seinen Arm um William, lächelte strahlend in die Kamera und deutete mit dem Finger auf ihn. Die vielversprechende Überschrift lautete: The King Of The Novels.
William wiederum war mit einer verwaschenen Jeans mit Schlag, Stiefeletten und einer schwarzen Lederjacke bekleidet. Sein welliges, dunkles Haar lag ihm auf den Schultern und sein Dreitagebart sowie die Koteletten ließen ihn abenteuerlich und draufgängerisch wirken. William Carter war ein moderner Schriftsteller, der laut einer Jugendzeitschrift Motorräder und schnelle Autos liebte und Musik von Deep Purple, Black Sabbath, David Bowie und Led Zeppelin hörte, obwohl dies gar nicht der Wahrheit entsprach. Adam hatte über seinen Schützling Informationen preisgegeben, wie ihn die Welt sehen sollte. Zudem wirkte William äußerst gebildet, weil Adam ihn zu einem Prominenten ausgebildet und ihm einstudiert hatte, wie er sich in der Öffentlichkeit verhalten und ausdrücken sollte.
Seine verwegene Erscheinung sprach das weibliche sowie auch das männliche Geschlecht an, die sich mit ihm identifizierten, woraufhin die Verkaufszahlen seiner Romane immens in die Höhe getrieben wurden. Einen William Carter musste man gelesen haben, damit man selbst für modern gehalten wurde. Seine Bücher wurden mit aktuellen Kinofilmen gleichgestellt.
Adams Plan, einen noch nie dagewesenen Schriftstellertyp zu kreieren, hatte er erfolgreich in die Tat umgesetzt. Selbst namentliche Kritiker urteilten das Erstlingswerk von dem bis dato unbekannten Autor als überragend, woraufhin der Roman DIE NACHTIGALL bereits in der ersten Woche der Veröffentlichung die kalifornische Bestsellerliste anführte.
Fernsehauftritte in diversen Talkshows machten seine Person schließlich im ganzen Land bekannt, sodass seine fünf nachfolgenden Romane ebenfalls erfolgreich wurden. William Carter war mit seinen jungen 25 Jahren schließlich zweifacher Millionär geworden und hatte es als erster Amerikaner geschafft, dass er mit sechs Romanen gleichzeitig weltweit monatelang die Bestsellerliste anführte.
Er und Penélope heirateten und kauften sich ein beachtliches Anwesen in Beverly Hills, dort wo nur Hollywoodstars und prominente Persönlichkeiten lebten. Das Ehepaar Carter feierte anfangs täglich Partys, abgeschottet von hohen Metallzäunen und Hecken, hinter ihrer riesigen Villa mit einer Parkanlage und einem Swimming Pool, wobei Drogen und Alkohol im Überfluss vorhanden waren. Nur sein Freund George, der auch sein persönlicher Rechtsanwalt war, erkannte, dass William und Penélope vom Erfolg berauscht waren und der rasche Ruhm sie allmählich einnahm und sie veränderte.

Chapter 53-60 aus meinen Memoiren: Wir waren Könige

Los Angeles, 1971

Penélope und ich hatten uns damals erst wenige Wochen gekannt, trotzdem hatten wir sofort geheiratet. Mag sein, dass uns einige für völlig verrückt hielten, aber wir beide waren uns absolut sicher gewesen. Anfangs wohnten wir noch in einem Apartment von George und Missey, sodass wir unsere Hochzeit auf Adams Anwesen in Hollywood feierten. Über 300 einflussreiche und teilweise berühmte Leute wurden eingeladen. Nachdem wir uns schließlich eine Villa in Beverly Hills gekauft hatten, traf sich Adam und unsere Clique ausschließlich bei uns, um es ordentlich krachen zu lassen. Von Kokain war ich (und hauptsächlich meine Ehefrau) dermaßen begeistert, dass ich mir stets einen ordentlichen Vorrat angeschafft und manchmal bis zu 500 Gramm von dem weißen Gold zuhause gelagert hatte. Bei mir gab es immer was und das wussten die Leute, schließlich musste ich meinen Gästen auch etwas Anständiges bieten – etwas mit mehr Pep – außer Bier, einen edlen Tropfen Wein, kubanische Zigarren und Champagner.
Bei uns war immer was los gewesen. Wir waren alle wie eine glückliche Familie. Eigentlich war es gar nicht mehr Adams Clique, sondern nun meine geworden. Es drehte sich plötzlich alles nur noch um mich, und ich fühlte mich in dieser Position absolut gut und zufrieden. Ich und Penélope, wir waren nun königlich.
Aber das musste ich Adam lassen und schätzte ihn dafür umso mehr, denn er war absolut neidlos. Es störte ihn nicht im Geringsten, dass ich plötzlich das Oberhaupt war, sondern er fühlte sich bei uns wie Zuhause. Adam war sozusagen mein Boss, ohne ihn hätte ich es niemals soweit geschafft. Nur ihm hatte ich meinen raschen Erfolg zu verdanken, denn er setzte sein Vertrauen in mich und investierte eine Menge Kohle, um mich berühmt zu machen. Na ja, bestimmt hätte ich es auch genauso gut mit einem anderen Verleger geschafft, weil ich in Besitz dieser magischen Schreibfeder war. Aber möglicherweise hätte ich nie einen Chef getroffen, den ich auch vollkommen vertrauen konnte. Adam zählte nämlich, genauso wie George, zu meinen besten Freunden. Es passte einfach, weil ich ihn genauso mochte (ich verehrte diesen Großkotz, weil er auch was dahinter hatte und nie seinen Humor verlor), wie man eben einen Freund liebte.
Adam lag täglich an meinem Swimming Pool im Liegestuhl, mit einer Sonnenbrille auf der Nase und hatte immer seine Kapitänsmütze auf, und kommandierte doch in der Tat immer noch Penélope herum. Manche Gewohnheiten ändern sich eben nie.
„Hey Penny, Schatz, du bist und bleibst doch meine Allerbeste. Beweg deinen reizenden Hintern ins Haus und bring mir eine Dose Budweiser, bitte. Aber eine gekühlte!“, ermahnte er sie charmant lächelnd mit wankendem Zeigefinger.
Penélope schmunzelte, schlenderte davon und brachte ihm tatsächlich anstandslos eine Dose Bier, wie früher. Und als Adam sein Budweiser öffnete, richtete er sich sogleich erschrocken auf und schrie, weil das eiskalte Bier schäumend herausspritzte und über seinen nackten Oberkörper floss (Penélope hatte die Dose vorher kräftig geschüttelt). Dann stieß sie ihn samt Liegestuhl in den Pool und sagte lächelnd mit ihrem wundervollen spanischen Akzent: „Du sollst mich doch nicht immer Penny nennen, du Widerling!“
Als Adam schließlich mit der Bierdose haltend im Pool schwamm, grinste er nur und meinte: „Cheers Penny! Danke für das Bier, Liebling. Wollte sowieso grad baden gehen.“

Wir waren eine eingefleischte Gemeinde und es sprach sich bei den Promis schnell herum, dass in der Villa Carter ordentlich gefeiert wurde. Ordentlich und diskret was bedeutete, dass unsere Exzessen niemals rumposaunt wurden und somit an die Öffentlichkeit gerieten. Das war äußerst ratsam sowie auch schwierig und erforderte Vertrauen, dass ich erstmal gewinnen musste, weil nämlich sehr viele prominente Persönlichkeiten bei uns ein- und ausgingen und aufgrund dessen ständig Paparazzos irgendwo auf der Lauer lagen. Die Drogen, die bei uns nicht im Umlauf waren, mussten erst erfunden werden. Bei mir gab es einfach alles und jeder der zu mir kam, wusste dies. Ja, mittlerweile kursierte auch Heroin bei uns.
Aber wehe dem, wenn ich einen von den lästigen Zeitungsfritzen erwischte und am Schlafittchen packen konnte, dann hatte ich den Kerl dermaßen vermöbelt, dass sogar der Krankenwagen und die Polizei erscheinen musste. Dann folgte zwar eine Anzeige wegen schwere Körperverletzung, aber George war ein ausgezeichneter Rechtsanwalt und legte es als Verletzung der Privatsphäre dar. Meine Fans fanden es jedenfalls saustark und cool, wenn ich mal wieder einen dieser Fototaffen zusammengeschlagen hatte.

Eines Tages war es soweit, dass ich von den größten Stars aus der Film und Musikszene endgültig akzeptiert wurde und sie mich alle beim Vornamen grüßten. Und dies verdankte ich dem coolsten Mann auf dem Planeten.
Es war irgendwann 1969 glaube ich, es war ungefähr 5 Uhr Morgens und bei uns war wiedermal und immer noch Halli Galli im Gange, als plötzlich George zu mir kam und mich anbrüllte, weil die Musik und die Gäste unendlich laut waren, dass schon wieder jemand vor der Haustüre stehen würde und hinein wollte. Er riet mir davon ab ihn hinein zu lassen, weil dieser unbekannt war und er eventuell ein Cop sein könnte. Bei uns waren dermaßen viele Drogen im Umlauf, dass wir alle bei einer Razzia lebenslänglich in den Knast gewandert wären. Aber ich öffnete die Tür und vor mir stand ein dicklicher Kerl mit Lederjacke. Er stellte sich als Musikproduzenten vor und wir plauderten ein bisschen.
„Na ja, Kumpel, was soll ich sagen?“, antwortete ich. „Du bist an der falschen Adresse. Ich bin Schriftsteller und kein Sänger, tut mir leid. Ich werde mich hüten eine Platte aufzunehmen, um kein Geld der Welt. Ich will mich schließlich nicht zum Trottel machen lassen.“
Er lächelte.
„Da hast du was falsch verstanden, Willie.“ Er deutete mit dem Daumen hinter sich. Ich erkannte auf dem Parkplatz einige Leute, die diskutierten und lachten.
„Siehst du dort hinten den Typ mit dem langen Haar und schwarzer Lederhose sowie Jacke? Das ist Jim Morrison von den Doors. Er und seine Freundin Pamela Courson und noch ein paar, würden gerne für ein oder zwei Bier bei dir vorbei schauen. Weißt du, in der Stadt ist jetzt nichts mehr los“, sagte er achselzuckend.
Da war ich baff. Der zurzeit angesagteste Rockstar, der ständig für Skandale sorgte, wollte tatsächlich auf meine Party? Ich, William Carter, geboren in Cape Cod, fühlte mich in diesem Augenblick unendlich geehrt.
„Hey Jim!“, rief ich laut. „Was hältst du davon, wenn du vom Auto meines Kumpels runtersteigst, zu mir ins Haus kommst und mit uns ein wenig feierst?“
Jim Morrison, der gerade auf dem Autodach von Georges 35.000 Dollar Pick Up stand und seine Freunde unterhielt, blickte leicht schwankend zu mir rüber. Er lächelte verschmitzt und antwortete: „Klar, warum nicht?“
Der Rockstar hüpfte auf die Motorhaube – wobei die Absätze seiner Lederstiefel eine mächtige Beule hinterließen – und von dort aus auf den Boden. Mit eine ruckartigen Kopfbewegung schleuderte er sein welliges Haar zurück und stolzierte gemächlich auf mich zu. Er legte seinen Arm um mich.
„Hey, bist du nicht dieser Kerl, der sich letztens bei Ed Sullivan zum Affen gemacht hatte?“, fragte er lallend. „Willie, das ist nur eine bekloppte Kackshow, die sich auf deine Kosten lustig macht, um Einschaltquoten zu gewinnen.“
Dann griff er in seine Jackentasche und steckte mir eine Taubenfeder ins Haar, die er wahrscheinlich irgendwo auf der Straße aufgehoben hatte, klatschte mir auf die Wange und grinste.
„Ja, genau der bin ich“, antwortete ich amüsiert. „In derselben Kackshow bist du aber auch schon ein paar Mal aufgetreten“, erinnerte ich ihn.
Jim Morrison verzog seine Mundwinkel und nickte: „Ja, richtig. So ist das verdammte Geschäft eben. Ich war dagegen aber die anderen wollten es unbedingt. Sie wollen Platten verkaufen. Somit wird unsere Musik aber auch bald nur Kommerzscheiß werden, wobei das Mütterchen beim Kochen in ihrer Küche im Kreis tanzt und unsere Songs trällert. Echt zum Kotzen. Die kapieren das nicht. Mir rennen mittlerweile auch schon die kleinen Weiber lästig hinterher, wie bei den Beatles. Auf diese Scheiße hab ich aber kein Bock, verstehst du das?“
Ich nickte lächelnd, obwohl ich nicht recht verstand, was er meinte. Ich jedenfalls fand es großartig, wenn selbst die Vierzehnjährigen mich anhimmelten.
Dann rief er seine Freundin herbei und stellte mich ihr vor. Pam, wie sie jeder nur nannte, war zwar ein hübsches Ding aber sie sah wie eine verrückte Tante aus und verhielt sich auch so. Sie hatte einen Pelzmantel und eine runde Sonnenbrille mit großen Gläsern an, trotz dass es eigentlich noch etwas dunkel war. Obwohl sie kleiner als ich war, beugte sie sich etwas und blickte mich stirnrunzelnd an. Sie entdeckte die Taubenfeder in meinem Haar, hob daraufhin kurz ihre Hand und begrüßte mich, als wäre ich ein Indianerhäuptling. „Hugh“, sagte sie und ging einfach ungefragt in meine Villa hinein. Ich war total verblüfft und fragte mich, was dieses durchgeknallte Pärchen sich wohl alles eingepfiffen hatte.
Morrison hatte seinen Arm auf meine Schulter gelegt und ging mit mir gemächlich durch die Menschenmasse, die in meinem Haus anwesend waren. Ich fühlte mich in diesem Moment großartig und stellte ihn jeden vor. Er war für mich wie eine Trophäe, die ich stolz herum zeigte. Meine Freunde waren dermaßen überrascht, dass sie nur ein: „Wow, das ist ja Jim Morrison“, herausbrachten. Als ich ihn schließlich George vorstellte, ließ mein Kumpel, weil er dermaßen perplex war, beinahe sein Champagner Glas fallen.
„Hey, George, sieh mal wen ich hier habe. Das ist der Sänger von The Doors. Ähm, also … Also Jim hat vorhin dein Auto etwas demoliert. Nur ein bisschen, nicht der Rede wert. Sei ihm nicht böse deswegen“, beichtete ich ihm.
„Und ich habe hinten auf die Ladefläche deines Pick Up gepisst“, gab Jim lallend zu.
„Das ist … Also das ist völlig okay“, erwiderte George gelassen. „Macht gar nix, Alter. Dann kauf ich mir eben einen Neuen. Schön dich hier zu sehen. Lass uns feiern, Jimmy.“
Daraufhin lachte er kurz auf und klopfte ihm anerkennend auf die Schulter.
Jim Morrison wurde ständig von Paparazzo verfolgt und am nächsten Tag stand in der Zeitung geschrieben, dass wir befreundet wären, woraufhin ich noch mehr Fans gewann und geachtet wurde.

Die Zeitungsreporter verfolgten mich auf Schritt und Tritt und bald erreichten sie, dass mir der Kragen nun öfters platzte und ich schon einigen die Nasen und Kiefer gebrochen hatte. Penélope war ohnehin äußerst temperamentvoll und stichelte mich regelrecht an, den einen oder anderen Paparazzi zu vermöbeln, was mit zugegeben langsam sogar Spaß machte. Jeder Reporter, der mir dumme Fragen stellte, bekam von mir mächtig eine auf die Mütze. George wird’s schon richten, war meine Devise.
Einmal hatte Penélope ebenfalls einen Zeitungsreporter ins Gesicht geschlagen, weil dieser mich unbedingt interviewen wollte und sie dabei ausversehen angerempelt hatte. Sie hatte ihn daraufhin angeschrien und gemeint, was ihm einfallen würde, ihr an die Titten zu grapschen (dabei hatte er es gar nicht getan). Ein großes Geschrei und Gezeter war die Folge. Sie hatte ihm seine Kamera weggenommen und auf den Boden zertrümmert, bevor sie ihm eine reingehauen und ihn dabei mit ihren langen Fingernägeln fies gekratzt hatte. Das waren wirklich hässliche Narben, die sie dem Kerl zugefügt hatte, aber George war ja unser Rechtsanwalt und konnte uns immer erfolgreich verteidigen.
Ich war nun berühmt und ich, genauso wie Penélope glaubte, dass wir uns alles erlauben konnten. Wir fühlten uns unantastbar und bestätigt, weil meine Fans nicht nur meine Romane großartig fanden, sondern auch meine rebellische Person.
Mag sein, dass ich mich verändert hatte aber bei Penélope war es offensichtlicher. Sie wurde zunehmend unausstehlich, besonders wenn unser Kokainbestand verbraucht war. Dann konnte sie nur die zwei magischen Worte wieder aufmuntern. Es waren die ähnliche magischen Worte „Gassi gehen“, die einen Hund auf der Stelle freudig aufspringen ließ. Und ihre magischen Worte lauteten: Einkaufen gehen. Es war wie Zauberei, denn dann hatte ich eine gut gelaunte, freundliche Ehefrau, die mir ständig ein Lächeln und Küsse schenkte.

Ich hatte es irgendwann satt, wenn wir nach L.A. wollten und ich ständig ein Taxi anrufen musste, also gingen wir eines Tages in ein Autohaus. Ein weißer 911er Porsche Carrera, mit verchromten Felgen und Rennreifen, hatte es mir angetan und wollte dieses Prachtstück sofort kaufen, doch Penélope rümpfte die Nase und meinte, dass sie mit diesem mickrigen Vehikel nicht einverstanden wäre.
„Ich will ein größeres Auto, einen Mercedes. In dieser scheiß Karre kriegt man ja Platzangst. Darin wird man ja gar nicht beachtet. Und außerdem, sieh dir den Rücksitz an, da passen, wenn überhaupt, allerhöchsten zwei Einkaufstaschen drauf. “, moserte sie lautstark mitten im Autohaus und jeder blickte uns an.
„Aber Darling, das ist doch ein Sportwagen, ein wahres Geschoss … Ein Porsche. Der ist unheimlich schnell und bringt 160 PS! Davon träumt jeder! Du kennst doch den Song von Janis Joplin, sogar sie schwärmte von einem Porsche“, versuchte ich sie zu überzeugen weil ich diesen verdammt coolen Wagen unbedingt haben wollte, aber wollte sie zugleich auch zufrieden stellen.
„Ne-ne-ne Will, versuch mich nicht zu verarschen. Sie singt hauptsächlich von einem Mercedes Benz!“, stellte sie sogleich klar, während sie sich eine Zigarette anzündete.
Der Verkäufer meldete sich zu Wort und versuchte einfühlsam mir zuzustimmen, schließlich witterte er ein Geschäft und eine gehörige Provision, denn ich machte keinerlei Anschein, lästig zu verhandeln. Mir war es scheißegal, wie viel der Porsche Carrera kostete, ich fragte nicht einmal nach dem Preis und gedachte ihn ohne hin und her zu kaufen. Barscheck, selbstverständlich.
Dieser Sportwagen war ein Porsche Targa, also mit abnehmbarem, schwarzem Verdeck. Mit nur wenigen Handgriffen präsentierte der Verkäufer uns ein Cabriolet und meinte enthusiastisch sowie freundlich zu meiner launischen Ehefrau, dass dann jeder in Los Angeles ihre Schönheit bewundern könnte. Außerdem wäre der Sportwagen für zwei Wochen zugelassen, dies wäre ein Geschenk des Hauses, betonte er.
Penélope blickte ihn blinzelnd an, weil ihr der Zigarettenqualm in den Augen biss und antwortete patzig: „Wenn ich mich mit meinem Mann unterhalte, hast du gefälligst die Schnauze zu halten, Muchacho! Weißt du etwa nicht, wer wir sind?“
Daraufhin blickte der Verkäufer mich entsetzt an. Solch eine Unverschämtheit seitens meiner ehrenwerten Gattin war er offensichtlich von keinem Kunden gewohnt. Insbesondere fühlte er sich beleidigt, weil sie eine Spanierin war. Für mich jedoch war solch eine Reaktion vorhersehbar und völlig normal. Ich sah ihn nur lächelnd an und zuckte mit den Augenbrauen.
„S-selbstverständlich weiß ich wer Sie sind, Mister Carter!“, stammelte er aufgebracht.
Ich zog meine streitfreudige Ehefrau beiseite.
„Hey, Darling. Lass uns einen Kompromiss machen. Ich will den Porsche unbedingt jetzt, okay? Und später dann, wenn ich demnächst meinen Führerschein mache, verspreche ich dir, dass wir uns dann zusätzlich einen Mercedes anschaffen. Und zwar die größte Klasse die es gibt, einverstanden?“
Penélope blies mir den Qualm entgegen, ließ die Zigarette einfach fallen und trat mit ihren 320 Dollar teuren Stöckelschuhen drauf. Dann lächelte sie.
„Okay, meinetwegen. Ich bin einverstanden.“

Wir düsten mit durchdrehenden Reifen durch die Straßen von Los Angeles. Penélope jubelte, mit geöffnetem Verdeck machte es ihr sichtlich Spaß durch die Straßen zu brausen. Ich schob eine Musikkassette von den Beatles in das Autoradio rein, drehte voll auf und mein zurzeit Lieblingssong „Come Together“ dröhnte im wahnsinnigen Stereosound lautstark aus den Lautsprecherboxen. Die Leute sahen uns hinterher, vielleicht wegen dem geilen Porsche oder der lauten Musik, aber wahrscheinlicher weil Penélope ihre wundervollen Beine in die Luft rekelte und dabei verführerisch lächelte. Sie war so sexy – ihre Art und nicht nur ihr Aussehen machte dies aus – dass mich oftmals das Verlangen packte, einfach in der Öffentlichkeit, wie beispielsweise in diesem Moment, ihre Kleider vom Leib zu reißen und sie ungehemmt zu vögeln. Ja, mein Mädchen war eine Granate, die jede vollbusige blonde Sexbombe in den Schatten stellte. Für mich jedenfalls.
Doch plötzlich blickte sie entsetzt hinter ihre Schulter und schrie: „Scheiße, Will! Scheiße, die Bullen! Los, gib Gas, wir müssen abhauen!“
Ich richtete meine Sonnenbrille, drehte Come Together leiser und blickte in den Rückspiegel. Tatsächlich, ein Polizeiwagen fuhr hinter uns her. Also verlangsamte ich das Tempo und fuhr anständig.
Penélope jedoch war nicht mehr zu beruhigen. Sie schien völlig paranoid geworden zu sein, rempelte mich dauernd an, blickte ständig panisch nach Hinten und forderte mich auf, Vollgas zu geben und abzuhauen. Ich hätte schließlich keinen Führerschein, meinte sie. Die Situation drohte zu eskalieren, sie steckte mich mit ihrer Panik beinahe an.
„Jetzt beruhige dich doch mal, Liebling. Was ist denn nur los mit dir? Bleib doch mal cool! Der will doch gar nicht von uns“, versuchte ich sie zu beruhigen.

Sie zündete sich eine Zigarette an und inhalierte hektisch. Immer wieder blickte sie mich gefährlich an, als wenn sie mich töten wollte. Diesen Blick an ihr kannte ich zur Genüge. Irgendetwas passte ihr scheinbar wieder nicht.
„Du spinnst wohl! Brüll verdammt noch mal nicht so rum!“, schnauzte ich sie an, während ich das Polizeiauto hinter uns im Rückspiegel beobachtete. Es verfolgte uns sogar als ich an der nächsten Kreuzung abbog.
„Überleg doch Mal. Wenn ich jetzt Vollgas gebe, dann haben wir sogleich die verfluchte Kavallerie samt Helikopter am Hals.“
„JA!“, brüllte sie mich an. „Aber wenn der Wichser hinter uns dich anhält, dann sind wir geliefert. Ich … Ich habe das Koks bei mir“, beichtete sie mir kleinlaut.
„Du hast was?! Das ganze fünf Gramm etwa? Bist du denn total bekloppt, du dumme Pute?“, schnauzte ich sie wütend an. „Weil ich keinen Führerschein besitze, blech ich allerhöchstens ein Bußgeld, aber wegen dem verdammten Kokain wandern wir für eine lange Zeit in den Knast! Wieso hast du das scheiß Zeug schon wieder dabei? Kannst du denn nicht einmal einen Tag ohne dem sein?“, motzte ich.
Sie lachte kurz höhnisch auf, blickte mich aber wieder sofort giftig an.
„Das muss du grad sagen. Grad du, du drogenabhängiger Alkoholiker!“, fauchte sie.
„Ja – Ja – Ja, wenn du nicht mehr weiter weißt, kommst du mir damit. Erzähl nicht immer so einen Scheiß!“, zischte ich sie an.
„Bä-bä-bä-bä-bä, leck mich doch am Arsch!“, konterte sie trotzig. „Du fährst zu schnell und gibst mir die Schuld dafür, oder was? Hä?“, sagte sie zornig mit ihrem spanischen Akzent. „Ich schwöre dir, wenn der uns anhält und mich durchsucht, ich deinetwegen in den Knast komm, dann-dann lass ich mich von dir wieder scheiden, du Idiot!“
Diese Drohung hatte sie seit unserer Heirat ständig ausgesprochen und hatte bei mir mittlerweile an Wirkung verloren.
„Immer wieder dieselbe Leier“, antwortete ich genervt, bog an der nächsten Straßenkreuzung wiedermal ab und beobachtete im Spiegel, wie das Polizeiauto uns leider nachfolgte. Penélope drehte sich erneut um und sagte: „Will, der wird uns festnehmen. Du hast doch gesagt, der Porsche ist schnell. Also, lass uns jetzt endlich abhauen!“, schrie sie aggressiv.
Ich packte an ihrer Schulter und drückte sie in den Schalensitz zurück.
„Bleib jetzt verdammt nochmal locker und glotz nicht dauernd nach hinten! Das ist zu auffällig!“, schnauzte ich. Im Rückspiegel sah ich, wie der Polizist sein Funkgerät am Mund hielt.
Nun wurde auch mir mulmig zumute, denn es gab zwei Dinge in Amerika wobei man sich als Prominenter niemals erwischen lassen oder es öffentlich zugeben sollte, ansonsten wäre die Karriere im Eimer. Erstens: Drogen darfst du zwar ruhig nehmen, das könnte sogar ein positiver Skandal sein, jedoch durfte man sich nie von den Cops dabei in flagranti erwischen lassen, dass man Drogen tatsächlich einstecken hatte. Denn das wäre ein negativer Skandal, weil man dann als Drogendealer hingestellt werden würde. Und zweitens: Orte dich niemals, falls es so ist, dass du schwul bist. Denn dann wäre die Karriere ebenfalls dahin. Der aktuelle Hollywoodsuperstar, der Frauenliebling schlechthin, Rock Hudson, war das beste Beispiel dafür. Hollywood wusste es und unterstützte ihn mit einer Heirat dabei, seine Homosexualität zu vertuschen. Wir Prominente wussten alle Bescheid, aber doch der Rest der Welt nicht, die ihn auf der Kinoleinwand anhimmelten und verehrten, und das musste auch so bleiben, damit der Publikumsliebling sowie die Geldmaschine Rock Hudson weiter funktionieren konnte.
„Wegen dir, nur weil du ständig zur jeder Tageszeit unbedingt koksen musst, verlieren wir noch das, was ich aufgebaut habe. Liebling, das muss jetzt endlich mal aufhören!“
„Ach, halt doch die Klappe“, erwiderte sie trotzig und zog an ihrer Kippe.
Wieder schaute ich in den Rückspiegel. Der Polizist fuhr mit einer gewissen Distanz hinter uns her und ich war mir sicher, dass dieser sogleich abbiegen würde.
„Außerdem will er ja gar nichts von uns. Du kannst also beruhigt sein.“
Plötzlich ertönte die Polizeisirene kurz zweimal hintereinander, und die blauen und roten Rundumleuchten blinkten. Als ich wieder in den Rückspiegel blickte, sah ich wie die Lichthupe des Polizeiautos energisch aufleuchtete. Ich seufzte und verzog die Mundwinkel, während ich meine Sonnenbrille richtete.
„So ein Mist. Jetzt will der was von uns“, sagte ich zerknirscht.
Penélope rastete wieder kurz aus und schimpfte mich einen Vollidioten, weil ich nicht abgehauen war.
„Sei ruhig und halt endlich das Maul, du dumme Ziege! Ich regle das schon“, meinte ich zuversichtlich. „Ich werde das schon regeln … Irgendwie.“
„Du regelst das? Irgendwie? Oh ja, du bist ja auch der berühmte Schriftsteller, die ganz große Nummer im Land aber ohne Führerschein“, sagte sie zynisch. „In den Knast werden wir deinetwegen noch wandern, du blödes Arschloch!“

Ich hielt am Straßenrand an, tätschelte auf das Lenkrad und lächelte verlegen den Passanten zu, die vorbei liefen und uns neugierig anstarrten. Im Rückspiegel sah ich, wie der Cop mit Sonnenbrille auf uns gemächlich zuging. Kaugummi kauend stellte er sich neben meinen Porsche und schaute auf uns herab. Penélope und ich blickten ihn gekünstelt lächelnd an und mimten die Unschuldigen.
Das musste man Penélope lassen. Wenn es derart brenzlig wurde und sie wie eine wild gewordene Furie ausgerastet war, konnte sie dennoch auf der Stelle geschickt das unschuldige, liebliche Mädchen schauspielern, die jeden Mann sogleich entzückte.
„Tag Officer, bin ich etwa zu schnell gefahren?“, fragte ich scheinheilig. Der Polizist nickte.
„Ja Mister, etwas. Ihren Führerschein und die Zulassung, bitte“, forderte er mich monoton auf.
Daraufhin zeigte ich ihm den Kaufvertrag und erklärte ihm, dass ich meinen Führerschein doch glatt Zuhause vergessen hätte. Scheinbar hörte er mir gar nicht zu denn er war in dem Kaufvertrag regelrecht vertieft. Ohne seine dunkle Pilotenbrille abzusetzen, schaute er mich an und sagte: „Einen Moment.“ Dann ging er zurück zu seinem Wagen.
„Siehst du, jetzt forscht er per Funk nach und wird feststellen, dass du gar keinen Führerschein hast. Und dann wird er uns durchsuchen, und auch mich. Was er dann finden wird, weißt du Arsch ja! Das alles ist nur deine Schuld! Ich schwör dir, Will, wenn der mich durchsucht und wir verhaftet werden, reich-ich-die-Scheidung-ein!“, fauchte mich Penélope mit gekniffenen Augen an. Dann zündete sie sich eine erneute Zigarette an.
Aber der Rumäne hatte mir damals versichert, dass mein Schutzengel mich immer behüten würde. Mir würde niemals ein Unheil geschehen, versicherte er mir damals und weil ich die Schreibfeder stets bei mir trug, glaubte ich auch fest daran. Also blieb ich gelassen.
„Jetzt bleib doch mal cool, Darling. Glaube mir, ich werde das schon regeln.“
„Ach, halt doch einfach die Klappe“, sagte sie resignierend, während sie hektisch paffte.

Penélope lächelte wieder hinreißend, als der Polizist mit einem Notizblock und einem Buch in seiner Hand haltend erschien. Der Polizist schmunzelte.
„Sie sind also Mister William R. Carter? Etwa der Schriftsteller?“, fragte er erwartungsvoll.
Ich nickte. „Ja, Sir, so ist es.“
Er überreichte mir das Buch (es war mein aktueller Roman Tutanchamun – Der Mörder aus dem Jenseits) und bat mich dieses zu signieren.
„Ich habe bis jetzt alle sechs Bücher von Ihnen gelesen und bin ein großer Fan von Ihnen, Mister Carter.“
Er überreichte mir sein Notizblock und bat mich überdies, fünfundfünfzig Blätter zu unterschreiben, weil er soeben sein Police Department informiert hatte, dass er den Schriftsteller William Carter angehalten hätte und daraufhin zahlreiche Kollegen und Kolleginnen ebenfalls um ein Autogramm gebettelt hatten.
Penélope blickte erst verdattert, schniefte dann auffällig und kringelte sich schließlich vor Lachen, wobei ich ernsthaft glaubte, dass sie sogleich diese heikle Situation letztendlich, weil sie vom Koks wiedermal zu gedröhnt war, vermasseln könnte. Aber der Polizist war dermaßen beeindruckt, weil er mich persönlich kennen gelernt hatte, dass er meine reizende, amüsierte Ehegattin gar nicht wirklich wahrgenommen hatte.

Ein kleines silbernes Etui hatte sie vorab mit zubereiteten Kokain gefüllt, daraus sie sich erstmal eine Line gönnte, als der Polizist verschwunden war. Dann sah sie mich mit ihren dunklen wundervollen, jedoch mit glasigen Augen an und erklärte mir lieblich, was ich für ein toller Kerl ich wäre und wie sehr sie mich lieben würde. Sie schmuste sich an mich und säuselte mir liebevolle Worte ins Ohr. Sie sprach mir obszöne Worte ins Ohr, die mir gefielen.
Wenn sie so war, dann schmolz ich dahin. Ich fuhr los und sah sie immer wieder an. Der Fahrtwind wehte durch ihr langes, glattes braunes Haar. Ihr Gesicht war so wunderschön, so makellos. Und sie war ruhig und lächelte nur. So liebte ich mein Mädchen.
„Du hast uns aus dem Schlamassel geschickt rausgeboxt, Mister Carter … Du große Nummer“, hauchte sie verführerisch, wobei sie mich unwiderstehlich ansah und verdammt süß lächelte. Ja, so wundervoll sie auch war, genauso konnte sie aber auch ein unausstehliches Biest sein, sodass man sie am liebsten eigenhändig erwürgen wollte. Meine Frau war nun mal so und ich liebte sie eben, wie sie war.
Sie blickte mich verführerisch an und meinte, dass ich eine Belohnung verdient hätte. Sie knöpfte während der Autofahrt meine Hose auf und als ich ihre warmen, feuchten Lippen spürte dachte ich: Was soll`s? Genieße es, Carter. Dein Schutzengel wird schon während der Fahrt auf dich aufpassen.

William Carters Erfolg war nicht zu stoppen. Wo er auch auftauchte, wurde er von kreischenden Fans sowie im Blitzlichtgewitter der Fotografen umzingelt, die um ein Autogramm oder Interview bettelten. Selbst Penélope profitierte vom Erfolg ihres Ehemanns und erreichte, dass sie jetzt ohne dubiose Gegenleistungen Filmrollen angeboten bekam. Ihr Traum schien sich ebenfalls zu erfüllen.
Es waren jedoch zuerst nur kleine, unbedeutende Arrangements gewesen. Aufgrund ihres ausgeprägten spanischen Akzents und weil sie eine Latina war, wurde sie häufig als Indianerin oder als mexikanische Hure in Westernfilme eingesetzt. Sie hatte Talent und konnte ihr Temperament sowie ihr leidenschaftliches Wesen vor der Kamera wirkungsvoll und authentisch darstellen. Es schien so, dass auch ihr eine großartige Erfolgskarriere bevorstand. Aber eine Zusammenarbeit mit den Regisseuren scheiterte jedes Mal daran, weil sie zunehmend arrogant auftrat und rasch aufbrausend war. Ihr Mann war schließlich ein berühmter Schriftsteller und Penélope Carter verhielt sich am Filmset, als wäre sie ein Hollywoodstar wie Doris Day.
Eines Tages hatte sie drei Filmkameras mit einem Spaten zertrümmert, nur weil der Regisseur sie zum zwanzigsten Mal gebeten hatte, die besagte Szene erneut zu schauspielern. Das war dann das Ende ihrer vielversprechenden Karriere und ihres Traumes gewesen.
Als William sie eines Tages mit seinem noblen Mercedes vor dem Twentieth Century Fox Filmstudio abholte, stieg Penélope wutschäumend und immer noch im Indianerkostüm bekleidet ein. Die Indianerfeder, die in ihrem Stirnband steckte, war umgeknickt. Sie sah zwar aufgrund dessen etwas lustig aus, aber William war bei ihrem Anblick wahrlich nicht zum Lachen zumute, weil er ein Donnerwetter ahnte.
„Los, mach schon. Gib mir eine Line. Ich muss jetzt erstmal einen ziehen!“, sagte sie im Befehlston.
„Darling, jetzt beruhige dich. Was war schon wieder los?“, sprach William beruhigend auf sie ein.
„Ach …“, erwiderte sie abfällig. „Die scheiß Hollywoodidioten haben doch alle keine Ahnung!“, fauchte sie mit ihrem spanischen Akzent. „Die können mich doch alle mal am Arsch lecken! Na los, mach schon!“, motzte sie ihren Ehemann mit einem hasserfüllten Blick an.
William Carter schwieg und blickte sie nachdenklich an.
„Was ist? Was glotzt du mich so dämlich an? Hack gefälligst was auf! Ich will einen Rotzen!“
William Carter seufzte, öffnete das Handschuhfach und bereitete drei Portionen Kokain zurecht. Zwei für sie, und eine White Line für sich selbst.
 
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