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2 Seiten

Verfolgung

Schauriges · Kurzgeschichten
Ich ging in meinem ganz normalen Trott die Strasse entlang. Die Sonne ging unter und der Mond auf. Die Stadt war leer, unter der Woche war um die Zeit keiner mehr draußen. Die meisten lagen wahrscheinlich in ihren Betten, mit auffälliger Blümchenbettwäsche oder sie saßen vor dem Fernseher und sahen sich langweilige Spielfilme, dämliche Soaps oder die Nachrichten, die sich seit drei Tagen nicht geändert haben, an. Mein Leben war geplagt von Stress, die einzigen ruhigen Minuten die ich hatte waren die auf dem Heimweg. Ich war genervt von der Arbeit, von meinem Vermieter und meinem Nachbar, ich lag schon lange nicht mehr mit der Welt im Einklang. Und das ging schon Wochen so. Die Welt ändert sich, auf einmal und urplötzlich und sie wandelte sich nicht ins positive. Ich ging wieder die Strasse entlang, wieder in meinem selben Trott. Zehn Minuten Entspannung nach der Arbeit und als Vorbereitung auf das was der Abend noch bringen würde. Es nieselte leicht und ich hatte flache Schuhe an. Also, woher kommt das klacken – klack-klack- der Sand knirschte zwischen stabilen Schuhsohlen und den Pflastersteinen. Und ich war mir sicher das es meine Schuhe nicht waren. Klack- klack... Die Schritte wurden lauter, dass hieß mein Verfolger kam immer näher. Eigentlich wollte ich rennen, die letzten 50 Meter in einer Zeit von 8,2 Sekunden hinter mich bringen. Nur die Füße in die Hände nehmen und vor lauter Angst fliehen. Aber nein, ich drehe mich um, einfach um zu sehen wer es ist. Mein Herz rast, der Puls steigt und der Schweiß rennt mir die Stirn runter. Als ich mich um 180° gedreht habe und nach meinem Verfolger Ausschau halte, stellte ich fest das hinter mir keiner war. Die Strasse war leer, wie immer um diese Zeit. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Mit ruhigem Gemüt ging ich weiter. Nach kurzer Zeit wieder... – klack- klack. Diesmal machte ich mich nicht verrückt, ich ging weiter. Klack- klack- klack, meine Nerven spannten sich wieder an. Gleich hatte ich die Haustür erreicht und keine Lust mich umzudrehen und irgendjemanden voll zu nölen. Ich ging ins Haus, stieg die Treppen hinauf und fühlte mich wieder sicher. Klack- klack..., ich glaub es nicht, in seinem eigenen Haus... Der Schweiß schoss aus den Poren, mein Herz schlug stärker den je. Ich sterbe, vor Angst! Und ich kann nicht mal um Hilfe schreien, meine Kehle ist zugeschnürt, ich bringe kein Wort raus. Und die alten Säcke in dem Haus hören ohne ihre Hörmuscheln sowieso nix. Klack- klack und dazu das quietschen der Treppen. Ok, ich zähle jetzt bis drei.... eins... zwei... drei... Eine 180° Drehung und ich stürze fast die Treppe runter. Ich fange gleich an los zupoltern. Was das soll mir zufolgen, mir so eine Angst einzujagen. Ich brülle das ganze Haus zusammen. Die Scheintoten treten vor die Türen, stopfen sie ihre Hörgeräte in die Ohren. Sie fragen ob ich Hilfe brauche, einige fragen ob ich ein Rad abhätte. Ich sah mich um, da war niemand. Als Frau Maier rief, ich solle keine Angst haben, sie habe die Polizei gerufen, merkte ich das es zu spät war um zu erklären das alles ein Missverständnis ist. Ich lief rot an, mein ganzes Gesicht bis hoch zu den Ohren, alles rot, knallrot fast Purpur. Ich rannte die Treppen zu meiner Wohnung hinauf. Und verschloss meine Wohnungstür. Erst einmal tief Luft holen. Durchatmen, ein.. und aus..., ein... und aus. Ich entspannte mich nur langsam und als ich endlich zur Ruhe kam, klingelte es an der Tür. Ich erschrak, unter meiner linken Brust meldete sich ein stechender Schmerz. Ich sah durch den Spion. Das kleine silberne Loch zeigte zwei entstellte und verzerrte Figuren in grün. Ich öffne die Tür. Die zwei netten Herren wünschten mir einen Guten Abend. Mir war klar, Frau Maier hat auf die beiden gewartet und sie zu mir geschickt. Ich brauchte `ne halbe Stunde um ihnen zu erklären das alles nur ein Missverständnis ist, das es nur der Stress ist und es mir sehr leid tut. Nach einer Belehrung, verabschiedeten sie sich und gingen. Ich ließ mir Wasser in die Wanne und beruhigte mich wieder. Danach machte ich mich bettfein und legte mich hin. Ich konnte das Geschehene nicht vergessen, den Stress der meines Erachtens nach dieses Klacken auslöste. Ich nahm mir vor mich so schnell wie möglich in den Urlaub zu schicken. Ich war kurz vorm einschlafen... –klack- klack, es klang so nah. – In meiner Wohnung? Klack- klack- die Tür zu meinem Schlafzimmer ging knarrend auf... –klack –klack! Ich werde das Geräusch nie vergessen, ich höre es heute noch!
 
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Kommentare  

Das Unsichtbare ist immer noch am meisten beängstigend. Diese Geräusche, die man zu hören glaubt...nachts, allein im Haus oder draußen allein auf der Straße. Hast du perfekt hingekriegt, diese Beschreibung. 5 Punkte.

Stefan Steinmetz (29.04.2002)

Es ist unheimlich, das ende fehlt aber ich bin sehr neugierig wie es weiter geht, schreibst du weiter an der story oder einen zweiten teil????
Hab dich lieb Katja


Katja (11.04.2002)

Es ist unheimlich, das ende fehlt aber ich bin sehr neugierig wie es weiter geht, schreibst du weiter an der story oder einen zweiten teil????
Hab dich lieb Katja


Katja (11.04.2002)

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