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Nur ein Traum?

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Der Himmel ist bedeckt. Doch an einer Stelle sind die Wolken aufgerissen, wo die Sonnenstrahlen durchdringen und einen Fleck auf der Wiese erwärmen. Magisch angezogen nähere ich mich ihm, und ein Vogel fliegt auf, dessen Art mir unbekannt ist. Er hat ein purpurrotes Gefieder, das stumpf und zerzaust ist. Er kreist unschlüssig über mir und lässt sich sodann auf meiner Schulter nieder. Er duldet es, dass ich ihn in meine beiden Hände nehme, wo er sich niederduckt, wie um Schutz zu suchen.
Mit leiser Stimme frage ich nach seiner Geschichte. Und er antwortet mir mit einer kleinen Stimme, dass er seinerzeit aus dem Nest gefallen sei, weil es dort keinen Platz für ihn gegeben habe. Fortan hat er mich auf meiner Schulter begleitet. Und ich habe ihn mit meiner Liebe ernährt, wofür er mir oftmals mit einem Lied gedankt hat.
Aber er muß wohl gespürt haben, dass seine Welt nicht die meine ist. Denn immer öfter verließ er mich, um eines Tages nicht mehr zurückzukommen – von meiner Liebe und meiner Traurigkeit begleitet.
Dann wache ich auf, und der Traum lebt in mir weiter.

13.X.2011
 
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Kommentare  

Habe deinen Traum vor mir gesehen. Sehr schöne Bilder.

doska (09.11.2011)

Wunderschöne Worte für einen wunderschönen Traum. Ich bin ganz begeistert.

Else08 (03.11.2011)

Ein kleiner Text, der es in sich hat. Wortgewaltig und wunderschön.

Dieter Halle (03.11.2011)

Kann nur zustimmen. Einfach gelungen. Locke den Vogel doch wieder zu dir.

Evi Apfel (03.11.2011)

sehr schön. hat was. wie einige deiner stories.halte durch.Achim

achim kaul (02.11.2011)

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