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2 Seiten

Über den besten Freund des Menschen

Amüsantes/Satirisches · Kurzgeschichten
© Faddah
Statistisch gesehen entwickelt sich bei Kindern ab ca. 5-7 Jahren der Drang nach einem ständigen Gefährten.
Tiere sind hierbei sehr viel beliebter als kleine Geschwister * .
Die Rolle des Haustieres bekleiden meist Hunde. Aber natürlich kann man sich auch Katzen, Schildkröten, Vögel, Meerschweinchen, Kaninchen, Reptilien, Insekten oder Affen zulegen.
Doch bleiben wir vorerst beim "besten Freund des Menschen".
Das wichtigste bei einem Hund sind in der Regel nicht die inneren Werte, sondern das Aussehen. Man möchte die Bekannten schließlich auch mal neidisch machen.
Außerdem sollte zumindest ein Familienmitglied hübsch genug sein, um Komplimente wie "Oooh, du bist aber schön!" oder "Na du bist ja ein ganz Süßer!" verdient zu haben.
Doch ob groß oder klein, dick oder dünn, lange oder kurze Ohren, stuppsige oder lange Schnauze, der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Und wenn man die Entscheidung bereut, kann man den Hund ja immer noch bis zu den Ohren in die Handtasche oder den Rucksack stecken. Sollte der Hund hierfür jedoch zu groß sein, bietet es sich an ihm einen Hundepullover zu kaufen, bei dem man den Hund vor lauter Pullover nicht mehr sieht.
Hat man den richtigen Hund gefunden, marschiert man geradewegs zum Tierhändler des Vertrauens und kauft dort alles Mögliche, das dem Vierbeiner gefällt - schließlich kann jeder Hundebesitzer automatisch Gedankenlesen und weiß, wonach sich der "beste Freund" sehnt.
Hat man also ein Körbchen, zwei Futternäpfe, einen guten Vorrat von 100 Säcken Trockenfutter und weiteren 100 Dosen "5-Sterne-Gourmet-Happi-Happi", ein paar Leckerlies und 10 verschiedene Spielzeuge, von denen der Hund natürlich auch alle gleich stark beschädigt - denn wer kann schon nicht auf 10 Spielzeugen gleichzeitig rumkauen -, aus den Regalen gerissen, merkt man spätestens an der Kasse, dass die Famielie wohl auf den nächsten Urlaub verzichten muss.
Aber solche Opfer erbringt man doch gerne, wenn man weiß, mit welchen Dingen der Hund einen später mehr oder weniger - eher weniger - erfreut.
Mit etwas Glück hat man einen Business-Hund erwischt, der am Tag unglaublich viele Geschäfte erledigt.
Mit noch mehr Glück erwischt man einen faulen Business-Hund, der für diese Geschäfte nicht zum Kunden geht, sondern sie bequem auf dem häuslichen Sofa erledigt.
Aber natürlich wird man nicht nur auf diese Weise belohnt. Auch der alltägliche 20°-Schonwaschgang der Marke "Eigenbau" ist im Preis mit inbegriffen.
Nicht zu vergessen ist auch der Spaßfaktor, den ein Hund - übrigens genauso, wie seinen wohligen Duft - mit sich bringt.
Mit einem Hund kann man großartig spielen. Und wenn er einen ganz besonders lieb hat, überrascht er einen auch mal. So kann es sein, dass der liebe Hund, der ja eigentlich nur spielen will, einem beim Apportieren auf dem belebten Spielplatz nicht den Stock, sondern einen liebevoll abgetrennten Arm bringt.
Und wenn man irgendwann doch keine Lust mehr auf den treuen Vierbeiner hat, so kann man in problemlos an der nächsten Autobahnraststätte gegen nichts eintauschen oder, wenn man sich das Benzin sparen will, auch beim Aldi auf dem Parkplatz.



* Wobei mir persönlich völlig schleierhaft ist, was an einem Tier besser ist als an einem Geschwisterchen. Gut, ein Tier strapaziert die Nerven nicht so sehr, wie ein quängelndes Geschwisterchen, aber was macht das schon, wenn man sich nur mal ansieht, wie man bei einem Geschwisterchen auch sparen kann.
Um nur mal ein Beispiel aufzuzählen: Bei einem Geschwisterchen muss man sich keine Spielzeuge zulegen, um mit ihm Spaß zu haben. Denn wussten Sie, dass kleine Geschwister sich in den ersten drei Lebensjahren, auf Grund der enormen vorteilhaften aerodynamischen Form des Kopfes, unglaublich gut als Wurfgeschosse eignen?
 
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