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4 Seiten

Andacht Was willst DU von Gott?

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
(Text darf gerne vervielfältigt und genutzt werden -
Bitte nicht abändern)

Was willst DU von Gott?



Ihr Lieben

Heute erzähle ich euch wieder etwas aus meinem Leben und lade euch ein, über EURE Motivation nachzudenken mit Gott, dem Schöpfer allen Daseins, eine Beziehung zu haben. Jede/r hat da so seine Gründe ... vielleicht haben wir ja diesselben, wer weiß, muß aber nicht sein ...

Vor einigen Tagen las ich auf einem Blatt im Neukirchner Kalender die Worte

Johannes 14
1Und er sprach zu seinen Jüngern: Euer Herz erschrecke nicht! Glaubet an Gott und glaubet an mich! 2In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, so wollte ich zu euch sagen: Ich gehe hin euch die Stätte zu bereiten. 3Und wenn ich hingehe euch die Stätte zu bereiten, so will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, auf daß ihr seid, wo ich bin.…

Abends saß ich auf dem Bett und spontan fiel mir die Aussage ein: „Ich gehe hin euch die Stätte zu bereiten.“
In meiner Vorstellung fing ich eine Art Smalltalk an:
Fragestellung: Wie stellst du dir deine Wohnung „dort“ vor? In welcher Umgebung soll sie sein, was ist dir wichtig, was soll sie unbedingt haben?
Mir fielen meine zwei Stubentiger ein, die längst „drüben wohnen“ und die ich immer noch schmerzlich vermisse, wie natürlich auch gewisse Familienmitglieder. Also antwortete ich: Sie bräuchte unbedingt eine grosse Katzenklappe, durch die auch alle ihre „Kumpels“ kämen, denn, so stelle ich mir mein Himmelreich vor, die Wohnung wird sich in einer Gegend befinden in der es weder bösartige Menschen, noch Tiere gibt, auch keine Autos oder anderes was die Gesundheit meiner Fellträger und deren Spielkameraden gefährdet. Ein offener Garten drumrum wär nicht schlecht – auch wenn ich nun wirklich keinen grünen Daumen habe. Die Häuser und Wohnungen von Oma, Opa, Mutter und anderen Verwandten wären direkt nebenan und die Türen stünden immer offen, Tag und Nacht. Ich könnte noch stundenlang so weiter machen und aufzählen ....
Darauf antwortete Jesus oder Yeshua, der plötzlich spontan die Rolle des Fragestellers übernahm: „Kein Problem, alles notiert, wird ausgeführt - und was möchtest du noch von mir?“
Ich:
„Um Himmels willen, also wenn du mir das erfüllst, dann kann ich ja nun wirklich nicht mehr verlangen, es fällt mir jetzt so auf die Schnelle auch nichts ein.“


Jesus/Yeshua:
Hmm, meinst du nicht das wird auf Dauer etwas langweilig? Wir reden hier von der Ewigkeit und dort herrschen andere Zeitbegriffe als im irdischen Bereich.
Komm schon, ich weiß dass noch mehr Wünsche in dir sind. Raus damit!“

Der Gesprächspartner tritt in den Hintergrund und schweigt.
Ich sprüre nach und finde etwas. Ja, da ist eine „Sehnsucht“, die aber auf den ersten Blick nebulös, unerkennbar und damit auch unbeschreibbar ist. Was ist das?
Nach intensivem Grübeln finde ich heraus, dass diese „Sehnsucht“ nicht auf irdischer Ebene zu stillen ist, es ist ein gefühlter Mangel, etwas was irgendwie weh tut und überall daran erinnert, auch in der schönsten irdischen Vorstellung, dass „es“ nicht da ist, dass „es“ fehlt.
Dann bildet sich die Satzaussage vor mir:
(Joh. 14/6) Niemand kommt zum Vater denn durch mich!
Und die Fragestellung wiederholt sich: Was willst du von MIR?
Die Aussage von Joh. 14.6 bedeutet letzten Endes, dass man „zum Vater“ wolle, also zu Gott.
Und so langsam kam etwas ins Rollen:
Will ich etwa zu Gott? Warum will ich zu Gott? Was verspreche ich mir davon? Was erwarte ich bei Gott zu bekommen? Ich könnte ja lt. Reinkarnationsglaube wieder zurück auf den Planeten Erde oder ich könnte auch samt meiner Seele entgültig verlöschen, Was veranlasst mich Kontakt zu diesem Geistwesen zu suchen, das noch kein irdisches Wesen gesehen hat?
(1. Johannes 4/12)
Was ist der Sinn dieser Bemühungen?

Meine Großeltern besaßen ein Haus und darin wohnten und lebten sie. Das Haus in der Uhlandstrasse stand für mich gleichbedeutend für Oma und Opa und Oma und Opa waren gleichbedeutend für das Haus in der Uhlandstrasse. Es war völlig abwegig, meine Großeltern und - oder das Haus an irgend einen anderen Platz dieser Welt zu verorten. Da die Großeltern für mich (m)eine Heimat waren, war auch das Haus in der Uhlandstraße meine Heimat, der Ort an dem ich nichts hinterfragte, an dem alles (für mich) perfekt war, die Einrichtung, die Tapeten, ja der Geruch, einfach alles.
Den ersten Schock und ein allmähliches Erwachen aus dieser Illusion bekam ich bei einem Spaziergang mit Großmutter als diese mir, etwa zwei Jahre vor ihrem Tod, frank und frei mitteilte: Wenn Opa heute mal stirbt, verkauf ich dieses Haus und nehme mir eine kleine Wohnung in der Stadt. Das ist so viel einfacher, als mich hier um diesen ganzen „Klumpbatsch“ zu kümmern. Und dann reise ich ...
Gott hatte entschieden, dass sie fünf Jahre vor ihm ins Paradies ging und für Großvater wurde ein Alptraum wahr. „Ich verlasse mein Haus mit den Fußsohlen voran –da könnt ihr mich dann raustragen“ war die immerwährende bissige Antwort wenn es darum ging was – passiert – wenn und was-machen-wir- wenn ..... innerhalb zwei Wochen fand mein Onkel dann einen Heimplatz für ihn. Opa nahm einen Schrank, etwas Wäsche,seinen Fernsehsessel, den Fernseher, das Bild von Jesus, nachts auf dem Ölberg sitzend, das über ihrem Bett im Schlafzimmer hing mit und ... das war´s. Die gesamte Einrichtung, die Kellerausrüstung, Werkzeuge, die obere Wohnung und deren Möbel, in der ich gewohnt hatte und in die ich, als ich „auszog die Welt zu erobern“ immer wieder zurückkehrte, die mich an meine Eltern erinnerte, die hier auch gewohnt hatten, all das wurde vom Käufer übernommen und der Schlüssel ihm übergeben. Von jetzt auf gleich – buchstäblich! Sie war weg, verschwunden, von einem Moment auf den nächsten – was war weg? Die HEIMAT! Das wohl wichtigste im Leben, in der Existenz eines Menschen.
Sehr schmerzhaft wurde mir bewußt, dass das welches uns als Selbstverständlichkeit, als ewiger Garant, als unverückbare Heimat, als ewiger Zufluchtsort erscheint – auch das verschwindet auf Erden und lässt uns mit dem Gefühl von Heimatlosigkeit zurück.
Jahre später erfuhr ich wieviel Bitterkeit, Ärger, Streit, aufgegebene Träume wirklich in den Mauern im Haus in der Uhlandstraße steckten. „Meine“Heimat, „mein“ Paradies war für andere teilweise eine „Hölle“. Mit dieser traurigen Erkenntnis verschwand noch viel mehr für mich. Auch die schönste Illusionen (gerade die), auch der schönste irdische Ort, der wunderbarste Mensch, Begleiter ändert sich, verschwindet, den schönsten Augenblick kann man nicht festhalten, während gerade mit zunehmendem Alter die weniger schönen Dinge sich scheinbar gerne längere Zeit-gefühlte Ewigkeiten- bei uns aufhalten ...(schmunzl)

... und jetzt nahm dieses nebulöse, dieses bisher unbeschreibbare „es“ Gestalt, eine Form an die beschreib - und erkennbar wurde: HEIMAT! Ewige unzerstörbare, unauslöschbare HEIMAT!
Genau das erwarte ich bei und von Gott, nichts weniger, als „daheim“ zu sein,

Wie kann ich aber „Heimweh“ nach einer „Heimat“ empfinden die vor mir verborgen liegt? Ich kann einen Ort doch nur dann als „Heimat“ empfinden wenn ich schon mal dort war, dort existierte, buchstäblich von dort komme, mich damit identifiziere? Ist es die Seele, der Geist, der uns immer wieder durch solche schmerzlichen Erfahrungen daran erinnert, dass wir – nur Gäste, nur Vorübergehende auf diesem Planeten sind und weiß die Seele mehr als unser Verstand?

Im Thomasevangelium steht folgender Kommentar von Jesus:

Spruch 42:
Jesus sagte: Werdet Vorübergehende!
Spruch 49:
Jesus sagte: Selig sind die Einsamen und Auserwählten, denn ihr werdet das Reich finden, weil ihr daraus seid (und) wieder dorthin gehen werdet.

Es ist mir übrigens heute noch ein Rätsel wieso dieses Evangelium, von dem Teile in den vier „offiziellen, erlaubten“ Evangelien verteilt sind, nicht auch seinen Weg ins Buch der Bücher fand.

Psalm 119/19
Ich bin ein Gast auf Erden; verbirg deine Gebote nicht vor mir.

2. Korinther 5

8 Wir sind aber getrost und begehren sehr, den Leib zu verlassen und daheim zu sein bei dem Herrn.

Auch hier wieder interessant: Was wußte Paulus, der ja, wie wir alle, nur ein Mensch war, von „Heimat“ – daheim sein -wenn er diesen Begriff in Bezug auf Gott verwendete?

Was immer euer „Grund“ ist Gott zu suchen und mit und bei ihm zu verweilen, ich wünsche euch von Herzen, dass ihr bekommt was ihr braucht – und noch mehr!

Gottes Schutz und Segen für die kommende Woche!
 
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Kommentare  

Mann, das gefällt mir aber. Welch eine tolle Predigt. Du hast außerdem einen wunderbar lockeren Schreibstil, voller Emotionen. Ich denke, du könntest auch ansonsten tolle Kurzgeschichten schreiben, die nicht religöser Natur sind. Ein Talent das nicht jedem geschenkt ist. Nun wieder zu deiner religiösen Auffassung: auch Schopenhauer soll angedeutet haben, dass wir zu jener "Welt" zurück kehren, wenn wir sterben, aus der wir gekommen sind. Es gibt aber auch Leute die nach wie vor sagen: Was ich nicht mit eigenen Augen sehe, glaube ich nicht. Was ich auch nicht verurteile. Jeder sollte nach seiner Facon selig werden. Danke für diesen tollen Artikel.

Evi Apfel (16.03.2018)

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