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4 Seiten

Andacht Nr. 16 über Idole

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
(Text darf gerne vervielfältigt und genutzt werden -
bitte nicht ändern)

Ihr Lieben



In den Nachrichten wurde ein Bombenanschlag in Manchester/England gemeldet. Schnell gingen die Bilder um die Welt. Als Einzelheiten über dieses fürchterliche Ereignis bekannt wurden, blieben bei mir Gedanken hängen, die mich so beschäftigten, dass ich heute darüber schreiben muß.
Das jüngste Opfer war acht Jahre alt. Ich bekomme die Frage nicht aus meinem Kopf – was in aller Welt hat ein achtjähriges Mädchen bei einem Popkonzert verloren? Die Mutter begleitete ihre achtjährige Tochter damit dieses KIND dort sein „Idol“ sehen und bewundern konnte.
Ein andereres Mädchen hatte das „Idol“ zwei Jahre vorher gesehen und es geschafft ein Selfie mit ihm aufzunehmen. Sie war erneut zu einem Konzert in die Manchester Arena gegangen um an diesem Abend wieder ihrem „Idol“ zuzuwinken und zu huldigen. Der Preis den sie und andere für das Sehen und Bewundern ihres „Idoles“ bezahlten, war nicht nur die Eintrittskarte, nein, er war das teuerste, was ein Mensch auf dieser Erde besitzt, das Leben, genommen von einem Menschen dessen Herz und Geist mit Hass, Verachtung, Neid und Zorn ausgefüllt war. Bei einem Interview in Lybien wohin die Familie dieses jungen Menschen gezogen war, log der Vater offen in die Kamera, meinte, sein Sohn hätte so etwas nicht getan. Es stellte sich sehr schnell heraus, dass die Familie und das Umfeld selbst äußerst radikal gesinnt ist. Das Sprichwort: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, spricht hier wohl grausamste Wahrheit. Es obliegt Gott über diese Seele zu richten; ich möchte jedenfalls nicht seine Lebensrückschau erfahren und erdulden müssen, wenn er erkennt, was er anderen, ihm völlig fremden, unbeteiligten Menschenseelen angetan hat, die nichts für seinen Frust, seinen Hass, seine Verachtung konnten.

Bis zu diesem Abend kannte ich die junge Künstlerin nicht, hatte noch nie von ihr gehört. Ich mußte erstmal das Internet bemühen um einige Fakten über diese junge Frau zu bekommen. In der Tat, sie besitzt einen beeindruckenden Lebenslauf und hat viel, sehr viel in ihrem jungen Leben erreicht. Vor allem in finanzieller Hinsicht. Sie hat ein äußerlich höchst attraktives Aussehen, welches sie auch bewusst und professionell allen Kameras und Smartphones stolz präsentiert, die sich auf sie richten. Im Showbiz herrschte schon immer die Devise: „Mehr ist mehr“ und „lieber schlechte Presse als gar keine Presse.“ Mauerblümchen und Schüchterne sind da völlig fehl am Platz. Ich habe über einen längeren Zeitraum meines Lebens im Musikverkauf gearbeitet und war alleine schon aus beruflicher Sicht mit den diesbezüglichen Medien vertraut und verfolgte auch interessiert, wie „Stars“ aufgebaut werden. Das Äußerliche spielte dabei schon immer eine, wenn nicht die wichtigste Rolle. Make-Up Botox und Schönheitsoperationen sind heute Standard im Geschäft auch wenn die Branche nicht immer gerne und offen darüber spricht.
Die Technik in den Studios und mittlerweile auch bei „Live Performances“ kann viel, sehr viel künstliches „Talent“ zum „natürlichen“ Talent dazumischen ... Das also sind unsere heutigen „Idole.“ Was verkörpern sie, welche Werte, welche Ziele vertreten sie? Ein achtjähriges Mädchen vergöttert, verehrt und bewundert heutzutage eine junge Frau, die sich in erotischer Pose künstlich provozierend präsentiert mit einem Körper, der in Wahrheit nur kurze Zeit ihres Lebens so aussieht. Aber das weiß das achtjährige Kind in der Regel noch nicht. Es sieht in Bildern was es sieht und nimmt sie für ernst, sie erscheinen „real,“ auch die Stimme beim Singen, wenn sich die Lippen bewegen, der perfekte Klang, die aufreizenden Bewegungen. all das erscheint ihm „real“ und vor allem „richtig.“ Es meint, dieser Mensch in den Bildern, im Fernsehen, auf Youtube und auf der Bühne sei etwas besonderes, bedeute etwas besonderes, täte etwas besonderes weil ihm andere Menschen zujubeln. Es weiß, dass die eigene Mami im Supermarkt arbeitet oder irgendwo putzen geht und falls noch ein Vater im Hause lebt oder generell im Leben dieses Kindes überhaupt eine Rolle spielt, jobbt der vielleicht auf ´m Bau, malocht im Schlachthof oder einer Fabrik, geht in ein Büro oder arbeitet bei der Müllabfuhr. Mami und Papi sind abends in der Regel hundemüde, sind manchmal genervt und unterscheiden sich auch gerade im Aussehen Lichtjahre von der Lichtgestalt die dem Kind in den Medien präsentiert wird. Die Medien und die Lichtgestalt zeigen dem Kind, wie man als „besonderer“ Mensch lebt: Mit Privatflugzeug, in einem riesigen Haus, vornehmlich in bestimmten Gegenden von Amerika. Mit acht Jahren kennt dieses Kind noch nicht die volle Wahrheit über dieses Land in dem manche „nicht besondere Menschen“ unter Brücken, in Autowracks oder leerstehenden, aufgegebenen Häusern hausen.
Kinder haben einen Nachahmungstrieb. Früher haben wir mit Puppen und Teddybären gespielt, sie in Puppenwagen gesteckt, sie gefüttert. Wir spielten mit Puppenküchen, Einkaufsläden in denen wir Verkäufer waren, bauten mit Fisher Price Baukräne etc. Apropos Puppen, das Schönheitsideal unserer Tage wurde von der Barbie Puppe eingeführt. Die grauenhaften Auswirkungen dieses von der Bevölkerung unbegreiflicherweise akzeptierten Ideals waren und sind u. a Magersucht bis zum Tod. Schönheitsoperationen die viele, viele Frauen und auch immer mehr Männer (wegen ihres Freundes Ken) verunstalten. Es gibt Frauen, die sich derart mit „Barbie“ identifizierten, dass sie sich mit unzähligen Operationen in ihr fleischgewordenes Ebenbild verwandelten. Was sie nicht bedenken ist, „Barbies“ Aussehen wird nicht von der Natur bestimmt. Der Körper des Menschen verändert sich mit den Jahren und irgendwann hilft auch keine noch so kunstvoll durchgeführte Operation. Ein künstlich geformtes Gesicht welches das Aussehen eines 20 oder 30 jährigen Menschen zeigen soll, verbunden mit einem 70 oder 80 jährigen Körper wird zur Fratze, zur eigenen, bitteren Karikatur. Während diesen Menschen in ihren „besseren“ Zeiten andere Leute hinterher liefen, wechseln diese heute eher die Straßenseite bei dem Anblick dieser Geschöpfe. Nicht wenige zerstören sich selbst mit Alkohol und Drogen, werden zu einsamen Menschen und enden im Selbstmord.
Wir veehrten in unserer Jugend Leute wie Jimi Hendrix, Janis Joplin, Jim Morrison, Marilyn Monroe, Kurt Cobain, Phil Lynnot. Letzes „Idol“ an das ich mich erinnere, war Amy Winehouse, die noch frech und provozierend einen Song verfasste (oder schreiben ließ) in dem sie sich über den ernst gemeinten Vorschlag lustig machte, in eine Entziehungskur zu gehen. (Rehab- auf dem Album Back to Black) Wir verneigten uns vor ihnen, setzten sie auf Throne, hievten sie in den Götterhimmel; sie waren unsere Idole, Vorbilder. Ihnen folgten wir nach, wollten so sein wie sie, wir dachten sie wären „cool“ und so mancher von uns kopierte sie, identifizierte sich mit ihnen. Wie diese „Vorbilder“ endeten, wissen wir. Die Medien tun alles um die simple, traurige Wahrheit schönzuschreiben. Ihr Tod wird noch heute vergeistigt und mystifiziert.
Zurück zu dem achtjährigen Mädchen das auf so fürchterliche Weise in Manchester ums Leben kam. Bereits in dieses junge Gehirn wurde der Same gepflanzt zur Bewunderung eines von den Medien erzeugten „besonderen Menschen.“ Es brachte ihm letztendlich den TOD. Es brachte der Mutter den Verlust ihres KINDES, es nahm Kindern die Eltern, Eltern die Kinder. Beim Anblick meiner noch lebenden ehmaligen „Idole“ stockt mir heute der Atem. Ich erkenne, dass sie alt werden, ihre Schönheit verging, ihre Fähigkeit zu singen abnimmt und wenn sie sich auf der Bühne in Kostümen präsentieren, die sie in früheren Zeiten trugen, wird ´s zumeist fürchterlich peinlich. Ich erkenne, es sind Menschen wie ICH. Ich bin froh und danke Gott dafür, diese Zeiten überlebt und überstanden zu haben. Manche Fans taten das nicht. Bei der Trennung der Teenieband „Take That“ begingen einige Fans Selbstmord.
Ihr Lieben, achtet darauf w e n ihr euch als IDOL sucht. Fragt euch ob es notwendig ist, ob es sein muß, einen anderen Menschen auf das Podest mit dem Namen IDOL zu stellen. Schaut genau hin. Vor allem, lehrt eure Kinder genau hinzuschauen.
Ich wünsche euch Allen Gottes Schutz und Segen für die kommende Woche.
 
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Kommentare  

Ein Pfarrer, der in seiner Predigt dazu aufruft, aufzupassen, wen man vergöttert und ja nicht auf jeden Messias reinzufallen, der einem präsentiert wird... Wäre es nicht deine 16. hier gepostete, würde ich es für gut gemachte Satire halten - so jedoch... na ja.

Jingizu (28.05.2017)

Idole gab es schon seitdem es die Menschheit gibt und sind meiner Meinung nach auch sehr wichtig. Selbst in unserem biblischen Zeitalter gab es schon Idole. Das waren damals schon mitunter Götter, Pharaonen, Abraham, Moses, Jesus, Könige, auch alle Freiheitskämpfer und noch viele weitere Helden gewesen. Selbstverständlich gab und gibt es auch Idole, die man nicht anhimmeln und nacheifern sollte. Im Musikbereich, Film, Literatur, Sport etc. gibt es und wird es immer geben, Idole.
Der Terrorismus hat auch seine Idole. Das muss letztendlich der eigene Menschenverstand entscheiden. Aber man kann trotz alledem keinen heutigen Star verurteilen, wenn selbst kleine Kinder sie vergöttern. Da sind mächtige Leute am Werk die entscheiden, wer berühmt wird und wer nicht. Wer ein Idol wird und wer nicht. Es spielt dabei offensichtlich keine Rolle, ob wirkliches Talent dahinter steckt, Hauptsache man kann absahnen. Nur das zählt heute noch, aber dies zählte sicherlich schon hauptgründlich in der Steinzeit. Und Kinder sowie Jugendliche sind am leichtesten zu manipulieren.
Der Terrorismus will auch dies beharrlich versuchen zu vernichten – die Habgier, die aber leider auch zu unserem demokratischen Leben dazugehört. Wahrscheinlich hatte der 11. September die Bastarde dazu inspiriert, das Feuer des Hasses bis in die Ewigkeit zu schüren. Bei uns in Deutschland waren in den 70ern auch Terroristen aktiv, letztendlich wurde dieser besiegt. Aber der heutige Terror hat eine ganz andere Dimension erlangt. Man kann eigentlich nur hoffen, dass auch dieser Albtraum irgendwann endet.
Übrigens, ich finde deine Texte sehr gut geschrieben und immer interessant und geistreich. Du hast ein sehr originelles Konzept in diesem Forum erstellt, über Bibelzitate und fügst deine Meinung bei, dies sehr lehrreich ist. Daumen hoch von mir.

LGF


Francis Dille (27.05.2017)

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