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8 Seiten

Oh mein Gott! -Reedition- Kapitel 1 und 2

Romane/Serien · Nachdenkliches
Kapitel 1

Gott hatte Langeweile. Es war nicht so als hätte er sich nicht sehr gut selbst beschäftigen können, immerhin war er DER Gott, jener allmächtige Bursche, der auf Zuruf ganze Zivilisationen auslöschen konnte, zumal er sich über die Jahrtausende auf dem Gebiet der Seuchen beeindruckende Fähigkeiten angeeignet hatte. Dennoch verlor es irgendwann an Reiz immer neue Krankheiten zu entwickeln, zumal er sich nicht zu sehr auf die satanistische Schiene drücken lassen wollte.
Auch die täglichen, zum Ritual gewordenen Backgammon-Abende mit seinen langjährigen Freunden Zufall und Bestimmung waren ziemlich ernüchternd geworden; er konnte eh jeden Wurf und Zug vorhersehen und dementsprechend auf jede Spielsituation die passende Antwort geben.
Auch den Kochkurs im letzten Jahr hatte Gott schnell wieder aufgegeben, es stellte sich schnell heraus, dass er nicht besonders geschickt war, wenn es ums schneiden, braten, dünsten, fritieren oder backen ging. Die meiste Zeit über verbrachte er damit sich zu verbinden oder nach einem missglückten "Schnitzel-Brat-Versuch" zu brüllen:" Wer zum Geier hat die verdammte Brandsalbe genommen?Ein Sauhaufen ist das hier. Jawohl!"
"Es ist eine Krux!", entfuhr es Gott.
Erzengel Gabriel blickte entnervt von seiner Zeitung hoch, zog die rechte Augenbraue nach oben und verkniff sich in weiser Voraussicht jedwedige Bemerkung; er wusste genau, dass Diskussionen mit seinem Chef keinen Sinn machten. Gabriel konnte nicht gewinnen, er würde im Resultat unterlegen sein und in seiner inneren Wut und seiner Nervosität nur wieder anfangen sich die feineren Federn seiner Flügel auszureißen, und das, obwohl er sich erst mühsam das Nägelkauen abgewöhnt hatte.
Doch irgendetwas, Gabriel vermutete es war Gott selbst der ihn dazu brachte (und er hatte verdammt nochmal Recht mit dieser Vermutung), nahm Besitz von seinem Sprachzentrum, formte seine Lippen und ließ ihn das Fragewort "WAS?" in einer unglaublichen Dramatik ausstossen. Entsetzt blickte Gabriel in die Richtung Gottes, der nur, eine gewisse Süffisanz nicht verbergen könnend, über beide Backen grinste.
"Was? Na, das alles hier. Schau dich doch mal um, es ist ÄTZ-END hier! Alles so, so....", Gott suchte nach den passenden Adjektiven, die seine pure Ablehnung auszudrücken vermochten, " so WEIß und PLÜSCHIG! Man kommt sich vor wie bei den Glücksbärchis oder einer Feng-Shui-Tagung, bei der jeder zur Begrüßung einen Milchkaffee in einer viel zu großen Tasse, der zu allem Überfluss mit einem verdorbenen Bisquit-Keks versehen ist, gereicht bekommt."
"Ich mag Milchkaffee..."
"Darum geht es doch gar nicht!", fuhr Gott dazwischen. "Es ist doch so", seufzte er, "sollten wir nicht diejenigen sein, die das ganz große Los gezogen haben, voll der Zufriedenheit? Ich mein, verdammt, wir sind im Himmel, hier sollte die Sause abgehen und..."
"Punk."
"Was?"
"Es heißt heutzutage, hier sollte der Punk abgehen, Sause sagt kein Mensch mehr." verbesserte Gabriel den etwas perplex dreinblickenden Gott.
"Wie auch immer. Fakt ist, ich bin an dem Punkt meines Lebens angekommen, an dem ich mich frage: "Warum das alles? Ist es das, was ich immer wollte, mir erträumt hatte?" Was ist der Sinn meines Lebens, meiner Existentz. Ich bin nicht mehr zufrieden, Backgammon tagein tagaus. Zufall versucht zudem die ganze Zeit zu betrügen, als wenn ich´s nicht merken würde!"
"Erstens", unterbrach Gabriel ihn, "du hast kein Leben in dem Sinne. Du bist unsterblich. Du bist der Anfang ohne Ende, DER Schöpfer. Zweitens, dein Auftreten ist Sinn genug, viele gäben ihren rechten Arm für so viel Sinn wie deine Existenz inne hat. Beschwere ich mich etwa? Schau mich doch mal an! Asexuell bin ich, untenrum ganz ohne irgendein Geschlechtsmerkmal, auf ewig verdammt dem Single-Dasein! Und beschwere ich mich? Hmmh?! Hmmhhh??!!"
Stille erfüllte die Teeküche, nur ein leises Gluckern eines Kessels und das weiter entfernte Piepen einer elektronischen Dartscheibe war zu hören.
"Entschuldige Gabi, ich war gerade in Gedanken. Was sagtest du?"
"Gabriel."
"Hmh?"
"Gabriel, nicht Gabi."
"Wie auch immer."
"Und wenn du anstatt Backgammon mal etwas anderes probierst, wie wäre es z.B. mit.... Dame! Ein sehr interessantes Spiel, du könntest sogar deine alten Backgammon-Steine benutzen. Das wär´s doch! Oder "Mensch ärgere dich nicht". Jeder LIEBT "Mensch ärgere dich nicht". Wieso liebst du nicht "Mensch ärgere dich nicht"? Ich meine, selbst ich..."
"Eismann!", rief Gott plötzlich aus voller Kehle heraus, mit dem Ergebnis, dass Gabriel aus Schreck seinen Schoko-Muffin auf die verrußte Wolke fallen ließ.
"Na toll..."
"Was ist an einem Eismann-Dasein so schlecht. Jeder mag Eis!"
"Mein Muffin..."
"Komm schon Gabi. Vielleicht finde ich so heraus was der Sinn meiner Existenz ist. Ich muss einer von ihnen werden um zu verstehen! Um Antworten zu finden! Was sagst du?"
"Gabriel, Gabriel heiß ich, nicht Gabi."
"Wie auch immer. Gabi, pack meine Sachen, es ist beschlossen. Ich werde eine Art Pilgerreise zur Erde antreten, an deren Ende ich zu mir selbst finden werde. Und im Endeffekt, seien wir mal ehrlich, gewinnen wir alle wenn ich ausgeglichen bin und vor Enthusiasmus nur so strotze."
Gabriels Kinnlade näherte sich immer mehr seinem auf dem Boden liegenden Muffin.
"Das meinst du ernst?! Wie stellst du dir das vor! Du bist ein vielbeschäftigter Mann, du hast zigtausende Angestellte und Tote zu betreuen. Du kannst nicht einfach so Eismann werden!"
"Zufall könnte meinen Posten übernehmen. Alles in allem ein fähiger Bursche."
"Er ist ein notorischer Lügner und dazu noch kleptomanisch veranlagt!" ging Gabriel entsetzt dazwischen.
"Na. dann machst du eben den Job!"
"Ich?!"
"Ja, es ist beschlossene Sache. Und Gott sah, dass es gut war! Wieder einmal! So lange ich unterwegs bin, bist du hier der Chef. Gabriel," Gott legte seine rechte Hand auf die Schulter seines völlig verdutzten Freundes, "du bist nun auf unbestimmte Zeit der Mann im Haus. Ich zähl auf dich."
Daraufhin sprang Gott wie ein kleiner Junge vom Frühstückstisch auf und ging mit einem Lied auf den Lippen in den hinteren Bereich der Teeküche.
Gabriel hingegen saß nach wie vor, nun allerdings wirkte er leicht apathisch, auf seinem Platz und fing an, die ersten Federn seiner Flügel auszurupfen. "Eins muss man ihm ja lassen", sagte Gabriel leise vor sich hin während Gott immer noch seinen Kompass suchte, "wenn er einen zum Deppen einer Diskussion macht, dann aber richtig."

Kapitel 2

In den Jahrmillionen seit Gottes Amtsantritt war es des öfteren zu seltsamen Vorkomnissen gekommen, die nicht zuletzt auf die egomanischen Charakerzüge des Schöpfers zurückzuführen waren, wie beispielsweise die 10 Gebote oder die Sinnflut als historische Eckdaten beweisen. Auch damals steckte Gott in einer größeren Existenzkrise, vergleichbar mit der "Midlife-Crisis" eines Enddreißigers, der plötzlich wieder den nicht zu unterdrückenden Drang verspürt, anstatt eines Armani-Anzugs VIEL zu enge Jeans zu tragen und Worte wie "Hey" oder "Dufte" im Zuge der Angleichung an seine jugendliche Umwelt in seinen normalen Sprachgebrauch einzubauen um schlussendlich zu erkennen, dass er statt MTV doch lieber einen gemächlichen "Rosa Roth"-Film ansieht und sich dabei mit Chianti die Binde zukippt.
Bei Gott äußerte sich diese Krise seinerzeit, gemäß seiner Machtposition, in einer viel exessiveren Form. Er fühlte sich nicht mehr respektiert; seiner Ansicht nach verfiel die Weltordnung immer mehr der willkürlichen Anarchie der Menschen. Selbst die von ihm verhängten Missernten und Hungersnöte blieben ohne weittragende Reaktion, die Menschen schienen schlicht und einfach schwer von Begriff zu sein und schleichend verzweifelte Gott, was er denn noch tun sollte. Persönlich vorbeischauen und rufen:" Ich glaub es hackt!" stand für ihn damals nicht zur Debatte. Daher entschied er sich in seiner Wut erstmal ein paar grundlegende Dinge klarzustellen, den ganzen "Saftladen" (wie er es damals schon differenziert auszudrücken vemochte) zu fluten und einem Menschen die Fähigkeit zu geben, das Akkordeon zu erfinden, auf dass sie sich selbst mit unerträglicher Musik gegenseitig qüalten.
Doch diesmal war es etwas anderes, es war schlimmer als jede Sinnflut, jedes Gebot oder jedes Akkordeon, es war... alternativ!
Gott stand mit Sack und Pack an der Himmelspforte, die dringend einen Anstrich hätte vertragen können, bemüht die Ergebnisse seiner völlig unökonomischen Pack- und Schnürrversuche beisammen zu halten.
"Willst du dir die Sache nicht noch einmal überlegen?" flehte Gabriel Gott an, der seinerseits damit beschäftigt war seine Machete wieder in eine der Seitentaschen zu verstauen. "Du kannst noch zurück, niemand würde ein Wort über die Sache verlieren. Überleg doch mal was alles..." Gabriel stockte. "Ist das da eine Machete in deiner Hand?"
"Ich glaube, dass ist der Name dieses äußerst scharfen Gegenstands."
"Was zur Hölle willst du mit einer Machete?! Du willst als Eismann arbeiten und nicht den Teutoburger Wald abholzen!"
"Ohhh!!!! Ich hatte keine Ahnung mit einem Diplom-Eismann zu reden und...Au! Verdammt!"
"Ich hab es kommen sehen!" rief Gabriel als er mit dem Verbandszeug, dass er aus Erfahrung immer dabei hatte, zu Gott eilte. "Du weißt haargenau, dass du nicht mit scharfen Gegenständen umgehen kannst!"
"Gabi, behandle mich nicht wie ein kleines Kind, ich bin immerhin dein Vorgesetzter und eine verdammte Respektsperson!"
"Gabriel, nicht Gabi."
"Wie auch immer. Jedenfalls... nein Gabi, der Schnitt ist ein kleines Stück weiter links, ja, genau da. Jedenfalls ist das eine Sache, die ich echt durchziehen muss. So einen Fauxpas wie bei Adam und Eva darf man nicht zweimal machen; auch damals hab ich gezögert und nur in allerletzter Sekunde konnte ich die Sache mit Hilfe von Adams Niere nochmal gerade biegen."
"Es war eine Rippe, nicht die Niere." verbesserte Gabriel ihn, noch immer bemüht die Mullbinde adäquat zu befestigen.
"Was sind schon Details..."
"Nun ja, es WAR die Rippe und daran kann man auch nichts drehen, Fakt ist Fakt."
"Wie auch immer. Gabi, ich muss los. Ein großes Abenteuer erwartet mich, der Entdecker zieht von dannen."
"Du wirst Eis verkaufen!"
"Und?"
Gabriel gab auf. "Hast du dir wenigstens schon ein bestimmtes Ziel ausgesucht? Die Malediven? Die Kanaren?"
"Ich dachte an Deutschland, Niederbayern, gar nicht so ein übles Fleckchen auf der großen weiten Welt."
"Ich hoffe du erwartest jetzt nicht, dass ich DAS kommentiere."
"Chef, Chef!!! Warten Sie!"
Am Horizont, nahe des Kasinos, zeichnete sich die Silhouette eines viel zu kleinen, dicklichen Mannes ab, der unglaublich damit beschäftigt schien, nicht Opfer seiner eigenen Masse zu werden.
"Oh nein!" seufzte Gabriel, die Hand zu seinen Flügeln führend um ein wenig Stress abzubauen. "DER hat uns noch gefehlt..."
"Ähhh... Petrus....schön dich zu sehen. Na, alles....klar bei dir?Was macht das... Wetter?", stammelte Gott, denn er wusste, Petrus bedeutete Verzögerung, Verzögerung bedeutete Stress, Stress bedeutete Ärger und Ärger bedeutete Akne. Er musste die Kausalkette einfach durchbrechen, er war zu alt für unreine Haut.
"Chef, ich hab gehört sie wollen uns verlassen?! Das geht doch nicht! Wir sind ohne Sie doch völlig aufgeschmissen! All die Toten wollen doch verwaltet werden. Im Chaos wird das enden, im CHA-OS! Wollen Sie das etwa alles einfach so laufen lassen, ohne dass irgendjemand hier das Sagen hat?"
Gott, der sich gerade seinen olivgrünen Parka zuknöpfte, schien nicht sonderliches Interesse für Petrus´Bedenken aufbringen zu können, vielmehr ärgerte ihn der Umstand, dass er keinen passenden Hut zu dem Parka hatte.
" Ich übernehm den Job." grinste Gabriel selbstsicher.
Petrus´Gesichtszüge verkrampften sich schlagartig, ahnte er doch genau was dies für ihn bedeutete. Er und Gabriel waren sich noch NIE grün gewesen, hatte Gabriel ihn doch immer wegen seiner Statur aber vor allem wegen seiner Art gemieden oder zumindest gemobbt. Alles in allem war Petrus aber auch bei den anderen Himmelsbewohnern aufgrund seiner penetranten Art nie sonderlich beliebt gewesen.
"DU?!"
"Ja, da guckst du, wie? Wir werden VIEL Spass miteinander haben."
"Aber Chef!" flehte Petrus, der sich vor seinem inneren Auge schon vor seiner Wetterstation sah, wie Gabriel ihm seine Unterhose über den Kopf zog, ihm in die Hacken trat und dabei schmutzige Lieder sang.
"Das können Sie doch nicht tun! Formulare! Haben Sie die Formulare ausgefüllt? Ohne Formulare geht hier niemand, ich verwalte immerhin die Pforte und hab immer einen guten Job gemacht. Natürlich gab es Zwischenfälle, aber sie kennen Zufall genauso gut wie ich. Ein Problemkind durch und durch und..."
"So Gabi, ich hab alles." unterbrach Gott den Redeschwall von Petrus. "Ich wünsch dir viel Spass. Ich melde mich. Auf nach Niederbayern!"
Gabriel sah voller Freude die Verzweiflung in Petrus´Gesicht. "Chef, ich werde mein Bestes geben... vermute ich."
"Davon geh ich aus." entgegnete Gott, eine Träne des Stolzes im Augenwinkel nicht verbergen könnend.
"Umarmung?"
"Umarmung!"
Gott und Gabriel fielen sich in die Arme, ließen aber schnell wieder voneinander ab, um wenigstens ein bißchen ihrer Würde zu bewahren; unterbrochen wurde dieser erhabene Moment nur durch den Campingkocher, der polternd aus dem Reiseruckack auf den Boden fiel.
Gott atmete einen letzten Zug der meditäran-miefigen Himmelsluft ein.
"Auf nach Niederbayern!"
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Es war bereits weit nach vier Uhr mittags, Niederbayern war von der üblichen sonntäglichen Stille erfüllt. Vor allem in den Dörfern war es sehr ruhig, alle waren eifrig damit beschäftigt möglichst NIX zu tun. Gebrochen wurde dieses Idyll nur durch das immer lauter werdende Poltern eines ziemlich ärmlich dreinblickenden Bollerwagens, der ein ebenso armseliges Schild mit der Aufschrift "Schpeiseeis" vor sich her trug; bei genauerem Hinsehen konnte man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass selbst der Wagen sich seiner bedauernswerten Existenz schämte, was nicht zuletzt auch an seinem Besitzer lag, der, während er seines Weges Schritt, immer mehr Gepäck aus seinem Rucksack verlor.
"Kommt her, ihr Leute und kauft mein... ähh...", Gott suchte nach den passenden Worten um sein Eis zu bewerben und verfluchte gleichzeitig seine eigenen 10 Gebote, die ihm das Lügen verwehrten, "ähh... interessantes! Ja, interessantes Eis. Es wird auch euren Gaumen zum... ähh... zucken! Ja, zum zucken bringen!"
Gott wusste genau, dass jeder drittklassige Italiener, dessen einzige italienische Eigenschaft darin bestand, dass er bereits schon einmal Pasta gegessen hatte, besseres Eis als er anbot; sein Vanille-Eis hatte ungefähr soviel mit Vanille zu tun, wie Schafe mit Punk-Rock.
Er war enttäuscht, er hatte sich seinen ersten Arbeitstag irgendwie anders vorgestellt. Die Strassen waren praktisch menschenleer und durch die nicht vorhandene Kühlung seines Eiswagens war in seinem Eis mehr Leben als in ganz Niederbayern. Zu allem Überfluss war er VIEL zu warm angezogen, was zur Folge hatte, dass sich immer mehr Schweiss im oberen Bereich seines Unterleibes ansammelte.
Schlurfend trabte Gott seines Weges, rief immer wieder mal ein paar werbeschädigende Werbeparolen und fragte sich indes, wie ein so kleiner Wagen nur einen solch höllischen Krach fabrizieren konnte. Unterbrochen wurde sein Selbstmitleid, welches er ausgesprochen exessiv zu pflegen wusste, durch etwas WIRKLICH Großes, dass sich von einer auf die andere Sekunde vor ihm aufgebaut hatte. Gott blickte etwas überrascht zu der Gestalt hoch, die mindestens einen Kopf höher und zehn Köpfe breiter war, als er selbst.
"Ah! Endlich! Kundschaft!", stotterte Gott etwas wirr, bemüht besonders vertrauensvoll und seriös zu wirken. "Äh, grüss Gott, der Herr. Was darf´s sein? Ich empfehle unser hausgemachtes Vanille-Eis, das ist am erträg...ähm... interessantesten!"
Die riesige Gestalt, allem Anschein nach ein ortsansässiger Bauer, der sich nicht viel aus Ästhetik machte, wie sein weißer, fleischiger Oberkörper verriet, verzog keine Miene und saugte den langsam austretenden Ausfluss zurück in seine Nase.
"Wiar moäigen kuiane Freämdeän!"
"Wie meinen?"
"Wiar MOÄIGEN KUIANE FREÄMDEÄN!"
" Entschuldige, ich hab dich leider immer noch nicht verstanden, du musst wissen, ich bin fremd hier und heute ist mein erster Tag in dem Job und, na ja, ich will nicht lügen, es lief bisher nicht sooo dolle aber..."
"WIAR", die Gestalt holte tief Luft, erhob seine Stimme um weitere zwei Dezibel und richtete seine Mistgabel auf Gott, dessen Rucksack nun vollends auseinander fiel, "MOÄIGEN KUIANE FREÄMDEÄN!"
Gott schluckte. "Jetzt sag bloß nicht, dass ihr hier keine Fremden mögt!"
 
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