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The Paulding Lights

Fantastisches · Kurzgeschichten
The Paulding Lights

Ein weiteres sehr gutes Beispiel dafür, wie esoterische und transzendentale Denkmuster sich der wissenschaftlichen Realität verweigern, sind die Paulding Lights (Dog Meadow Lights) in der Nähe des Ottawa National Forest (USA).

Auch hier handelt es sich um geheimnisvolle Lichterscheinungen (à la Min Min Lights), welche mittlerweile weltberühmt geworden sind. Die Farben dieser Leuchtkörper werden mit gelb, rot und weiß beschrieben. Angeblich würden sich die Farben je nach Jahreszeit ändern.

Tatort ist eine Tal artige Gegend in 49969 Michigan (USA) bzw. nahe Watersmeet außerhalb der Stadt Paulding (Bruce Crossing MI 49912) mit ungefährer GPS-Position: Breite 46.352095° Länge -89.178636° bzw. Watersmeet Breite 46.268677° Länge -89.178252°.

Als Auslöser dieser Lichterscheinungen vermutete man in der Vergangenheit

- entzündete Sumpfgase
- Lagerfeuer
- Krypto zoologische Irrlichter
- UFOs
- Spukgestalten (paranormale Phänomene)
- geologische Anomalien
- Geister-Oma oder Geister-Opa, die/der ihren/seinen Enkel mit der Lampe sucht
- das Spuken der rastlosen Seele eines auf tragische Weise ums Leben gekommenen und nun umher geisternden Eisenbahnbremsers. Die Lichterscheinung sei nichts anderes als seine damalige Lichtlaterne.
- Rachegeist eines ermordeten Post-Logistikers
- Geistwesen eines Aborigines, welcher die Stromleitungen zum Tanzen benutzt.

Jetzt könnte man als gehässiger polemischer Realist durchaus zunächst folgendes behaupten:
In einer solchen Gegend, wo zu vermuten ist, dass bis zum heutigen Tage immer derjenige Recht hat, der seinen Colt am schnellsten ziehen kann und wo die ganzheitliche psychologische Grundbetreuung der dortigen Siedler durch den Barkeeper im örtlichen Saloon erfolgt, verwundern solche Sichtungen und deren Deutungen nicht.

Aber ganz so einfach ist es nicht.
Spätestens seit den 70er-Jahren werden in dieser Gegend tatsächlich immer wieder geheimnisvolle Lichter gemeldet, welche in einem Tal artigen Gebiet am Horizont erscheinen. Die Lichterscheinungen dort sind mittlerweile auch in der wissenschaftlichen Welt unstrittig. Man kann diese oft fast jeden Abend sehen.
Regelmäßig machen sich Pilger auf den Weg, um diese Erscheinungen zu betrachten.
Die ersten dokumentierten Meldungen über diese stammen aus dem Jahr 1966. Damals wurde, wie es sich für einen ordentlichen Amerikaner gehört, zuerst der örtliche Sheriff über die Erscheinung informiert.

Wenn man sich eine der Sichtungsstellen mit GOOGLE EARTH PRO mal ansieht, landet man in der Street View Perspektive (Bildaufnahmedatum 27.07.2015) auf einer langen einsamen Straße.
Die Siedlung Paulding (GPS Breite 46.401005° Länge -89.178848°) wird durch den US-Highway 45 geteilt und hat nur ca. 30 Häuser. Als Sichtungsort wird aber nicht der Highway 45 selbst genannt, sondern u.a. seine Parallelstraße die OLD U.S. 45. Wenn man deren Verlauf nach Norden optisch in Richtung Siedlung Paulding folgt, kann man erkennen, dass die KFZ, welche den Highway 45 in Richtung Süden nachts befahren, gleichzeitig auch zu Lichterscheinungen auf der OLD U.S. 45 führen könnten.
Es soll sogar (laut einem TV-Bericht) eine diesbezügliche wissenschaftliche Untersuchung (u.a. Michigan Technological University) mit einem Spektrometer 1990 (andere Quelle: 2010) gegeben haben, welche feststellte, dass die Spektralanalyse dieser Lichter mit denen von Autoscheinwerfern übereinstimmt. Durch atmosphärische Verzerrungen könnte es in dieser Gegend FATA MORGANA Effekte geben, welche als zusätzlich optische Erklärung herangezogen werden könnten.

Geschäftstüchtige Einwohner von Paulding stören solche wissenschaftlichen Erkenntnisse aber nicht. Geschäftstüchtig bieten diese, glaubt man einem Fernsehen-Bericht aus 2025, maßgeschneiderte esoterische Devotionalien (z.B. Paulding-Light-Mützen, T-Shirts ….etc.) dort erfolgreich zum touristischen Verkauf an.


Fazit:

Ich glaube nicht, dass es übertrieben ist, wenn man solchen Über-Interpretationen von natürlichen Lichtquellen durch Menschen, die gerne und häufig viel glauben, da diese selbst wenig wissen, auf Ersatz religiöse Motivationen zurückführt. Vielleicht wird der historische Glaube an Marienerscheinungen in unserer heutigen verwissenschaftlichen Welt durch den Glauben an esoterische, paranormale und pseudowissenschaftliche Dinge ersetzt.
 
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