Viele Gäste sind schon da.
Es ist kurz vor 6.
In wenigen Minuten wird die Ausstellung offiziell eröffnet werden.
Mit einer Rede, wie immer, langweilig, zäh, zu lange.
Plötzlich fällt ein schweres Bild von der Wand.
Ein dumpfer Knall, der fast überall zu hören ist.
Ein Aufschrei.
Oh mein Gott.
Ausgerechnet das grösste Bild der Ausstellung ist auf den Boden gefallen.
Einfach senkrecht hinunter.
Der Stellwand entlang.
Aber nicht parallel zum Boden.
Leicht schräg.
Der Rahmen ist zerbrochen.
Das ginge ja noch.
Doch dann ist das Bild nach vorne gekippt.
Regelrecht auf die Schnauze gefallen.
Da liegt es nun, das Bild, die Leinwand, aus dem Rahmen gefallen.
Eine Frau eilt herbei.
Oh mein Gott, sagt sie.
Das Bild ist nicht versichert.
Der Künstler des Bildes befindet sich gerade im Nebenraum.
Schnell wieder aufhängen, damit er nichts bemerkt.
Wer hat nur dieses Bild so fahrlässig aufgehängt?
Unruhe herrscht.
Die Verantwortlichen der Ausstellung sind aufgeschreckt.
Es muss ein Handwerker her.
Einer mit einem Hammer.
Und dem richtigen Blick.
Die Eröffnungsrede muss nach hinten verschoben werden.
Sollen die Gäste sich zuerst ein wenig umschauen.
Wie der Künstler selbst.
Soll sich jemand um ihn kümmern, ihn ablenken.
Ihn in ein Gespräch mit einer anderen Künstlerin verwickeln.
Auch die Presse ist da.
Sieht, wie der Rahmen mit Müh und Not wieder zusammengeschustert wird.
Derweil denkt der Maler im Nebenraum: Alles läuft nach Plan.
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