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Andacht Nr. 117 Salomo vs. Jesus

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Andacht Nr. 117

Salomo vs. Jesus


Ihr Lieben

Kürzlich versündigte ich mich. Ich beging Majestätsbeleidigung. Es ging u. a um König Salomo und dessen viel gerühmter Weisheit. Etwas flapsig bemerkte ich, dass es mit seiner Weisheit nun auch nicht immer so weit her war. Darauf hin zeigte sich jemand echauffiert und wollte mich zurecht weisen. Ich antwortete, dass man mit zunehmendem Alter und zunehmender Geübtheit im Lesen die eine oder andere Figur durchaus kritischer, eingehender betrachten und zu einem „unabhängigen“ Ergebnis kommen könne, das besonders bei anderen Gläubigen mitunter aufstoßend wirkt. Wir sind leider, nicht nur in religiösen Dingen, oft versucht, leichtfertig das eine oder andere nachzuplappern ohne das Thema mit eigenen „Augen“ genauer zu betrachten.
Als Salomo den Thron seines Vaters David bestieg, war er sich bewusst, welches besondere Amt er übernehmen und über welches Volk er zu wachen habe. Er war sich seiner eigenen menschlichen wie geistlichen Grenzen bewusst und auch entsprechend bescheiden. Als er Gottes Stimme zum ersten Mal vernahm, fragte ihn dieser, was er sich wünsche. Salomo erbat in erster Linie Weisheit für sich und sein Amt.
Seine viel gerühmte Weisheit erhielt er von Gott, sie war ihm nicht angeboren. Zu diesem besonderen Attribut gesellten sich unermesslicher Reichtum, Prunk, Protz, Glanz, Gloria sowie 700 Haupt – und 300 Nebenfrauen. Laut Jesu Aussage in der Bergpredigt verfügte er auch über entsprechende „Garderobe.“ An dichterischen Fähigkeiten mangelte es ihm ebenfalls nicht; verfasste er doch zu seinen Lebzeiten unzählige Gedichte, Verse, Psalmen. In 1. Könige 5/12-14 erfahren wir davon. Jedoch ist das mit Verweis auf neuere Forschungen ebenfalls nicht unumstritten. Ich zitiere einen Satz aus Wikipedia:
„Traditionell gilt er als Autor der biblischen Schriften Buch der Sprichwörter, Kohelet, Hoheslied und Buch der Weisheit. In der modernen Forschung nimmt man dagegen an, dass er allenfalls der Sammler oder Auftraggeber eines Teils der „Sprüche Salomos“ war.“
Jedenfalls, man strömte von nah und fern um ihn zu sehen und zu hören. Sein Ruf in der damaligen Welt war legendär. Sein wichtigstes bauliches Hauptwerk wurde schließlich die Errichtung des 1. Tempels. Wer schon einmal in Jerusalem war, hat bestimmt die Gelegenheit genutzt und sich das (verkleinerte) Model dieses Werkes angeschaut.

Alle kennen zudem die Geschichte der Königin zu Saba, die extra anreiste um ihn zu treffen.
Derart gebauchpinselt, verehrt, vergöttert reich und beliebt, vor allem in der Damenwelt, sah Gott wohl schon das Unglück am Horizont herauf ziehen und sprach Salomo zum zweiten Mal direkt an (1. Könige 9) und warnte ihn eindringlich, sich keinen anderen Göttern hinzugeben und nur ihm allein zu folgen.
Und es geschah – beileibe nicht über Nacht und nicht etwa von jetzt auf gleich. (1. Könige 11)
Die vielen Altäre die Salomo den Göttern seiner Frauen errichtete und auch dort selbst anbetete, wurden nach und nach errichtet. Er schlitterte sozusagen also sehenden Auges und sich bewusst dessen, was er da tat, in die Katastrophe.

Betrachten wir uns im Gegensatz dazu Jesus. Er war, im Gegensatz zu Salomo, kein irdischer Königsohn. Es wird berichtet, dass er im damaligen zweiten Tempel bereits im Alter von 12 Jahren bei den Schriftgelehrten saß „und alle verwunderten sich über des Knaben kluge Fragen (Lukas 2/47)“
Salomo war wohl prächtiger gekleidet als irgend jemand sonst zu seiner Zeit. Jesus bemerkte dazu lakonisch:

Matthäus 6/28
Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. 29 Ich sage euch, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. 30 Wenn nun Gott das Gras auf dem Feld so kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: sollte er das nicht viel mehr für euch tun, ihr Kleingläubigen?

Salomo hinterließ selbst verfasste, sowie gesammelte Schriften, Weisheiten, Gedichte. Von Jesus gibt es kein einzig von ihm selbst verfasstes Wort.
Salomo lebte und regierte in seinem prächtigen Palast.
Jesus konnte nicht mal ein Erdloch als Wohnadresse angeben.

Matthäus 8/20
Die Füchse haben Gruben, und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber des Menschen Sohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlege.

Salomo ließ den legendären 1. Tempel zu Jerusalem bauen, der heute noch ehrfürchtig mit seinem Namen in Verbindung gebracht wird (salomonischer Tempel/Tempel des Salomo) und dieser wurde etwa 586 v. C. zerstört und entweiht.

Jesus machte sich erst gar nicht die Mühe als Bauherr zu glänzen, sich einen Namen zu machen.
Beim Anblick des 2. Tempels winkte er ab:
Matthäus 24
2.Sehet ihr nicht dieses alles? Wahrlich, ich sage euch, hier wird kein Stein auf dem andern bleiben, der nicht zerbrochen wird!

Salomo stolperte schließlich über die Versuchungen mit welcher Satan versuchte Jesus ebenfalls zu ködern:

Matthäus 4/8
Wiederum führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit 9 und sprach zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du nieder fällst und mich anbetest.

Mit seiner schier unendlichen Macht, seinem Reichtum und dadurch seinem Einfluss öffnete Salomo (ob verführt oder nicht) anderen Religionen und Werten Tür und Tor und tat, wovor ihn Gott eindringlichst und hörbar gewarnt hatte. Es war umso schimmer, als dass Salomo das Oberhaupt, der Herrscher, der König Israels war. Geschah das einem einfachen Menschen, war das für denjenigen laut jüdischem Gesetz schon schlimm genug aber wenn solche Dinge dem König widerfahren ... sprich der Regierung ... richtet sich das Volk ebenfalls danach und läuft Gefahr anderen Göttern, anderen Einflüssen zu folgen und eventuell ins eigene Verderben zu laufen.

Nichtsdestotrotz ließ Gott Salomo bis zu seinem irdischen Ende auf seinem Thron sitzen - warum - weil Gott ein Wesen ist, das zu seinem Versprechen steht, auch über den irdischen Tod hinaus. Der Ewige versprach Salomos Vater, dass sein Sohn auf dem Thron sitzen würde. 1. Könige 11/34.

Grenzenloser Reichtum, grenzenlose Bewunderung, Anhimmelei, grenzenlose Macht kann die Füße vom Boden abheben lassen – „Geld/Macht verdirbt den Charakter“, ist ein altbekannter Spruch, der nicht ganz ohne Wahrheit ist.

Wenn euch das Glück einer großen Geldmenge oder eines anderweitigen Erfolges beschieden ist, wünsche ich euch dass ihr nicht nur Weisheit, sondern auch Kraft bekommen mögt, Versuchungen zu widerstehen, welche euch zu Fall bringen könnten.
Solltet ihr niemals bei Sat 1 oder RTL durchkommen, auch niemals die richtigen Lottozahlen bekommen, dafür geht der Megascheck an die Nachbarn von nebenan ... seit nicht neidisch. Ihr wisst nicht was sich da alles tun wird. Wie viele Ehen, Freundschaften sind dabei zerbrochen, wie viel Tränen, Enttäuschungen, Schmerzen und Verletzungen das Abdriften in die Gesellschaft der „Reichen und Schönen“ mit sich bringt ... denkt zwei oder drei mal nach, bevor euch der Neid packt.

Gottes Segen und Schutz für die kommende Woche!
 
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