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13 Seiten

Träume zu Verkaufen

Kurzgeschichten · Für Kinder
Mine im Elfenland
mit der kleinen Elfe Lale

Mutti, Mutti, Mutti …, darf ich mit Mia zum Jahrmarkt heute Mittag, gleich nach der Schule, möchten wir gehen, und uns vorher bei Mia treffen- bitte Mutti.
Bitte, bitte, bitte Mutti darf ich?
Rief Mine, ihrer Mutter, beim Eintreten in den Hausflur,übermütig zu.
Mutter Lene sah ihre Tochter schmunzelnd an und fragte: “Was ist noch zu erledigen, bevor du dich verdrückst, und vergnügst?“
In Ruhe Mittagtisch essen, und dann- Mine stand da, und überlegte laut: „Na ich muss dann noch meine Hausaufgaben ordentlich erledigen!“
Stimmt genau Mine, dann darfst du anschließend, gerne mit deiner Freundin Mia, zum Jahrmarkt.
Aufgeregt und mit zappeligen Füßchen, unterm Schreibtisch, musste Mine sich selbst ermahnen, ruhig ihre Hausarbeiten, zu erledigen.
Endlich rief Mine; schnell noch, alle Schulutensilien einpacken, die Stifte, die Bücher und die Hefte wieder ordentlich zurück, in den Schulranzen, und ab geht’s zum Jahrmarkt, jubelte Mine.
Damit Mutter Lene den Stand, der Hausaufgaben mitverfolgen konnte, rief sie sogleich erneut laut; fertig, fertig ich bin schon fertig, Mutti!
Na… dann, mach dich schnell auf den Weg, Mia wartet bestimmt schon ungeduldig auf dich, Mine.
Sprach Mutter Lene fürsorglich, in Richtung Mine, mit einem kleinen Schmunzeln, im Gesicht.
Hier hast du noch ein wenig Taschengeld, damit du dir eine Kleinigkeit kaufen kannst, auf dem Markt…
Doch Mine, hörte ihre Mutter schon längst nicht mehr, im Handumdrehen, verschwand Mine freudestrahlend, mit der kleinen Geldbörse, mit ihrem Taschengeld für den Markt, in der Hand, zu Mia.

XXX

Eilig machte sich Mine auf den Weg zu ihrer Freundin Mia, nach nur wenigen Minuten, stand Mine atemlos vor Mias Elternhaus.
Stürmisch klingelte Mine an der Haustür, bei Mia, gemeinsam spazierten sie anschließend erwartungsvoll, zum Jahrmarkt, Richtung Marktplatz.

Staunend, über die Vielzahl der Kaufstände und Schaustellerwagen, schlenderten beide, Hand in Hand, fröhlich über den Markt.
Sie wurden nicht müde alles zu beäugen und zu begutachten.
Sich alles gleich mehrmals anzusehen, machte ihnen, immer wieder aufs Neue riesigen Spaß.
Schnell überlegten sie, wofür sie ihr Taschengeld ausgeben, könnten …
Mia kaufte sich, nach reiflicher Überlegung, ein großes Lebkuchenherz, am Süßigkeitenstand.
Die allerleckersten Zuckerwaren, die es auf dem Markt gab, waren an diesem Stand zu finden.
Mine jedoch, konnte sich nicht so recht entschließen, wofür sie ihr Taschengeld ausgeben sollte.
Ob- sie sich etwas zum Naschen oder Spielen kaufen sollte.
Sie umfasste ihre Geldbörse, mit fester Hand, und war weiter unschlüssig, in Bezug auf Lebkuchenherz oder roter Herzluftballon.
Oder ob sie sich vielleicht doch lieber Karten fürs Kettenkarussell, oder Autoscoter, oder Riesenrad, oder Schiffschaukeln oder Lose kaufen sollte…
Sie konnte sich einfach nicht entscheiden.
Nach mehreren gemeinsamen Runden über den Marktplatz, mit Freundin Mia, verabschiedete sich schließlich Mia, mit den Worten: “Ich muss noch, zu meiner Oma gehen, sie ist krank und ich habe ihr versprochen, heute Mittag ein wenig zur Hand zu gehen, im Haushalt!“
Und weg war Mia, mit ihrem neu erstandenen, großen Lebkuchenherz.
Das sie stolz um ihren Hals trug, die rote Schleife am Herzen, leuchtete und glänzte herrlich in der Mittagssonne, bis Mia nicht mehr zu sehen war.

XXX

Mine bummelte weiter über den Markt und da- sah sie plötzlich ein kleines Zelt, das ihr zuvor nicht aufgefallen war.
Ein großes Schild mit der Aufschrift: „Träume zu verkaufen“ hing am Zelteingang...
Sofort war Mines Neugierde geweckt.
Sogleich trat sie zielstrebig, nochmals- das komische Angebot lesend, das auf dem Schild stand, jetzt jedoch etwas zögerlicher und nachdenklicher, das kleine Zelt.
Alle Wände im Zelt waren mit den herrlichsten bunten Stoffen bespannt, selbst die Decke war damit bespannt, und zugehängt.
Die Stoffe leuchteten in den allerschönsten Farben.
Mine konnte ihre Augen, von der wundersamen Farbenvielfalt, und den ungewöhnlichen Motiven, die auf den Stoffen waren, nicht abwenden.
Leise sprach Mine zu sich; wenn das Mia sehen könnte …!
Schade, dass Mia nicht mehr hier ist, das hätte ihr auch gefallen, ganz bestimmt, sogar.

Wunderschöne Blumen- und Tiermotive zierten die Stoffe, Mine war versucht die Stoffe einfach anzufassen.
Doch da hörte sie auch schon eine schrille Stimme und die Worte: “Hier wird nichts angefasst!“
„Anfassen verboten!“ - das gilt auch für dich, kleines Fräulein.
Mine zuckte unwillkürlich zusammen, und versteckte ihre Hände, sogleich, auf dem Rücken.
Sie versuchte sofort, nun die Person mit dieser ungewöhnlichen schrillen herrischen Stimme, im Zelt zu erspähen.
Doch vergebens, so sehr sie sich auch anstrengte- sie sah keine weiteren Personen, absolut niemanden, sah sie im Zelt.

Gerade als sie das Zelt wieder verlassen wollte, trat Mine eine alte Frau entgegen, und sprach sie jetzt überaus freundlich an:“ Na, mein Kleines von was möchtest du denn träumen?
Ich kann dir deinen „Wunschtraum“ erfüllen, wenn du magst!“
Mines Neugierde wurde erneut geweckt, und war stärker, als der Gedanke, dass man keine Träume verkaufen- beziehungsweise, dass man sich keine Träume erkaufen kann.
Mit einem verstohlenen Blick auf Mines Geldbörse, wurde die alte Frau jetzt immer geschwätziger und freundlicher…

Ach nein, ich habe es mir anders überlegt, ich möchte keinen Traum kaufen, drehte sich Mine um, und versuchte wiederholt das Zelt zu verlassen.
Als die Alte, plötzlich mit listiger Stimme, zu ihr sprach: „Möchtest du nicht einmal im Traum eine kleine Elfe treffen?“
Sofort blieb Mine stehen und drehte sich zur Alten um.
Wieso wusste sie Alte, dass sie, Mine, so gerne Elfengeschichten liest und schon einen ganzen Stapel Elfenbücher gelesen und regelrecht verschlungen hatte …
Wie gerne würde sie in die Fantasiewelt der Elfen mit eintauchen, das war schon immer, ein geheimer Wunsch von Mine gewesen, der sich jetzt vielleicht, endlich erfüllen würde.
Mit pochendem Herzen und träumerischem Augenaufschlag, dachte Mine an die vielen Elfengeschichten die sie schon gelesen hatte, und dass sie jetzt vielleicht im gekauften Traum, auf die Elfen, treffen würde.

Na, komm schon her Kleines, es kostet dich nicht viel, nur fünf Euro, weil du es bist, einverstanden…, Kleines?
Mine überlegte nicht lange sie öffnete sogleich ihre Geldbörse und sah, dass ihre Mutter ihr, genau fünf Euro in die Geldbörse, gesteckt hatte.
Noch zweifelte Mine ob sie wirklich das ganze Geld für einen Traum ausgeben sollte…
Wie lange dauerte denn der Traum?
Wenn ich fragen darf, sprach Mine, die Alte an.
Du Kleines, das weiß man vorher nie so genau, da musst du schon Vertrauen haben, und dich auf mich voll und ganz, einlassen.
Erwiderte die alte Frau wieder ganz geschäftig.
Ungeduldig beobachtete sie Mine, na wie ist es nun: „Willst du- oder willst du nicht?“
Kam die wiederholte Frage von der Alten.

„Ich will“ - rief Mine spontan aus, und entnahm sogleich die fünf Euro aus ihrer Geldbörse.
Das ist nett Kleines, dann komm schon her, komm näher, und du kannst dir einen Traum, deinen Wunschtraum gleich aussuchen und träumen…

Mine näherte sich bis auf wenige Schritte, der Alten, und zeigte auf ein Elfenmotiv im Elfenbuch, das es ihr besonders, angetan hatte.
Also das Elfenbildchen, Lale, diese Elfe soll es sein, die dir in deinem Traum erscheinen soll, im Elfenland.
Mine nickte mit dem Kopf und wartete nun ungeduldig auf den gekauften Traum.

Ihre fünf Euro hatten längst den Besitzer gewechselt und jetzt erwartete sie natürlich die Gegenleistung dafür.
Ihren gekauften „Elfen-Traum“ im Elfenland.

XXX

Komm setz dich, hier her, auf den kleinen Hocker, damit ich dir, Lale, dein Elfenbildchen, auf die Wange kleben kann.
Sprach die Alte, zu Mine, hin gewandt.
Sonst funktioniert das nicht mit dem Traum im Elfenland, erzählte sie beredsam, Mine den weiteren Vorgang erklärend…
Wo sind denn diese außergewöhnlichen Elfenbilder her- die auf die Wange geklebt werden, und die dazugehörigen Träume?
Ach Kleines, das braucht dich nicht zu kümmern, gab die alte Frau, Mine unwirsch, Antwort.
Eines kann ich dir allerdings dazu sagen, sie kommen alle aus dem gleichen Elfenland, damit musst du dich zufrieden geben, mehr sage ich nicht.
Gab, die Alte wieder unwirsch, äußerst gereizt, auf Mines Frage, Auskunft.
XXX
Gleich, nachdem das Bildchen, endlich Mines Wange zierte, zweifelte sie dann doch, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hätte.
XXX
Doch schon nach wenigen Augenblicken, überkam Mine ein eigenartiges Gefühl.
Das Elfenmotiv, das nun ihre Wange zierte, schien in Bewegung zu sein.
Mine verspürte dazu noch, eine ungewöhnliche Wärme, genau an der Stelle, wo sich jetzt das glitzernde Elfenbildchen befand.
Als ob die Elfe die ganze Zeit, mit ihren Flügen sanft, schlagen würde, und davon fliegen wollte, überlegte Mine.
Sich ständig über die Wange streichelnd, und dabei andächtig das Bildchen berührend, lächelte Mine verträumt.
Sie saß noch immer, mit verklärtem Blick, erwartungsvoll auf dem kleinen Hocker.
Ein herrliches Gefühl war das, ein wunderschönes Gefühl und ein außergewöhnliches Gefühl, war das, so empfand es Mine in diesem Augenblick…

Es fühlte sich an- wie zartes Herzklopfen, überlegte Mine, so für sich. Ach nein, es ist doch eher wie ein zartes vibrieren auf der Wange, korrigierte sie ihr Empfinden.
Egal, es hat mich fünf Euro gekostete, und jetzt bin ich mal gespannt, was ich dafür als weitere Gegenleistung, erhalte dachte Mine, erwartungsvoll.

XXX

Mine trat aus dem Zelt heraus und wurde Augenblicklich von der hellen Mittagssonne geblendet, so dass sie für einen Moment die Augen schließen musste.
Als Mine schließlich die Augen wieder öffnete, wollte sie noch einmal das Schild am Zelt lesen.
Doch es war kein Schild mehr zu sehen, und auch das Zelt war auf wundersame Weise, verschwunden.
Oder war da nie, ein Zelt gewesen, fragte sich Mine laut?
Mine zweifelte an ihrem Verstand und flüsterte, das kann ich keinem erzählen, das glaubt mir doch kein Mensch…
Ich kaufe mir einen Traum, und schon muss ich denken, dass ich das alles nur geträumt habe, dachte Mine zerknirscht.
Sofort öffnete sie ihre Geldbörse, und ihre schlimmste Befürchtung bestätigte sich- das Geld, ihre fünf Euro Taschengeld, sie waren weg.
Mit einem Male machte Mine, der Bummel über den Jahrmarkt, keinen Spaß mehr, und sie entschloss sich nach Hause zu gehen.
Verärgert und wütend über sich selber, dass sie der alten Frau auf den Leim gegangen war, maulte sie selbst noch, als sie schon längst daheim in der Wohnung angekommen war.
Mutter Lene sah das nachdenkliche Gesichtchen ihrer Tochter und fragte sogleich nach, was passiert sei, warum sie so verärgert dreinschaue.
Mine erzählte nach einigem Zögern, was sich auf dem Marktplatz, zugetragen hatte.
Sie erzählte von ihrer Begegnung mit der alten Frau und erlaubte sich jetzt, in ihrer Wut, ihrer Mutter gegenüber, verärgert die alte Frau als Hexe zu bezeichnen.
Mutter Lene tröstet Mine und sagte: „Dann hast du heute dein „Erstes Lehrgeld“ bezahlt, Mine!“
Man hat dich übel reingelegt und dafür hast du auch noch mit deinem Taschengeld bezahlt.
Überlege mal Mine; man kann doch keine Träume kaufen!
Wunschträume sind nur Fantasiegebilde in unserem Gehirn, des Nachts, wenn wir schlafen.
Versuchte Mutter Lene, ihrer Tochter, das Träumen einigermaßen verständlich, zu erläutern.
Hirngespinste, würde dir jetzt deine Großmutter Ida, sagen.
Das nächste Mal bist du vorsichtiger, glaube mir.
Aber das Elfenmotiv auf deiner Wange sieht doch sehr nett aus Mine, sei nicht allzu enttäuscht.
Mine nickte, ihrer Mutter zu, und hatte plötzlich wieder das Gefühl, dass die kleine Elfe Lale, auf ihrer Wange, sich bewegt hätte.
Gedankenverloren ging Mine in ihr Zimmer und kuschelte sich in ihren großen Sessel und versteckte ihren Kopf im Sofakissen.
Enttäuscht über das Geschehen mit der alten Frau am Markt, und dem angeblichen gekauften Traum, innerlich noch völlig aufgewühlt und nachdenklich, kauerte Mine im Sessel.

XXX

Ganz vorsichtig…, und wieder ganz vorsichtig, fuhr Mine wiederholt über ihre Wange, und spürte sogleich wieder das Abziehbild der Elfe Lale auf ihrer Haut…
Noch ganz in Gedanken versunken, schlief Mine schließlich ein …

XXX

Da…, plötzlich, verspürte Mine ein heftiges Ziepen an ihren Haaren.
Ein erneute Ziepen, lies sie verärgert auf das Haare ziehen, reagieren.
Was ziept mich denn hier, oder wer ziept mich hier, wer ist denn das?
Wer macht so was?
Gib dich zu erkennen- du Haarezieper, maulte Mine laut!
Na, ich bin das, ich Lale- du hast dir doch mein Bildchen und einen Traum vom Elfenland gekauft- hier bin ich, und hier ist er nun…, dein Wunschtraum…
Da es noch heller Nachmittag ist, bekommst du einen Tagtraum,
fürs gleiche Geld- doch muss ich dir ehrlich sagen, ein Nachttraum wäre länger, und somit günstiger, für dich im Preis, gewesen.
Da hättest du für dein Geld wirklich mehr gehabt!
Mine glaubte, ihre Ohren würden ihr einen Streich spielen, hatte sie wirklich, richtig gehört?
Langsam öffnete sie nach einem erneuten Haarenziepen und Ohrenkneifen ihre Augen.
Hey, bist du wirklich das Abziehbild, das die alte Frau am Markt, auf meine Wange geklebt hat?
Wieso sitzt du jetzt auf meiner Nase, fragte Mine die kleine Elfe.
Ich sitze hier, um dir deinen gekauften Traum vom Elfenland zu erfüllen, erwiderte die kleine Elfe auf Mines Nase, ganz keck …
Das ist doch unmöglich, du willst mir meinen gekauften Traum erfüllen, jetzt sofort …?
Mine staunte und schaute ganz ungläubig auf Elfe Lale!
Sie sah die kleine Elfe auf ihrer Nasenspitze an.
Skeptisch über die Aussage, dass Elfe Lale es tatsächlich möglich machen könnte, ihr- ihren gekauften Traum zu erfüllen, blieb sie bewegungslos weiter im Sessel sitzen.

XXX

Also- möchtest du jetzt, träumen…, oder nicht?
Fragte, Lale wiederholt, jetzt mit energischer Stimme.
Ja, ja…, doch natürlich, möchte ich den gekauften Traum jetzt haben, gab Mine schnell der kleinen Elfe Lale, Antwort.
Na, dann komm mit!
Wie heißt du denn eigentlich, fragte Lale, Mine.
Ich bin Mine, und freue mich dich kennen zulernen, Lale.

Schau dich um Mine, hast du es denn nicht bemerkt, du bist doch schon längst mitten drin, in deinem Wunschtraum.
Schau doch nur…, Mine!
Mine schaute sich um und traute ihren Augen nicht.
Lale hatte die Nasenspitze längst verlassen und schwirrte um Mines Kopf herum.

XXX

Ja- Mine konnte es fast nicht glauben, sie war auf einer herrlichen Wiese mit meterhohen Blumen und Bäumen.
Die Bäume schienen sich bis in die Unendlichkeit des Himmels zu recken.
Oh’, ist das schönnnnn…, stammelte Mine.
Ganz verträumt, schaute sich Mine, begeistert um.
Hunderten von Elfen schwirrten umher, sie kicherten als sie Mine mit Lale, auf der Mohnblume sitzen sahen.

XXX

Es dauerte einige Zeit bis Mine bemerkt, dass sie mit Lale auf einer Augenhöhe, in der Blumenwiese, auf der riesigen Mohnblume, saß.
Lale bist du so schnell gewachsen, oder bin ich so schnell geschrumpft?
Das gibt es doch nicht- ei…, der dausssssssss, rief Mine laut aus.
In diesem Augenblick kamen alle Elfen heran geflogen und gesellten sich um Lale und Mine.
Alle wisperten und kicherten, und sie boten Mine an, einige Spiele mit ihr zu spielen- die natürlich nur im Elfenland gespielt werden, könnten.
Mine stimmte sogleich, hoch erfreut zu, und wartete geduldig auf den Beginn, des Elfenspieles.
Doch plötzlich kamen, einige Elfe ängstlich heran geflogen, sie stammelten immer wieder, aufgebracht die gleichen Worte.
Sie waren total aufgeregt, bis sie sich endlich etwas beruhigt hatte und angstvoll aussprachen was sich zugetragen hatte.

Endlich, nach einiger Zeit, sollte auch Mine den Grund, für die Aufregung der Elfe im Elfenland erfahren.

XXX

Der listige Orak, hatte sich wieder Mal heimlich ins Elfenland geschlichen, und lauerte nun in seinem Versteck, im Wurzelstumpf einer alten knorrigen Eiche.
Er lauert wie immer, wenn er im Elfenland ist, auf die kleinsten Elfen.
Um sie sich zu fangen.
Mine dachte, sie hätte sich verhört, von einem listigen Orak, von einem solchen Tier, hatte sie noch nie gehört.
Interessiert fragte sie bei Lale nach, wie denn dieses Tier aussehen würde, damit sie Bescheid wisse, falls sie einmal auf diesen Orak treffen sollte.
Natürlich kam auch bei Mine an, dass es sich um ein gefährliches Tier handeln müsste, da alle Elfen so aufgebracht, auf das Eindringen von Orak, reagiert hatten.

Mit wilder Gestik beschrieb Lale nun den gefährlichen Eindringling Orak…

XXX

Mine brauchte einige Zeit um sich das Tier bildlich vorstellen zu können, und war letztendlich der Meinung; dass es ein solches Tier, ihrer Meinung nach, überhaupt nicht geben würde!
Da widersprach ihr Lale ganz energisch, und gab furchtsam zu verstehen, dass es Orak gebe, und er nie ohne Elfenbeute, aus dem Elfenland verschwinden würde.
Alle Elfen würden sich fürchten und hätten Angst von Orak gefangen zu werden.
Mine konnte sich diesen geheimnisvollen Orak absolut nicht vorstellen.
Die Beschreibung lies auf alles deuten, doch einen Orak- was sollte das sein?
Angeblich hatte der Orak- Löffelohren wie ein Hase, Hörner wie eine Ziege, Fell wie ein Schaf, Ringelschwanz wie ein Wildschwein,
die Vorderbeine lang und die Hinterbeine kurz mit riesigen Krallen an der rechten hinteren haarigen Pranke und einen wulstigen Fächer auf dem Rücken.
So müsste sie sich Mine, das Tier ungefähr vorstellen, die Nase wie beim Nasenbär und die Augen so groß wie bei einem Ochsen…
Das sprengte jetzt Mines Vorstellungskraft, und mit einem lauten Stöhnen, gab sie kund, dass dieser Orak, total hässlich sein müsste.
Was Mine dann auch sofort laut aussprach.

XXX

Pst leise, rief Lale, Mine sofort zu- das darfst du nicht laut aussprechen.
Das macht ihn total wütend-Mine, also sprich dies es nie mehr laut aus.
Ist in Ordnung Lale, ich werde es mir verkneifen, nochmals einen Kommentar über das eigenartige Aussehen von Orak, zu machen.
Wenn du meinst- bin ich eben …, ruhig.
Plötzlich kam Bewegung in die Elfengruppe, ein hektisches Herumschwirren der Elfen, folgte sogleich.
Sie flogen aufgeregt hin und her.
Die Elfen flatterten hektisch durcheinander. Sie konnten sich einfach nicht beruhigen.
Aufgeregt starrten, alle Elfen, auf den Wurzelstumpf der alten Eiche, wo Orak, angeblich immer auf der Lauer liegen würde.
Mine folgte ihren ängstlichen Blicken.
Sie forderte nun die Elfen auf, sich in den Wipfeln der Baumkronen zu Treffen- da dieser komische Orak, nach Lales Beschreibung, wohl nicht in der Lage wäre, ihnen dorthin zu folgen.

Wieso ist das uns nie eingefallen, rief Lale, Mine begeistert zu.
Da oben in den Wipfeln, der Bäumen, kann er uns nichts anhaben. Kamen die begeisterten Worte, von Lale, an die ängstlich und unruhig hin und her fliegende Elfengruppe.
Es leuchtete den Elfen sogleich ein, dass sie in den Höhen der Baumkronen, für Orak viel schwerer zu erreichen und zu fangen wären.
Schnell war man sich einig, und alle Elfen trafen sich mit Mine, in der Baumkrone, der alten Eiche.
Im dichten Geäst des Baumes, besprach man nun das weitere Vorgehen, gegen den schrecklichen Orak.

XXX

Sag mal Lale, wie fängt Orak eigentlich deine Freundinnen, und was geschieht anschließend mit ihnen…
Oder kommen alle wieder heile zurück, fragte Mine die verängstigte Lale?
Es folgte ein langes herum Gedruckse von Lale, und endlich die Antwort: „Nein wir wissen nicht was mit ihnen geschieht, wir sehen unsere Freundinnen, nie mehr!“
Mine grübelte leise vor sich hin.

Andächtig nachdenkend, und weiter grübelnd, beobachtete auch Mine den Eingang der Baumwurzel, wo Orakt angeblich immer, zum Elfenfangen, auf der Lauer liegt.
Dann stand sie entschlossen auf und sprach: “Dann will ich das Mal auskundschaften für euch- so kann das ja schließlich nicht weiter gehen!“
„Wo kommen wir denn hin- wenn alle Elfen aus dem Elfenland entführt werden, regte sich Mine, weiter entrüstet auf!
Sofort waren alle Elfen begeistert, sie schmiedeten sogleich einen Plan um den gefährlichen Orak auszuspähen.
Also wir machen das so…, flüsterte Mine leise.

XXX

Orak bemerkte in dies, dass etwas anders war, im Elfenland, als die Tage zuvor.
Er legte sich, ebenfalls mit blitzendem Augenfunkeln, auf die Lauer.
Argwöhnisch begutachtete er die Elfen in der Baumkrone, und er musste sich eingestehen, dass es für ihn doch arg beschwerlich wäre, ihnen dorthin zu folgen…
Die momentane Aufgebrachte Elfenwelt, und neue Situation, für ihn, im Elfenland gefiel ihm ganz und gar nicht.
Mit den Worten: “Na, dann versucht Mal mich auszutricksen.
Das werdet ihr bitter bereuen, glaubt mir, das wird euch bitter aufstoßen, ihr lieben kleine Elfen!“
Er fuchtelte, mit seiner rechten Fang-Krallenpranke, aus dem Wurzelstumpf heraus, in Richtung Mine und Lale.
Sofort zuckten sie zusammen und Mine wurde sich wieder ihrer Größe bewusst, viel mehr der Tatsache, dass sie seit dem sie im Elfenland ist, nicht mehr groß ist!
Sie war seit dem Eintreten ins Elfenland, der Elfengröße angepasst, und genau so klein, wie alle Elfen.
Nur Flügel hatte Mine keine.
Da gestaltet sich die Elfenrettung, doch etwas schwieriger als gedacht, durchzuckte es Mine, sofort.

XXX

Ich mag jetzt- nicht ein Problem daraus machen, stöhnte Mine leise.
Da geht- ja, die ganze Zuversicht, und das ganze Selbstvertrauen,
der Elfen wieder flöten.
Ihre ganze Hoffnung die sie in mich setzen, möchte ich jetzt nicht, schon wieder zerstören.
Dies überlegte Mine sogleich, und schaute in die aufgeregte, Elfenrunde.
Es müsste ein wirklich guter Plan sein, den Elfen zu helfen, und gleichzeitig heraus zu finden, was mit den entführten Elfen, passiert ist.
Hat Orak sie vielleicht aufgefressen, nach der Entführung, das wäre allerdings die schlimmste Variante des Verschwindens …, stöhnte Mine leise auf.

Aber was sollte er sonst wollen?
Als die Elfen, als Nahrungsmittel, für sich anzusehen …?
Wir werden sehen, flüsterte Mine andächtig;
ich werde die Sache Auflösen, das Verschwinden der Elfen, so wahr ich Mine bin!

XXX

Schon seit Stunden lag Mine mit Lale auf der Lauer um den schrecklichen Orak auszukundschaften.
Und da- plötzlich kam Bewegung in die Aktion „Elfenrettung“!
Mine und Lale blickten sich stumm an, Mine lies sich unerschrocken aus der Baumkrone, furchtlos in die Tiefe fallen.
Schwebend trug der Wind Mine fürsorglich zu Boden.
Direkt an die Baumwurzel der Eiche.
Noch nicht ganz unten angekommen- schnellte eine haarige Krallenpranke aus dem Wurzelloch und fasste blitzschnell zu.
Ein lautes entsetztes Aufschreien der Elfen, die dies von der Baumkrone aus angstvoll beobachtete hatten, hallte noch Minuten später, durch den Elfenwald.
Orak hatte Mine gefangen…
Alle Elfen saßen zittrig weinend zusammen, sie umarmten sich in ihrer Angst gegenseitig.
Um das weitere Schicksal von ihrer neuen Freundin Mine machten sie sich große Sorgen.

XXX

Fast zärtlich, streichelte Orak, über Mines Köpfchen, und flüsterte, was bist denn du für eine Elfe, ohne Flügel, so eine habe ich ja noch nie gefangen.
Da muss aber heute eine extra Belohnung her…
Dieser Fang, diese Elfe, ist ja so außergewöhnlich- das muss selbst die alte Frau Hagra zugeben.
Schnell verstaute erMine, in seinem gepuderten Brustbeutel, und rannte eiligst aus dem Elfenwald.
Und verschwand augenblicklich aus dem Elfenland.

XXX

Mine wurde mächtig durchgeschüttelt in dem Brustbeutel von Orak.
Sie verhielt sich ruhig, um keine Unruhe herauf zu beschwören.
Jetzt so kurz vor der Auflösung, des Rätsels- um das Verschwinden der Elfen.
So kurz- vorm Ziel war sie …

XXX

Orak rannte als ob der Teufel hinter ihm her wäre auf ein kleines Zelt zu, und trat ganz außer Atem, gebückt fast schon auf dem Boden kriechend, herein.
Garstige Worte empfingen ihn sofort, und schrieen ihn an: „Wo bleibst du denn, du hässliche Töle?
Du machst mir ja das ganze Geschäft kaputt!
Ich hätte schon drei Elfenbildchen verkaufen können!“
Und die Alte schrie, Orak, weiter an: “Du glaubst doch nicht, dass du heute auch nur einen Schnipsel Wurst, von mir bekommst!“
Für das zu Spätkommen gibt es nichts, schrie sie erneut Orak an.
Orak kannte dieses gemeine Spiel der Alten, stets konnte er der Alten nichts Recht machen, und dafür gab es natürlich immer Futterentzug.
Keine Wurst, kein Fleisch und schon gar keinen leckeren Kauknochen.
Leise fauchte Orak; ach…, was bin ich das Leid, immer das gleiche gemeine Spiel!

Da wurde Mine in Oraks Brustbeutel hellhörig, und flüsterte Orak zu:“ Wenn du mir, und den Elfen hilfst, wirst du nie mehr Hunger leiden, das verspreche ich dir!“
Orak hörte Mines Worte und überlegte, leise für sich; was habe ich zu verlieren- nichts, absolut nichts!
Doch höre Orak, sprach Mine weiter, zuerst muss ich erfahren was die Alte, mit den von dir gefangenen Elfen, anstellt und macht…
Na- das kann ich dir sagen: “Sie nimmt die Elfen aus meinem Brustbeutel, und gibt sie dann in ein Glas. Dann pudert sie die Elfen mit einem „Wunderglitterpuder“ ein, und schon nach wenigen Minuten, sind die Elfen für die Abziehbildchen fertig!“
Anschießend werden sie in ein Buch gelegt und auf den Jahrmärkten als „Elfen - Wunschträume“ verkauft.
In diesem Augenblick schämte sich Mine, dass auch sie sich, so eine eingefangene Elfe, mit der Aussicht auf einen Elfen Wunschtraum, auf dem Jahrmarkt, gekauft hatte.

Mine war jetzt zu allen Opfern bereit, um das Mysterium, der gefangenen Elfen- und auch das elendige Schicksal von Orak zu Beenden.
Mine flüsterte Orak einige Worte ins Löffelohr, und Orak nickte in Richtung Brustbeutel, Mine zu.

XXX

Die Alte schrie erneut Orak an und befahl ihm die Elfenbeute endlich zu übergeben.
Zielstrebig wollte die Alte, Orak die Beute aus der Brusttasche reißen...
Und da…, plötzlich geschah, das Unfassbare!
Im gleichen Moment, als die Alte an Mine fasste, sprang Orak auf den Tisch, und sprang wie vom Teufel besessen, wild herum.

Alle Gläser fielen sogleich bei den heftigen wilden Sprüngen von Orak zu Boden…
Mine sprang schnell aus dem Brustbeutel heraus.
Sie nahm sofort ihre normale Größe an und warf gezielt das Wunderglitterpuderglas in Richtung Alte…, und Mine traf die Alte mit dem Glas.

Da- geschah es plötzlich…, alle Elfen streckten ihre Flügel aus, und schwirrten aus dem Traumbuch, hastig flatterten sie aus dem Zelt und flogen letztendlich weg.

Die Alte wurde mit einem Male winzig klein, wie eine Motte.
Sie floh, ohne sich noch einmal umzuschauen, aus ihrem Zelt und ward nie mehr gesehen.
Mine klatschte begeistert über die Wandlung der Alten und der Befreiung der Elfen, in ihre Hände.
In diesem Moment der Freude, fiel ihr Blick auf Orak, der noch immer auf dem Tisch stand, und nun zu überlegen schien- wo er zukünftig einen Wurstschnippel herbekommen würde!
Und ob Mine, ihr Versprechen, ihn zu versorgen, einhalten würde.

Mine schritt ganz langsam auf Orak zu, und nahm ihn vom Tisch, sanft strich sie ihm über den wulstigen Rücken und sprach: „Komm Orak, wir gehen nach Hause, und du bekommst einen großen leckeren Kauknochen von mir, für deine uneigennützige Hilfe!“
Langsam schritt Mine mit Orak unterm Arm heim.

XXX

In diesem Augenblick öffnet sich die Zimmertür, und Tante Wally trat auf die schlaftrunkene Mine, lächelnd, mit den Worten, ein:“ Na- Mine schön, dass du dich mit dem kleinen Orak angefreundet hast!“
Mine sah sich um und bemerkte erst jetzt, dass ein kleiner Hund, neben ihr im Sessel schlafend, lag.

Das ist der kleine Hund meiner Nachbarin, erklärte Tante Wally der verdutzten Mine.
Ich dachte Mine; da ich heute zu Kaffee und Kuchen bei euch eingeladen bin, dass er nicht stören würde.
Daher habe ich ihn kurzerhand einfach mitgebracht, ich habe jetzt erst bemerkt, dass er sich zu dir ins Zimmer geschlichen hat.
Auch auf mein mehrmaliges Rufen, hat der Strolch, nicht reagiert und ist einfach, weiter bei dir im Sessel geblieben.
Hoffentlich hat er dich nicht bei deinem Mittagschläfchen gestört? Das täte mir natürlich leid, Mine.
Sprach Tante Wally, fürsorglich auf die verschlafene, Mine ein.

Nein, nein Tante Wally- er hat mich nicht gestört, er ist ein echter Held, und jetzt bekommt er einen ordentlichen Wurstzipfel
von mir …
Den hat er sich verdient, fügte Mine lächelnd hinzu.
Komm Orak, wir gehen zum Kühlschrank und sehen mal mach- was der so hergibt …

Mine trug den kleinen Orak, auf dem Arm zur Küche, und beide blickten erwartungsvoll, in das Innere des gut gefüllten Kühlschranks von Mutter Lene.
Na, da wird sich doch was finden … Orak, oder…, sprach Mine.
Ein helles Gebell hallte durch die Küche und alle mussten unwillkürlich laut Lachen…

Schau mal Mine, ich habe dir noch etwas mitgebracht, hörte Mine, Tante Wally sagen.
Mine schaute Tante Wally ungläubig an, als diese ihr ein Märchenbuch mit Elfengeschichten, entgegen hielt.
Und fast schien esMine, dass die kleine Elfe, vorne auf dem Buch, wie Lale aussehen würde, und ihr schelmisch zu gezwinkert hätte.

Genau in diesem Augenblickt, flog eine Motte durch die Küche.
Orak schlug mit seiner Pfote, weit nach der Motte ausholend- und traf sie gerade noch am Hinterteil.
Hat hier jemand „Autsch“ gesagt- Mutti …, oder habe ich mich verhört, oder war das nur ein Hirngespinst von mir…?
 
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