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Weihnachten bei Familie Schmidt

Poetisches · Amüsantes/Satirisches · Winter/Weihnachten/Silvester
© doska
Schaut wie heut´ der Opa flitzt.
Ach, er ist fürwahr gewitzt,
kauft den Baum am letzten Tag,
spart viel Geld, doch nun die Plag´,
denn mit dem schnellen Schmücken
will es so recht nicht glücken.

Wack`lig steht er auf der Leiter,
Oma hält sie, probt recht heiter
schon dabei ein Weihnachtslied.
Das geht Opa aufs Gemüt.
Und nun müssen auf die Schnelle
Kugeln ran, sie glitzern helle.

Hui, schon klingelts an der Tür.
„Frohes Fest, das wünsch` ich dir!“,
hört die Oma und geschwind
kommt mit Hund das Enkelkind.
Derweil kippelt immer weiter
Opa Schmidt hoch auf der Leiter.

Denn hinauf muss noch ein Stern,
sowas mag die Oma gern.
Dieter kommt und dann die Britt.
Karin hat die Katze mit.
Danach folgt schon Onkel Walter,
zeigt sich fit noch für sein Alter,


rennt Hund Klaus gleich hinterher.
Dieser mag wohl Katzen sehr,
Karins Katze Hunde nicht.
Oma will jetzt Kerzenlicht.
Ach, wie das Kläuschen hechelt,
als Miez vom Baume lächelt.

Und er bellt und rast daher.
Miezekatze faucht noch mehr.
Walter fängt den Dackel ein.
Dabei stößt er mit dem Bein
gegen Opas lange Leiter.
Opa wirkt nun gar nicht heiter.

Hält sich noch am Baume fest.
Kugeln fallen, dann der Rest.
Dieter warnt noch: „Tanne wippt!“
Da ist die schon umgekippt.
Unter Zweigen wenig froh
liegt der Opa irgendwo.

Karin pustet Kerzen aus,
Walter holt den Opa raus.
Britt sucht noch im Tannengrün.
Wo ist nur die Mietze hin?
Diese holt vom Tisch sich munter
grad `ne Gänsekeule runter,


will wohl teilen die mit Klaus.
Der sieht nun recht dankbar aus.
Keiner tut dem andren was.
Weg sind plötzlich Wut und Hass.
Welche Freundschaft, welch Idyll,
nur, weil man was futtern will.

Dieter meint: „Wie hinterlistig!“,
Opa findet`s eher witzig.
Enkel kreischt: „Das war gemein!“
Walter fällt ein Sprüchlein ein.
Oma schimpft und dann im Bogen
sind die Räuber rausgeflogen.

Ohne Braten vor der Tür
sitzen Diebe, warten hier.
Magen knurrt ganz ohne Essen.
Hat die zwei man jetzt vergessen?
Sterne funkeln, Glockenklang.
Oh, das Warten wird recht lang.

Draußen rieselt eisig Schnee.
Ach, die Pfötchen tun schon weh.
Kälte streicht durch weiches Fell.
Aus dem Fenster klingen hell
Weinachtslieder klar und laut.
Beide haben Gänsehaut.


Doch dann kommt der Weihnachtsmann,
und er spricht: „Sieh einer an!
Gestraft seid ihr ja wohl genug.
So wird man rasch aus Schaden klug.“
Er packt die zwei beim Struwwelfell:
„Hinein mit euch und zwar ganz schnell!“

Und dann fängt der alte Mann
alles Auszupacken an.
So bekommt aus seinem Säckchen
jeder gleich ein buntes Päckchen.
Milch kriegt`s Kätzchen gegen Durst
und das Hundchen eine Wurst.

Weihnachtsmann darf nichts behalten,
Oma reicht deshalb dem Alten
einen Becher heißen Tee.
Bald hinaus geht`s in den Schnee.
Draußen tönen Kirchenglocken,
Englein warten hier mit Locken.

Und nun stapft mit großen Schritten
Weihnachtsmann zum Rentierschlitten.
Leise rieseln Flocken weiter,
man hört Lachen warm und heiter.
Seht, im Fenster Hund und Katz
winken glücklich mit der Tatz.
 
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Kommentare  

Hallo ihr Lieben, habt vielen Dank für eure Kommentare.
Michael: Das mit der Gänsekeule ist etwas Erlebtes. Deswegen konnte ich es so gut beschreiben.
Siebensteins Traum: Schön, dass es dir gefallen hat und danke für das Tannengrün.
Holdriander: Oh Danke, würde mich freuen, wenn du das machst.
Ingrid: Toll, dass du dir das alles vorstellen konntest. Bei uns geht es oft ähnlich wild in unserer Familie zu. Darüber könnte ich noch viel mehr schreiben, hehe.


doska (02.12.2011)

tolles gedicht! ich konnte mir das chaos richtig vorstellen, und vor allem das ende mit der gemeinsamen gänsekeule... ;-)

Ingrid Alias I (01.12.2011)

Hat mir auch gut gefallen. Würde ich gern im Freundeskreis vorlesen.
lg


holdriander (30.11.2011)

Hat mir richtig gut gefallen, dieses Gedicht. Deshalb auch grün von mir.

Siebensteins Traum (29.11.2011)

Die Katze möchte eben auch etwas von der weihnachtlichen Gänsekeule abbekommen. Hund und Katze haben nachhaltig bewiesen, dass auch das Fest der Liebe die beiden nicht daran hindern konnte, sich auf ihre Art mit freundliche Gesten zu "verwöhnen".
Das Weihnachtsfest, das du beschrieben hast, ist ja eine einzige Pleiten - Pech und Pannenserie. Mag es manchem Leser vielleicht ein wenig übertrieben erscheinen, es ist voll aus dem Leben gegriffen. In diesem unsäglichen Weihnachtsstress passieren oft die tollsten Dinge.
LG. Michael


Michael Brushwood (29.11.2011)

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