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Andacht 93 Bomben von außen - Raubtiere von innen

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Bomben von außen - Raubtiere von innen



Ihr Lieben

Vor ca. 15- 18 Jahren, wurde bei mir von ärztlicher Seite aus einmal eine Depression festgestellt. Die angebotene Gesprächstherapie nahm ich zunächst dankend an, beendete sie ebenso dankend kurz darauf. Ich war es schlicht leid und satt, wiederholt über meine Vergangenheit und Familienverhältnisse zu reden, nachzudenken und zu reflektieren (wozu ich aufgefordert wurde). Diese Sachen lagen definitiv hinter mir, waren aufgearbeitet, ausgelutscht, fertig, finito, basta, falsche Baustellen. Lust, mir einen neuen Therapeuten zu suchen hatte ich auch nicht. Die „Sache“, das „Problem“ hatte mit mir und zwar ausschließlich mit mir zu tun. Logisch, mit wem sonst? Durch´s Grübeln wurde es im übrigen auch nicht besser und schon gar nicht indem ich irgend eine begründete oder unbegründete Schuld auf andere, mochten sie nun tot oder noch lebendig sein, abwälzte.
Irgendwann stieß ich im Fernsehen beim Zappen auf Joyce Meyers Vortrag zu ihrem Buch: „Das Schlachtfeld der Gedanken.“ Nein, ich habe mir das Buch nicht gekauft und nach Ende des Vortrags ging´s auch mit dem Zappen munter weiter.Wenn man auf dem laufenden bleiben will was in etwa 80 Kanälen gesendet wird, darf der Daumen eben nicht ruhen …
Dennoch wirkte der kurze Vortrag bei mir wie eine Nadel, die in eine Blase gestochen wird. Eines Nachts,einige Zeit später, erkannte und vor allem spürte ich wie eine gewaltige Masse an Gedanken, Meinungen, vorgefasster Meinungen, ob eigene oder von anderen Leuten formuliert, Urteile, berechtigt oder unberechtigt, Befürchtungen, Vermutungen, Überzeugungen, Erwartungen, eigene und fremde, mich buchstäblich auseinander zu reißen drohte. Zum ersten mal war ich nicht nur das „Opfer“ auf das sich alles „stürzte“, ich war auch „Zuschauer“ und „Zeuge“.
Da lag also in erster Linie der Grund für meine innere Gelähmtheit.

Das „Erkennen“ war die eine Seite der Medaille, das daraus resultierende „Handeln“, die andere und es brauchte sehr lange bis sich erste Ergebnisse einstellten.
Langsam, ganz langsam begann ich, meine Autonomie über mich zurück zu gewinnen, was mit Schmerzen aber auch Freude an der Erkenntnis verbunden war. Im gleichen Maße fing ich an, mich stimmiger, wohler in und mit mir selbst zu fühlen, wirklich unabhängiger zu sein.

Zu dieser Zeit fielen mir wiederholt diese vier Passagen aus der Bergpredigt auf:

Matthäus 6

24 Niemand kann zwei Herren dienen; ….

27 Wer aber unter euch kann mit Sorgen seiner Lebenslänge eine Elle zusetzen? 

33 Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit! Und dies alles wird euch hinzugefügt werden. 

34 So seid nun nicht besorgt um den morgigen Tag! Denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat an seinem Übel genug.



Bei Vers 24 geht es bekanntlich weiter mit der Bemerkung: man könne nicht gleichzeitig Gott und dem Geld dienen,(sagt das mal diesen ganzen Teleevangelisten - die beweisen euch das Gegenteil) aber komischerweise brannte sich vor allem dieser Satzanfang in mein Herz. „Niemand kann zwei Herren dienen.“
Erkenntnis: Man kann nicht gleichzeitig diesem und jenem Gedanken nachlaufen, nicht dieses und jene Ziel gleichzeitig anvisieren, nicht zehn Dinge an einem Tag erledigen wollen wenn man weiß, die Kraft reicht gerade mal für fünf (oder weniger, womöglich nur für eines.)- diese Erkenntnis kann ebenfalls bitter sein und „verführt“ zur Annahme, man sei weniger wert, was die Umwelt einem sehr schnell klar macht und quittiert, wozu Gott allerdings seine eigene Meinung hat.

ER war nicht im mindesten beeindruckt über die unermesslichen Schätze der Babylonier und der Ägypter. Ihn berührte das Schicksal dieses „kleinsten aller Völker“ (5. Mose 7)

bei Vers 27 erkannte ich damals meine eigenen und von anderen eingeredeten - Sorgen,Ängste, Nöte, Schuld, Vorwürfe – zu jener Zeit hatte ich zudem einen Gerichtsprozess laufen gegen einen Betrüger und – ich hatte es schon mal erwähnt, schmiss dem schlechten noch gutes Geld hinterher in der Hoffnung, mit Kämpfen und „sich wehren“ die „Gerechtigkeit“ auf meine Seite ziehen zu können. Mein Anwalt ward plötzlich nicht mehr gesehen, verlegte sich und sein Leben nach „Viva Espagna“, ich tat und machte, strampelte und mühte mich nach allen erdenklichen Seiten ab und hatte gerade in dieser, für mich so aktiven, lebendigen Zeit immer den gleichen unangenehmen Traum, meine Beine waren wie gelähmt, ich kam in diesen Träumen kaum drei Schritte voran und wenn, dann nur unter allergrößter Anstrengung.

Bei Vers 33 sah ich mich – ob ich wollte oder nicht – der Aufforderung ausgesetzt, alles „los“ zu lassen – lass den Anwalt „los“, lass den Betrüger „los“ (es ging um 23 000 Euro),lass deine Vorwürfe dir selbst gegenüber „los“ - (von wegen, alle Schwaben könnten mit Geld umgehen, ich bin ein hundertprozentiger und der lebendige Beweis, dass es eben NICHT ALLE können …) und lege es in die Hand dieses unsichtbaren Gottes. Wenn es heißt in Römer 12 Vers 19: „Mein ist die Rache, ich will vergelten“ und es wird von Christen verlangt, dem Wort Gottes zu folgen, dann MUSSTE ich diesem unsichtbaren Gott jetzt einfach vertrauen – das war übrigens wirklich eine „Prüfung“, deren Ausgang ich über Jahre hinweg staunend mitverfolgte. Alles, wirklich ALLES, was ich mir einmal vorgenommen hatte und dachte, durch den hohen Geldverlust mir nicht mehr erfüllen zu können, HABE ich mir erfüllt, vor allem, es WURDE mir erfüllt – auch und gerade durch liebe Verwandte durch die Gottes Geist wirkte (wahrscheinlich wissen diese Lieben es noch nicht mal w e r da in ihnen wirkte denn sie sind kaum bis nicht gläubig) und ich erhielt noch viel mehr dazu.

Vers 34 forderte mich auf, energisch im eigenen Kopf Ordnung zu schaffen, alles „rigoros raus zu schmeißen“ was länger als ein Tag dauert. Wenn ich an einer Arbeit sitze oder mich mit einem Problem befassen muss, welche(s) länger als ein Tag dauert, so teile ich es mir in Abschnitte auf.

Die „Meinungen und Ansichten anderer“ sind auch so ein Thema welches einer Seele viel Energie raubt, wenn sie es denn zulässt.

Wenn man durch den Geist Gottes Einsichten in Dinge erhält, die man nicht imstande ist, zu ändern, zu wenden, wenn diese Vorkommnisse geschehen, jawohl auch mit ihrer ganzen Hässlichkeit, Zerstörung, Widersprüchlichkeit, tut man gut daran, zurück zu treten von Diskussionen wie wer was besser machen könnte und was richtig oder falsch sei und stattdessen Gottes Schutz erbitten und sich wirklich einzig und allein unter SEINE Hand begeben, das Wagnis, die „Prüfung“ eingehen und sich einzig und allein auf IHN, den unsichtbaren Gott und seinen Schutz zu verlassen.

Muss ich meine Meinung, meine Überzeugung immer in „jedem Fall“ mit Klauen und Zähnen verteidigen, den anderen „erschlagen“ wenn er nicht will mein Bruder sein …???
Wer überzeugt ist in einer Angelegenheit "richtig" zu liegen, möge die Sache Gott übergeben bevor er sich mit dem anderen buchstäblich prügelt und womöglich Zorn und Zerwürfnis riskiert. Keine Sorge, das Recht, die Wahrheit kommt ans Licht. Bei diesem wie bei jenem ...


Ihr glaubt ja nicht wie viel Ruhe und Zeit man bekommt ohne „kämpfen“ ohne sich „beweisen“ ohne sich „verteidigen“ zu müssen. Eine Prüfung bleibt´s allemal.

… und für die kommende Woche wünsche ich euch seinen Frieden, Schutz und Segen.




 
 
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