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Andacht Nr. 7 - Das vierte Gebot

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Ihr Lieben



Viertes Gebot: Du sollst den Sabbat heiligen


Ausgeschrieben liest sich das vierte Gebot wie folgt:

Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligst. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten ist der Tag des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt. Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn.

Ich glaube, Gott ist Arbeitgeber und Gewerkschaftler in einem. Ja wirklich! Wenn man nur die Kurzformel dieses Gebotes überfliegt, kann man schwerlich den eigentlichen Tiefgang erkennen. Gott fordert einen Ruhetag für Alle und Alles, Jede/r und jedes soll diesen einen Tag haben um zur Ruhe zu kommen, sich zu erholen, den Kreislauf des –im –Schweisse-deines-Angesichts-Ernähren einmal zu unterbrechen, aufhören, dem Gelderwerb nachzujagen durch den man sich und seinem Wert in der Welt misst.

Übrigens:
Sogar die Erde soll ein Ruhejahr haben.

Wir lesen im 2. Buch Mose – Exodus 23, 10-11

10 Sechs Jahre kannst du dein Land besäen und seine Früchte einsammeln;
11 aber im siebten Jahr sollst du es ruhen und brach liegen lassen und nicht bestellen. Die Armen in deinem Volk sollen davon essen, den Rest mögen die Tiere des Feldes fressen. Das Gleiche sollst du mit deinem Weinberg und deinen Ölbäumen tun.

Wie ernst es Gott mit diesem 4. Gebot war/ist, lesen wir bei 2. Mose 31, 14

14 Darum haltet den Sabbat, denn er soll euch heilig sein. Wer ihn entheiligt, der soll des Todes sterben. Denn wer eine Arbeit am Sabbat tut, der soll ausgerottet werden aus seinem Volk.
15 Sechs Tage soll man arbeiten, aber am siebenten Tag ist Sabbat, ein heiliger Ruhetag für den HERRN. Wer eine Arbeit tut am Sabbattag, soll des Todes sterben.
(Quelle-Bibelserver)

Die Körper (und auch der Geist) von Mensch und Tier und auch die Erde brauchen regelmässig Zeiten der Regeneration. Der Schöpfer weiß das am besten.

Es gilt heutzutage, gerade auch im Westen als Selbstverständlichkeit, immer und überall alles zu geben, auch noch das Letzte aus sich und dem Gegenüber heraus zu holen. Die Ausbeutung (in) der Landwirtschaft ist allseits bekannt, die traurigen Konsequenzen ebenfalls.
„Ohne Fleiss kein Preis“, heißt es so schön oder „wer rastet der rostet.“
Die Werbung und das allgemeine Bewusstsein der Gesellschaft „gebieten“ auch am freien Tag „Action“, keinesfalls Müssiggang. Da joggen, strampeln, jagen wir dann mit Messbändern am Arm durch Städte und über´s Land um unsere sportlichen „Leistungen“ zu „optimieren“, schwitzen in Fitnessstudios, erlernen Yogatechniken- Qi –gong und andere Entspannungsübungen, verbringen Zeit im anstrengenden Lotussitz und bleiben dennoch gestresst. Einfach nur still sitzen und die Hände in den Schoss legen scheint für unsere Erlebnis – und Erfahrungshungrige Gesellschaft nicht anspruchsvoll genug zu sein.
„Lernen von der Wiege bis zur Bahre“ ist ein Begriff der mir Angst macht.
„Humankapital“ wurde zu Recht zum Unwort gekürt.


Gott hat uns mit diesem Gebot nichts, rein gar nichts zusätzliches auferlegt. Wir Menschen sind sehr erfahren und geübt, einfachste Dinge zu komplizieren. So entstanden und entstehen dann auch die Ansichten und Verordnungen w i e man den Sabbat bzw Sonntag gestalten sollte. Alles schön und gut, aber bedenkt bitte, dass diese Verordnungen durch Menschen (hinzu) kamen/kommen.

Und manchmal sind eben gerade auch die einfachsten Dinge –vor allem in der heutigen Zeit – fürchterlich schwer und kaum „auszuhalten.“
Glaubt ihr nicht? Macht mal die Probe auf´s Exempel!

Versucht einmal (und ich garantiere euch, ihr werdet sehr bald unruhig werden und euch unwohl fühlen) wirklich NICHTS zu tun. Setzt oder legt euch hin, legt die Hände in den Schoss oder daneben, nehmt KEINE BESTIMMTE Haltung ein, macht KEINE ATEMÜBUNGEN und konfrontiert euch mit dem puren SEIN. Ihr werdet erkennen, dass unser Geist gar nicht mehr gewohnt ist, einfach nur im SEIN zu schwingen sondern sich bald Angst, schlechtes Gewissen –u. a wegen „Zeitverschwendung“, Unruhe, Furcht vor dem Vergehen in der Unendlichkeit einstellt. Gerade auch das Spüren dieser Unendlichkeit und das Spüren unserer Winzigkeit im SEIN der Unendlichkeit ist GEWALTIG.

Ich liebe es, Kühen auf der Weide zuzuschauen wenn sie daliegen und buchstäblich NICHTS tun oder Katzen, die das „EINFACH SEIN bis zur Perfektion zu beherrschen scheinen.

Gerade mit diesem Gebot bekommen wir die Möglichkeit – vorausgesetzt wir wenden es wirklich an – die schiere Unendlichkeit zu erleben, uns dem ICH BIN, DER ICH BIN zu nähern wie Elia, an dem der HERR am Horeb vorüber ging:



1.Koenige 19:11
Er sprach: Gehe heraus und tritt auf den Berg vor den HERRN! Und siehe, der HERR ging vorüber und ein großer, starker Wind, der die Berge zerriß und die Felsen zerbrach, vor dem HERRN her; der HERR war aber nicht im Winde. Nach dem Winde aber kam ein Erdbeben; aber der HERR war nicht im Erdbeben und nach dem Erdbeben kam ein Feuer, aber der Herr war nicht im Feuer und nach dem Feuer kam ein stilles,leises Sausen.

Der „Sturm“ tobt um und in uns und gerade in der Stille werden wir dessen gewahr.
Das „Erdbeben“ in uns bringt unser Inneres zum Beben, zum Zittern. Alles scheint zu schwanken.
Das „Feuer“ kann sehr, sehr heiss sein, die Flammen über, unter und um uns herum lodern und der Rauch uns das Gefühl geben, wir erstickten gleich
Und danach kommt das stille, leise „Sausen“ wenn wir für Augenblicke eins mit dem SEIN werden und die schiere Gegenwart und Unendlichkeit unseres Schöpfers fühlen.

Ich wünsche euch solche Erlebnisse, mindestens an jedem Sabbat(Samstag) oder an jedem Sonntag.

Und seinen Segen und Schutz für die kommende Woche!
 
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