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Dornige Wege

Nachdenkliches · Poetisches
Giftige Dornen, die lautlos um mich rankten
Durchtrennten Wege, die leise Zuversicht tankten
Ein durchstochenes Herz die letzte Hoffnung raubte
An den Weg ins Jenseits ich nur noch glaubte

Ich war so müd' im Dunkel dieser schrecklich Kluft
Plötzlich schrie ich raus, den Frust aus voller Brust!
„Ihr Dornen - seid bloß nicht immer so gemein!
Lasst mich in euer sonniges Reich doch endlich rein!“

Doch die dreisten Dornen wollten's nicht
Sie schmetterten mir ins Angesicht
„Komm mir bloß nicht wiedermal zu nah!
Denn wir sagen nicht nur blablabla!”

Den wilden Dornen wollt' ich's fortan zeigen
Und mich nicht mehr vor ihnen so verneigen
Die Wege ins Glück respektlos abschnitten
Um schmalen Grat der Hoffnung zu verkitten

Hitziges Blut schwappte gierig aus meiner Haut
Das sich in mir im Groll der Jahre aufgestaut
Wirbelnde Ströme heißen Blutes mich so quälten
Die dünnste Fäden des Lebens erklecklich stählten

Zerhackt jene Dornen, die das Unheil einst gesegnet
Ungeahnte Kräfte im Rausch des Blutes mir begegnet
Zaghaftes Glück vor meinen Augen dennoch wankte
Da kleines Geröll die Schwermut immer noch rankte

Doch Clärchens Wonne frohlockte auf narbiger Haut.
Die das Eis in sprödem Herzen nunmehr aufgetaut
Die Kraft der Dornen wiesen mich in klare Schranken
Um am geraden Weg durch's Leben nicht zu kranken
 
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Kommentare  

Danke für den netten Kommentar!
So habe ich es auch gemeint, liebe Petra!
LG. Michael


Michael Brushwood (17.07.2012)

So kann es manchmal sein, die Dornen des Lebens können einen richtig fertig machen. Wenn man sie überwunden hat, erkennt man , dass es hinter dem Dornenwald noch eine schöne Welt für einen gibt. Man muss nur erstmal durch die Dornen durch.

Petra (17.07.2012)

Hallo Else,
vielen Dank für die lieben Worte, die auch meiner Meinung entsprechen! Der siegreiche Kampf gegen diese Dornen gibt einem Menschen Mut, Kraft und Zuversicht - wichtige Voraussetzungen, um sich auch künftig gegen weitere Dornen erfolgreich zur Wehr setzen zu können.
LG. Michael


Michael Brushwood (11.07.2012)

Das ist gut, dass nach soviel Verzweiflung, verursacht durch die grausamen Dornen, schließlich doch ein Klärchen auftaucht, das deinen Hauptdarsteller nicht nur trösten, auch mit ihm gegen alle künftigen Dornen, die das Leben so für jeden parat hat, ankämpfen kann. Ein schönes tröstliches Gedicht.

Else08 (11.07.2012)

Hallo Gerald,
vielen Dank für die nette Antwort!
So kann man es natürlich auch sehen. Die Dornen - z.B. die einer Rose - habe etwas Gutes und etwas Schlechtes an sich. In unserem Leben ist es des Öfteren so, dass man, bevor man das Gute genießen kann, sich durch die Dornen des Lebens durchkämpfen muss, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Das ist das, was ich mit dieser Botschaft sagen wollte, zumal ich auch aus eigener Erfahrung spreche, da mich die tief sitzenden Stacheln dieser "Dornen des Lebens" schon oft bis an den Rande der Verzweiflung getrieben hatten.
LG. Michael


Michael Brushwood (09.07.2012)

Ja, das ist schon ein Kampf mit den Dornen und die schönsten Rosen haben auch noch welche. Aber deinem Prota ist wohl eine gute Rose begegnet, die nicht allzuviele Stacheln hat. Schönes Gedicht voller Bilder.

Gerald W. (06.07.2012)

Hallo Doska,
du hast es richtig verstanden. Auch die Stacheln dieser ansonsten so bösen Dornen können eine gute Bewandtnis haben - nämlich den Zwang des Gestochenen sich gegen dieses scheinbar unabwendbare Schicksal sich zu wehren. Und da lockt natürlich die Sonne aus der Ferne. Dieses hat in etwa auch auf mich und meine Vergangenheit zugetroffen.
LG. Michael


Michael Brushwood (05.07.2012)

Hallo Michael,
mal sehen ob ich das richtig verstanden habe: Die Metaphern zeigen erst einen sehr dramatischen Weg in deinem Gedicht auf, aber dann bricht endlich Sonne für deinen armen Protagonisten aus den grauen Wolken hervor, nämlich in Form von Clärchen. Sie zeigt ihm , dass auch Dornen eine gute Bewandtnis haben können.


doska (05.07.2012)

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